Abraham

1 Mose 11,27-25,11



Fortsetzung von Teil 1


Themen:

Alles hat seinen Sinn 

Das Brandopfer



Alles hat seinen Sinn

Alles, was er zu uns sagt, hat stets einen Hintergrund. Es steckt eine gewisse Absicht unseres Vaters im Himmel dahinter in seinen Plänen, die durch und durch ausgereift sind. ER sieht das große Ganze, während wir nur einen kleinen Ausschnitt sehen.

1 Mose 15,13   

Da sprach der HERR zu Abram: Das sollst du wissen, dass deine Nachkommen werden Fremdlinge  sein in einem Lande, das nicht das ihre ist; und da wird man sie zu dienen zwingen und plagen vierhundert Jahre.                                                                                
14 Aber ich will das Volk richten, dem sie dienen müssen. Danach sollen sie ausziehen mit großem Gut.                                                                                                                  
15  Und du sollst fahren zu deinen Vätern mit Frieden und in gutem Alter begraben werden.

16  Sie aber sollen erst nach vier Menschenaltern wieder hierher kommen; denn die Missetat der Amoriter ist noch nicht voll.

Was geht denn hier ab? So denken wir umgangssprachlich. Zuerst verlassen wir unsere angestammte Heimat, unser Geburtsland, kommen in dem Land an, das uns der Vater im Himmel geben will, und dann das!!  Ich setze voraus, ihr denkt in diesem Fall da in ähnlicher Weise. 

Schauen wir nochmals in 1 Mose 12. Der Vater im Himmel will dem Abraham zuerst nur das Land zeigen, das er ihm bzw. seinen Nachkommen nur zeigen will. Von Besitznahme durch den Abraham ist da gar keine Rede davon.

Gut, wir wissen, die Bewohner Kanaans dienen nicht dem Vater im Himmel, sondern anderen Göttern. Und erst einmal in ein ganz anderes Land, um dort als Sklaven ganz schön geknechtet zu werden. Und die Bewohner Kanaans sollen später ebenso gerichtet werden. Ganz schön heftig.

Bei diesem Land handelt es sich um Ägypten. Mizraim, so wird das Land Ägypten im hebräischen genannt,  das das Land unserer Knechtschaft ist. Am besten, wir schauen uns die hebräischen Buchstaben dazu an.

PONS S. 187

Ägypten > Mizraim Pluralform von deutsch:
מִצְרַיִם מֵצַר Angst, Bedrängnis

Mizraim ist die Pluralform von Mezar, was wiederum auf Deutsch  Angst, Bedrängnis bedeutet. Für uns heißt das, wir kommen in Angst und Bedrängnis, was in Wirklichkeit gar nicht lustig ist, beständig darin zu leben.  Trotzdem kommen wir da heraus und hinein in ein Leben mit Freude. Dafür müssen wir verschiedene Strategien anwenden, mit denen wir die Angst und Bedrängnisse überwinden können.

Jak 1,2   erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen fallt,   
        3  
und wisst, dass euer Glaube, wenn er bewährt ist, Geduld wirkt.
           4   Die Geduld aber soll ihr Werk tun bis ans Ende, damit ihr vollkommen und unversehrt seid und kein               Mangel an euch sei.

In dieser Bibelstelle heißt es, daß wir uns über Anfechtungen freuen sollen. Ich sage hierzu nur „Na ja“. Es ist wahrhaftig nicht lustig, solange wir uns darin befinden. Schließlich kommen wir da ganz schön an unsere Grenzen. Wenn wir mittendrin stecken, entbrennen in uns ganz schön heftige Kämpfe, bis unser altes Leben, bis der alte Mensch in uns sich für immer und ewig verabschiedet hat. Vor allem bis wir unsere eigenen Widerstände vollständig aufgegeben haben. 

Judit 8,19   Erinnert sie, wie unser Vater Abraham versucht und Gottes Freund geworden ist, nachdem er sich

                 durch viele Anfechtungen bewährt hatte.                                      

              20   Ebenso sind Isaak, Jakob, Mose und alle, die Gott lieb gewesen sind, standhaft   geblieben und

                 haben viel Trübsal überwinden müssen.

