Frieden



Frieden, Friede. Bei diesem Thema geht’s nicht nur um den äußeren Frieden, der ebenso wichtig ist wie der Frieden in uns selbst.

Und es gibt einen Unterschied zwischen dem, was wir Menschen mit Frieden meinen und zwischen dem hebräischen Wort „Schalom“ für Frieden. Wir schauen wie gewohnt im Internet, zumeist bei Wikipedia:

Frieden (älterer Nominativ Friede, von althochdeutsch fridu „Schonung“, „Freundschaft“) ist allgemein definiert als ein heilsamer Zustand der Stille oder Ruhe, als die Abwesenheit von Störung oder Beunruhigung und besonders von Krieg. Frieden ist das Ergebnis der Tugend der „Friedfertigkeit“ und damit verbundener Friedensbemühungen.

Frieden ist im heutigen Sprachgebrauch der allgemeine Zustand zwischen Menschen, sozialen Gruppen oder Staaten, in dem bestehende Konflikte in rechtlich festgelegten Normen ohne Gewalt ausgetragen werden. Der Begriff bezeichnet einen Zustand in der Beziehung zwischen Völkern und Staaten, der den Krieg zur Durchsetzung von Politik ausschließt.

In der Sprache deutschsprachiger Juristen ist von Frieden auch im Zusammenhang mit innenpolitischen Auseinandersetzungen (Straftatbestand des Landfriedensbruchs), mit dem Arbeitsleben (Störung des Betriebsfriedens als Kategorie des Betriebsverfassungsgesetzes) und mit dem Schutz des Privateigentums (Straftatbestand des Hausfriedensbruchs) die Rede. Zur Kennzeichnung von Grundstücken, die gegen Hausfriedensbrüche geschützt werden sollen, werden diese oft eingefriedet.

In der Sprache der Psychologie und der Theologie gibt es den Begriff Seelenfrieden (vgl. den englischen Begriff „peace of mind“ oder „inner peace“); diesen sollen Lebende anstreben und Verstorbene auf dem Friedhof bzw. im Jenseits finden.

Das Lexikon zur Bibel S. 354/355: I) Friede im AT: Das hebr. schalom ist ein gefüllter Begriff. Die Übersetzer der LXX (Septuaginta) haben ihn mit mehr als 25 verschiedenen Wörtern wiederzugeben versucht. Zunächst heißt der Stamm des hebr. Wortes „vollkommen, unversehrt sein“ oder „vollkommen, unversehrt leben“. Im atl. Sinn heißt schalom „Wohlbefinden, äußeres und geistliches Gedeihen“ (2 Mo 18,23; 1 Kön 5,4f).

Schalom ist auch ein Begriff der Beziehung; er bezeichnet das gute Verhältnis zwischen verschiedenen Personen (z.B.  1 Kön 5,26)

Frieden als Wohlstand wie als gutes Verhältnis zwischen den Menschen kann der Einzelne von sich aus nicht schaffen. Frieden ist keine immanente Möglichkeit des Menschen, sondern vielmehr Gabe Geschenk Gottes (Ps 29,11; Jes 26,12; 45,7; 48,18). Frieden als Gabe Gottes wünscht man dem Freund, überhaupt jedem, mit dem man es gut meint (Ps 125,5; 128,6). Im Gottesdienst bittet der Priester  im Segen um dieses Geschenk für alle Versammelten (4 Mo 6,24-26). Die Gottlosen bekommen diese Gabe nicht (Jes 48,22; 57,21). Die Gottlosen bekommen diese Gabe nicht (Jes 48,22; 57,21).

Besonders wichtig ist das Friedensverhältnis Gottes den Menschen gegenüber. Der ursprüngliche Frieden ist durch die Sünde der Menschen zerstört. Immer wieder will Gott durch seine Vergebung das ursprüngliche Verhältnis herstellen. Gott will Vergebung und darum Frieden. Vergebung und Frieden entsprechen einander (Ps 119,165).

