Unser Wandel

Leben in Finsternis




1 Joh 1,5  Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen:

                                      Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis.


In ihm ist keine Finsternis. In ihm ist keine Sünde. Und Sünde, das bedeutet „Trennung von Gott“. Und ein Gott kann sich nie von sich selbst trennen.

Unser Schwerpunkt ist jedoch, die Informationen, die Henoch uns über die Sünder und Gottlosen und die anderen Begriffe liefert. 

Wenn wir uns die „Bibelstellen“ anschauen, dann liegt in diesem Artikel der Schwerpunkt auf den Aussagen für die Sünder. Die Informationen für die Auserwählten und Gerechten bearbeiten wir im Artikel „Leben im Licht


Kapitel 1

1 Die Segensworte Enochs, womit er segnete die Auserwählten und die Gerechten, welche leben werden in der Zeit der Trübsal, wo verworfen werden alle Bösen und Gottlosen.

In der Zeit der Trübsal. Was ist das nun schon wieder, die Trübsal? Davon hören wir häufig. Und in Gemeinden, in Gottesdiensten besonders, wo der Glaube herrscht, daß entweder vor oder während dieser Zeit die Gläubigen entrückt, quasi weggebeamt werden, um Verfolgungen usw. zu entgehen.

Doch dem ist nicht so.  Zeiten der Trübsale gibt es immer wieder. Und sie gehören zu unserem Leben dazu, damit wir innerlich reifen und zu mündigen Kindern unseres Vaters im Himmel heranwachsen. 

Zu Trübsal aus dem Lexikon zur Bibel:

Die Trübsal in Gottes Heilsplan: Trübsal gehört weder zur ursprünglichen Erschaffung der Welt, die nach Gottes Urteil „sehr gut“ war (1 Mo 1,31) und für den Menschen ein Leben im Paradies vorsah (1 Mo 2), noch zu Gottes neuer Schöpfung nach dem Ende dieser Zeit (Jes 65,17; 66,22; 2 Petr 3,13; Offb 21,1-7), wo „Gott alle Tränen abwischen wird“ (Offb 7,16f; 21,4; Jes 25,8; 35,10). Sie ist vielmehr Kennzeichen dieser gefallenen Welt (Joh 16,33; LÜ: Angst) und erscheint in der Bibel in einem dreifachen Zusammenhang.

Als Folge der Sünde

·       Mit dem Sündenfall brachte der Mensch alle mögliche Trübsale über sich und sein Leben (1 Mo 3,15ff), deren Tiefpunkt und letzte Auswirkung der Tod ist (Röm 6,23; Jak 1,27)

·    Sie wiederholt sich im Leben jedes Einzelnen ( 1 Mo 42,21;Jes 8,21) 

·    Der Mensch muß erfahren, welches Leid es bringt, den Herrn zu verlassen (Jer 2,19)

Als Folge der Bekehrung

·         Gehört notwendig zum Wesen des Christenstandes

·      Wie Jesus unter dem „Muss“ des Leidens stand (Mt. 16,21; Lk 24,26-46), so „müssen“ Christen „durch viel    Bedrängnis“    in das Reich Gottes eingehen (Apg 14,22)

Als Zeichen der Endzeit

Diese Endzeit ist durch wachsende, ungeheure Verdichtung und kosmische Ausweitung des Leidens gekennzeichnet, wogegen alles Vorhergehende verblasst (Mt 24; Mk 13; Offb). So wird geradezu von der „großen Trübsal“ gesprochen (Mt 24,21; Mk 13,19; Offb 7,14). Sie ist Beginn des göttlichen Gerichtes, das für die Ungläubigen ein „Tag der Trübsal“ ist (Zef 1,15; vgl. Röm 2,9), weil Gott vergilt „Bedrängnis“ denen, die euch bedrängen“ (2 Thess 1,6)

Die Trübsal im Christenleben

Alle Trübsal stellt eine Versuchung zum Abfall dar (Mk 4,17; 1 Thess 3,3-5) Dennoch ist sie für den Glaubenden nicht sinnlos. Ihm eröffnet sich der weite Glaubenshorizont, der auch über die Todesgrenze hinausführt. Trübsal kann nicht von der Liebe Christi trennen (Röm 8,35), sondern soll erst recht mit ihr in Verbindung bringen.