Diese Bibelstelle ist ein echter Trost und eine echte Ermutigung. Vor uns sind Abraham, Isaak, Jakob, Mose und viele andere standhaft geblieben. Sie alle haben viel erdulden müssen.  Dasselbe müssen wir durchleben, wenn wir erhöht werden wollen.

Josef, ein Urenkel von Abraham ist darin unser Vorbild. Von seinen Brüdern verkauft, in Ägypten durch eine Falschaussage im Gefängnis gelandet und dann Mitregent. 

Lukas 18,14   Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden

1 Sam 2,7       Der HERR macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht.

Josef war, als er noch bei seinem Vater Jakob gelebt, ein verwöhnter junger Mann. Das hinderte unseren Vater im Himmel überhaupt nicht daran, seinen Plan umzusetzen. Er kann jeden gebrauchen. Und sendet uns erst einmal dahin, wo unser Herz noch mehr geschliffen wird.  

Durch Josef bereitet der Vater im Himmel vor, daß Jakob und seine Großfamilie sich in Ägypten niederlassen konnten, damit nicht nur ein großes Volk entsteht, sondern sich auch 1 Mose 15,13-16 erfüllt.

Was bedeutet das allerdings für uns, wenn der Vater im Himmel uns etwas mitteilt, was sich erst nach Jahren oder Jahrzehnten in unserem persönlichen Leben erfüllen soll?

Da ist es gar nicht so leicht, geduldig zu bleiben. Gerade wir, die wir in einer Zeit leben, in der alles immer sofort in Erfüllung gehen muß.

In unserem Fall geht’s um das demütig werden und Dienen in Demut.  Wir müssen das Dienen erst noch erlernen. Durch den Frondienst wohl auf die harte Tour. Bis dahin haben wir zwar im Glauben gelebt, doch dem Vater im Himmel dienen zu können, das ist etwas völlig anderes.

Zudem: Wir lernen auch dadurch, vollkommen auf den Vater im Himmel angewiesen zu sein, auch wenn wir oft frustriert sind angesichts der Plagen und Plackerei. Die Ängste und Bedrängnisse dienen dazu, unsere Herzenshaltungen, und vieles mehr nach und nach zu verändern.

Alles in uns kommt in Bedrängnis, unsere innere Statik ins Rutschen. Unser Herz, unser Geist, alles kommt auf den Prüfstand. Wir befinden uns dann in heftigen Turbulenzen, und das so lange, bis alles, was dem DIENEN IN DEMUT entgegensteht, weggeräumt ist.

Dienen in Demut. Dem Vater im Himmel dienen mit einem demütigen Herz. Bis dorthin ist es ein langer und steiniger Weg. Dazu gehört das Loslassen von unseren Vorstellungen vom Dienen, vom Bereich unseres Dienens. Es ist auch ein Suchen nach unseren wirklichen Gaben und Fähigkeiten, die wir dann auch immer mehr verfeinern und weiterentwickeln müssen.

Wir arbeiten in Bereichen, die in der Welt als niedrige Arbeit eingestuft werden, auch wenn uns das nicht unbedingt gefällt und wir doch lieber einen gut bezahlten Job hätten. 

Wir durchleben Demütigungen, Widerstände. Wir leben in einem Umfeld, das unsere Gaben und Fähigkeiten, die wir haben, nicht fördern möchte bzw. nicht fördern will. Besonders in so mancher Gemeinde ist das der Fall. Unser Leben wird zu einem Kampf gegen die Windmühlen, weil wir auch um Anerkennung unserer Leistungen kämpfen.  

Kennt ihr das auch? Unsere geistigen Gaben und Fähigkeiten können für die Gemeinde nützlich sein. Wir werden aber nicht dabei unterstützt, sie zum Nutzen anderer einzubringen. Ihr wollt euch einbringen, ihr habt auch etwas beizutragen, aber ihr werdet nicht ernst genommen. Und hinter eurem Rücken heimlich ausgelacht. 

Macht euch bitte deswegen keine Sorgen. Denn der Vater im Himmel hat einen großartigen Plan mit dir / mit euch. Er kennt das Ziel: nämlich auf unseren Dienstbereich vorzubereiten. Dieser muß sich nicht einmal innerhalb der Gemeinde befinden. Und nur wer die Tiefen und Höhen im eigenen Leben durchgemacht hat, kann später auch denen helfen, die in ähnlichen Situationen stecken.

