Juda’s Söhne

1 Mose 38



Die Söhne mit seiner ersten Frau


Themen:

Die Söhne mit seiner ersten Frau:

Onan    > Die Zeugungskraft

Er          > Der Feind

Schela > Die Bitte

Die Söhne mit der Tamar: (siehe nachfolgende Seite)

Perez   > Der Riß

Serach > Der Glanz



Einleitung

Seine Biografie besteht wie unser eigenes Leben auch aus Höhen und Tiefen. Besondere Tiefpunkte war das Verhalten seiner beiden ältesten Söhne Er und Onan. Wir finden Seiten an ihm, die wir als positiv und negativ einordnen. Mehr über Juda selbst im Kapitel Jakobs Kinder. 


Zuerst nochmals ein Kurzüberblick, d. h. die Eckdaten über Juda. In diesem Artikel schauen wir uns seine eigenen Kinder an. 

Bibelstelle Information
1 Mose 29,35; 35,23 Sohn der Lea
1 Mose 37,26 Anführer seiner Brüder, die Josef verkauft hatten
1 Mose 38

Seine beiden ältesten Söhne, die er mit seiner ersten Frau zeugte, starben,

weil sie sich weigerten, Kinder zu zeugen

1 Mose 38

zeigt sich großherzig, als er unwissentlich seine Schwiegertochter schwängerte, die Zwillinge gebar

1 Mose 44

setzt sich für Benjamin ein, dem jüngsten Sohn von seinem Vater Jakob

Das Herzeleid, das Rebekka und Isaak mit ihren beiden Söhnen Esau und Jakob erlebt hatten, setzt sich gewissermaßen in den nachfolgenden Generationen fort. Auch dem Juda bleibt dies nicht erspart. Seine ältesten Söhne Er und Onan zeigten sich widerspenstig und unser Vater im Himmel bestraft sie mit dem Tod.

Die Namen seiner Söhne und ihre Namensbedeutung

ER ONAN SCHELA PEREZ SERACH
PONS S. 251 PONS S.8 PONS S. 340 PONS S.269 PONS S. 84
עֵר אוֹנָן שֵׁלָה פֶּרֶץ זֶרָח
 

Kraft

Zeugungskraft

Vermögen

Reichtum

 Bitte

 

Riß

Lücke

Glanz

Schein

       
 mit anderer Vokalisation:      
עָר  אָוֶן       
Feind

Übel, Unheil, Unglück,

Unrecht, Trug, Lüge,

Täuschung, Mühe

     

Wer schon in meine bisherigen Artikel reingeschaut hat, der weiß, daß auch diese anteilmäßig in uns leben. In unserer inneren Familie gibt es ein Wesen, das sich wie ein Feind verhält, feindlich gegenüber allem und jedem eingestellt ist. 

Als „Kapitelüberschriften“ nehme ich die Namensbedeutungen der 5 Jungs, mit denen es Juda wohl nicht leicht hatte.


Die Zeugungskraft

Wenn wir das Verhalten von Onan uns so anschauen, wir sind da auch nicht besser. Wie Onan vergeuden wir unsere Kraft, die wir sinnvoller einsetzen könnten, sollten. Denn vergeuden bedeutet lt. Internet-Definition „leichtsinnig etwas verbrauchen“. 

Beispiele für die Kraftvergeudung kennt ihr sicherlich selbst zur Genüge. Ihr investiert beispielsweise Zeit und sogar Herzblut in eine bestimmte Sache, ein Projekt, in die Karriere. Doch der entsprechende Lohn bleibt aus. Ihr erntet stattdessen Hohn und Spott, werdet sogar lächerlich  gemacht, belächelt für eure Mühen. Letzteres zieht euch den Boden unter euren Füßen hinweg.