Der Sinn

Es geht bei der Trübsal um die Bewährung und Erprobung des Glaubens (2 Kor 8,2; 1 Petr 1,6; Jak 1,12). Sie geschieht, damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzen, sondern auf Gott (2 Kor 1,8f). Sie treibt ins Gebet (Ri 11,7; Jes 26,16; Jona 2,21f) und soll zur Geduld erziehen, dem Darunterbleiben (griech. hypomonä) unter einer Last (Röm 5,3; 12,12; 2 Kor 1,6; 2 Thess 1,4). Darüber hinaus kann sie zur Ausbreitung des Evangeliums dienen (Apg 8,4; 11,19ff) und hilft dazu, dass wir trösten können, die in allerlei Trübsal sind (2 Kor 1,4ff).

Paulus teilt uns im Römerbrief (Kapitel 2) mit, über wen ganz besonders die Trübsal kommen wird, wie auch im Henoch-Buch angekündigt:

5 Du aber mit deinem verstockten und unbußfertigen Herzen häufst dir selbst Zorn an auf den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes,
6 der einem jeden geben wird nach seinen Werken:
7 ewiges Leben denen, die in aller Geduld mit guten Werken trachten nach Herrlichkeit, Ehre und unvergänglichem Leben;
8 Ungnade und Zorn aber denen, die streitsüchtig sind und der Wahrheit nicht gehorchen, gehorchen aber der Ungerechtigkeit;
Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschen, die Böses tun, zuerst der Juden und ebenso der Griechen;
10 Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden allen denen, die Gutes tun, zuerst den Juden und ebenso den Griechen.

Und Henoch teilt uns dasselbe mit:  Die Bösen jedoch, sowie die Gottlosen werden verworfen. Aha!! Was wird denn uns da gelehrt, vielmehr welche Träume und Sehnsüchte werden uns da geweckt? Dieser Artikel sollte besonders denen, die nichts Gutes im Sinn haben wahrlich zu denken geben. 

5 Alles wird erschrecken und die Wächter sind bestürzt.

Wer wird sich erschrecken und warum? Dazu müssen wir die beiden Verse zuvor lesen:

3 Um ihretwillen sprach und redete ich mit ihm, der da hervorgehen wird aus seiner Wohnung, dem Heiligen und Mächtigen, dem Gott der Welt,

4 welcher dann treten wird auf den Berg Sinai, erscheinen mit seinem Heer und sich offenbaren mit der Stärke seiner Macht vom Himmel.


Unser Vater im Himmel kommt persönlich. Und interessant hierbei, daß der Berg Sinai schon von Henoch erwähnt wird. Bibelkenner wissen, daß ER dort herabkommen ist, als das Volk Israel an seinem Fuße lagerte und Mose sowohl die 10 Gebote als auch die Bauanleitung für die mobile Wohnung erhalten hat. 

Wird dieser Berg, diese Gegend nochmals am Ende aller Zeiten eine Rolle spielen? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Oder etwa doch, wenn es zum großen Gerichtstag kommt?  Denn da erschrecken selbst wir, wenn der Tag dann wirklich plötzlich da ist. 

Jedoch müssen wir , wenn wir in der Gemeinschaft mit dem Vater im Leben, uns nicht zu Tode erschrecken.  Der große Schreck fährt eher denen in die Gliedmaßen, die fern von ihm in den Tag hineinleben, anderen Göttern dienen, böse Werke tun. Schließlich wissen sie nicht, wann dieser besagte Tag  nun kommt. Manche verdrängen auch vollkommen diese Tatsache, ignorieren ihn.

