JESUS - Sein Leben und Wirken

 Die Adventszeit und das Weihnachtsfest




Tag 1 – Der Heilsplan – Der verheißene Nachkomme

Die Adventszeit beginnt schon mit der Verheißung in 1 Mose 3,15. Von dieser Zeit an haben die Menschen auf dieses Kommen gewartet. Im Laufe der Zeit kamen in den nachfolgenden Büchern der Bibel immer wieder Hinweise auf JESUS dazu.

1 Mose 3,15 Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.


Wir erkennen: Unser Vater im Himmel läßt uns Menschen nicht im Stich nach dem Ereignis im Garten Eden. Wir sind ihm so wichtig, zumal wir ja seine Kinder sind, seine Ebenbilder. 

Seine Liebe ist so groß, daß er sogar bereit ist, seinen Sohn zu senden. Wir sehen: wir haben einen Gott, der sich wirklich um uns kümmert.

1 Johannes 4,9 Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen.
10 Darin besteht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden.

Joh 3,16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.

 


Er ist zur Versöhnung bereit, und hat einen Weg gefunden, daß dies auch geschehen kann. Allerdings gibt es da einen kleinen winzigen Unterschied: 

·         Wer an Jesus glaubt, geht nicht verloren. Und erhält zusätzlich das EWIGE LEBEN

·         Wer an Jesus nicht glauben will bzw. wird, der geht für immer verloren, und erhält auch nicht das 

           Ewige Leben


Tag 2 – Der Heilsplan – Die Frau, die den Nachkommen gebären wird

Jesaja 7,14 Darum wird euch der HERR selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel.

Matthäus 1,23 »Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben«, das heißt übersetzt: Gott mit uns.


Eine junge Frau, mit reinem Herzen, bringt Jesus auf die Welt. Wer diese junge Frau ist, das wissen wir mittlerweile vor allem aus dem Lukas-Evangelium. Denn da erfahren wir, wie sie schwanger geworden ist.

Lukas 1,26 Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth,
27 zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria.
28 Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir!
29 Sie aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruß ist das?


30 Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden.
31 Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben.
32
Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben,
33 und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.

34 Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Mann weiß?
35 Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.
36 Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem Alter, und ist jetzt im sechsten Monat, von der man sagt, dass sie unfruchtbar sei.
37 Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.
38 Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.

Diese junge Frau heißt MARIA (hebräische Version Miriam; Bedeutung unbekannt). Sie bekommt Besuch von einem Engel, mit dem Namen GABRIEL  (hebräisch; „Gott hat sich stark gezeigt“ / „Mann Gottes“).

Dieser Engel informiert Maria über die Absichten Gottes unseres Vaters im Himmel. Wie das gehen soll, darüber wird sie aufgeklärt. Die Heilige Geistin ist mit daran beteiligt. Und trotzdem bleibt es ein Geheimnis, wie das verwirklicht werden konnte. 

Auch wenn Maria darüber verwundert ist, wie das gehen soll, auf besondere Weise schwanger zu werden, stimmt sie dem Plan Gottes unseres Vaters im Himmel zu, und stellt sich unter seinen Willen. Ihr Herz mag möglicherweise bereits vorbereitet worden sein, so daß sie hier ihre Zustimmung geben kann.


Tag 3 – Der Heilsplan – Der Thron Davids

Eine zentrale Rolle spielt auch der Thron Davids. Hier hat Gott unser Vater im Himmel seine Zusage gegeben, daß dieser Thron ewig bestehen wird. 

Jeremia  23,5 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass ich dem David einen gerechten Spross erwecken will. Der soll ein König sein, der wohl regieren und Recht und Gerechtigkeit im Lande üben wird.
6 Zu seiner Zeit soll Juda geholfen werden und Israel sicher wohnen. Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: »Der HERR unsere Gerechtigkeit«.

 


Spross ist ein anderes Wort für Nachkommen

Jesaja 9,6 auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.