Die fatale Folge: Beide Kräfte liegen dann am Boden, die körperliche und die seelische Kraft. Und es ist ein langer Weg, bis sich Leib und Seele so weit erholt haben, um wieder den Alltag bewältigen zu können. Allerdings kann es sein, daß beide nicht zur gleichen Zeit wieder fit sind. Damit meine ich, daß der Körper erheblich länger braucht. Doch auch umgekehrt ist es möglich, der Körper ist zwar kräftig genug, doch die Seele, unsere Psyche braucht noch Zeit zur Genesung. 

Wie auch immer. Wir geben beiden genügend Zeit zur Erholung. Doch wir sollten nicht zu unseren eigenen Kraftressourcen zurückkehren. Was wahrscheinlich ohnehin nicht funktioniert. Sondern wir wenden uns innerlich hin zu den Kraftquellen unseres Vaters im Himmel zu. Diese ist sogar beständig, ökologisch und umweltfreundlich. Und nicht nur das: Diese Energie bekommen wir umsonst. Diese Energie ist die reine und beständige Liebe unseres Vaters im Himmel.

Wie bekommen wir diese Energie? Indem wir uns ihr öffnen, der Energie seiner Liebe. Und seine Kraft, darauf  können wir uns zu 100% verlassen, ist stets zielgerichtet. Während unsere menschliche Energie oft eher vergeudet wird. Außerdem hat seine Kraft einen weiteren Effekt: Wir werden selbst durch sie gestärkt.

Wir sitzen einer Lüge auf, daß unsere Kraft unbegrenzt ist. Wir täuschen uns selbst. Diese Selbsttäuschung kommt von dem Hochmut. Mit stolz geschwellter Brust glauben wir, alles mit eigenen Kräften bewerkstelligen zu können. Eine Zeitlang geht so etwas gut. Aber ist das, was wir mit eigenen Händen erreicht haben, auch beständig?  

Nein, denn im Laufe der Zeit wird vieles brüchig. Selbst der Frieden, den wir Menschen untereinander aushandeln, hält nicht bis in alle Ewigkeit. Nur wenn wir den Vater im Himmel und seine Liebe in die Friedensverhandlungen miteinbeziehen und ihn zum Bündnispartner machen, bekommt das ganze ein sicheres und felsenfestes Fundament. 

Bevor wir sozusagen die Welt verbessern wollen, möchte ich euch sehr dringlich ans Herz legen, bei euch selbst anzufangen. So wie es in eurem Herzen, eurer Seele aussieht, so sieht es auch in der sichtbaren Welt aus. Wir sehen das an der Verschmutzung der Meere. Unsere Seele gleicht einem Meer, einem See. Diese ist genauso verunreinigt. Hier müssen wir ansetzen. Dann gelingt es uns, nach und nach die Meere und alle anderen Umweltsünden zu bereinigen und diesen wunderbaren Planeten wieder zu einem echten Garten Eden zu machen.

Doch das alles gelingt uns nur, wenn wir eng mit dem Vater im Himmel zusammenarbeiten und unsere Seele reinigen lassen. Die Erwärmung der Meere, das Schmelzen der Gletscher. Es ist auch Sinnbild, daß unsere gefrorenen Herzen sich gerade im Auftauen befinden, die Lebensströme in uns wieder zu fließen beginnen. Wir müssen damit aufhören, daran festzuhalten, daß die vor uns liegende Landschaft auf ewig immer das gleiche Gesicht hat. Ich meine damit, daß sie immer gleich aussieht, egal, wann wir diese aufsuchen. 

Das gleiche gilt für unser Herz. Auch das ist immer im Wandel begriffen. Ohne Wandel, ohne Veränderungen sind wir tot. Wandel bedeutet Leben, Wandel gehört zum Leben dazu. Ich weiß es selbst, daß es schwer ist, die eigene Komfortzone zu verlassen und Neues zu wagen. Das Leben in der besagten Komfortzone ist ja so bequem. 

