Das Gelobte Land

Josua



Vorbereitungen und Ermutigungen


Themen:

Vorbereitungen und Ermutigungen; Heiligung

Die Durchquerung; die Gedenksteine

Ankunft im Land; Beschneidung



Einleitung

So wir beim Exodus Teil der Ereignisse waren, so sind wir es ebenso beimEinzugin das Land, das uns der Vater im Himmel verheißen. Schließlich hat er uns aus Ägypten, vor allem aus unserem inneren Mizraim herausgeführt und will uns auch dort hineinbringen.

Wie beim Exodus lasse ich einfach wieder meine Gedanken so laufen, erzähle es aus der ICH-Perspektive. Ich vermute, eure Gedanken und Gefühle ähneln den meinigen.


Endlich, endlich geht’s los. Wir ziehen jetzt hinüber in das verheißene Land. In das Land, in dem Milch und Honig fließen.

Aber erst einmal gibt’s die große Ermutigung von Papa im Himmel. Die haben wir auch bitter nötig, nach 40 Jahren Wanderung durch die Wüste und nach dem Tod unseres Mosche

Josua 1,3

Jede Stätte, auf die eure Fußsohlen treten werden, 

habe ich euch gegeben, wie ich Mose zugesagt habe.

Wow, ist das ein Hammer, jeder Ort, den wir mit unseren Fußsohlen betreten, der gehört uns, ohne wenn und aber.

Der nächste Satz

Josua 1,5

Es soll dir niemand widerstehen dein Leben lang.

Wie ich mit Mose gewesen bin, so will ich auch mit dir sein.

Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen.

Begeistert mich ebenso. Papa im Himmel steht zu mir. Er bekennt sich zu mir. Welch eine Ermutigung. Er ist immer mit an Bord. Und noch etwas:

Josua 1,6

Sei getrost und unverzagt

Ja, wir sollen getrost und unverzagt sein.  Wenn wir ein neues Land einnehmen, besonders das, in dem Milch und Honig fließen, dann braucht es schlichtweg ERMUTIGUNG. Dort steckt das Teilwort MUT drin. Ja, wir brauchen MUT, MUT zum Aufbruch , MUT zum Ausbruch aus alten Grenzen und Gewohnheiten. Und MUT, ein neues Land einzunehmen, das noch ziemlich unbekannt ist.

Und immer wieder werden wir ermahnt:

Josua 1,7-8

Sei nur getrost und ganz unverzagt, daß du hältst und tust in allen Dingen nach dem Gesetz, das dir Mose, mein Knecht, geboten hat. Weiche nicht davon, weder zur Rechten noch zur Linken, damit du es recht ausrichten kannst, wohin du auch gehst.

Und laß das Buch dieses Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, daß du hältst und tust in allen Dingen nach dem, was darin geschrieben steht. Dann wird es dir auf deinen Wegen gelingen, und du wirst es recht ausrichten.

Diese Mahnung findet sich durch die ganze Bibel hindurch:

Sein geschriebenes Wort. Täglich darin lesen und danach auch tun. Am besten fangen wir mit den Bibelstellen an, die uns am persönlichsten ansprechen.  Wer mag, markiert sie sich farblich. Damit sie sich auch fest im Herzen verankern, könnten wir diese gesondert abschreiben in ein Büchlein, das wir ständig bei uns tragen. Wäre dann nicht ganz so schwer wie die Bibel, die ja doch ein dickes Buch ist.

Zu guter Letzt noch diese Ermutigung:

Josua 1,9

Siehe, ich habe dir geboten, daß du getrost und unverzagt seist.

Laß dir nicht grauen und entsetze dich nicht; 

denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.

Wenn Papa im Himmel sagt „in allem“, dann meint er es ohne Einschränkung. Ohne Einschränkung, das heißt auch, ER hilft uns nicht nur in einer oder zwei Sachen, sondern ist bei jeder Angelegenheit mit von der Partie.

Doch es geht noch immer nicht sofort los. Josua schickt zwei Kundschafter los – ein Himmelfahrts-Kommando, wenn das schiefgeht und sie geschnappt werden?  Mann o Mann. Für mich wäre das nichts, ein Kundschafter zu sein. Aber der, der das macht, hat doch eine wichtige Aufgabe, die Lage im Land zu erkunden bzw. die Stadt, in diesem Fall JERICHO.