Doch warum sind Wächter bestürzt? Da jedoch die Rede von „die“ Wächter ist, geht’s um die Engel-Gruppe, die bewußt entschieden haben, den Himmel zu verlassen, um sich mit den Menschentöchtern zu paaren und Nachkommen zu zeugen. 

Das war schon das erste Gebot, das sie nicht übertreten durften. Für die Wächter waren gar keine Frauen vorgesehen. Dies erfahren wir einige Kapitel später. Und in Kap 11,2 lesen wir, daß Henoch „ganz beschäftigt war mit den Heiligen und mit den Wächtern in seinen Tagen“. 

Genau diese sind es , die ergriffen werden von großer Furcht und einem furchtbaren Zittern,  gerade weil sie um die Größe und Herrlichkeit und Allmacht unseres Vaters im Himmel wissen. Denn neben dem, daß sie sich mit Menschenfrauen eingelassen haben, offenbarten sie Geheimnisse, lehrten sie Dinge, die eigentlich nicht für die Menschen bestimmt waren.

Das erste Gericht

6 Große Furcht und Zittern ergreift sie bis zu den Enden der Erde. Die erhabenen Berge erbeben und die hohen Hügel werden erniedrigt und schmelzen wie Honigseim in dem Feuer. Die Erde wird überflutet werden und alles, was auf derselben ist, umkommen, wenn das Gericht kommt über alle, auch die Gerechten.

Die erhabenen Berge. Ein paar Kapitel , in 21,3 weiter lesen wir von Engeln, die mit Bergen verglichen werden. Was symbolisieren denn die Berge? Eine große Erhabenheit.

Assoziation: - Streben,- Erfolg durch Anstrengung. Fragestellung: - Was bin ich zu erreichen bereit? (traumdeuter.ch)

Diese Engel waren wie Berge, weil sie nicht nur eine hohe Position innehatten, sondern waren auch noch dabei, nach Höherem zu streben. Und sie sind es, die ein großes und furchtbares Zittern ergreift.  

Die hohen Hügel.  Nehmen wir die Stelle in Kap 82,6 hinzu, wird es noch klarer, daß mit Hügeln die Nachkommen der herabgestiegenen Engel sein müssen, die fallen und erniedrigt werden. Das gilt ebenso für alle Menschen, die stolz und eigensinnig sind. 

Und die Erde, die überflutet wird? Hat es diese Flut wirklich gegeben, oder haben wir es mit einer Assoziation zu tun, so wie es mit vielen anderen Begriffen sowohl im Henoch-Buch als auch in den Bücher des AT und NT ist? 

Von einer Flut wird auch im NT gesprochen, jedoch nicht, wie groß sie tatsächlich war und die damals bestehende  vollständig überflutet hat. Sie muß wohl doch eher lokal begrenzt gewesen sein. Die Menschen haben sich zwar vermehrt,  aber sie müssen sich dann so angesiedelt haben, daß es ja sicher noch Kontakte gab. 

Und wenn Henoch durch ein Gebiet gezogen ist, wo er große Tiere gesehen hat, dann waren die wohl für sich. Sonst hätte er sicher geschrieben, daß in deren Nähe Menschen gesiedelt hätten.

Ja, die Flut war auf das Gebiet begrenzt, in dem die Menschen sich angesiedelt haben. Sie wohnten nah beieinander. Die Arche, da sie bislang noch immer nicht gefunden worden ist, ist möglicherweise doch im übertragenen Sinne zu verstehen.

Wie auch immer. Wir lassen das einfach mal so stehen. Wenn Jesus dann seine Königsherrschaft aufgerichtet hat, haben wir dann die Möglichkeit, Noah und die anderen selbst danach zu fragen, wie es tatsächlich gewesen ist.