Beispiele gibt es genug

·      Wer erfolgreich aus dem Drogensumpf herausgekommen ist, kann selbst Drogensüchtigen helfen oder aus   anderen Süchten

·     Wer erfolgreich seine Depressionen überwunden hat, kann Menschen helfen, die gerade depressive Phasen   d urchmachen

Wer keine Tiefen im Leben erlebt hat, kann auch kein Verständnis entwickeln, die seelische Probleme haben. Was wir durchleben, hat ja alles seinen gewissen Sinn. Das erkennen wir leider jedoch oft genug erst hinterher.

Wir lernen für das Leben. Und nicht für die Schule. Unser Leben auf der Erde dient allein dazu, für das Leben zu lernen und uns zuzubereiten für das Reich des Vaters im Himmel.

Fragenblock  5 > Alles hat seinen Sinn

·      Bist bereit, dich auf die Anfechtungen einzulassen?

·    Schau dir rückblickend die Anfechtungen, Bedrängnisse an, durch die du gegangen bist!  Halte schriftlich fest!

o   Was hast du aus ihr gelernt?

o   Was nimmst du für dein Leben mit?

o   Welchen Sinn erkennst du in den einzelnen Bedrängnissen?


So viel zu dem, was wir aus dem Ruf an Abraham, in ein anderes Land zu ziehen, für uns selbst mitnehmen können. Doch wie hat Abraham auf das Reden des Vaters im Himmel reagiert, agiert? Wir beginnen wieder mit 1 Mose 12,1-3. Und wir lassen den Abraham jeweils dazu  erzählen: 

1 Mose 12,1  

Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus  deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will.
2  Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein.                                               
3  Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir  sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden

4  Da zog Abram aus, wie der HERR zu ihm gesagt hatte, …

Abraham:  Also, wie ihr ja weiter gelesen habt, habe ich einfach sein Gebot, mein Vaterland zu verlassen,

                  in die Tat umgesetzt.

Wir:             Und du hast unseren Vater nicht weiter gefragt, warum er gerade dich beruft?

Abraham:   Nein, manchmal muß man einfach nur tun, was er, der Vater im Himmel gebietet.

Wir:             Und was rätst du uns?

Abraham:   Dasselbe Verhalten. Einfach tun. Einfach losziehen im Glauben und  Vertrauen, denn der Vater

                  läßt niemanden im Unklaren.

Wir:             Das heißt …?

Abraham:   Er gibt immer nur den nächsten Schritt bekannt, den du bzw. ihr gehen müßt. Damit meine ich,

                  immer so  weit, bis die nächste Weisung kommt.

Wir:             Wir glauben, wir verstehen. Du bist erst einmal in das Land gezogen.

Abraham:  Genau.

1 Mose 12,5    Und sie kamen in das Land

6   und Abram durchzog das Land bis an die Stätte bei Sichem, bis zur Eiche More; es wohnten aber zu der Zeit die Kanaaniter im Lande.

7  Da erschien der HERR dem Abram und sprach: Deinen Nachkommen will ich dies Land geben. Und er  baute dort einen Altar der  HERRNder ihm erschienen war.

8    Danach brach er von dort auf ins Gebirge östlich der Stadt Bethel und schlug sein Zelt auf, sodass er Bethel im Westen und Ai  im Osten hatte, und baute dort dem HERRN einen Altar und rief den Namen des HERRN an.

9    Danach zog Abram weiter ins Südland.

Wir               Kaum dort angekommen, da baust du einen Altar

Abraham    Ja, das stimmt. Im Laufe der Zeit habe ich verschiedene Altäre gebaut.

Wir:              Ja, richtig. Und die Altäre bekommen den entsprechenden Namen.

Abraham     Ja, das ist wahr.

Wir                Das wäre auch für uns etwas.

Abraham     Gut möglich. Doch überlegt einmal, ihr braucht solche Äußerlichkeiten nicht. Stattdessen

                   könnt ihr in eurem Herzen einen kleinen Raum  einrichten, der nur für den Vater im Himmel

                   reserviert ist und in dem ihr  miteinander über alles redet.

Wir                am besten mit einem Thron ausgestattet. Dort kann jeder von uns auf seinen  Schoß sitzen, wann

                   immer er  mag

Abraham      ja, das ist eine gute Idee. Das ist gar nicht mal so schlecht.