Nach wie vor geht’s um unseren inneren Weg, unser inneres Gelobtes Land. Auch das gilt es zuerst zu erkunden. Ob wir auch  Kundschafter losschicken? Für uns ist es einfacher, wenn wir aus unserem tiefsten Inneren unser Gelobtes Land heraufziehen lassen vor unserem geistigen Auge. Denn unser Gelobtes Land ist ein geistiges Land. Ein vom Heiligen Geist gewirktes Land.

Und die von Josua losgesandten Kundschafter? Die hatten ja ganz schön Dusel, und wir haben sogar Verbündete in der Stadt. Auch wenn es nur eine Hure ist. Und durch sie erfahren wir, daß uns ein Ruf des Schreckens bereits vorausgeeilt ist und alle Bewohner des Landes feige geworden und vor lauter Angst gelähmt sind.

Josua 2,9-11

und sprach zu ihnen: Ich weiß, daß der HERR euch das Land gegeben hat; denn ein Schrecken vor euch ist über uns gefallen, und alle Bewohner des Landes sind vor euch feige geworden.

Denn wir haben gehört, wie der HERR das Wasser im Schilfmeer ausgetrocknet hat vor euch her, als ihr aus Ägypten zogt, und was ihr den beiden Königen der Amoriter, Sihon und Og, jenseits des Jordans getan habt, wie ihr an ihnen den Bann vollstreckt habt.

Und seitdem wir das gehört haben, ist unser Herz verzagt, und es wagt keiner mehr, vor euch zu atmen; denn der HERR, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden.

Wer also ernsthaft auf Gottes Wegen wandelt bzw. vor allem, das tut, was Jesus uns gelehrt  hat, auch dem kann ein Ruf des Schreckens vorauseilen, besonders dann, wenn es gilt, die bisherigen Herren und Könige des Gelobten Landes samt ihrem Völkern zu vernichten.


Heiligung

Josua 3,5

Heiligt euch, 

denn morgen wird der HERR Wunder unter euch tun.

Aber jetzt, der Tag ist da, an dem wir, das Volk hinüberziehen auf die andere Seite des Jordans. Doch halt! Zuerst sollen wir uns heiligen. Verwirrung im Kopf. Fragezeichen tun sich bei mir auf. Was heißt das, sich heiligen?

Aus dem „Lexikon zur Bibel“, Seite 504/505, ist zu diesem Begriff die folgende Kernaussage zu entnehmen:

Durch die Heiligung werden Dinge und Menschen in den Dienst Gottes gestellt.

Die Heiligung ist ganz und gar Gottes Werk (Joh 17,17). Weil Heiligung zuerst Gabe Gottes und Werk des Heiligen Geistes ist, vollzieht sich die Heiligung des Glaubenden vor allem darin, daß er „im Geist lebt“. Das Gefälle der Mahnungen in 1 Thess 4,3-8 und Eph 5,3-19 zielt auf dieses Leben im Geist.

Folge des Lebens im Geist ist die entschlossene Abwendung von allem, was Gott nicht gefallen kann (1 Kor 6,18-20; 2 Kor 7,1; 1 Thess 4,3).

Das Ziel der Heiligung ist die Vollendung und Verklärung der Gläubigen in das Bild des Christus (Röm 8,17.28; 1 Kor 15,35ff; Phil 3,21; 1 Joh 3,2), die Vollkommenheit in ihm (Kol 1,28; 2,10), wie sie der Herr selbst von seinen Jüngern gefordert und ihnen verheißen hat (MT 5,48)

Das Anziehen dieser Vollkommenheit, des neuen Menschen (Eph 4,24), ist tägliche Aufgabe: „allezeit fröhlich – allezeit für alles dankbar – völlig in der Liebe“ (1 Kor 14,20; Phil 3,15; 1 Petr 2,9f; Hebr 5,14)

Für uns heute gilt also: „im Geist leben“. Was gefällt dem Vater im Himmel daher nicht und was gefällt ihm stattdessen? Das Neue Testament verwendet die Begriffe „Werke des Fleisches“ und „Werke des Geistes“.  Einige Beispiele finden sich hier nebeneinandergestellt aufgelistet zum Vergleich.