Was bedeutet es für die Sünder und Gottlosen, wenn ihr Land, das Haus und die ganze Umgebung überflutet wird? In der Wirklichkeit verlieren sie am Ende alles. Jedoch, an der Flut, wie sie geschehen sein muß, wollen wir uns nicht aufhalten. Und schauen in das nächste Kapitel, das für uns wichtig ist.


Kapitel 2

Siehe! Er kommt mit Myriaden seiner Heiligen, Gericht über sie zu halten, zu vertilgen die Bösen und zu strafen alles Fleisch über jegliches, was die Sünder und Gottlosen getan und begangen haben gegen ihn.

Zu strafen alles Fleisch Fleisch, damit ist in erster Linie nicht das Fleisch gemeint, was wir so allgemein darunter verstehen.

Lexikon zur Bibel S. 343/344: 

Zeichen der Geschöpflichkeit: Fleisch meint zunächst die leibliche Beschaffenheit des Menschen und der anderen Geschöpfe, den Stoff aus dem sie gestaltet (Hiob 10,11; 1 Kor 15,39).

Zeichen der Vergänglichkeit: Der Mensch ist Fleisch, ist Geschöpf, als solcher steht er dem Schöpfer gegenüber, und sein Leben ist in enge Grenzen gebannt. Damit kommt ein neuer Ton in den biblischen Gebrauch des Wortes hinein. Der Mensch wird an sein Fleischsein, d.h. an seine Vergänglichkeit gemahnt. 

Daß er Fleisch ist, weist ihn als den Ohnmächtigen aus, der gegen die Allmacht Gottes nicht aufkommt. Darum ist es Torheit, sich auf Fleisch zu verlassen. Halt und Hilfe kommen nur aus dem Trauen auf den lebendigen Gott (Ps 56,5; 78,39; Jes  40,6f; Jer 17,5; 1 Petr 1,24). 

Zeichen der Auflehnung gegen Gott: Wenn es in 1 Mo 6,12 heißt, daß alles Fleisch seinen Weg verderbt hatte auf Erden, dann klingt hier schon die dritte und tiefste Bedeutung an, die Fleisch in der biblischen Botschaft hat. Es ist nicht nur der ohnmächtige, der vergängliche, es ist vor allem der bewußt gegen Gott widerstrebende Mensch. Der Mensch, der nicht Gott, seinen Schöpfer und Herrn, sondern sich selbst in den Mittelpunkt seines Lebens, Denkens und Wollens rückt, der nicht auf Gottes Ehre, sondern auf den eigenen Ruhm aus ist.

Im NT ist dieses Verständnis noch wesentlich vertieft. Im Fleisch wohnt nichts Gutes (Röm 7,18), es ist dem Gesetz Gottes nicht untertan (Röm 8,7). Es gibt eine fleischliche Gesinnung, die den Menschen unter die Sünde verkauft (Röm 7,14 ), ihn in die Feindschaft gegen Gott treibt (Röm 8,7) und ihn um das Wohlgefallen Gottes bringt (V. 8) . Das Fleisch verführt zum Selbstruhm (Phil 3,3f). Wenn sich der fromme Israeli seiner Abstammung und seiner Beschneidung rühmt und sich gegen die Gnade verschließt, dann hat er Gottes Gabe fleischlich verzerrt. 

Fleisch ist also nicht nur die massive sündige Verunreinigung des Menschen, sondern auch Religiosität, Frömmigkeit, Tugend, sofern er sich damit gegen den Zugriff Christi wehrt: „was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch“ (Joh 3,6). Das Ende des Fleisches kann nur Verderben und Tod sein (Röm 8,6.13; 1 Kor 15,50; Gal 6,8). 

So verfeinert sich das Fleisch gebärden kann, so hemmungslos kann es sich auch in den Werken des Fleisches austoben (Gal 5,19). Immer ist es der Widersacher des Geistes  (Mt 26,41; Joh 6,63; Gal 5,17). Von diesem Verständnis her geben neuere Übersetzungen Fleisch mit „menschliche Natur“, „sündige Natur“, „irdische Gesinnung“ wieder.