Wir                 Es kommt erst einmal eine Zwischenepisode mit dem Aufenthalt in Ägypten und die Trennung

                   von Lot      

Abraham     Darüber sprechen wir später. Laß mich erst einmal erläutern das erläutern,  was der Vater im

                    Himmel zu mir gesagt hat.

1 Mose 13,14 Als nun Lot sich von Abram getrennt hatte, sprach der HERR zu Abram: Hebe deine Augen auf und sieh von der Stätte aus,  wo du wohnst, nach Norden, nach Süden, nach Osten und nach Westen.                                                                      

15 Denn all das Land, das du siehst, will ich dir und deinen Nachkommen geben für alle Zeit
16 und will deine Nachkommen machen wie den Staub auf Erden. Kann ein Mensch den Staub auf Erden zählen, der wird auch deine Nachkommen zählen.
17 Darum mach dich auf und durchzieh das Land in die Länge und Breite, denn dir will ich's geben.

18 Und Abram zog weiter mit seinem Zelt und kam und wohnte im Hain Mamre,  der bei Hebron ist, und baute dort dem  HERRN einen Altar.

Wir               Der Vater im Himmel gibt da die 4 Himmelsrichtungen an. Dazu Maßangaben wie Länge und Breite

Abraham    Da geht es um die bewohnbare Fläche.

Wir               So weit das Auge reicht. Der Horizont ist ja entsprechend weit weg.

Abraham    Ganz genau.

Wir               Und wie sind die Himmelsrichtungen und die Länge und Breite für uns zu verstehen?

Abraham     Nun. Der äußere Mensch ist begrenzt. Der innere Mensch dagegen kann  dagegen sein Herz

                   entsprechend weiten.   Sein innerer Horizont ist weitaus breiter und länger

Wir               Mach dein Zelt weit, heißt es doch

Jes 54,2  

Mache den Raum deines Zeltes weit und breite aus die Decken deiner Wohnstatt; spare nicht! Spann deine Seile lang und stecke deine Pflöcke fest!            
3
  Denn du wirst dich ausbreiten zur Rechten und zur Linken, und deine Nachkommen werden Völker beerben und verwüstete Städte neu bewohnen.

Abraham     Ja, übertragen heißt das: mach dein Herz weit. Sei großherzig.

Wir                Wir verstehen.

Abraham     Ein großherziges Herz ist notwendig, wenn ihr dem Vater im Himmel gute Diener sein wollt.

Wir               Alles klar.


Bislang war das Gespräch sozusagen einseitig. In den  Kapiteln 15, 17 und 18 erleben wir, wie Abraham ganz normal mit dem Vater im Himmel von Angesicht zu Angesicht redet.  So wie wir uns mit anderen Menschen unterhalten.  Wir sind ja schließlich geschaffen als sein Gegenüber.

Das soll euch ermutigen, es dem Abraham gleichzutun. Ihr müßt also keinerlei Verrenkungen machen und auch keine Gebetsformen und Formeln ausdenken bzw. ausüben. Unser Vater im Himmel ist ein völlig normales Wesen wie du und ich, was die Kommunikation betrifft.

Daß er für uns nicht gerade sichtbar wird und vor uns erscheint wie bei Abraham, das macht es uns nicht gerade leicht. Dennoch können wir mit dem Vater im Himmel reden. Und zwar in unserem Herzen. Über seinen Geist, der in uns lebt, sind wir miteinander verbunden.


Das Brandopfer

Zu guter Letzt, was die Beziehung zwischen Abraham und unserem Vater im Himmel betrifft: unser Vorbild Abraham wird einer Prüfung unterzogen. Von unserem Standpunkt aus gesehen, recht unmenschlich, und dennoch steckt dahinter eine bestimmte Absicht.

Wer sich gut in der Bibel auskennt, kennt diese Prüfung, die in 1 Mose 22 geschrieben steht.

2  Und er sprach: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und geh hin in das

   Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde.

Abraham bekommt die Weisung, seinen Sohn Isaak, den er im hohen Alter bekommen hat, nun als Brandopfer für den Vater im Himmel darbringen. Ganz schön heftig für Abraham, nicht nur ein Menschenopfer soll er bringen, es ist zudem noch der eigene Sohn. Obwohl er doch gerade Vater geworden ist.

