Am Berg Sinai

Die Rote Linie



Themen:

Der Tanz um das Goldene Kalb

Nadab und Abihu

Mirjam

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Die Rote Linie 2



Für uns Menschen im Leben gibt es vom Vater die „Rote Linie“. Das ist eine bestimmte Grenze, die wir nicht überschreiten sollten. Das fängt damit an, daß wir Weisungen, die er uns gegeben hat, völlig ignorieren und unseren eigenen Weg gehen.


Der Tanz um das Goldene Kalb  (2 Mose 32) ist ein klassisches Beispiel dafür, daß wir eigentlich keine Götzenbilder machen sollten. Wenige Kapitel zuvor in den 10 Geboten (2 Mose 20) hat er uns das ans Herz gelegt.  Auf der gesamten Wanderung bis an den Jordan gab es mehrere Tabubrüche, die ich unter dem Titel „Die Rote Linie“ zusammengestellt habe.

Wir schauen dabei auch in unser eigenes Herz, weil wir ja dem Volk Israel nicht unähnlich sind. Außerdem besteht ja auch eine gewisse Ansteckungsgefahr. Damit meine ich, auch wir sind anfällig, es den Israeliten gleichzutun und tanzen mit ihnen um das goldene Kalb. Ich lasse hier in allen Fällen wieder meine Gedanken fließen bzw. offenbare ich euch meine Gedanken, die mir beim Anblick der Szenen so kommen.

Übersicht

 

Ereignis Bibelstelle Tabubruch (Gebot)
Der Tanz um das goldene Kalb 2 Mose 32 2 Mose 20,3-5
Nadab und Abihu 3 Mose 10 2 Mose 30,7
Mirjam 4 Mose 12 2 Mose 20,16.17
Korach 4 Mose 16  

Der Tanz um das Goldene Kalb

2 Mose 32

Mann o Mann, was denken sich da einige unter uns. Weil Mose lange weg ist, wollen sie sich ihren eigenen Gott machen. Dabei haben sie doch gerade erst gehört, daß sie sich keine Bildnisse machen sollen. Und jetzt das! Was wird unser Vater im Himmel wohl dazu sagen? 

Und das Geschrei, das sie dabei machen, beim Tanz um dieses goldene Kalb. Das kann man sicher auch in Ägypten hören. Was die wohl von uns denken mögen? Die lachen doch mit Sicherheit über uns und spotten über uns. Und vor allem über unseren Vater im Himmel.

Da! Ich höre etwas. Mosche kommt wutentbrannt ins Lager zurück. Also hat er etwas gehört, ihre Partystimmung vernommen. Jetzt bin ich gespannt, was er wohl tun wird.

Tanz um das Goldene Kalb 

= nach Geld gieren, etwas Materielles verehren,

 Reichtum als einzigen Lebenszweck ansehen


Bei dieser Erklärung, da wird mir richtig schlecht. Was habe ich davon, wenn ich meine ganze Energie dafür einsetze, nur um immer reicher zu werden, im materiellen Sinne, wohlgemerkt. Außerdem habe ich mich ja dafür entschieden, voll und ganz dem Vater im Himmel zu Diensten zu sein, und mich überall da einsetzen lassen, wo er mich hinsendet.

Kurze Zeit später: Mosche  läßt das Kalb einschmelzen ,                     vermischt  das Pulver  mit Wasser und gibt es dem Volk zu trinken.

Wie sollen wir das denn verstehen? Das Wasser ist ja richtig verschmutzt.

Bei dem Wasser handelt es sich um das Lebenswasser, das in das ewige Leben quillt. Dieses habt ihr selbst verunreinigt durch euren Abfall und Hinwenden zum Bildnis, das ihr selbst geschaffen habt. Ihr habt meine 10 Gebote sofort gebrochen, die 10 Gebote des Bundes, den ich mit euch geschlossen habe. Und deshalb folgt die Strafe durch das Trinken des verunreinigten Wassers, damit ihr schmeckt meinen Zorn.“

Oh je, wir haben es selbst verunreinigt. Und uns, die wir uns nicht beteiligt haben an der Party mit dem Goldenen Kalb, uns trifft genauso Schuld. Wir sind nicht dagegen eingeschritten, und haben es zugelassen, daß ein Teil des Volkes sich vom Vater abgewandt hat.