Gottes Gnade hat den Weg heraus aus dem fleischlichen Verderben gewiesen. Zu den Römern kann Paulus sagen: „Ihr seid nicht fleischlisch“ (Röm 8,9). Keine Gesetzesanstrengung kann den Menschen aus dem fleischlichen „Zurückgekrümmtsein in sich selbst“ (Luther), aus dem Selbstleben, erlösen, aber Gottes Tat in Christus bricht die Fessel (Rom 8,3). Nun bietet sich dem Jünger Jesu die neue Möglichkeit, durch den Geist die Taten des Fleisches zu töten (Röm 8,13; Gal 5,16).

Was haben die Sünder und Gottlose gegen ihn getan? Sie haben angefangen, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Sie haben die Ordnungen unseres Vaters im Himmel verlassen, die in Wahrheit perfekt funktionieren und so fein und präzise aufeinander abgestimmt wie ein Schweizer Uhrwerk.

Unser Ausweg ist, unseren Vater im Himmel wieder in den Mittelpunkt zu rücken, in den Mittelpunkt unseres Lebens, unseres Denkens, Wollen und Handelns. Und zwar in allem. Wirklich in allem. Wirklich ihm in allen Dingen, was uns betrifft, völlig vertrauen. Ich gebe zu, daß das zuweilen nicht immer leicht ist, weil wir zuweilen in die Ungeduld fallen. Das sehen wir in Kapitel 6, das wir bearbeiten werden. 


Kapitel 6 

4 Aber ihr harret nicht in Geduld, noch vollbringt ihr die Befehle des Herrn; sondern ihr widerstrebt und verlästert seine Größe und übelwollend sind die Worte in eurem befleckten Munde gegen seine Majestät.

Ganz schön viel, was wir da lesen in einem einzigen Satz. Doch der Reihe nach.

Nicht in Geduld. Wir sagen auch dazu UNGEDULD.  Es ist schon interessant, daß selbst Engel ungeduldig werden können. Doch auch sie sind keine Roboter und haben gewissermassen auch einen freien Willen. 

Was ist nun Geduld? lt. Lexikon zur Bibel S.382 vom griechischen her ein „An-sich-Halten und das Ertragen der Schwierigkeiten, das Darunter-bleiben und Ausharren der Menschen.

Die Gläubigen werden im NT zur Geduld, zum Ausharren, zum Erdulden aufgefordert; zu Langmut und Geduld (Kol 1,11), zu Sanftmut und Geduld (Kol 3,12). Die Gemeinde Christi hat auf Erden gleich ihrem Herrn (Mt 10,24f) unter Verfolgungen und Widerständen zu leiden. Diesem Sachverhalt entspricht die ntl. Verbindung von Geduld mit Bedrängnis (Röm 5,3; Jak 1,2-4), Leiden (2 Kor 1,6), Nöten und Ängsten (2 Kor 6,4) und Verfolgung (2 Thess 1,4) als göttliche Notwendigkeit zur Vollendung seiner Gemeinde (2 Thess 1,5; Phil 1,28) zum Zeugnis Christi in dieser Welt (2 Kor 6,4; Phil 1,29). 

Ermahnt, in Geduld festzubleiben (1 Tim 6,11; 2 Tim 3,10; Jak 1,4), schaut die Gemeinde auf den, der selbst unter allen Ängsten und Leiden und Verfolgungen, unter dem Kreuz, ausharrte, den Gott der Geduld (Röm 15,5). Diese Geduld ist nicht ein willenloses Über-sich-ergehen-Lassen, sondern das unter Gottes Willen gebeugte Festhalten und das tätige Erwarten des Sieges Gottes, der überwindet und seinen Kindern an diesem Sieg teilgibt (Röm 8,37). Diese Geduld ist eine Frucht des Glaubens (Jak 1,3) bzw. Teil der Frucht des Geistes (Gal 5,5). Geduld und Darunterbleiben sind eine Gabe des Herrn, die uns sein Wort vermittelt (Röm 15,4; Offb 3,10).

