Am Berg Sinai

Darbringung von Opfergaben



Themen:

Klärung der Begriffe:

> Sünde und Schuld 

> Rein und unrein, Reinheit, reinigen 

> Blut Jesu



Einleitung


Darbringung von Opfer und Opfergaben. Auch wenn die Israeliten das lange Zeit praktiziert haben und in Jesus selbst zur Erfüllung gekommen ist, können wir das selbst im übertragenen Sinne selbst ausüben.

Darbringung von Opfer und Opfergaben. Um was geht es da eigentlich? Opfer bringen, das waren die Israeliten gewohnt. Und wir? Was bedeutet es, „ein Opfer bringen zu müssen.“?  lt. redensarten.index: etwas berücksichtigen; sich einer Sache beugen; einer Sache Tribut zollen. Unter den Synonymen: aufgeben, hergeben u.v.m. , jedenfalls eine Handlung, die wir nur sehr ungern tun.

Mit dem Wort „müssen“ verbinden wir einen Zwang, eine Verpflichtung, die uns so gar nicht richtig schmeckt. Wenn wir uns näher anschauen:  Es hängt auf alle Fälle mit unserer inneren Einstellung zusammen, wenn wir nur sehr ungern Opfer bringen. 

Jesus hat am Kreuz alles auf sich genommen, ganz besonders auch meine Verfehlungen, Sünden. Die einzelnen Opferarten und ihre Darstellung findet ihr unter dem Artikel Opfer zusammengestellt, wollen wir anschauen, was die Bibel unter Sünde und Schuld etc. versteht bzw. das Lexikon zur Bibel.

Das Lexikon zur Bibel S. 875 berichtet folgendes:

Nach dem Zeugnis der Heiligen Schrift brachten Abel, Kain, Noah, Abraham, Isaak, Jakob und Hiob Opfer dar (1 Mo 4,3.4; 8,20; 15,9; 26,25; 31,54; Hi 1,5)

Kains Opfer war unblutig (Feldfrüchte), die übrigen Opfer waren blutige Opfer eines Tieres, bei denen offenbar die Vorstellung der stellvertretenden Tötung zugrunde liegt und der Versöhnung, die der sündige Mensch dadurch mit seinem Gott sucht.

Die Bedeutung der Opfer wurde für Israel nach der Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft genau umrissen, als es am Sinai vom Herrn das Gesetz empfing, das Zahl, Art, Vollzug und Sinn der Gott wohlgefälligen Opfer festlegte. 

Die Liste der wichtigsten Opfer umfaßt:

         Brandopfer (3 Mo 1)

         Speisopfer (3 Mo 2)

         Dankopfer (3 Mo 3) > wörtlich: Friedensopfer

         Sündopfer (3 Mo 4,1-5,13)

         Schuldopfer (3 Mo 5,14-26; 6,7)

Unter diesen 5 Opfern ist nur eins unblutig, das Speisopfer, das als Ergänzung zum Brandopfer dargebracht wird (3 Mo 9,16.17)

Die verschiedenen Anlässe, aus denen die Opfer dargebracht wurden, ergeben sich z.T. schon aus ihren Bezeichnungen 

Darbringung von Opfer und Opfergaben. Wir lesen in der Bibel die Mahnung des Apostels Paulus:

Röm 12 Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst.

Daraus können wir folgern: wir bringen uns selbst mit, unser ganzes Leben, unsere sämtlichen Lebensbereiche, unsere Sünden, Verfehlungen. All das bringen wir zur Wohnung des Vaters im Himmel mit. Vielmehr ist bereits vorhanden, wenn wir dem Vater im Himmel gestatten, unseren Leib zu seiner Wohnung zu machen.


Der erste Schritt

Durch Jesus ist es wieder möglich, Gemeinschaft mit dem Vater im Himmel zu haben. Trotzdem kommen wir nicht davon, mit dem Aufräumen, Entrümpeln und Renovierung / Sanierung unserer inneren Wohnung für den Vater im Himmel anzufangen.

Der erste große Schritt: Buße tun, unsere Sünden bekennen

1 Joh 1,9   Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.

Wir bringen unsere Sünden und Verfehlungen zu ihm. Keine Sorge, ihr müßt nicht alles auf einmal zu ihm bringen. Das würde euch überfordern. Ihr nehmt einen Lebensbereich nach dem anderen vor, so wie ihr in einer Wohnung oder in einem Haus, jeden Raum und jedes einzelnes Stockwerk aufräumt.

Macht lieber mal eine kleine Pause zwischendurch. Im nächsten Teilabschnitt klärt uns das Lexikon zur Bibel über Sünde und Schuld auf.


