Der Garten Eden

1 Mose 2,8-14



Die Flüsse


Themen:

Die Flüsse: Chiddekel (Tigris) und Perat (Euphrat)

Die Bäume im Garten Eden

Der Mensch im Garten Eden

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Der Garten Eden     Flüsse  (Seite 1)

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Der Chiddekel (Hiddekel / Tigris)

Laß uns aber da nicht stehen bleiben und die letzten beiden Flüsse nicht vergessen. Wie ist das denn nun mit dem dritten Fluß zu verstehen?

PONS S. 88 Chiddekel (Tigris) חִדֶּקֶל

Wenn wir jetzt den letzten Buchstaben – das L für Lamed – weglassen, so  teilt uns der PONS mit, daß wir es mit einem Dornstrauch zu tun haben. Eifrige Bibelleser, die sich bereits schon länger auskennen, haben ja schon des öfteren gehört von der Geschichte des Mose mit dem brennenden Dornbusch.

Welche Bibelstellen finden wir noch zu Dornbusch?

5 Mo 33,16                      

Die Gnade dessen, der in dem Dornbusch wohnte, komme auf das Haupt Josefs, auf den  Scheitel des Geweihten unter seinen Brüdern.

Ri 9.14.15                        

(14)Da sprachen alle Bäume zum Dornbusch: Komm du und sei unser König!

(15)Und der Dornbusch sprach zu den Bäumen: Ist's wahr, daß ihr mich zum König übeuch salben wollt, so kommt und bergt euch in meinem Schatten; wenn nicht, so gehe Feuer vom Dornbusch aus und verzehre die Zedern Libanons.

Trug Jesus nicht eine Dornenkrone, als er da am Kreuze hing? Jesus ist doch unser König.

Joh 19,2.3                      

Und die Soldaten flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt und legten ihm ein Purpurgewand an, (3)und traten zu ihm und sprachen: Sei gegrüßt, König der Juden! und schlugen ihm ins Gesicht.

Eine Krone  wird auf das Haupt gesetzt. Aber auch das, was eher zu unserem Thema hier passt:

Sir 28,28-30                    

Du umzäunst dein Hab und Gut mit Dornen; warum machst du nicht vielmehr vor deinen Mund Tür und Riegel?

(29)Du wägst dein Silber und Gold, bevor du es aufbewahrst; warum wägst du nicht auch deine Worte auf der Goldwaage?

(30)Hüte dich, daß du nicht dadurch ausgleitest und hinfällst vor denen, die auf dich lauern.

Worte können ebenso fließen. Kennst du das auch? Es gibt Menschen, die ohne Punkt und Komma reden, ohne zwischendurch  Luft zu holen, und geben dem andern wie Dir oder mir keinen Raum, auch mal angemessen zu antworten, Fragen zu stellen?

So entsteht keinerlei Dialog.  Du verlernst es, dich angemessen auszudrücken, und was du eigentlich mitteilen wolltest, wird zwangsläufig verdrängt und gerät dann in Vergessenheit. Und wenn du dann etwas sagen sollst, dann weißt du einfach nichts mehr zu sagen. Die Sprechblase bleibt leer, um das comichaft darzustellen.

Sie texten dich zu, obwohl deine Festplatte, dein Speicher bereits voll ist. Du kannst nichts abfließen lassen. Da helfen nur folgende Möglichkeiten:

1.    Du brichst bis auf weiteres jeden Kontakt mit Menschen ab, die nicht zuhören können.

2.  Fange an, dir alles von der Seele zu schreiben.


Mir hat jedenfalls der zweite Punkt sehr geholfen. Anfänglich waren es nur meine Gedanken allein. Dann haben der Vater im Himmel bzw. Jesus angefangen zu antworten. Zu den Gesprächsteilnehmern kam im Laufe der Zeit schrittweise die innere Familie dazu. Dadurch habe ich gelernt, mit meinen inneren Seelenanteilen zu kommunizieren, vor allem mich innerlich auch zu ordnen. 

Meine innere Großfamilie habe ich eingeteilt Arbeitsteams, um den Überblick im Alltag nicht zu verlieren. Jedes Mitglied kennt seine Aufgabe. Die innere Familie hat mir der Vater sichtbar gemacht in der Gestalt von Teddybären, Schafen, ein paar Puppen und anderen Tierarten. Das war seine Art, mich selbst kennenzulernen. Und sie sagen mir schon mal die Meinung, wenn es sein muß.