Durch die Geduld wächst die Freude des Christen, seine Hoffnung und Erfahrung (Röm 5,4; 15,4; Kol 1,11). 

So weit so klar, hoffentlich. Zur Geduld, zum Ausharren gehört aber auch der Gehorsam dazu, auf das Hören seines Wortes, besonders wenn es heißt „Alles hat seine Zeit“, „seinen Zeitpunkt“. 

Doch das ist in der Welt, in der wir heute leben recht schwierig geworden, da die besagte Zeit in einen Kerker gesperrt worden ist, vielmehr wurde sie wie vieles andre manipuliert, indem der von unserem Vater im Himmel erstellte Jahres-, Monats- und Wochenkalender verändert wurde. 

Der Rhythmus ist ein anderer geworden. Doch wie finden wir da wieder heraus? Es geht jetzt nicht darum, äußerlich wieder das Zeitverständnis unseres Vaters im Himmel einzuführen. Sondern daß wir eine innere Freiheit hinbekommen in unserem Leben.  Und in seinem Takt leben.  

Ich weiß, es ist machbar, in seinem Takt zu leben und es ist möglich, den hausgemachten Streß, der sich negativ auf uns auswirkt, auf ein Minimum zu reduzieren. Wichtige Vorrausetzung ist, seinen Mondkalender genau zu kennen, ebenso seinen Sonnenkalender.  

Beide habe ich für uns erarbeitet und ihr könnt sie  im Artikel „Die Himmelsmächte“  (Rubrik Tiefgang / Unsere Wurzeln) finden.  Wie wir beide Zeiten für uns persönlich synchronisieren können, das weiß ich selbst noch nicht, bleibe jedoch gedanklich am Thema dran.

Wenn wir es geschafft haben, beides unter einen Hut zu bringen, allerdings mit der Hilfe unseres Vaters im Himmel und des Heiligen Geistes, dann werden wir sehr viel ungeduldiger sein. Und es macht mehr Freude, wieder mehr Freude auf sein Wort zu hören.

Widerstreben, sich widersetzen, aufbegehren, rebellieren. Das gehört in der Entwicklung von uns Menschen dazu. Allerdings sollten wir darin nicht verharren, in der Rebellion, wohlgemerkt. Wir sollten sie lediglich durchleben. Denn es ist gewissermassen auch ein Loslösungsprozeß vom Elternhaus, in eine gewisse Eigenständigkeit. 

Die Engel, die bewußt den Himmel verlassen haben, sind darin verblieben, bis heute. Und dieses Verhalten ist übergegangen auf viele Menschen. Sie haben unseren Vater im Himmel vollkommen ausgeblendet. 

Und für uns gilt, die wir schon beim Vater im Himmel sind, mit ihm in Gemeinschaft leben, nach den Bereichen zu schauen, wo wir noch am liebsten aufbegehren wollen. Schließlich sind wir nicht davor gefeit. Wir haben ja einen freien Willen mit auf den Weg bekommen, und können uns immer frei entscheiden – entweder für etwas oder gegen etwas.

Noch schlimmer als das Rebellieren und danach wieder in Demut zu kommen, ist das LÄSTERN.

Lexikon zur Bibel S. 724-726:  Lästern heißt, jemand andres durch Wort (3 Mo 24,11) und Tat (5 Mo 31,20) zu schmähen oder zu beschimpfen oder ihm zu Unrecht etwas übles nachsagen (Röm 3,8). Christen sollen durch ihr Leben niemandem einen Grund zur Lästerung geben (1 Tim 5,14).