Sünde und Schuld

Sünde > Lexikon zur Bibel, Seite 1118

Das hebräische hat eine Reihe von Wörtern, die im Deutschen mit Sünde bzw. sündigen wiedergegeben werden. Die wichtigsten Wurzeln sind neben vielen anderen folgende:

pescha               פֶּשָׁע  

als Tätigkeitswort und das zugehörige Hauptwort drücken „Auflehnung„ aus.        

awah                                  heißt zuerst „krümmen“. Das davon abgeleitete  Hauptwort awon nimmt den Gedanken der „Schuld“ mit in den Begriff der Sünde hinein 

chata              חַטָּאָה   

und seine Ableitungen deuten eine Bewegung in der falschen Richtung  an bzw. „Verfehlung“ des richtigen Zieles an

schegagah           שְׁגָגָה

und das Hauptwort schegagah drücken das im menschlichen Sein begründete Irren, das „Abirren“ aus


Sünde ist im AT kein abstrakter Begriff, sondern eine sich im Leben der Menschen zeigende Verhaltensweise. Mag darum auch die Erscheinungsart der Sünde verschieden sein

       als Verfehlung des von Gott verfehlten Zieles

       als Auflehnung gegen Gott

       als schuldhafter Ungehorsam

       als menschlicher Irrtum

in ihrem Kern und Wesen bedeutet Sünde immer: „An dir allein habe ich gesündigt“ (Ps 51,6).

Zu den hebr. Wörtern muß also die Beziehung zu Gott treten, um das menschliche Handeln zur Sünde und den Menschen zum Sünder macht.

An der Vielfalt der hebräischen Wörter wird aber auch deutlich, daß die Sünde in ihrer ganzen Breite begrifflich nicht zu fassen ist, sondern uns immer nur im Teil sichtbar wird.

Sünde wird auf vielfältige Weise deutlich und kann praktisch in allen Bereichen des Lebens erscheinen.


Schuld  > Lexikon zur Bibel, S. 1056 (auszugsweise)

Schuld bezeichnet rechtlich eine nicht erfüllte Verpflichtung oder Verbindlichkeit, daß etwa eine Geldsumme fällig ist oder ein Zahlungsrückstand besteht. In Bezug auf das, was ein Mensch schuldig, ist der Horizont der Bibel aber nicht auf Geldschulden beschränkt

Im besonderen Sinn nennt die Bibel Schuld den Zustand des Menschen, der sich im Widerspruch gegen Gott befindet. Diese Schuld trennt von Gott, und wen Gott schuldig spricht, der wird ausgestoßen (Ps 5,11).

Jeder ist für seine Taten haftbar (Hes 18,4.20; 33,12f; Jer 31,30; 5 Mo 24,16; 2 Kö 14,6), und wann immer Menschen schuldig werden, haben sie es letztlich mit Gott zu tun. Erst diese gradlinige Beziehung auf den  heiligen und lebendigen Gott bringt das Schuldbewußtsein des Menschen zum vollen Durchbruch und erschließt seine letzte Tiefe (Ps 51,6; Lk 15,18; Mt 6,12). Vor diesem Richter kann sich der Mensch nicht entschuldigen (Röm 2,1)

Zur uneingeschränkten Erkenntnis und Anerkennung seiner lastenden Schuld kam Paulus durch die Begegnung mit dem auferstandenen Christus (Apg 9,4f; 1 Kor 15,10; Gal 1,13). Zugleich empfing er als Gabe dieses Herrn die völlige Überwindung, Erledigung und Tilgung seiner gesamten Lebensschuld (Röm 1,5; 1 Kor 15,10;; 2 Kor 5,21) Dasselbe zeigt Jesus am vollkommenen Erlaß der riesenhaften Schuldsumme (Mt 18,27). so handelt Gott in seiner Vergebung an den hoffnungslos Schuldverstrickten. 

Nur weil Gott die Schuld erlässt und vergibt, wird trotz der abgrundtiefen Schuld des Menschen Gemeinschaft mit Gott für ihn wieder möglich. In diesem Zusammenhang nennt Jesus, der Mittler des Schulderlasses, seine eigene Lebenshingabe „Erlösung für viele“ (Mt 20,28). Jesus gab sein Leben als Schuldopfer (Jes 53,4f).

Die Schuld der Menschheit ist am Kreuz Jesu Christi überwunden. Dort ist der Schuldbrief, der das Schuldverhängnis der Menschen besiegelte, von Gott selbst getilgt worden (Kol 2,14). Die Schuldknechtschaft ist gebrochen, das Pflichtverhältnis zum Schuldtreiber aller Geknechteten, dem Teufel, ist aufgehoben.

Alle Pflicht und Schuldigkeit gegenüber dem Mitmenschen ist – im Sinn der Weisung Jesu (Mt 22,39f) – in dem königlichen Gebot der Liebe zusammengefaßt

Röm 13,8 Seid niemandem etwas schuldig, außer dass ihr euch untereinander liebt; denn wer den andern liebt, der hat das Gesetz erfüllt.

Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen:

Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir.

Lukas 15,18


Wie reinigen wir uns von der Sünde?