Die Menschheit ist leider nun mal in einer Zeit angekommen, in der immer alles schneller geht, gehen soll. Und wir sind noch lange nicht am Ende der Geschwindigkeitsspirale angekommen. Nein, nicht die Erde dreht sich immer schneller, sondern wir allein sind es, die sich drehen und nach allem springen, was uns die Welt so anbietet. Und kommen kaum noch hinterher, um sich auf jede Veränderung einzustellen.

Auf diese Art und Weise vergeuden wir sehr schnell unsere Kraft. Diesem Geschwindigkeitsrausch können wir nur entkommen, indem wir anfangen, innezuhalten und in jedem Lebensbereich die Prioritätenliste überprüfen. Wenn wir noch dazu dem Vater im Himmel in allen Bereichen den allerersten Platz einräumen, und uns somit an seine Kraft andocken, machen wir uns unabhängig von der weltlichen Verschwendungssucht. Denn sie verbraucht die Güter, weil sie nur auf Profit aus ist.

Unser Vater im Himmel ist im Prinzip auch ein Verschwender: er verschwendet seine Liebe an uns. Doch diese Gut geht nie zu Ende. Der Liebestank ist immer voll, sogar übervoll. Seine Liebe ist unsere Energie, die gleichmäßig fließt.

Du hast es also selbst in der Hand, nicht mehr hinter allem her zu rennen, und überall mit dabei zu sein, um nichts zu verpassen. Das einzige, was du verpassen würdest, ist die Ankunft von Jesus und dem Vater im Himmel.

Und was gerade so in der Welt auf allen Kontinenten geschieht: Fürchtet euch nicht. Unser Vater im Himmel ist ohnehin viel mächtiger und die Macht Satans ist begrenzt. Auch dieser muß sich unter die Hand des Vaters beugen, als sein Werkzeug. > siehe Hiob.  Satan, das ist der gefallene Erzengel Luzifer ist nach wie vor sein Geschöpf, auch wenn sich dieser von seinem Schöpfer losgesagt und eine Rebellion im Himmel angezettelt hat.

Unsere Aufgabe ist nun, uns wie echte Onans zu verhalten, als die Kraft, und zwar die Kraft der Liebe des Vaters im Himmel sinnvoll und zielgerichtet einzusetzen. Was wir tun, hat Bestand und ist gesegnet. Als Awens dagegen kommt das heraus, was der Name bedeutet. Wir mühen uns ab, erliegen großen Täuschungen. 

Menschen können andere Menschen täuschen, enttäuschen. Und wenn wir uns selbst anschauen, brauchen wir uns nichts vormachen. Wir handeln so gegen uns selbst. Wir wollen uns gerne selbst täuschen, weil wir die Realität nicht sehen wollen. 

"Realität?", fragst du mich. "Welche Realität?" Es geht um die Realität, um die Wirklichkeit Gottes, unseres Vaters im Himmel. Er existiert tatsächlich. Die Welt, regiert vom Fürsten dieser Welt, d. h. Luzifer mit seinem Heer, das ihm gefolgt ist, beherrscht alle, die sich nach ihm richten. Durch menschliche Vasallen versucht er zu vermitteln, daß der Vater im Himmel gar nicht existiert, daß der Mensch wie Gott sein kann und ihm alles möglich ist. Das Ergebnis kennen wir. Wir bekommen es über die Medien frei Haus geliefert. Vor allem werden negative Ereignisse in der Welt dermaßen bevorzugt, nur um noch mehr Angst und Schrecken zu verbreiten.

Allerdings müssen wir sehr gut aufpassen, was unser Herz und unser Geist aufnimmt. Wir müssen damit anfangen, uns von den NEGATIV-Schlagzeilen abzugrenzen. Da hilft es, unsere Herzenstüren, durch die diese Zeilen bei uns ankommen und Ängste auslösen, mit einem besonderen Schutzmechanismus auszustatten: mit 2 Doppeltoren hintereinander in einer dicken Mauer, ähnlich wie bei Burgen. So sind wir doppelt abgesichert. Und unser zerrissenes und verwundetes Herz vermag nun besser zu heilen, wenn wir uns immer weniger von der Welt gefangen nehmen lassen.