Da hilft nur eines: mit ganzem Herzen Buße tun, die Schuld eingestehen und um Vergebung bitten. Und auch das noch! Mose erzählt uns, daß unser Vater gerne das ganze Volk mit dem Tode bestrafen wolle und mit ihm, dem Mose, ein neues Volk aufbauen. Zum Glück konnte unser Mose ihn dazu bewegen, es doch nicht zu tun, auch im Blick auf die Völker um uns herum.

Puh, da haben wir ja nochmals ganz schön Glück gehabt. Trotzdem mußten einige durch das Schwert sterben. Und das, weil sie einfach uneinsichtig geblieben sind und stur. Nun gut. Wer nicht hören will, muß fühlen. Er muß also selbst die Konsequenzen tragen. Ich hoffe bloß, daß dieses Ereignis eine Lektion für uns alle war, und sich in unser Gedächtnis für immer einbrennt.

Warum kommt ein Kalb heraus aus dem geschmolzenen Gold und nicht ein Stier? Der Unterschied liegt im Größenverhältnis. Ein Kalb oder Jungstier hat auch noch nicht die körperlichen Kräfte entwickelt, die ein ausgewachsener Stier hat. Das ist die eine Sache. Die andere Sache ist, daß uns damit der Vater im Himmel verdeutlichen will, daß er mächtiger ist als unsere selbstgemachten Götzenbilder. 

Was lernen wir also daraus? Was ist unsere Aufgabe?

1.       Wir beenden unsere Party mit unseren Goldenen Kälbern

2.    Wir überprüfen alle unsere Lebensbereiche nach allem, was bisher unserem Selbstzweck gedient hat, wie    es die Redensart uns erklärt.

3.    Wir benennen unsere Goldene Kälber beim Namen

4.    Wir tun Buße (Umkehr zum Vater im Himmel), bekennen unsere Sünde

5.    Wir übergeben die Goldenen Kälber an Jesus, der sie für uns einschmilzt

6.    Wir richten uns wieder neu auf den Vater im Himmel aus


Nadab und Abihu

3 Mose 10

Nadab und Abihu, zwei Söhne Aarons schreiben Geschichte. Sie schreiben eine besondere Geschichte durch ihre Tat, die der Vater nicht gutheißt. Sie wurden umgehendst mit dem Tode bestraft.

Was haben sie getan? Sie brachten ein fremdes Räucherwerk vor den Vater im Himmel lt. dem Bericht in 3 Mo 10. Erst einmal ist das für uns unverständlich. Sie waren die Söhne des Hohenpriesters Aarons, und gerade erst geweiht und gesalbt. Um das zu verstehen, müssen wir erst einmal das mit dem Räucherwerk an sich klären.

Das Räucherwerk

Was ist das Räucherwerk?

2 Mo 30,36       ein Hochheiliges für euch soll es sein

2 Mo 30,37       dem Herrn geheiligt


Woraus besteht es?

2 Mo 25,6; 35,8      Öl

2 Mo 30,34             Balsam,Stakte, Galbanum, reinen

                                 Weihrauch  (hebr.: Nataf, Schechelet,

                                  Galbanum, reines Weihrauch)

2 Mo 30,35              Salz


Wie wird es zubereitet?

Balsam,  Stakte, Galbanum und reinen Weihrauch zu Pulver stoßen, vermengen, und salzen nach der Kunst des Salbenbereiters


Wie groß sind die Teile der Bestandteile?

2 Mo 30,34   zu gleichen Teilen


Wer darf es zubereiten?

2 Mo 31   Die Kunsthandwerker, die der Vater im Himmel berufen hat, ausgestattet mit dem Geist Gottes, mit Weisheit und Verstand und Erkenntnis und mit aller        Geschicklichkeit 


Wer darf es bringen?

2 Mo 30,8      Aaron


Wie oft soll er es bringen?

2 Mo 30,7    an jedem Morgen

2 Mo 30,8    an jedem Abend, nach dem Anzünden

                      der Lampen


Was dürfen wir nicht tun?