Fragenblock > Chiddekel – Redefluß 1

·      Wer in deinem näheren Umfeld redet ohne Unterlaß, ohne daß du eine Chance hast, auch etwas mitteilen und sagen zu können?

·    Ist es möglich, dieser Person deutlich zu machen, daß er dir auch Raum gibt, daß du ihm mitteilen kannst, was dir auf dem Herzen liegt?

·    Im umgekehrten Fall: wenn du ohne Unterbrechung redest:

o   Kannst Du nicht zuhören?

o   Willst Du nicht zuhören?

Anmerkung: Wenn du sagst „Ich kann nicht“ heißt es eigentlich „Ich will nicht“. Du bist nicht gewillt, zuzuhören

o   Warum bist du nicht gewillt zuzuhören, um den anderen, vor allem den Vater im Himmel zu Wort kommen zu lassen?

o   Hast du als jetziger Vielredner die Erfahrung gemacht, daß viele verletzende Worte über deine

     Herzensohren Eingang gefunden haben in dein Herz, und dein eigenes Vielreden nun als Schutz dient,

     damit solches draußen bleibt?


Laß uns die symbolische Bedeutung der hebräischen Buchstaben anschauen. Und du erkennst dann, warum es diesen Fluß Chiddekel gibt.

ל

קֶ

דֶּ

חִ

Lamed

Qoph

Dalet

Chet

Ochsenstachel

Nadelöhr

Tür

Zaun

 

·         Ein Zaun begrenzt, gibt Schutz. Dadurch laufen deine Worte nicht frei und ungezügelt herum

·         Eine Tür, durch die wir ein- und ausgehen. Unser Mund ist eine solche Tür

 Den  „Punkt“, den du im Dalet siehst, nennt sich Dagesch. Hier nennt er sich Dagesch forte

 Er zeigt an, daß ein Konsonant verdoppelt ist: ein solcher Konsonant schließt eine Silbe und beginnt gleichzeitig die nächste.   Darum steht Dagesch forte nicht am Wortende. (Grammatik des bibl. Hebr. v. Wolfgang Schneider  S. 18)

Wir haben hier zwei Türen. Wo befinden sich diese beiden Türen? Einmal ist es unsere Herzenstür, und zum andern unser Mund. Wer sich weise verhält, hält beide verschlossen und verhält sich wie der Mensch in Sir 28,28-30. Die Worte werden abgewogen. Auch meine Worte sind wie Hab und Gut zu behandeln.

·     Das Loch des Nadelöhrs ist klein. Und das ist gut so. Denn dann wird nur das ausgesprochen, was

    wirklich wichtig ist. Und ich komme nicht in Schwierigkeiten, die unbedacht ausgesprochen Worte

    mit sich bringen.

·     Mit dem Ochsenstachel  wurden und werden Rinder angetrieben.

So bekommen auch unsere Worte Energie, wenn sie erst einmal durch das Nadelöhr müssen wie bei einem Wasserschlauch, an dem vorne ein einziger harter Strahl herauskommt. Das tut bei dem Ochsen weh und der setzt sich dann in Bewegung. Und unsere Worte behalten ihre Kraft und Treffsicherheit.

Wie also sollen wir reden?

Mt 6,7                  

Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen.

Mt 5,37                

Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel

Kol 4,6                 

Eure Rede sei allezeit freundlich und  mit Salz gewürzt, daß ihr wißt, wie ihr einem jeden antworten sollt.

Salz bewahrt, konserviert


Fragenblock > Chiddekel – Redefluß 2

·        Wie redest du?

·     Bist du ein großes Plappermaul?

·     Oder wählst du deine Worte sorgsam aus?

·     Redest du so, daß dein Nächster auferbaut wird? Oder verlaufen deine Worte im Sande?

·     Redest du über Themen, die eigentlich belanglos und oberflächlich sind?

·     Gibt es in deinem Leben Themen, die beim andern ankommen und der Austausch euch beide bereichern?


Da es bedeutet, daß nicht alles durchkommt, was wir so reden wollen. Ein ganzer Schwall an Worten hat nicht mehr die Kraft, die Worte eigentlich haben sollten. Wenn du etwas mitteilst, dann bleibt dir zwangsläufig nichts anderes übrig als deine Worte sorgsam zu wählen.  So bewahrst du dich und den anderen, deinen Nächsten, dein Umfeld.