Obwohl es im AT verschiedene Vorausdarstellungen des Heils gibt, bleiben Heil und Frieden doch noch Stückwerk. Das AT wartet auf das volle Heil und darum auf den vollen Frieden (Jes 9,5; 52,7; 53,5; 54,10; 66,10; Mi 5,4). Dieser zukünftige Frieden wird nicht nur Israel oder die Menschheit angehen, sondern den ganzen Kosmos, die Tier- und Pflanzenwelt mit eingeschlossen (Jes 11,6-9; 35,9; 55,12).

II) Friede im NT: Was im AT Verheißung war, fängt jetzt an, in Erfüllung zu gehen; was dort Stückwerk war, ist in Jesus vollkommen da (Lk 2,14). Die Feindschaft zwischen Gott und Mensch ist durch den Friedensbringer (Eph 2,14) beendet

In Jesus ist das erfüllt, was ursprünglich der Gott des Friedens  (Röm 15,33), der mit sich in Frieden ist und mit der Welt in Frieden sein will (Hes 18,23; 1 Tim 2,4), mit der Welt im Sinn hatte: Der Zustand der geordneten Verhältnisse zwischen Gott und Mensch und zwischen Mensch und Mensch ist wiederhergestellt.

Das NT rechnet realistisch mit dem Bruch zwischen Gott und Mensch, aber ebenso realistisch auch mit der Heilung dieses Bruches (siehe Versöhnung, siehe Vergebung). Jesus, der Friedefürst (Jes 9,5), bringt überall, wohin er kommt, den Frieden mit (Joh 20,19; Eph 2,14), und seine Jünger folgen dem Beispiel ihres Meisters nach. Sie sind „Friedensstifter“ (Mt 5,9; Hebr 12,14) und Botschafter der frohen Nachricht vom großen Friedensschluß Gottes mit den Menschen (Mt 10,13; Röm 12,18).

Freilich sperren sich viele Menschen dieser Botschaft. Sie wollen oder können gar nicht mit Gott ins Reine kommen, weil sie an dem, was den Krieg zwischen ihnen und Gott verursacht hat, festhalten: an der Sünde. Dieser Sünde hat Jesus allerdings den Kampf angesagt. Ihr bringt er nicht den Frieden, sondern das Schwert. Wer es mit der Sünde hält, scheidet sich von den Friedensboten und dem Friedenskönig und wählt den Krieg (Mt 10,34ff).

Der Frieden, den Jesus bringt, wird in dieser Welt der Unordnung als fremdes, ja störendes Element empfunden (Joh 14,27).

Wie das Reich Gottes eine gegenwärtige und zukünftige Größe ist, so ist auch der Frieden schon jetzt gegenwärtig, im Glauben und in der Gewissheit wirklich; aber offenkundig und ungestört wird er erst in der neuen Welt Gottes sein, die eine Welt des Friedens ist (Jes 35,10; 51,11; 55,12; 65,17ff; 2 Petr 3,13; Offb 7,16f; 21; 22).

Hören auf sein Wort und entsprechend danach handeln, darauf weisen uns einige Bibelstellen hin, infolgedessen wir dann Frieden bekommen.

2 Mo 18,23 Wirst du das tun, so kannst du ausrichten, was dir Gott gebietet, und dies ganze Volk kann mit Frieden an seinen Ort kommen

3 Mo 25,18 Darum tut nach meinen Satzungen und haltet meine Rechte, dass ihr danach tut, auf dass ihr im Lande sicher wohnen könnt.

 

3 Mo 26,3 Werdet ihr in meinen Satzungen wandeln und meine Gebote halten und tun,
4 so will ich euch Regen geben zur rechten Zeit und das Land soll sein Gewächs geben und die Bäume auf dem Felde ihre Früchte bringen.
5 Und die Dreschzeit soll reichen bis zur Weinernte, und die Weinernte soll reichen bis zur Zeit der Saat. Und ihr sollt Brot die Fülle haben und sollt sicher in eurem Lande wohnen.
6 Ich will Frieden geben in eurem Lande, dass ihr schlaft und euch niemand aufschrecke. Ich will die wilden Tiere aus eurem Lande wegschaffen, und kein Schwert soll durch euer Land gehen.


Es ist also unverbrüchliche Tatsache, daß nur der Vater im Himmel vollständigen Frieden geben kann und gibt. Aus uns selbst können wir das nicht tun. 