2 Mo 30,9     kein fremdes Räucherwerk auf den Altar

                       kein Brandopfer

                        kein Speisopfer

                        kein Trankopfer


Was aber ist nun mit „fremd“ gemeint? Außerdem:  Nadab und Abihu sind doch eigentlich die Söhne Aarons!

Die Anweisung geht ganz klar an Aaron allein. Weitere Namen sind nicht genannt. Wohl deshalb ist es als „fremd“ zu bezeichnen, wenn außer dem Aaron seine Söhne oder die Leviten ein Räucheropfer bringen. 

Aaron ist der Hohepriester, so wie später das Jesus für uns heute ist, der uns vor dem Vater vertritt. Zur Zeit des AT war uns noch der Zugang zum Vater erschwert. Der Vorhang trennte uns von ihm. Nur auserwählte Personen durften ins Heiligtum. Aber nachdem Jesus durch seinen Tod am Kreuz und seiner Auferstehung der Vorhang zerrissen worden ist, darf nun jeder ins Heiligtum kommen und sein Räucherwerk bzw. sein Gebet direkt vor den Vater bringen.

Ihr könnt also beruhigt sein. Heute darf jeder ins Heiligtum und sein Räucherwerk in Form des Gebets vor den Vater bringen. Das Heiligtum heute kannst du mit dem Kämmerlein vergleichen, von dem Jesus in Matthäus 6,6 spricht.


Mirjam

4 Mose 12

Mirjam, das wohl älteste Kind von Amram und Jochebed. Ob sie tatsächlich älter war als Aaron, wissen wir nicht. Auf jeden Fall war sie alt genug, um ihrem kleinen Bruder Mose zu helfen, als dieser im Säuglingsalter in einem Kasten den Nil hinunter getrieben ist, in die Arme der Tochter des Pharao.

So konnte wenigstens Mose hebräische Muttermilch saugen, und wußte alles über seine Herkunft, dem Volk Israel. Neben der Fürsorge für ihren Bruder erfahren wir aber auch noch mehr über sie:

2 Mo 15,20 Da nahm Mirjam, die Prophetin, Aarons Schwester, eine Pauke in ihre Hand und alle  Frauen folgten ihr nach mit Pauken im Reigen.
21  
Und Mirjam sang ihnen vor: Lasst uns dem HERRN singen, denn er hat eine herrliche Tat getan;  Ross und Mann hat er ins Meer gestürzt.

Eigentlich war es eher ein Tamburin, das die Frauen in die Hand nahmen. Mit einer Pauke zu tanzen, das ist schon etwas schwierig.  Jedenfalls erfahren wir, daß sie eine Prophetin war, schon lange, bevor sie mit dem ganzen Volk aus Ägypten herausgeführt wurde.

Doch dann tat sie etwas, womit sie das Gerichtsurteil unseres Vaters im Himmel auf sich zog. Sie begehrte auf. Sie brach das 9. und das 10. Gebot: Sie begehrte die Stellung ihres Bruders Mose, und vor allem redete sie schlecht über seine Frau Zippora, wohl weil sie nicht aus dem eigenen Volk, den Israeliten stammte.

 

4 Mo12,1 Da redeten Mirjam und Aaron gegen Mose um seiner Frau willen, der Kuschiterin, die er genommen hatte. Er hatte sich nämlich eine kuschitische Frau genommen.
2 Und sie sprachen: Redet denn der HERR allein durch Mose? Redet er nicht auch durch uns? Und der HERR hörte es.

Vor unserem Vater bleibt nichts verborgen. Und weiter lesen wir, denn Mose hat es auch vernommen:

4 Mo 12,3 Aber Mose war ein sehr demütiger Mensch, mehr als alle Menschen auf Erden.

Mose nahm es sehr gelassen an dieser Stelle. Vermutlich weil es seine eigene Schwester war. Die Antwort unseres Vaters bleibt nicht aus und beordert alle 3 zu seiner Wohnung, um darüber zu reden. Und stellt einige Dinge klar:

4 Mo 12,4 Und sogleich sprach der HERR zu Mose und zu Aaron und zu Mirjam: Geht hinaus, ihr drei, zu der Stiftshütte! Und sie gingen alle drei hinaus.
5  
Da kam der HERR hernieder in der Wolkensäule und trat in die Tür der Stiftshütte und rief Aaron und Mirjam und die gingen beide hin.
6
  Und er sprach: Hört meine Worte: Ist jemand unter euch ein Prophet des HERRN, dem will ich mich kundmachen in Gesichten oder will mit ihm reden in Träumen.