Werke des Fleisches Werke des Geistes
Gott verachten Gott achten
Unzucht Zucht
Unreinheit Reinheit
Habgier Genügsamkeit
schandbare, närrische, lose Reden                                    Dankbarkeit
Götzendienst Liebe
Zauberei Freude
Feindschaft Friede
Hader Geduld
Eifersucht Freundlichkeit
Zorn Güte
Zank Treue
Zwietracht Sanftmut
Spaltungen Keuschheit
Ausschweifung  
Neid  
Saufen  
Fressen  
Kinder der Finsternis Kinder des Lichts
Unfruchtbare Werke Fruchtbare Werke: Güte, Gerechtigkeit, Wahrheit
Unweise Weise
unverständig verständig
voll Wein voll Geistes

Ja, auch wir sollen uns heiligen. Wir haben heute Jesus, der den Weg zum Vater freigemacht hat, damit wir nicht in äußerlichen Handlungen steckenbleiben.  Es heißt, wir sollen leben im Geist. Und diesen Geist hat Jesus uns nach seiner Rückkehr gesandt. So wie Jesus eine Person ist, ist auch der Heilige Geist eine Person. Leider ist es halt schwierig zu begreifen, weil er nicht angefaßt werden kann, da er nicht aus Fleisch und Blut besteht. Doch so ist es dem Geist möglich, daß er in jedem Wohnung nimmt, der sich für diesen Geist geöffnet hat.

Sein Geist und unserer menschlicher Geist treten in Verbindung. Nur als Team, nur durch die  Zusammenarbeit unseres menschlichen Geistes mit dem Heiligen Geist sind wir in der Lage, unmögliches möglich zu machen.

Somit steht die Entscheidung fest:  Wir stellen uns in den Dienst Gottes einschließlich unserer Gegenstände, die er uns anvertraut hat


Die Durchquerung

Der Jordan (hebräisch ‏נהר הירדן‎  Nəhar ha-Jarden?, sinngemäß „der herabsteigende Fluss“; arabisch ‏نهر الأردن‎, DMG nahr al-Urdunn) ist ein Fluss im Nahen Osten.

Mit der israelitischen Landnahme bildete der Jordan die Grenze des Königreichs Israel zu den „Völkern“. Sein Überschreiten als Übergang aus der feindseligen Fremde in das Land der Verheißung wird daher häufig als Allegorie für das Sterben verwendet, so auch in der deutschen Redensart „über den Jordan gehen“. (wikipedia)

Für die Durchquerung des Jordans gibt es einen genauen Ablauf: Was gebietet denn hier unser Vater im Himmel zuerst den Priestern, die die Bundeslade tragen?

1        Hebt die Bundeslade auf und geht vor dem Volk her!

2     bleibt im Jordan stehen.

Die Priester gehen also mit der Lade voraus und stellen sich in Fluß. AHA. Es ist nicht mehr die Feuersäule oder die Wolkensäule, die uns geführt hat. Jetzt geht uns die Lade voran, in der das Buch der Weisungen liegt.

Auf heute übertragen heißt das: Jesus ist unser Hirte. Er geht voran, und wir seine Schafe folgen ihm. Er ist es, der für uns in dem Fluß stehenbleibt, damit wir trockenen Fußes auf die andere Seite gelangen.

12 Männer, aus jedem Stamm einen, werden auserwählt, insgesamt 12 Steine aus dem Flußboden zu entnehmen und vor den Priestern herzugehen, während das Volk am Ufer auf der Seite im Gelobten Land warten

Josua 4,3.5.6

Hebt mitten aus dem Jordan zwölf Steine auf von der Stelle,

wo die Füße der Priester stillstehen,

und bringt sie mit euch hinüber, und legt sie in dem Lager nieder,

wo ihr diese Nacht bleiben werdet.

Geht hinüber vor der Lade des HERRN, eures Gottes, mitten in den Jordan,

und ein jeder hebe einen Stein auf seine Schulter, nach der Zahl der Stämme Israels,

damit sie ein Zeichen seien unter euch

Wir stehen jetzt also am Jordan.