2 Sam 7,12 Wenn nun deine Zeit um ist und du dich zu deinen Vätern schlafen legst, will ich dir einen Nachkommen erwecken, der von deinem Leibe kommen wird; dem will ich sein Königtum bestätigen.
13 Der soll meinem Namen ein Haus bauen, und ich will seinen Königsthron bestätigen ewiglich.

 

Jesaja 32,1 Siehe, es wird ein König regieren, Gerechtigkeit aufzurichten, und Fürsten werden herrschen, das Recht zu handhaben,

 

Um zu verstehen, warum es gerade David ist, müssen wir verstehen, wer David ist.  Wir lesen von ihm zum ersten Mal in den beiden Büchern Samuels.

·         Sohn des Isai (Rut 4,22)

·         Urenkel von Boas und Rut (Rut 4,21)

·         Wird von Samuel zum König gesalbt (1 Sam 16,1ff)

·         Wird Musiktherapeut bei König Saul (1 Sam 16,13ff)

·         Tötet den Philister Goliath (1 Sam 17,1ff) nur mit Schleuder und Kieselstein und nur durch starken Glauben an

           den Gott Israels

·         Wird der Freund von Jonatan, dem Sohn Sauls

·         Seine militärischen Erfolge lösen Eifersucht bei Saul aus

·         Wird von Saul verfolgt

·         Wartet ab, bis seine Zeit gekommen ist, als König den Thron zu besteigen

·         Wird König von Juda nach dem Tod von Saul und Jonathan.

1 Mose 49,10 Es wird das Zepter von Juda nicht weichen noch der Stab des Herrschers von seinen Füßen, bis dass der Held komme, und ihm werden die Völker anhangen.


Tag 4 – Der Heilsplan – Juda, Judäer, Juden und das Haus Jakob

Wer ist mit Juda gemeint? Zum einen ist es der vierte Sohn von Jakob und Lea.  Und was hat es mit dem Haus Jakob auf sich, das im Lukas-Evangelium erwähnt wird?

Lt. Lexikon zur Bibel S. 645: Die Nachkommen Judas bilden den gleichnamigen Stamm. Bei der ersten Volkszählung in der Wüste betrug die Zahl seiner wehrfähigen Männer 74 .600 (4 Mo 1,26f); am Ende der Wüstenwanderung war sie auf 76.500 gestiegen (4 Mo 26,22). Zu beiden Zeitpunkten war Juda zahlenmäßig der stärkste Stamm.

Auch sonst nimmt er den ersten Platz unter den Stämmen ein: in der Marsch- und Lagerordnung während der Wüstenwanderung (4 Mo 2,3-9; 10,14), beim Opfer zur Einweihung des Altars (4 Mo 7,12), bei der Verteilung (Jos 15,1) und Eroberung des Landes Kanaan (Ri 1,1f), im Kampf mit den Benjaminiten (Ri  20,18).

In Josua 15 wird Judas Erbteil am verheißenen Land beschrieben. Die Südgrenze verlief vom Südende des Toten Meeres durch die Wüste Zin, südlich an Kadesch-Barnea vorbei und endete am Bach Ägyptens. Die Ostgrenze bildete das Tote Meer bis zur Jordanmündung.  Hier begann die Nordgrenze, die südlich von Jerusalem  über die Quelle Rogel, das Tal Ben-Hinnom und die Hänge im Süden der Stadt verlief.

Jerusalem selbst gehörte also in das Benjamin zugeteilte Gebiet. Genau vorgezeichnet, führte die Grenze  dann weiter bis zum Mittelmeer. Nördlich dieser Linie lagen die Stammesgebiete von Dan und Benjamin.  Die Westgrenze fiel mit dem Mittelmeer und der Küstenlinie zusammen, doch haben sich hier in der Küstenebene die Philister halten können. 