Die Bibel gebietet, sich von aller Lästerung des Nächsten (Tit 3,2 EB) und der Obrigkeit (2 Mo 22,27) fernzuhalten (Eph 4,31; Kol 3,8). Vor nutzlosen Streitgesprächen (1 Tim 6,4) warnt Paulus wegen der Lästerung. Die Sünde des Lästerns trennt von der Gemeinde (1 Kor 5,11) und vom Reich Gottes (1 Kor 6,10; Mt 15,19).

Unser Vater im Himmel hat uns genügend Gebote mit auf den Weg mitgegeben, wie wir mit unseren Nächsten umgehen sollen. Sie sollten uns zur Orientierung dienen. Doch leider fehlt es vielen an wirklicher Liebe. Manche, die behaupten, Christen zu sein, jedoch aber andere beschimpfen und beleidigen, sind aus meiner Sicht keine Christen. Wenn, dann allenfalls nur dem Namen nach, anstatt danach zu leben, was Jesus uns gelehrt hat.

Dann gibt es da noch eine LÄSTERUNG, die unser Vater im Himmel ganz und gar nicht mag. Wir lesen weiter im Lexikon zur Bibel:

Gotteslästerung ist verächtliche Beschimpfung und Verfluchung des Gottesnamens (3 Mo 24,11), der offene Hohn gegen den Herrn (Jes 36,18-20; 37,1-4), die Auflehnung gegen Gottes Ordnungen (4 Mo 16,3.30), Verachtung des im Gesetz offenbarten Gotteswillens (Jes 5,24; Apg 6,11.13), Unglaube und Ungehorsam (4 Mo 14,11) und der Abfall zu anderen Göttern, der Götzendienst (5 Mo 31,20; Jes 1,4; Hos 4,2). Auch Unterdrückung sozial Schwächerer ist Gotteslästerung (Spr 14,31). In Apg 26,11 ist die erzwungene Absage, der Widerruf des Glaubens, gemeint. 

Die Sünde des Gottesvolkes (2 Sam 12,14; Röm 2,24; Spr 14,31) und der Christen führen dazu, daß der Name (1 Tim 6,1) und das Wort Gottes (Tit 2,5), sein Auftrag (2 Kor 6,3), die Lehre (1 Tim 6,1) und der Weg der Wahrheit (2 Petr 2,2) verlästert werden.

Auch der Mensch, der sich etwas anmaßt, das allein dem Herrn zukommt, lästert Gott. Diesen Vorwurf erhoben die Juden Jesus gegenüber, weil er  Sünden vergab und sich Sohn Gottes nannte Mt 9,3; Joh, 10,36), aus demselben Grund haben sie ihn schließlich zum Tode verurteilt (Mt 26,65). 

Alle Lästerungen können vergeben werden (Mt 12,31.32; Lk 12,10; 1 Tim 1,13), nicht aber die Lästerung gegen den Heiligen Geist.

Nach Mk 3,28-30 handelt es sich dabei um bewußten Widerstand gegen offenbare und unverkennbare Wirkungen des Heiligen Geistes mit der Begründung, hier sei der Teufel am Werk.

Das an den Irrlehrern getadelte Lästern der Majestäten (2 Petr 2,10.11; Jud 8.10) richtet sich augenscheinlich gegen gefallene Engel.

2 Tim 3,1 Das sollst du aber wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten kommen werden
2 Denn die Menschen werden viel von sich halten, geldgierig sein, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos,
lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, zuchtlos, wild, dem Guten Feind,
4 Verräter, unbedacht, aufgeblasen. Sie lieben die Wollust mehr als Gott;
5 sie haben den Schein der Frömmigkeit, aber deren Kraft verleugnen sie; solche Menschen meide!

Paulus schreibt im Römerbrief Kapitel 1, daß sie keine Entschuldigung haben: 

20 Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt, sodass sie keine Entschuldigung haben.