Was aber hat der Fluß zu bedeuten, vor allem, weil auch hier wie beim Schilfmeer das Wasser geteilt wurde? Ein Fluß teilt ein Land in zwei Teile bzw. dient als Grenze zwischen zwei Königreichen. Hier sind es die Reiche Moab und Kenaan.

Heute wären es die irdischen Reiche/ Länder  und das Himmelreich.  Oder zwischen meinem Leben in alten gewohnten Bahnen und dem neuen Leben, einem geistgewirkten. Wir steigen das Ufer hinab mit unserem alten Leben im Fleisch und steigen hinauf ans gegenüber liegende zu einem neuen Leben im Geist. Das ähnelt unter anderem auch der Taufe. Wir tauchen ab mit unserm alten Leben und tauchen wieder auf mit unserem neuen Leben.

Doch noch kann sich jeder entscheiden, ob er mitzieht oder lieber dem weltlichen anhaften bleibt.

Das Volk hat sich entschieden. Sie folgen Jehoschua.  Auch ich reihe mich in die Menge ein, und ziehe mit rüber.  Ich entscheide mich für das Königreich Gottes, weil ich erkannt habe, daß ich hier dazugehöre, vom Vater im Himmel direkt versorgt werde, auch wenn es meistens am Ende nicht immer 1:1 meinen Vorstellungen entspricht. Hier bin ich frei und muß mich nicht mehr so abrackern wie in Ägypten. Wie entscheidest du dich?

Die Gedenksteine

Wie halten wir es mit sichtbaren Erinnerungszeichen? Aus dem Urlaub bringen wir Fotos mit. Aber gibt’s auch darunter ein Foto, was uns immer wieder an etwas Bestimmtes erinnert, als Mahnung beispielsweise.  Manchmal sind es auch diverse Mitbringsel, die wir mit unseren Erinnerungen verbinden.

Wir könnten uns einen Stein errichten mit einer Inschrift, mit einer persönlichen Vereinbarung bzw. Entscheidung , den Jordan durchquert und das Gelobte betreten zu haben.

Na, dann mal überlegen. Ich nehme nun einen geeigneten Stein und trage ihn persönlich auf meiner Schulter ins Lager. Dort fertige ich eine persönliche Inschrift an. Diese Idee ist gar nicht mal so schlecht.

Und in regelmäßigen Abständen werde ich diesen Stein aufsuchen, damit ich nicht vergesse, was Jesus bzw. der Vater im Himmel getan haben. Ja, ich schreibe z.B. seine Taten auf, seine Wunder.

Außerdem werden hier noch weitere Steine aufgerichtet. In einem davon sind sämtliche Informationen über meine eigene Person enthalten: Wer bin ich? Wozu bin ich berufen? Was ist meine Aufgabe? Und vieles mehr, was mir wichtig ist, um mich regelmäßig daran zu erinnern.

Und hier die Gedenkschrift  > ein Beispiel <  die jeder für sich selbst gestalten kann

Anmerkung:  Falls ihr für euch dieselbe Gedenkschrift übernehmt, dann tragt bitte das Datum ein, an dem ihr in euer inneres Gelobte Land eingezogen. Dieses Datum hängt mit der ersten Erstellung dieses Artikels zusammen.

Ich werde daran erinnert, daß es Papa im Himmel ist, der mich in dieses Land gebracht hat und vor allem er ja Herr des Landes ist, in dem Milch und Honig fließen.



Ankunft im Land

Gilgal

„Scheibe, Wagenrad“ oder „Der Kreis“ (Steinkreis)

Erster Lagerplatz der Israeliten in Kanaan, östlich von Jericho (Jos 4,19), also zwischen der Stadt und dem Jordan (Jos 5,10; 9,6; 14,6; Ri 2,1; 3,19, 2 Sam 19,16; Mi 6,5)

> Lexikon zur Bibel, S. 420 <

– unser Nachtlager und die erste Station in der neuen Heimat.  Und der Auftrag an Joschua:

Josua 5,1

Mache dir steinerne Messer und beschneide die Israeliten wie schon früher.