Doch Abraham wäre nicht Abraham. In all den Jahren hat sich seine Beziehung zum Vater im Himmel wohl noch mehr vertieft. Schließlich hat er mit ihm sehr viel erlebt. Und trotzdem wird von ihm etwas abverlangt, womit wir unsereins doch sehr schwer tun würden.  Kämen wir in eine solche Situation, würden wir doch garantiert Protest und Widerspruch einlegen.

Lexikon zur Bibel S. 876

Beim Brandopfer (3 Mo 1) tritt der Gedanke der Versöhnung zurück; hierbei wird das Blut nur an die Seiten des Altars gesprengt. Das Wesen des Brandopfers liegt in der auf Darstellung, Handauflegung, Schlachtung und Blutsprengung folgenden völligen Verbrennung des Opfertieres. Der Priester schnitt dazu das Opfertier in Stücke, legte diese auf den Altar und verbrannte sie. So stieg das Opfer ganz und gar in Rauch und Flammen zu Gott empor, alle seine Teile wurden verbrannt (V. 9.13). Damit verkörperte das Brandopfer die völlige Hingabe des Opfernden an den Herrn. Hier behielt der Mensch nichts für sich, alles gehörte Gott (vgl. 1 Mo 22,2). 

Alles gehört Gott, unserem Vater im Himmel. Eine Parallelstelle im Neuen Testament sagt im Prinzip dasselbe aus:

Römer 12,1       

Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt  als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei  euer vernünftiger Gottesdienst.

Der Vater wünscht, daß wir unseren Leib 100% zur Verfügung stellen. Und das Tag für Tag. Außerdem: 

1 Kor 6,19          

Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt? Gott hat euch seinen Geist gegeben und ihr gehört nicht mehr euch selbst.

Wenn wir Kinder unseres Vaters im Himmel sind, verfügen wir nicht mehr über unseren Leib. Denn wir sind seine Geschöpfe. Schließlich hat er uns erschaffen. Mit seinem Atem, Geist hat er uns beseelt. Er hat sich dadurch in unsere Körper hinein begeben. Wir tragen das Wesen des Vaters im Himmel immer mit uns, auch wenn durch unsere Entscheidung im Garten Eden die Verbindung zu ihm unterbrochen worden ist. 

Diese wird wieder hergestellt, wenn unsere Sehnsucht nach innerer Ganzheit, nach Identität usw. wieder groß genug geworden. Denn 

Jesaja 59,1          

Siehe, des HERRN Arm ist nicht zu kurz, dass er nicht helfen könnte, und seine  Ohren sind nicht hart geworden, sodass er nicht hören könnte, …

Ja, der Vater im Himmel hört uns, und hilft. Nur, wenn er hilft, dann sollten wir auch bereit sein, uns helfen zu lassen, auch wenn uns das Ergebnis auf den ersten Blick erst einmal nicht gefallen mag.

Das Brandopfer, das Abraham hier geben soll, ist unter anderem auch ein Hinweis auf das Opfer, das unser Vater im Himmel gegeben hat: Er hat seinen Sohn Jesus am Kreuz geopfert, damit wir wieder Zugang zu ihm bekommen. 

Abraham gibt als Brandopfer seinen einzigen Sohn, den er mit seiner Frau Sara gezeugt hat. Was heißt das nun: „einzig“? Was heißt das für ihn, seinen Sohn wieder herzugeben? Dazu müssen wir in das Herz von Abraham schauen. Dort liegt der Schlüssel, der auch für uns bereit liegt, vielmehr in unserem eigenen Herzen zu finden ist. Am besten ist es, wir fragen ihn.

Wir:               Abraham, du bist unser großes Vorbild im Glauben und Vertrauen an und in den Vater im Himmel.

                  Was ist das Geheimnis? Wir, d. h. viele von uns tun sich zuweilen recht schwer.

Abraham:    Nun, es gibt genau betrachtet, gar kein Geheimnis. Ihr dürft nicht so sehr am Leben hängen,

                   wie ihr es tut.

Wir:               Wie meinst du das genau?

Abraham:     Einfach leben!