Daß David und seine Nachfolger Judäer waren, brachte Juda neue Bedeutung. Nach der Reichsteilung wurde Juda der neue Name des Südreiches, weil nur dieser Stamm (und wohl nur ein Teil von Benjamin) dem Haus Davids treu blieb. 

Die Nordgrenze lief jetzt an Jericho und Bethel vorüber über Michmas, Bet-Horon und Geser.  In Zeiten seiner größten Ausdehnung erstreckte sich das Südreich bis an den Golf von Aqaba bei Ezjon-Geber und Elat.

Die Rückkehrer aus der babylonischen Gefangenschaft waren größtenteils JudäerDaher ist aus dem Namen Juda die Volksbezeichnung der Juden abgeleitet worden.

Lt. Lexikon zur Bibel S. 646: Die Bezeichnung „Judäer“ kommt für Einwohner des Südreiches (2 Könige 25,25; Jer 32,12; 40,11) oder Angehörige des Stammes Juda (1 Ch 4,18) in der Bibel zuerst in 2 Könige 16,6 vor. Nach der babylonischen Gefangenschaft wird „Juden“ als gewöhnliche Bezeichnung  des Volkes in Juda und Jerusalem (Esra 5,1; 6,7; Neh 1,2; 5,1) und dann auch in der Zerstreuung (Est 3,4.13; 4,3) gebraucht.

Im NT sprechen Ausländer vom König der Juden (Mt 2,2; 27,11.29.37), während die Juden selbst „König von Israel“ (V.42).

Lexikon zur Bibel S.489: Haus – im übertragenen Sinn bezeichnet Haus das „Hauswesen, die Familie, die Sippe (1 Mo 7,1; 1 Sam 3,14; u.ö);  die Hausgemeinde (Apg 11,14; 16,15; 2 Tim 1,16f; 4,19), der der Vater als ‚Hauspriester‘ vorsteht.

Des Weiteren war im Alten Orient die Wendung ‚Haus des [Königs] …‘ als Bezeichnung eines Königreiches oder einer Herrscherdynastie gebräuchlich.  So wurde z.B. in  assyrischen Königsinschriften das 10-Stämme-Israel nach der Herrschaft Omri  als ‚Haus Omri‘ . Und die Tel-Dan-Stele nennt etwa 150 Jahre nach Davids Regenschaft das ‚Haus David‘.

Haus Gottes im umfassendsten Sinn ist sein Volk (4 Mo 12,7; Hebr 3,2.5) und die christliche Gemeinde (1 tim 3,15; 1 Petr 4,17; Hebr 3,3-6), die auch Tempel Gottes genannt wird (1 Kor 3,16; 6,19; 1 Petr 2,5). Ihre Missionare, Lehrer und Diener sind die Haushalter (1 Kor 4,1).

Im engeren Sinn ist mit Haus Gottes das irdische Heiligtum gemeint (1 Mo 28,17.19; Ps 84,11; Mt 23,38; Mk 2,26), das Jesus auch ‚Haus seines Vaters‘ (Joh 2,16) und Bethaus (Mt 21,13; Mk 11,17 nennt.

Das Haus des Vaters kann aber auch der Himmel sein (Joh 14,2), und das Haus im Himmel (2 Kor 5,1) bezeichnet den Auferstehungskörper.

Soviel zum Haus im übertragenen Sinn. Das Haus Jakobs ist die Familie / Sippe, welche bestehend ist aus den uns bekannten 12 Stämmen, entstanden aus den 12 Söhnen Jakobs, die alle miteinander nach der langen Sklavenzeit aus Ägypten gezogen sind, um das vom Vater im Himmel zugesagte Land einzuziehen und es in Besitz zu nehmen.

Psalm 114,1 Als Israel aus Ägypten zog,

das Haus Jakob aus dem fremden Volk,

2 da wurde Juda sein Heiligtum,

Israel sein Königreich.


Jakob. Wie wir wissen, hat Jakob einen neuen Namen bekommen: ISRAEL. Nachdem er mit Gott und mit Menschen gekämpft hat. 