Wir sollen uns beschneiden lassen. Vielmehr die Generation, die in der Wüste geboren wurde.  Doch dem Vater im Himmel geht’s weniger um die äußere Beschneidung.  Bereits unter der Führung Mose hat er dieses angekündigt:

Und der HERR, dein Gott, wird dein Herz beschneiden und das Herz deiner Nachkommen, damit du den HERRN, deinen Gott, liebst von ganzem Herzen und von ganzer Seele, auf daß du am Leben bleibst. 

( 5 Mose 30,6)

Das Herz beschneiden. Zunächst einmal: Was ist mit dem Herz gemeint?  Das Lexikon zur Bibel S. 520-522 sagt aus (in Stichpunkten aufgelistet):


Kern einer Sache,

o   ihren Mittelpunkt, das Wesentlichste und

     Wichtigste daran


 im körperlichen Sinn:

o   zentrales Organ, von dessen regelmäßigem Schlag das Leben abhängt

o   Träger des Lebens

o   Das kranke Herz, der Stoß ins Herz setzt dem Leben ein Ende


Wird beeinflußt durch seelisches Erleben:

o   schnellerer Schlag bei Lüge, Angst, Ungehorsam, Furcht und großer Freude


Zustand des Herzens prägt den Menschen in Erscheinung und Tun, zur bösen wie zur guten Seite


Das Herz kann

o   verhärtet bzw. verstockt werden

o   zum Unverständnis verdeckt oder verfinstert sein



seelisch-geistiges Zentrum seines gesamten Lebens:

o   Stätte der Empfindungen (Niedergeschlagenheit, Traurigkeit,  Trübsal, Angst, Freude)

o   Stätte des Denkens und Planens

o   Stätte des Willens und der Entschlossenheit

o   Stätte der Entscheidung über Gehorsam oder Ungehorsam /Weisheit oder Torheit

o   Stätte von Wunsch und Hoffnung / Vorstellung und Wissen

o   Stätte des Urteilsvermögens

o   Stätte des Gewissens

o   Stätte allen menschlichen Handelns


des natürlichen Menschen ist böse, abtrünnig, ungehorsam, selbstsüchtig,  Sünde lauert vor dem Herzen,


Götzendienst und falscher Glaube können darin wohnen



Weil so viel auf das Herz des Menschen ankommt, geht es im Glauben, in der Buße, in der Anbetung immer zunächst um das Herz des Menschen. Gott allein kann hier die entscheidende Wendung, das reine Herz schaffen (Ps 51,12).  Er muß das Herz auftun (Apg. 16,14), wenn Glaube entstehen soll; er muß ein gehorsames, geheiligtes Herz geben (1 Könige 3,9).

Hält man sich vor Augen, daß im Herzen der Ausgangspunkt allen menschlichen Tuns liegt, so begreift man, warum Gott sein Gebot in das menschliche Herz schreibt (Jer 31,33; Hebr. 8,10), dem Glaubenden ein neues fleischernes Herz geben (Hes 36,26) will, damit nämlich all sein Denken, Wollen und Tun von Gottes Namen und Willen bestimmt wird ( Ps 86,11)

Dieses Herz muß beschnitten werden. Was sagt uns das Lexikon der Bibel auf S. 163 dazu, zur Beschneidung?

Im übertragenen Sinne: Unbeschnittene Lippen, Ohren, Herzen usw. sind ein Bild für die Untauglichkeit oder Sündhaftigkeit der so bezeichneten Glieder bzw. des Menschen überhaupt (3 Mo 26,41; Jer 6,10; 9,25; Hes 44,9; Apg 7,51; Kol 2,13). Entsprechend wird auch von der Vorhaut dieser Organe geredet, die entfernt werden muß: ein Bild für den Menschen, der Gottes Bund missachtete und der Vergebung Gottes bedarf (5 Mo 10,16; 30,6; Jer 4,4; 9,25).