Wir lernen in diesem Schutzraum, aus der Kraftquelle des Vaters im Himmel zu leben und sie sinnvoll und in seinem Sinne sie da einzusetzen, wo sie zum Ziel kommen soll. Im ersten Schritt bei uns selbst. Denn wir sind selbst der Nächste. Außerdem kann ich nur das weitergeben, was ich selbst erhalten. Nämlich die umfassende Liebe des Vaters im Himmel. Diese versiegt nie, auch wenn ich sie großzügig an mein Umfeld weiter verteile. Seine Liebe vermehrt sich, solange ich in dieser Liebe bleibe. Seine Liebe ist auch nicht an Bedingungen geknüpft. Er liebt uns um unser selbst willen.

Die menschliche Liebe dagegen bindet sich an Bedingungen, die kein Mensch erfüllen kann. Sie ist zudem recht begrenzt, und sehr kraftaufwendig. Menschliche Liebe ist eher mit Sorgen und Ängsten gespickt, weil sie doch nicht so dem anderen vertrauen kann oder vermag. Menschliche Liebe kann in Hass umschlagen, wenn sich der, den ich liebe, sich von mir abwendet, weil ich mich klammere. Ja, menschliche Liebe engt gerne den anderen ein.

Beim Kraft vergeuden, da spielt unser EGO eine große Rolle. Ich nenne ihn jetzt mal EGON. Und Egon will ganz gerne mit seinem Kopf durch die Wand, sich durchsetzen, weil er eines oder einen Blick hat: sich selbst. Würde er sich zurücknehmen und wieder zu einem ICH werden, so käme er in die Lage, die Türe zu sehen. Durch eine Tür hindurch gehen, kostet ihn sehr viel weniger Kraft, als wenn er seine gesamte Energie darauf verwendet, durch die Wand auf die andere Seite zu gelangen.

ONAN hat nur sich gesehen, und seine Zeugungskraft auf den Boden fallen lassen. Möglicherweise hätte er das nicht getan, wenn er zu diesem Zeitpunkt, als sein großer Bruder Er starb, selbst verheiratet gewesen wäre. Das allerdings ist eine reine Mutmaßung meinerseits. Wie auch immer, er hat seine Kraft ganz einfach in eine andere Richtung gelenkt, die nicht zu dem Ziel führt, für die seine Kraft gebraucht wurde. 

Als AWENs würden wir zwar nicht sofort sterben, sondern erleben einen langsamen und schleichenden Tod. Wir powern ohne Ende, gönnen uns kaum noch eine wirkliche Ruhepause. Tagsüber legen wir unsere Energie in unseren Berufsalltag, abends geht’s ins Fitness-Studio oder auf die Lieblingsjogging-Strecke, um sich auszupowern. Anschließend nehmen wir dann wieder Energieriegel und Energiedrinks zu uns, um die verlorene bzw. Energie aufzufüllen, unseren Tank voll zu machen. 

Äußere Mittel helfen da nur begrenzt. Wir benötigen neue Kraft, das stimmt wohl. Doch die wahre Kraft bekommen wir nur von innen her, von unserer Seele. Und diese wiederum muß erfüllt bleiben von der Kraft des Vaters im Himmel, sonst bleibt auch diese auf der Strecke, der Marathon-Strecke. Denn so ähnlich ist es mit unserem Leben. Wir leben hier viele Jahre auf der Erde, und diese Zeit gilt es gut zu nutzen. 

Der Vater im Himmel hat nicht vorgesehen, daß wir unser Leben in einem Hamsterrad verbringen sollen. Er hat uns nicht als Hamster geschaffen, sondern als Menschen. Wobei es dem Hamster sicherlich auch nicht gerade gefällt, daß wir ein Hamsterrad in seinen Käfig stellen. 