Rein und unrein, Reinheit, reinigen > Lexikon zur Bibel S. 964-966

Reinheit bzw. Unreinheit ist der Zustand, an dem sich entscheidet, ob der Mensch vor Gott erscheinen kann, 

       sei es im Gottesdienst zu kultischer Handlung und Opfer (3 Mo 7,20.21; 4 Mo 9,9-11; Jes 35,8; 52,1)

     sei es zu persönlicher Begegnung und zum Leben mit Gott (ps 51,4-14); Jes 6,5; Hes 36,25-28)

Im ersten Fall sprechen wir von kultischer (levitischer) Reinheit bzw. Unreinheit, im anderen Fall von Reinheit bzw. Unreinheit in Bezug auf die Sünde

Neben der kultischen Unreinheit, die vom atl. Gottesdienst ausschließt, steht die Unreinheit der Sünde. Sie verunreinigt den Menschen in seinem Kern und Wesen, macht sein Herz, die Quelle der Gedanken und Worte (Mt 12,34.35), unrein, so daß daraus nur noch Unreines hervorgehen kann (Mt 15,19) Dadurch wird der persönliche Umgang mit dem heiligen Gott versperrt, die Gemeinschaft mit ihm unmöglich gemacht. Diese Verunreinigung ist mit dem Geboren werden und Leben als Mensch in einer Welt, in der die Sünde herrscht, untrennbar verbunden (Hi 14,4; 15,14; Spr 20,9; Jes 64,5.6)

Die Reinigung ist nur möglich durch die > Versöhnung < und > Vergebung Gottes (Hes36,25), der allein das reine Herz schenken kann (Ps 51,12;73,1; vgl Hi 22,30).

Im AT hat der Herr zur Reinigung von unbeabsichtigten Übertretungen das Opfer eingesetzt (3 Mo 4,1ff) und zugleich die Sünde unter seine göttliche Geduld gestellt (Röm 3,25), bis seine Verheißungen im Erlösungswerk Jesu Christi Erfüllung fanden. Nun reinigt er die Herzen und Gewissen durch den Glauben (Apg 15,9; Hebr. 9,14; 1 Tim 3,9), so daß der Mensch 

       zur Liebe (1 Tim 1,5; 1 Petr 1,22) und

       zu guten Werken fähig wird (Hebr 9,14; Tit 2,14) und

       den Herrn aus reinem Herzen anrufen kann (2 Tim 2,22) 

Dieses grundsätzliche, einmalige Gnadengeschenk Gottes schafft die Zugehörigkeit zu seinem Volk des Eigentums (Titus 2,14) seiner Gemeinde.

Dann folgt die fortschreitende, wiederholte Reinigung durch den Herrn (Joh 15,2), die waschsende Frucht seines Geistes zum Ziel hat. Hier ist auch der Gläubige selber aufgerufen, sich ständig neu zu reinigen (1 Joh 3,3)

Und ein jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat,

der reinigt sich, wie auch jener rein ist


von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes ( 2 Kor 7,1)

Weil wir nun solche Verheißungen haben, meine Lieben,

so laßt uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen

und die Heiligung vollenden in der Furcht Gottes.


Von falschen Lehren und Lehrern (2 Tim 2,16-18.21)

Halte dich fern von ungeistlichem losem Geschwätz;

denn es führt mehr und mehr zu ungöttlichem Wesen,

und ihr Wort frißt um sich wie der Krebs.

Wenn nun jemand sich reinigt von solchen Leuten, der wird ein Gefäß sein zu ehrenvollem Gebrauch,geheiligt, für den Hausherrn brauchbar und zu allem guten Werk bereitet.


Und durch das Bekenntnis seiner Sünden, so daß das Blut Jesu rein macht von aller Sünde und Ungerechtigkeit (1 Joh 1,7-9)

Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist,

so haben wir Gemeinschaft untereinander,

und  das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.

Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.

Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit


Der Ungläubige dagegen bleibt nicht nur selber im Sinn und Gewissen unrein, ihm ist auch alles unrein, womit er umgeht (Titus 1,15)


Das Blut Jesu   (Lexikon zur Bibel S. 192 /193)

Durch das Vergießen seines Blutes, das Darbringen seines Lebens, hat Jesus die Versöhnung gestiftet (3 Mo 17,11). Das Blut ist der Preis – ein hoher Preis! - durch den Jesus den Menschen von der Sünde losgekauft hat (1 Petr 1,18f)

 So wie der Alte Bund auf das Blut von Opfertieren gegründet war, so der Neue Bund auf das Blut Jesu: Mt 26,28

das ist mein Blut des Bundes,

das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden.


Die einzigartige Tat von Jesus, unsere Sünde und Schuld auf sich genommen zu haben, entläßt uns aber nicht, daß wir nach wie vor unsere Sünden, Irrungen etc. anzuschauen. Ich meine damit, es genügt nicht, einfach nur sich zu Jesus zu bekennen und alles sei ein für alle Mal gut. 

Nein, wir müssen unsere Sünden bekennen, sie zu ihm bringen. Der Apostel Paulus hat dies in Röm 12 nochmals angemahnt. Außerdem vertritt uns Jesus vor dem Vater im Himmel

1 Joh 2,1 Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt. Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist.

                2 Und er ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.



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