Fragt sich nur noch, in welche Körperregion wir den Chiddekel einordnen?

dieser war fließend östlich von Aschur

In anderen Übersetzungen heißt es Assur, womit Assyrien gemeint ist. D. h. wenn ich im Garten Eden stehe, in meinem Herzen, dann bin ich auf der westlichen Uferseite.

Wo sitzt unser Herz?

Das Herz liegt zu 2/3 auf der linken und zu 1/3 auf der rechten Seite des Brustkorbes, hinter dem Brustbein. Das Herz liegt schräg im Brustkorb zwischen den beiden Lungenflügeln. Die Herzspitze zeigt nach links vorne. (novafeel.de)

So gehört der Chiddekel auch zum Herz, schließlich kommen auch aus dem Herzen unsere Gedanken und Worte.

Hebr. 4,12           

Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.

Mit dem Wort Gottes prüfen wir die Gedanken und Haltungen unseres Herzen, bevor wir den Mund aufmachen.


Der Perat (Euphrat)

 

Pons S. 271

Perat = Euphrat

פְּרָת

 

ת

רָ

פְּ

Taw

Resch

Pe

Zeichen

Kopf

Mund

Eine andere Vokalisation :

Pons S. 271

Porat = junger Baum

פֹּרָת

Porat ist das Partizip feminin Singular constructus von    פרה       für fruchtbar sein, Früchte tragen, wachsen

Wir sollen ja wachsen, fruchtbar sein, so die Anordnung unseres Vaters im Himmel, vor allem im Geist. Wachstum im Geist, Wachstum in unserem Bewußtsein

 

Lk 1,80                                 

Und das Kindlein wuchs und wurde stark im Geist. Und er war in der Wüste bis zu dem Tag, an dem er vor das Volk Israel treten sollte.


Fragenblock > Euphrat

·      Wie steht’s denn mit deinem Geist?

·    Ist er noch auf demselben Level oder im Wachstum begriffen?

·    Prüfst du die Gedanken deines Herzens, bevor du die Worte aussprichst?

·    Gibt es schon in deinem Leben Bereiche, die schon fruchtbar geworden sind?

·    Welche Steine liegen hier noch im Wege, die dich daran hindern, daß fruchtbare Worte von dir ausgesprochen werden und ihr Ziel finden?


Wir stellen diese 4 Flüsse in einer Tabelle nochmals gegenüber mit unseren Ergebnissen:

Pischon Gichon Chiddekel Perat
 Herz  Bauch Herz Kopf
Weisheit Gefühlsregungen, Intuition   Geist

Ein Weiser wartet, bis seine Zeit gekommen ist,

bleibt im Sein (bei sich selbst)

  Ein Weiser prüft sein Herz, hält die Worte erst einmal zurück Wachstum im Geist; fruchtbare Worte

Auch wenn wir die Bäume im Kapitel „Die Schöpfungswoche – Der Mensch“  abgehandelt haben, übernehme ich hier die Ausführungen darüber Wort für Wort, damit auch du, wenn du diese Abhandlung zuerst liest, gleich etwas davon hast, und nicht extra wegen den Bäumen die Seite wechseln mußt.


Die Bäume im Garten Eden

Bei der Übersetzung ins Deutsche sind mir 3 verschiedene Baumarten aufgefallen

Da ist zum einen der Baum des Lebens.


Lexikon zur Bibel S. 146

Im übertragenen Sinn gebrauchen die Sprüche Salomos diese Wendung für eine Gabe, einen Vorzug oder eine Kostbarkeit.


Spr 3,18              Weisheit

Spr 11,30             Frucht der Gerechtigkeit

Spr 13,12             was man begehrt, erfüllt sich

Spr 15,4               linde Zunge


Jesus selbst sagt von, er ist das Leben, und wenn wir verwurzelt sind in ihm, dann erhalten wir das Leben in Fülle. Das wird sichtbar in der Frucht des Geistes.

Neben dem Baum des Lebens steht jener Baum, der nach dem Sündenfall ein negatives Image bekommen hat. Doch dieser Baum der Erkenntnis hat einen wichtige Aufgabe im Leben.

Er ist dazu da, um uns zum Leben anzuleiten.  Wir wurden ja erst ins Leben geholt. Wir sind ja gewissermaßen noch unwissende und müssen noch einiges lernen. Der Vater im Himmel selbst ist unser Lehrer. Das Verbot hat damit zu tun, daß wir uns das Wissen nicht selbst aneignen sollen, sondern uns immer entsprechend der aktuellen inneren Reife und Entwicklungsstufe uns unterweisen lassen.