Wir entledigen uns zumindest innerlich unseren Awens, so daß der echte ONAN wieder ans Tageslicht kommt. Durch ihn, mit ihm erhält unser Leben wieder die Kraft, die beständig und gleichmäßig in uns fließt.

Das bedeutet allerdings nicht, daß wir in alte Muster zurückfallen und uns immer wieder zu Höchstleistungen antreiben, sondern mit ihr achtsam umgehen, sie bewußt und zielgerichtet einsetzen bzw. einsetzen lassen. Wir sind ja vor allem auch Werkzeug des Vaters im Himmel, wenn es gilt, seinen Auftrag, was auch immer das sein mag, in die Tat umzusetzen. Es ist seine Kraft, die durch uns fließt.

Dennoch müssen wir auf uns achtgeben, die Kraft für Dinge und Aktivitäten nutzen, die nicht einmal ansatzweise uns wieder etwas zurückgeben. Der Apostel Paulus bringt es auf den Punkt:

1 Kor 9,24 

Wisst ihr nicht, dass die, die in der Kampfbahn laufen, die laufen alle, aber einer empfängt den Siegespreis? Lauft so, dass ihr ihn erlangt.
25 Jeder aber, der kämpft, enthält sich aller Dinge; jene nun, damit sie einen vergänglichen Kranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen.

Wir enthalten uns, entrümpeln unser Leben, um die uns zur Verfügung stehende Kraft in die richtigen Bahnen zu lenken, damit wir am Ende reichhaltig ernten können. Unser innerer Onan wendet sich unserer Frau in mir zu, und gibt ihr so seine Kraft, allem voran die Kraft der Liebe, produktiv das Leben zu gestalten. Das berühmte Fass ohne den Boden gibt es dann nicht mehr. 

Fragenblock 1 > Onan / Awen

·      Bist du ein Onan, der die ihm zur Verfügung stehende Kraft zielgerichtet im Sinne des Vaters im Himmel einsetzt bzw. einsetzen läßt?

·    Bist du ein Onan, dessen Zeugungskraft nützlich ist für andere?

·    Bist du ein Onan, der seine Kraft der Frau in mir schenkt?

·    Oder bist du eher ein Awen und leichtfertig mit der Lebensenergie umgeht und diese in Projekte steckt, die ausschließlich deinem EGO dienen?

Wir können hier noch weiter über das Thema Zeugungskraft philosophieren, diskutieren. Dieser Artikel-Abschnitt ist mehr ein Nachdenken über den Umgang mit der Zeugungskraft im übertragenen Sinne. Vielleicht hilft es den Männern, denen Unfruchtbarkeit diagnostiziert wurde, seine innere Zeugungskraft zuerst seiner inneren Frau zu widmen. 

Dazu gehört erst einmal, wie immer, innezuhalten und aufzuschreiben, wie viel ich Energie wohin stecke und was am Ende übrig bleibt für sich selbst. Heutzutage werden die Energien in äußere Projekte gesteckt, nur um von sich selbst abzulenken.

Also, es gilt erst einmal innezuhalten und sich zu hinterfragen, wohin meine Energien fließen. Lieber seine Kraft in ein bis zwei Projekte stecken. Es besteht auch weniger Gefahr, sich zu verzetteln, wenn ich, d.h. ihr, eure Bereiche neu ordnet, organisiert.  Mir hat hier das Bilden von Teams meiner inneren Familie geholfen, die bestimmte Aufgabengebiete haben. Zusätzlich habe ich meine Ängste losgelassen und ihnen die Ausführung der alltäglichen Aufgaben überlassen. 

Das bedeutet, alles geschieht von innen heraus. Insgesamt werdet ihr im Laufe der Zeit immer entspannter. Deiner inneren Familie kannst du bedingungslos vertrauen. Sie sind da, um mit dir zusammenzuarbeiten.