7  Aber so steht es nicht mit meinem Knecht Mose; ihm ist mein ganzes Haus anvertraut.
8
  Von Mund zu Mund rede ich mit ihm, nicht durch dunkle Worte oder Gleichnisse, und er sieht den HERRN in seiner Gestalt. Warum habt ihr euch denn nicht gefürchtet, gegen meinen Knecht Mose zu reden?

Der Vater redet durch jeden , der eine prophetische Gabe hat, siehe 4 Mose 12,6. Da könnte Mirjam ganz beruhigt sein. Denn unser Vater spricht auch durch sie. Sie wurde in 2 Mo 15,20 "die Prophetin" genannt. Also nicht irgendeine von vielen, sondern „die“.  Anscheinend war ihr das nicht bewußt.  Mose dagegen trägt eine besondere Verantwortung: das Volk aus Ägypten durch die Wüste(n) ins Gelobte Land führen. Dies vermag nicht jeder. 

Ihr Begehren, ihr Verhalten hat Folgen. Unser Vater im Himmel wendet sich ab von ihr. Ihr beiden Brüder lassen sie aber nicht im Stich. 

2 Mo 12,9 Und der Zorn des HERRN entbrannte gegen sie und er wandte sich weg;
10  
auch wich die Wolke von der Stiftshütte. Und siehe, da war Mirjam aussätzig wie Schnee. Und Aaron wandte sich zu Mirjam und wird gewahr, dass sie aussätzig ist,
11
  und sprach zu Mose: Ach, mein Herr, lass die Sünde nicht auf uns bleiben, mit der wir töricht getan und uns versündigt haben.
12
  Lass Mirjam nicht sein wie ein Totgeborenes, das von seiner Mutter Leibe kommt und von dem schon die Hälfte seines Fleisches geschwunden ist.
13
  Mose aber schrie zu dem HERRN: Ach Gott, heile sie!
14
  Der HERR sprach zu Mose: Wenn ihr Vater ihr ins Angesicht gespien hätte, würde sie nicht sieben Tage sich schämen?  Lass sie abgesondert sein sieben Tage außerhalb des Lagers; danach soll sie wieder aufgenommen werden.

Ein Glück für Mirjam.  Auch das Volk zeigt sich solidarisch. Nach 7 Tagen durfte sie wieder in den Schoß der Gemeinde zurückkehren.

15 So wurde Mirjam sieben Tage abgesondert außerhalb des Lagers. Und das Volk zog nicht weiter, bis Mirjam wieder aufgenommen wurde.
16
 Danach brach das Volk von Hazerot auf und lagerte sich in der Wüste Paran.

So viel zu dem, was wir in der Bibel lesen. Nicht getötet hat er Mirjam, die Schwester des Mose, aber sie mit einem Aussatz belegt. Wegen ihr können wir nicht weiterziehen wie geplant. Was hat sie denn getan? Ich will mich mal schlau / kundig machen, was da geschehen ist. Ihn persönlich fragen, wie er  damit umgegangen ist, und was wir daraus lernen können.

Ich mache mich auf von meinem Zelt und besuche den Mose. Es gibt auch Zeiten, in denen man sich mit ihm treffen kann, ohne ein bestimmtes Anliegen. Damit meine ich, einfach so miteinander zu plaudern.

Mensch, Mose, was ist denn los? Du hattest doch soeben vor kurzem angekündigt, daß wir uns zum Aufbruch vorbereiten sollen. Und jetzt das! Was hat denn Mirjam getan?

Mose: Ihr hat es nicht gefallen, daß ich mir eine Frau außerhalb unseres Volk genommen habe. Das ist die eine Sache. Die andere ist die, daß sie es gern hätte, daß der Vater im Himmel auch durch sie reden soll.

Ah ja, ich muß ehrlich sagen. Das wünsche ich mir auch, daß der Vater durch mich redet. 