1 Mose 32,25 Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach.
26 Und als er sah, dass er ihn nicht übermochte, schlug er ihn auf das Gelenk seiner Hüfte, und das Gelenk der Hüfte Jakobs wurde über dem Ringen mit ihm verrenkt.
27 Und er sprach: Lass mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Aber Jakob antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn.
28 Er sprach: Wie heißt du? Er antwortete: Jakob.
29 Er sprach: Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen.
30 Und Jakob fragte ihn und sprach: Sage doch, wie heißt du? Er aber sprach: Warum fragst du, wie ich heiße? Und er segnete ihn daselbst.

Aus Jakob ist Israel geworden. Und nach der Babylonischen Gefangenschaft  bezeichnen sich die Angehörigen des erwählten Volkes nicht mehr als Israeliten, sondern als Juden. Und die übrige Welt nennt sie ebenso Juden, auch wenn ihr Land „Israel“ genannt wird, nach ihrem Erzvater Jakob, der diesen neuen Namen bekommen hat.

Juda, Judäer, Juden und das Haus Jakob. > Kurzübersicht

Juda      Sohn von Jakob und Lea

Juda      aus den Nachkommen ist ein Stamm geworden

Juda      sein Gebiet liegt südlich von Jerusalem

Juda      der erste unter seinen Brüdern bei der Zahl der wehrfähigen Männer, bei der Marsch- und Lagerordnung

               während der Wüstenwanderung

Judäer  werden die Angehöigen des Stammes Juda genannt,

Juden   werden die Angehöigen des Stammes Juda genannt, vor allem als sie nach der Rückkehr aus der

               babylonischen Gefangenschaft wieder in ihre Heimat kamen

Juden   werden im Laufe der Zeit alle Israeliten genannt

Und Jesus? Er war nicht nur ein JUDE in dem Sinn, wie die Israeliten sich nun vor allem nach der babylonischen Gefangenschaft nannten und genannt werden. Er war auch ein JUDÄER, weil er aus dem Stamm JUDA stammt.  > siehe Stammbaum in Matthäus und Lukas 3

Und er gehört somit zum HAUS JAKOB, weil der Stamm JUDA  Teil dieses Hauses ist.


Tag 5 – Der Heilsplan – Bethlehem in Judäa

In diesem Südreich spielt ein Ort eine ganz besondere Rolle: BETHLEHEM. Der Name bedeutet „Brothaus“  und trägt diesen Namen wegen der Fruchtbarkeit in der Umgebung (vgl. Rut 2), im Gegensatz zur nahen Wüste Juda. 

Micha 5,1  Und du, Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist.


Für Gott geht es nicht um die Größe und Pracht eines Ortes. Bis zur Geburt von Jesus hatte sie ohnehin noch keine große Bedeutung.  Zudem stammt David selbst aus Bethlehem (1 Sam 16). Und dort wird dieser zum König gesalbt.

1 Mose 35,19 So starb Rahel und wurde begraben an dem Wege nach Efrata, das nun Bethlehem heißt.

1 Mose 48,7 Und als ich aus Mesopotamien kam, starb mir Rahel im Land Kanaan auf der Reise, als noch eine Strecke Weges war nach Efrata, und ich begrub sie dort an dem Wege nach Efrata, das nun Bethlehem heißt.


Weil David in Bethlehem geboren worden ist, heißt sie auch „Die Stadt Davids“ 

1 Sam 20,6 Wird dein Vater nach mir fragen, so sprich: David bat mich, dass er nach Bethlehem, seiner Stadt, gehen dürfe; denn dort ist das jährliche Opferfest für das ganze Geschlecht.

Lukas 2,4 Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war,

Lukas 2,10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird;
11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.

Josef, der Ziehvater, stammt aus dem Haus und Geschlechte Davids. Ob er tatsächlich selbst dort geboren worden ist, darüber steht nichts in der Bibel. Jedenfalls folgt er dem Befehl des Kaisers Augustus, in die Stadt seines Vaters zu ziehen, weil dieser Herrscher die Menschen in seinem Reich zählen lassen will, über die er herrscht.