Sich selbst Wissen anzueignen, das ist schon möglich, aber weißt du, ob du alles richtig verstanden hast? Und vor allem, etwas auszuprobieren, was erst einmal gefährlich ist. Z.B. den Umgang mit chemischen Experimenten. Ein 6jähriger ist da noch nicht reif genug. Allenfalls 10 Jahre später.

 

Besser ist es, einen Lehrer zu haben, der dich unterweist und du diesen immer wieder „mit Fragen löchern“ kannst, bis du alles verstanden hast. Kinder fragen doch auch ihre Eltern am laufenden Band. Bei meiner Übersetzung habe ich das Synonym Wissen verwendet. Das verdeutlicht es noch mehr.

Und der Vater im Himmel weiß am allerbesten, wann du für was reif genug bist.

Frageblock > Rundumversorgung > Die Bäume

·         Baum des Lebens:

o   Hast du das Leben schon in dir, und lebst aus der Fülle?

o   Oder gibt es noch magere Zeiten im Leben?

·      Baum der Erkenntnis

o   Läßt du dich vom Vater im Himmel unterweisen?

o   Bist du mutig, ihn „mit Fragen zu löchern“?

o   Oder schaltest du auf stur, und eignest dir Wissen an, für die du noch nicht reif genug bist?

·      Bäume mit allerlei Früchten?

o   Wie sehen die Früchte in deinen Lebensbereichen aus?

o   Bist du zufrieden, wie es gerade ist?

o   Oder mußt du in dem einen oder anderen Bereich noch mehr tun, mehr Baumpflege betreiben (beschneiden, düngen, begießen)?


Der Mensch im Garten Eden

1 Mo 2,15          

Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, daß er ihn bebaute und bewahrte.

Der Vater im Himmel nimmt dich, nimmt mich und setzt mich in deinen bzw. meinen Garten. Er weist uns den Platz zu, der für jeden von uns bestimmt ist. Nachdem er uns erschaffen hat, dürfen wir uns gleich ans Werk machen,

 

nämlich den Garten, unser Herz, unsere Seele bebauen und bewahren.

Bebauen und Bewahren – bloß wie? Der Mensch, also wir, wurde doch erst erschaffen. Und vom Gärtnern Null Ahnung.  Also bekommen wir eine Ausbildung bei Papa im Himmel. Wir gehen quasi in  eine Lebensschule.

Die nächsten beiden nachfolgenden Verse klären das „wie“ auf.

1 Mo 2,16.17        

Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach:

Du darfst essen von allen Bäumen im   Garten,

(17) aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem  Tage, da du von ihm issest, mußt du des Todes sterben

Essen, wir sollen essen von den Früchten. Um am Leben zu bleiben, müssen wir Nahrung zu uns nehmen.  Für unser Herz und unsere Beziehung zum Vater im Himmel ist unser Nahrungsmittel das Wort, sein Wort, das aus seinem Munde kommt.

Nahrung ist also die Grundlage für unser ganzes Leben. Wir brauchen erst einmal Energiezufuhr, bevor wir uns ans Tagewerk machen.

Und wie bekommen wir genügend Energieeinheiten? Wir beginnen unseren Tag mit der Ernährung unseres Geistes. Jeder hat da so seine eigenen Frühstücksbestandteile, da wir ja recht unterschiedlich  und einzigartig sind.

Beispiele:

·       Tageslosung der Herrnhuter Brüdergemeinde

·     Andachtsbuch

·     Kalenderblätter mit Bibelworten

·     Schlichtes Gebet

·    

·         Sein Wort ist das Düngemittel für unsere Lebensbereiche

·         Sein Wort ist das Gartenwerkzeug, um krumm gewachsenes zu beschneiden

·         Sein Wort ist  das Wasser, um den Garten zu erhalten

Deshalb laß uns weise sein und aufsuchen die Weisheit, denn:

Weisheit ist ein Baum des Lebens.

Und Weisheit ist, sich vom Vater im Himmel am Baum des Wissens um Gut und Böse in allen Dingen des Lebens  unterweisen lassen, damit wir die von den Bäumen zehren können, die allerlei Früchte tragen. Vor allem sorgsam unseren Herzensgarten hegen und pflegen.


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Der 7.Tag und Schabbat Schalom


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