Mose: das würde ich nicht wagen, ich meine damit, daß der Vater mit dir redet so wie er mit mir redet – nämlich von Angesicht zu Angesicht. Nach jeder Begegnung strahlt mein Gesicht, das ich, wenn ich zu euch ins Lager komme, wieder bedecken muß.

Oh, ja, das stimmt. Das ist ja kaum auszuhalten, wenn wir dir begegnen.

Mose: Außerdem. Ich trage eine besondere Verantwortung. 

Nämlich?

Mose: Es ist wahrlich nicht leicht, eine Gemeinde, ein Volk zu führen, das sich oft recht widerspenstig zeigt. Ich habe eine Vertrauensstellung. Er allein hat sie mir anvertraut, nur er. Und das obwohl ich mich nicht geeignet fühlte. Außerdem bin ich ja durch mein Aufwachsen am Hof des Pharao zu einer Autoritätsperson erzogen worden. Wer aus dem Volk wäre besser geeignet als ich?

Wohl keiner.

Es geht um deinen Platz in der Gemeinde. Bleib an dem Platz, an den ich dich berufen habe!, so höre ich ihn reden. Eine Leiterposition in der Gemeinde, das überfordert dich. Ich habe dich nie zur Leitung berufen. (der Vater im Himmel zu mir, der Autorin)

Frage an meine Mitgenossen auf dem Weg ins Gelobte Land: An welchen Platz hat dich der Papa im Himmel berufen?

Als Mirjam aussätzig geworden ist, da befinden wir uns gerade in Hazerot. Hazerot bedeutet Hürden. Und Hürden markieren eine Grenze. Uns werden Grenzen gesetzt. Wenn der Vater beruft zu einem Dienst, einer Aufgabe oder ähnlichem, dann haben wir an diesem Platz zu bleiben und nicht den Platz desjenigen, von dem wir meinen, daß dieser bevorzugt werden würde.

Der Vater liebt uns. Und er kennt jeden einzelnen durch und durch, und er weiß, was er jedem einzelnen zumuten kann. Für unsere Aufgabe, unseren Dienst werden wir von ihm ausgerüstet. Würden wir es versuchen, den Auftrag eines anderen auszuführen, so stoßen wir schnell an unsere Grenzen. Nicht jeder ist zur Leitung, einer Führungsperson wie die des Mose berufen.

Wollte Mirjam tatsächlich das Volk nach Kanaan führen?

Mose: Ja, das wollte sie. Und das noch in ihrem hohen Alter, obwohl sie es hätte besser wissen müssen.

Der Vater hat sie ja mit Aussatz bestraft. In  4 Mo 12,14 ist zu lesen, daß ihr Vater ihr ins Angesicht gespieen hat und sie sich nun schämen soll. Das mit dem Vater bezieht in Wahrheit unser Vater im Himmel auf sich selbst.

Mose: So ist es. 

Wie würden wir heute bestraft, wenn wir im 21. Jahrhundert dasselbe Ansinnen wie Mirjam hätten?

Mose: Das wäre eine gute Frage. 

Mirjam: Das ist eine gute Frage. Der Vater würde mir und euch nicht mehr ins Gesicht spucken.

Wie hast du dich dabei gefühlt?

Mirjam: Verletzt, gedemütigt, ich habe mich geekelt und geschämt.

Du wurdest mehr oder weniger von deinem Hohen Ross heruntergeholt. Dein Stolz hat dich zu Fall gebracht.

Mirjam: So war es. Und dieses Gefühl wünsche ich keinem.

Und was lernen wir aus deiner Geschichte?

Mirjam: Daß wir nicht gegen andere Menschen hetzen sollen, egal wo sie herkommen. Und daß jeder auf dem Platz bleib en soll, den unser Vater im Himmel zugewiesen hat, um die entsprechenden Aufgaben zu erfüllen.

Ich danke, d. h. wir danken Mirjam für das aufschlußreiche Gespräch. Wir lernen daraus, meine Nächsten, egal welcher Herkunft, anzunehmen und zu lieben, und vor allem, dort zu bleiben, wo uns der Vater hingestellt  hat, um unsere Aufgaben verantwortungsvoll zu erfüllen.


Fortsetzung


Copyright:  Silke Maisack