 

Eph 2,14 Denn er ist unser Friede, der aus beiden eines gemacht hat und den Zaun abgebrochen hat, der dazwischen war, nämlich die Feindschaft. Durch das Opfer seines Leibes
15 hat er abgetan das Gesetz mit seinen Geboten und Satzungen, damit er in sich selber aus den zweien einen neuen Menschen schaffe und Frieden mache
16 und die beiden versöhne mit Gott in einem Leib durch das Kreuz, indem er die Feindschaft tötete durch sich selbst.
17 Und er ist gekommen und hat im Evangelium Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart, und Frieden denen, die nahe waren.
18 Denn durch ihn haben wir alle beide in einem Geist den Zugang zum Vater.

Echten Frieden kann es daher nur geben, wenn wir zuerst bei uns selbst anfangen. Ja, bei sich selbst. Niemand von uns darf vom anderen verlangen und erwarten, daß er / sie sich verändert, Frieden macht. Zuerst muß jeder selbst sich aus-/versöhnen mit unserem Vater im Himmel. Dazu gehört nun mal das Loslassen unserer Sünden, unserer Missetaten, für die ja Jesus ans Kreuz gegangen ist. 

Kol 2,14 Er hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn weggetan und an das Kreuz geheftet.
15 Er hat die Mächte und Gewalten ihrer Macht entkleidet und sie öffentlich zur Schau gestellt und hat einen Triumph aus ihnen gemacht in Christus.

Mt 10,34 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.


Jesus ist gekommen und hat der Sünde den Kampf angesagt. Dazu kommt er mit dem Schwert, dem Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist. So weit so gut.  Doch in der Offenbarung will Jesus den Frieden wegnehmen.

Offb 6,3 Und als es das zweite Siegel auftat, hörte ich die zweite Gestalt sagen: Komm!
4 Und es kam heraus ein zweites Pferd, das war feuerrot. Und dem, der darauf saß, wurde Macht gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, dass sie sich untereinander umbrächten, und ihm wurde ein großes Schwert gegeben.

Hängt das mit den nachfolgenden Versen von Mt 10,34 zusammen?

Mt 10,35 Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter.
36 Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.
37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.

Ganz schön krass. Aber es geht darum, die Prioritäten richtig zu setzen. Wenn wir Jesus folgen, dann mit ganzem Herzen. Dennoch möchte er, daß wir unsere Eltern respektieren und achten. Doch wenn es um die Sache Jesu geht, dann hat das Vorrang vor allen anderen Dingen.

Mt 10,38 Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert.
39 Wer sein Leben findet, der wird's verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden.

Mit dem Kreuz ist unser Rückgrat gemeint. Jesus möchte, daß wir ein Selbstbewußtsein zeigen und uns zu ihm bekennen.

Gut, es gibt Menschen, die ihren Frieden mit sich und mit Jesus bzw. dem Vater im Himmel gefunden haben. Und es diejenigen, die ja weiterhin sündigen. Die Folge ist, daß wir bis heute viele Kriege haben, Menschen durch Verbrechen ums Leben kommen bzw. sich selbst umbringen. Kriege zwischen den Völkern hat es auch vor dem Kommen Jesu gegeben. Warum also soll der Frieden genommen werden?

Offb 6,4 den Frieden von der Erde zu nehmen, dass sie sich untereinander umbrächten.

Dieses sich gegenseitig umbringen, dies steht schon im Buch Henoch. Haben wir es hier mit einer Wiederholung zu tun, oder ist es die Erfüllung?

Henoch 10,13  Zu Gabriel aber sagte der Herr: Gehe zu den Beißern, den Verworfenen, zu den Kindern der Hurerei und vertilge die Kinder der Hurerei, die Nachkommenschaft der Wächter, aus der Menschen Mitte; führe sie heraus und errege sie einen gegen den andern. Lass sie umkommen durch Mord; denn Länge der Tage wird ihnen nicht zu Teil. 

Ich gebe zu, bei dem zweiten Siegel zum Thema Frieden weg von der Erde, da bin ich selbst mehr oder weniger überfragt. Trotzdem lassen wir nicht locker, bis wir wissen, was damit gemeint ist.