Vorhaut auf unseren Organen, so so. Na, wie ist das denn weiter zu verstehen? Bildlich betrachtet ähnelt das einem Kleid, das zwischenzeitlich so mit uns verwachsen ist. In den Paulusbriefen wird uns nahe gelegt, solche Kleider abzulegen, die da beispielsweise wären:

·         Trügerische Begierden (Epheser 4,22)

·      Lüge (Epheser 4,25)

·      Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte aus unserem Mund (Kol 3,8)

·      Alle Bosheit, allen Betrug, Heuchelei, Neid, üble Nachrede (1 Petrus 2,1)

Stattdessen sollen wir den neuen Menschen anziehen:

·         Gerechtigkeit und Heiligkeit

·      Wahrheit reden

·      Herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld (Kol 3,12)

·      Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit (Kol 3,14)

5.2. Vorhaut der Herzen

Das → Herz bezeichnet im Alten Testament im Gegenüber zum Fleisch das innere Zentrum des Menschen, den Sitz des Fühlens und Empfindens, des Wollens und Planens, aber auch des Denkens, das wir dem Hirn zuschreiben. Es ist für die Einstellung des Menschen verantwortlich. Bildlich kann auch von der „Vorhaut des Herzens“ als Zeichen von Halsstarrigkeit (Dtn 10,16) die Rede sein. Nur wo diese entfernt ist, der Mensch also nicht nur am Fleisch, sondern auch am Herzen beschnitten ist, die innere Einstellung damit dem äußeren Zeichen entspricht, wird Jahwe in rechter Weise verehrt (Dtn 10,16; Jer 4,4; vgl. Dtn 30,6). Fremde haben dagegen sowohl am Fleisch als auch am Herzen eine Vorhaut und dürfen deswegen nicht in den Tempel (Ez 44,7.9). Jer 9,25 wirft ganz Israel vor, am Herz eine Vorhaut zu haben. Diese Vorhaut soll nach Lev 26,41 gedemütigt werden, ein bildlicher Ausdruck für Buße. Die wahre Beschneidung wird also nicht am Fleisch, sondern am Herzen vollzogen. Diese spiritualisierende Akzentverschiebung führt im Neuen Testament dazu, dass die Beschneidung des Fleisches irrelevant wird (1Kor 7,17-24). (bibelwissenschaft.de)

Diese Erläuterung bringt es auf den Punkt: Es geht um unsere Einstellung.

Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn  (Eph 4,23)

Man könnte auch sagen: Überdenkt eure Einstellungen, euer Denken. Aufgrund dessen müssen wir wachsam bleiben, denn es kann nicht bei einer einzigen Beschneidung bleiben. Deshalb hier die Wiederholung der Bibelwortes als Mahnung:

Und der HERR, dein Gott, wird dein Herz beschneiden und das Herz deiner Nachkommen, damit du den HERRN, deinen Gott, liebst von ganzem Herzen und von ganzer Seele, auf daß du am Leben bleibst. ( 5 Mose 30,6)

Die Schmach Ägyptens wurde abgewälzt, heißt es weiter.  Der Vater im Himmel hat es so gesagt.

Wikipedia  beschreibt Schmach folgendermaßen:  Ursprünglich bedeutete es aber eine besonders starke Demütigung, während „Schande“ ein Ehrverlust war, den man sich selbst zuzuschreiben hatte.

Was heißt das nun schon wieder: Demütigung? Während der Wanderung wurden wir durch den Vater im Himmel ebenso gedemütigt.

Den Synonymen nach:

·         Erniedrigung

·         Herabwürdigung

·         Herabsetzung

·         Geringschätzung

·         Verachtung

·         Respektlosigkeit

·         Missachtung

·         Dreistigkeit

All das haben wir zuhauf in "Ägypten" erlebt. Beim Vater im Himmel erfahren wir jedoch Wertschätzung.  Durch die Beschneidung unseres Herzen werden diese Formen der Demütigung von uns weggenommen. 

Unsere Wunden, die dadurch entstanden waren und bislang immer vereitert geblieben sind, können nun gesäubert werden und endgültig verheilen. Auch wenn trotzdem die Narben bleiben werden. Es geht darum, daß die Schmerzen allmählich vergehen.

Fassen wir zusammen, bevor wir tatsächlich aufbrechen, um ins „Gelobte Land“ zu ziehen: Vor der Durchquerung sollen wir uns heiligen.  Wie war das nochmal? Um was geht’s bei der Heiligung?