21 Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt, sondern sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert.
22 Da sie sich für Weise hielten, sind sie zu Narren geworden
23 und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild gleich dem eines vergänglichen Menschen und der Vögel und der vierfüßigen und der kriechenden Tiere.
24 Darum hat Gott sie in den Begierden ihrer Herzen dahingegeben in die Unreinheit, sodass ihre Leiber durch sie selbst geschändet werden,

Sie werden dahingegeben und sind dahingegeben worden, denn wir sehen es gerade an dem, was jetzt ans mehr und mehr ans Licht kommt, und wir in den Medien verfolgen können.

Und wie bekommen wir selbst die Kurve? Auch wir sind nicht davor gefeit und können auch mal schnell das Wirken des Geistes verleugnen oder uns etwas anmaßen, was uns gar nicht zusteht. Der einzige Weg: Umkehr, Buße tun, unseren Vater im Himmel um Vergebung bitten und an die Weggabelung zurückkehren, wo wir falsch abgebogen sind.

Übelwollend sind die Worte in eurem befleckten Munde gegen seine Majestät.  

Letztendlich können wir damit auch die Aussage Jesu bestätigen, daß das, was in den Bauch reingeht, nicht unrein ist, sondern das, was aus dem Mund herauskommt:

Mt 15,17 Merkt ihr nicht, dass alles, was zum Mund hineingeht, das geht in den Bauch und wird danach in die Grube ausgeleert?
18 Was aber aus dem Mund herauskommt, das kommt aus dem Herzen, und das macht den Menschen unrein.
19 Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung.
20 Das sind die Dinge, die den Menschen unrein machen. Aber mit ungewaschenen Händen essen macht den Menschen nicht unrein.

Wir sehen: es geht beim Vater im Himmel nicht um den äußeren Menschen, sondern wirklich und wahrhaftig um den inneren. 

 ***

5 Ihr Verdorrte am Herzen, kein Friede wird euch zu Teil werden!

Verdorrt. Verdorren kann nur etwas, was zuvor grün war und geblüht hat. Und das sind in der Regel Bäume, Büsche, Blumen, Gras. Und verdorren kann etwas nur, wenn kein Wasser mehr da ist, wenn die Wurzeln das Grundwasser nicht mehr erreichen. Oder die Quellen verlassen haben.

So ist es zuerst bei diesen Engeln gewesen, die bewußt den Himmel verlassen haben, um mit den Menschentöchtern Kinder zu zeugen. Sie haben sich eigentlich letztendlich selbst von der Quelle, die sie im Himmel hatten abgeschnitten.

Sie haben sich gegen das Leben im Himmel und ihren zugewiesenen Aufgaben entschieden. Und wir? Wir Menschen tun dasselbe. Wir können uns für oder gegen ihn entscheiden. Das Verdorren ist nur eine Folge davon. Es ist nur allzu logisch, daß wir bzw. unser Geist dann vertrocknet, unsere Seele ebenso. Und statt umzukehren, versuchen wir unseren Durst mit dem Wasser zu löschen, das diese Welt uns gibt. Und ebenso logisch, daß wir ständig unzufrieden und frustriert sind.

6 Darum werdet ihr eure Tage verfluchen und die Jahre eures Lebens werden  vergehen; unaufhörliche Verwünschung wird sich aufhäufen und ihr werdet keine Gnade erlangen.

7 In diesen Tagen werdet ihr euren Frieden vertauschen mit ewiger Verfluchung von seiten aller Gerechten, und die Sünder werden euch unaufhörlich verwünschen,

8 euch mit den Gottlosen

10 Aber ihr, ihr Unheiligen, werdet verdammt werden.


Puh, ganz schön heftig. Will jemand von euch in deren Haut stecken? Wohl kaum, wenn wir dann alles mit dem Leben im Licht vergleichen.

Diese Lästerer werden an ihrem eigenen Ort versammelt bis zum Tag des großen Gerichts . Mehr darüber auf der nächsten Seite bei Kapitel 26



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