Lukas 2,1  Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde.
2 Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. 3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.

So erfüllt sich die Prophetie in Micha 5,1. Der vordergründige Anlass war die Volkszählung, die Musterung, um der Bevölkerung Steuern aufzuerlegen.


Tag 6 – Der Heilsplan – Die Volkszählung

Wann sie wirklich genau stattgefunden hat, läßt sich sehr schwer sagen. Zumal diese im ganzen Römischen Reich stattgefunden hat. Das Lexikon zur Bibel leitet mich über die Volkszählung zu Schätzung und von da direkt  auf die Seite 944, zu Quirinius, der damals Statthalter in Syrien war.

Die von Lukas genannte Schätzung war ein Teil der von Augustus für das ganze Reich befohlenen Erfassung der Bevölkerung und ihres Vermögens, die die Grundlage eines geordneten Staatshaushaltes und Steuerwesens bilden sollte. 

Diese Volkszählung begann 27 v. Chr.  in Gallien, wo sie mindestens 40 Jahre dauerte, wurde aber bald auch auf andere Provinzen ausgedehnt. Aus Ägypten sind Belege bekannt, daß man sich dazu im Heimatort der Familie in die Listen eintragen ließ. 

Für Syrien fiel der Beginn der Erhebungen vermutlich in die Jahre 12-11 v. Chr. , wobei die Leitung der Aktion, die dann auch die angrenzenden Gebiete einbezog,  in den Händen des Militärbefehlshabers, also des Quirinius gelegen haben mag.

Die Angaben über den Aufstand des Galiläers Judas, das z. Zt. einer Schätzung (Apg 5,37) beziehen sich wahrscheinlich auf eine zweite Steuereinschätzung, die in Samaria und Judäa nach der Absetzung des Archelaus und der Umwandlung seines Reiches in eine römische Provinz durchgeführt wurde.

Hierbei ist die Mitwirkung des Quirinius , der inzwischen Statthalter, d.h. Leiter der römischen Verwaltung von Syrien  geworden war, immer schon bekannt gewesen. Es ist aber nicht gerechtfertigt, von daher die Angabe in Lk 2,2 in Zweifel zu ziehen, auch wenn sie bisher außerhalb des NT noch nicht exakt bestätigt werden kann.

Und in Wikipedia finden wir diese Information:

Sowohl im Lukas- als auch im Matthäus-Evangelium (2,1–19 EU) wird berichtet, die Geburt Jesu habe stattgefunden, als Herodes der Große noch lebte. Da dieser aber 4 v. Chr. starb, müsste auch die erwähnte Zählung davor stattgefunden haben (vgl. Lk 2,1 EU mit 1,5 EU). Demnach kann es sich bei der von Lukas erwähnten Volkszählung nicht um jenen – auch von Flavius Josephus erwähnten – Provinzialzensus handeln, der 6/7 n. Chr. unter Publius Sulpicius Quirinius in der Provinz Syria durchgeführt wurde. Kurz zuvor war Herodes Archelaos, ein Sohn von Herodes dem Großen, abgesetzt und verbannt worden, und die bisherige Ethnarchie Judäa war in die Provinz Syrien eingegliedert worden.

Fakt ist, daß die Bibel überhaupt keine Jahreszahlen angibt und auch keine kennt, wie wir sie kennen. Demnach ist dann auch unsere Jahreszählung mit „vor Christus“ und „nach Christus“  fehlerhaft, um es mal so zu benennen.

Es ist ohnehin seltsam, daß wir erst rückwärts zählen, und dann wieder vorwärts. Und In welchem Jahr Josef und Maria nach Bethlehem zogen, läßt sich bislang auch nicht feststellen. Was aber völlig nebensächlich ist, denn es geht um die Geburt Jesu hier auf der Erde.



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