Wir werden in den Dienst unseres Vaters im Himmel gestellt,

was aber nur er bewerkstelligen kann, also uns beruft.

Unsere Aufgabe ist wohl daher, diesem Ruf zu folgen. Und wir schauen uns ein paar von den genannten Bibelstellen an:

Joh 17,17 wir sollen in der Wahrheit geheiligt werden. Und sein Wort ist die Wahrheit
1 Thess 4,3                            wir sollen Unzucht meiden und den Lebenspartner nicht in gieriger Lust zu gewinnen suchen, sondern diesem Ehrerbietung, d.h. Achtung entgegenbringen
1 Thess 4,6 wir behandeln den anderen fair
Eph 5,3-19 wir achten auf das, was wir reden
wir haben keine Gemeinschaft mit den Werken der Finsternis, die ohnehin keine Frucht bringen. Wir sollen sie sogar aufdecken
wir betrinken uns nicht mit irdischen alkoholoschen Getränken, sondern unser geistiger Wein ist der Heilige Geist

Das sind nur ein paar Anweisungen. Die Bibel ist ja voll davon. Bei der Fülle sich die Bibelstellen für das eigene heilige Leben zusammenzustellen, das kann dauern. Das überlasse ich jedem einzelnen von euch. Dennoch gibt es für alle denselben Lösungsweg: Es hängt mit deinem eigenen Lebensstil zusammen, mit dem, wozu / wofür der Vater im Himmel dich speziell berufen hat.

Schaut euch eure einzelnen Lebensbereiche an – Finanzen, Beziehungen, Beruf, Hobbies, um nur ein paar zu nennen und stellt sie in den Dienst vom Vater im Himmel. Sein Geist wird euch offenbaren, wie ihr jeweils damit entsprechen umgehen sollt. Auf dieser Grundlage stellt ihr eure persönliche Bibelstellen –Liste unter der Überschrift "Heiligung" zusammen.  Ob ihr das in ein gesondertes Heft eintragt oder im PC bzw. Smartphone notiert, das überlasse ich ganz euch. Als Prüfhilfe könnt ihr die Tabelle mit den Werken des Geistes bzw. des Fleisches zu Hilfe nehmen.

Was kommt dann? Nach der Durchquerung stellen wir uns einen Gedenkstein auf, und beschneiden unsere Herzen. Das ist ja schön und gut. Doch wie machen wir das, das mit der Beschneidung?

Als Orientierung nehmen wir die Liste, die das seelisch-geistiges Zentrum auflistet und arbeiten sie mehr oder weniger ab. Immer in Zusammenarbeit mit dem Vater, mit dem Heiligen Geist und mit Jesus. Und so wie wir einen verwachsenen Garten wieder auf Vordermann bringen, indem alles herausschneiden, was einem guten Wachstum unserer Blumen, Bäume, Sträucher und Büsche hinderlich ist, so machen wir es auch mit unserem Herzen.

Anfangen würde ich mit unseren Vorstellungen. Diese sind oft im Wege und hindern uns daran, in eine echte Zufriedenheit hineinzuwachsen. Oftmals erleben wir es ja, daß so manches Ergebnis unserer Pläne nicht unseren Vorstellungen entspricht. Daher empfiehlt es sich, eher ergebnisoffen zu sein und sich darüber zu freuen, was am Ende herauskommt.

Unser eigener Wille, der steht oftmals auch im Wege, wenn wir ja uns dazu entschlossen haben, dem Willen des Vaters zu folgen und ein Leben mit ihm in allen Lebensbereichen zu führen. Unsere eigenen Torheiten entfernen wir ebenso samt der Wurzel. Schließlich hatten wir auch Entscheidungen getroffen auf der Grundlage dessen, daß wir es wohl besser zu wissen glauben als unser Vater im Himmel.


Hinweis: Für die Themen Ermutigung, Heiligung und Beschneidung steht euch das Arbeitsblatt "Einzug ins Gelobte Landdirekt hier zum Downloaden zur Verfügung. Darin sind nochmals die Aufgaben zusammengestellt.


Fortsetzung


Copyright:  Silke Maisack