Wir:               Wie funktioniert das denn? Uns wird so vieles suggeriert, was Leben ist. Und eben doch kein

                   Leben ist. Zumindest ein Leben vorgaukelt, das nach immer  mehr, immer weiter,  immer höher,

                   immer schneller usw. verlangt.

Abraham:    Das war zu meiner Zeit auch nicht viel anders, zumindest in den Städten der damaligen Zeit

                   war es so. Je mehr Menschen dicht gedrängt  zusammenleben, desto mehr verändert sich das

                   ursprüngliche einfache Leben.

Wir:               Was ist das einfache Leben? Wie funktioniert das denn?

Abraham:    Das einfache Leben. Man nimmt es so, wie es kommt. Jeden Augenblick und jeden Tag neu. Du

                   weißt wirklich nicht, was der Tag so bringen wird.

Wir:               Stimmt. Auf dem Land ist das einfacher umzusetzen. Wie geht das dann stattdessen im Trubel

                   und Lärm der  Städte?

Abraham:     Gute Frage. Das ist fast unmöglich.

Vater             Und dennoch ist es möglich. Ihr konzentriert euch auf das Wesentlichste!

Wir:               Und was ist das Wesentlichste?

Vater             Das ist euer SEiN!

Wir:               Leben im SEiN im Trubel und Lärm des Alltags.

Vater             Ja, so ist es. Und Abraham hat es euch vorgelebt.

Wir:               Die heutige Welt ist sehr viel bunter vielfältiger. Wie würde er es denn uns heute vorleben?

Vater             Jeder muß für sich da seinen eigenen Weg finden. Mir ist bekannt, daß in der  heutigen Zeit  viel mehr

                       Berufe gibt, viel mehr Möglichkeiten, sein Leben zu gestalten.

Wir:                Das heißt, Abraham wird unser Mentor, unser Begleiter durch unseren Alltag, zumindest solange,

                   bis  das Leben im SEiN im Trubel und Lärm des Alltags uns in Fleisch und Blut übergegangen ist.

Abraham:     Richtig. Laßt mich euch voraus gehen.

Wir:               Wir folgen dir.

Abraham:    Gut.

Wir lassen Abraham vorausgehen. Mit einem Hirtenstab steht er am Eingang seines Zeltes, während wir neben ihm stehen. Gemeinsam schauen wir in die Ferne.

Wir:                 Abraham, was tust du da gerade?

Abraham:      Ich sammle mich, innerlich.

Wir:                 Bei uns wäre das, wir sammeln die ganze innere Familie zusammen, bzw. unsere Gedanken

Abraham:      So ist es. Wir kon-zentrieren uns

Wir:                 Zentrieren, d. h. wir finden unsere innere Mitte und verwurzeln uns darin.

Abraham:      So ist es. Wir schauen dabei in Richtung Osten, auf den Aufgang der Sonne. Dabei ist das

                     durchaus auch bildlich gemeint, falls ihr äußerlich gerade mal nicht wissen solltet, wo der

                     Osten liegt. Außerdem hat das auch  seine  Vorteile, sich das visuell vorzustellen. Falls es

                     euch mal nicht so gut  gehen sollte, dann könnt ihr das auch zu jeder Tag- und Nachtzeit

                     machen, um mit dem Vater im Himmel in Verbindung zu treten.

Wir:                 Wir verstehen. Und der Hirtenstab bzw. Stab, das ist das Wort des Vaters im Himmel, also die

                    Bibel. Und in Richtung Sonnenaufgang, mit der Sonne ist unser Vater im Himmel gemeint, der

                    sich nie verändert und immer derselbe bleibt.

Abraham:      So ist es.

Wir:                 Und wie geht’s dann weiter?

Abraham:      Ich warte auf den Vater im Himmel, der mir täglich seine Kraft zur Verfügung stellt.

Wir:                 Schön. Und dann? Ewig so stehen bleiben, das machst du ja auch nicht.

Abraham:       Dann gehe ich meiner täglichen Arbeit nach. Dabei halte ich immer wieder inne, um ihn zu

                     hören, neue Kraft zu schöpfen.

Wir:                 In Ordnung. Dann machen das ebenso.

Abraham:       Noch etwas, ihr solltet versuchen, ständig „online“ mit dem Vater im Himmel zu sein und

                     auch zu bleiben. Dadurch bleibt ihr mehr im SEiN und eure Kraft bleibt ständig gleich, weil

                     sein Kraftstrom ständig und gleichmäßig fließen kann.            