Jesus nimmt den Frieden weg, sagt der Sünde den Kampf an, vielmehr demjenigen, dem Drahtzieher der Sünde. Dies ist Satan. Wir nennen ihn auch Luzifer, was lateinisch ist und Morgenstern bedeutet. Der Engel, der EVA verführt hat, hieß ganz anders: nämlich GADEREL. So wäre der Name Luzifer eher ein Beiname, ganz so wie König, Herr, Meister. Zumal das Wort „Morgenstern“ auch in einem anderen Zusammenhang genannt wird.

Jesus nimmt den Frieden weg, aber er nimmt nicht den Frieden weg, der bereits zwischen dem Menschen und dem Vater im Himmel besteht, sondern den Frieden, auf dem sich das menschliche Herz so gerne ausruht: unsere SELBSTZUFRIEDENHEIT.

Selbstzufrieden = (auf unkritische Weise) mit sich und seinen Leistungen zufrieden [und sich daher nicht weiter anstrengend] (Internet-Definition)

Diese Art macht uns mit der Zeit träge. Diese Art basiert auf unserem Friedensverständnis. Doch diese Art ist wirklich brüchig. Es muß nur etwas kommen, was unsere selbsteingerichtete Komfortzone stört.

Zufriedenheit bedeutet, innerlich ausgeglichen zu sein und nichts anderes zu verlangen, als man hat, oder mit den gegebenen Verhältnissen, Leistungen oder Ähnlichem einverstanden zu sein, nichts auszusetzen zu haben. Adjektivisch ist man zufrieden (etwa mit sich und der Welt).

Die gesteigerte Zufriedenheit mit sich ist die Genugtuung. Sie muss sich nicht nach außen zu erkennen geben, anders als der Stolz. Erscheint der Stolz auf sich allzu billig, wird er als Selbstzufriedenheit kritisiert.

Das Antonym zu Zufriedenheit ist Unzufriedenheit. (wikipedia)


Suche Frieden und jage ihm nach!

Psalm 34,15

Das ist sogar die Jahreslosung für dieses Jahr, für das Jahr 2019. Einer Aufforderung, der wir folgen sollten. Doch wie, angesichts dem Terror und der Gewalt, über das die Medien ständig berichten.  Und es scheint, wir sind vom echten Frieden, vor allem wie es unser Vater im Himmel meint, weiter entfernt denn je.

Angesichts dessen lassen wir uns eher unbewußt von der aggressiven Stimmung anstecken, die immer mehr zunimmt. Bei vielen Menschen herrscht die Ellbogen-Mentalität. Damit meine ich auch, daß jeder nur noch sich selbst sieht und alles daran setzt, sein EGO durchzusetzen, weil er / sie ja auf den eigenen Vorteil bedacht ist.

Suche Frieden und jage ihm nach! Gar nicht so einfach, wie das zu praktizieren ist. Wie können wir ihn finden? Vor allem wo?

Suche Frieden und jage ihm nach! Anfangen müssen wir bei uns selbst, also jeder bei sich und vor allem mit dem Vater im Himmel. Jesus hat durch seinen Tod und seine Auferstehung den Weg dafür freigemacht, Frieden mit unserem Vater im Himmel zu schließen.

Suche Frieden und jage ihm nach! Frieden mit sich selbst und dem Vater im Himmel, das geht nur über Buße tun, Umkehr, und nicht zu vergessen: Vergebung. 

Suche Frieden und jage ihm nach! Etwas schwieriger ist es da schon mit unserem Umfeld. Hierzu braucht es Mut unsererseits, einen Neuanfang mit den Menschen zu wagen. Da gibt es schließlich auch welche, die eine Versöhnung ausschlagen, und einfach unversöhnlich bleiben.  

Daher gilt es, stets bei sich selbst mit den inneren Veränderungen anzufangen.  Dabei gilt es auch zu beachten und daran zu denken, daß wir einen langen und schwierigen Weg vor uns haben, bis der Friede unseres Vaters im Himmel endgültig in uns Raum genommen hat und unser Umfeld sich wahrhaftig davon anstecken läßt.

2 Thess 3,16 Er aber, der Herr des Friedens, gebe euch Frieden allezeit und auf alle Weise. Der Herr sei mit euch allen!


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