Wir:                 Wenn wir in unserem SEiN sind, dann sind wir auch innerlich an unserem Platz fest verwurzelt

                    und wir wollen infolgedessen auch nicht mehr mit dem Kopf  durch die Wand sozusagen. Was

                    natürlich bedeutet, unser ICH um einiges zurückzunehmen.

Abraham:      Ja. Euer EGO spielt da eine ganz kräftige Rolle in eurem Leben.

Wir:                 Dieses EGO sitzt gerne im Kopf

Abraham:      So ist es. Und damit steht ihr euch selbst im Wege. Nichtsdestotrotz gibt es  trotzdem

                     Hoffnung für euch, aus der Misere herauszukommen, in der ihr  gerade steckt.

Wir:                 Wie meinst du das?

Abraham:      Gib dem Wolf, der dir Gutes tut, das richtige Futter. Den bösen Wolf lasse

                     lieber  verhungern.

                         (Ich verweise hier auf die bekannte Geschichte von 2 Wölfen, die gegeneinander  kämpfen)

Wir:                 Der böse Wolf ist das EGO, das gerne im Mittelpunkt sein will. Und der gute Wolf?

Abraham:      Denkt darüber selbst nach!

Wir:                 Wenn wir uns da so überlegen, das ist unser SEiN.

Abraham:      Ganz genau

Wir:                 So hattest du auch kein Problem damit, deinen Sohn Isaak zu opfern, weil im SEiNs-Zustand alles

                    im Fluß ist.

Abraham:      Ja.

Wir:                 Das erinnert uns an das ThemaLebensstrom“. Trotzdem, so manchem von uns fällt es schwer,

                    alles  fließen  zu lassen, weil die Welt, unsere Umwelt einfach  etwas anderes unter dem

                         Thema Leben verstehen.

Abraham:      Ihr müßt klein anfangen, um das wieder einzutrainieren. Da könnt ihr als Trainingsgebiet

                     euren eigenen Haushalt   nehmen. Und dann nehmt ihr euch  den nächsten Bereich vor.

Wir:                  In Ordnung.

Abraham:      Ihr werdet sehen, wenn alles fließt, werdet ihr auch keine Probleme damit  haben, wenn der

                     Vater im Himmel euch  etwas anordnet zu tun, was  ansonsten in euren Ohren unglaublich

                     klingt und euch innerlich widerstrebt.

Wir:             Und daher hattest du kein Problem damit, dem Gebot unseres Vaters im Himmel, deinen Sohn

                 Isaak  zu opfern, zu gehorchen. Denn er war der einzige, den du mit deiner Frau Sara gezeugt hast

                 in hohem Alter

Abraham:  Ja. Durch das Fließen fällt auch das Loslassen einfach leichter.

Wir:             Und jetzt das Brandopfer auf unser eigenes Leben angewendet! Was genau  opfern wir da

                 eigentlich?

Abraham:  Überlegt doch mal!

Wir:             Unser Herz. Das ist unser Zentrum.

Abraham:   Bingo!           

Wir:             Unser Herz ist unser SEiN, mit seiner ganzen Fülle, mit allem, womit es gefüllt ist und woran wir so

                 hängen. In übertragenem Sinne können wir ja einen Kissenbezug oder etwas ähnliches nehmen,

                 und füllen ihn mit all den  symbolischen Dingen, mit denen unser Herz   gefüllt ist. Und dieses

                 legen wir dem Vater im Himmel vor.

 Vater           Genau. Ich danke euch, daß ihr ganz und gar eure Herzen mir zur Verfügung stellt. Ich ordne euer                               SEiN so, daß im Herz wieder alles zum Fließen kommt. Schließlich soll euer SEiN wieder voll Leben                           sein, und das Leben in euch spüren.

Fragenblock 6 > Das Opfer

·        Bist du bereit, dein ganzes Herz dem Vater im Himmel zu übergeben?

·     Bist du bereit, Tag für Tag dich 100% ohne wenn und aber zur dem Vater im Himmel zur Verfügung zu  stellen?

·     Bist du gerne bereit, damit anzufangen, daß in allen Lebensbereichen alles ins Fließen kommt? 


Fortsetzung


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