Doch schauen wir uns die anderen Söhne an:


Der Feind

Mit anderer Vokalisation wirdEr“ zum „Ar“. Wie weiter oben steht, ist die Bedeutung von „Ar“ Feind. Was hat der innere Er mit uns zu tun? 

Sehr viel sogar. Wir sind feindlich gestimmt. Nur das fatale ist, wir richten unsere Feindseligkeiten gegen die Menschen, die uns in Wirklichkeit nichts angetan haben. Dieses feindselige Verhalten hat in Wahrheit nur mit uns selbst zu tun. Die feindselige Haltung richten wir gegen uns selbst. Bevor wir das erkennen, übertragen wir das auf unser äußeres Umfeld, weil es für uns einfacher ist, ein Feindbild in der eigenen Hand zu haben.

Warum erklären wir unseren Nachbarn, Kollegen zum Feind? Nur um ein Beispiel zu nennen. Warum führen wir Krieg? Wir lehnen etwas ab. Und das, was wir ablehnen, ist etwas, was zu uns gehört. Was uns am Nachbarn oder sonst jemanden stört, das ist in Wahrheit ein Teil von uns. 

Auch hier gilt es, innezuhalten und mich zu hinterfragen, was die andere Person, meist unbewußt, mir etwas zeigen und mitteilen will. Die weitere Frage ist dann, ist das wirklich so schlimm, was mich da stört? Dann gilt es, diese sogenannte Störung anfangen zu lieben und nicht mehr als Feind zu betrachten. Das hat Jesus gemeint, daß wir unsere Feinde lieben sollen.

Matth 5,44   

Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen,

Wenn ihr euch verfolgt fühlt, schaut erst einmal in euch hinein, ob es nicht irgendwelche Pappenheimer in euch sind, die euch das Leben schwer machen. Fangt an, sie nach und nach zu integrieren. Und laßt ab davon, das äußere Umfeld zum Feind zu erklären.

Fragenblock 2 > Er /Ar

·         Was stört dich an dem Verhalten anderer Menschen?

·      Könnten diese Störungen nicht doch in dir selbst liegen?

·      Was kann ich tun, daß das, was ich als „Störung“ empfinde und ansehe, nicht mehr als Störung betrachte, 

        sondern als eine Botschaft meiner Seele?

Die Wahrheit ist: Was wir im äußeren als Störung empfinden und sehen, ist eine Störung der Kommunikation zwischen deiner Seele und dir. 


Die Bitte

Bitte“ ist die Namensbedeutung des jüngsten Sohnes Schela, der dem Juda von seiner ersten Frau geboren wurde. 

Laßt uns zuvor jedoch nochmals die Reihenfolge seiner Söhne anschauen. Der erste ist ER, mit anderer Vokalisation „Feind“. Dann kommt Onan, statt seine Kraft und Zeugungskraft zu nutzen wird er zu Awen. Da bleibt dem Juda nur noch die stille Bitte an den Vater im Himmel, ihn vor weiterem Herzeleid zu verschonen.

Auf uns übertragen heißt das, wenn wir die beiden ersten gewähren lassen: Wir sind feindlich gesinnt, gegen uns selbst, vor allem gegen den Vater im Himmel und leiten die uns zur Verfügung stehende Kraft in eine Richtung, die ins Leere läuft. Zum Glück haben wir ja den Teil in uns, der mit dem Vater im Bunde steht, und ihm erlaubt, daß seine Kraft / Zeugungskraft zur Entfaltung und zum vorgegebenen Ziel gelangt.

Da ist logischerweise das Bitten angesagt, das Bitten um Befreiung von unseren Pappenheimern, die uns sabotieren wollen. D. h., wir lassen uns nicht gerade befreien, sondern nehmen sie in uns an. Wir setzen uns mit ihnen auseinander, um sie gut zu kennen und ihr „Sabotage-Spiel“ schon in einem frühen Stadium zu durchschauen.

Unsere Bitte ist das Bitten um die Kraft / Zeugungskraft, die wir für die Aufgabe benötigen, die vor uns liegt. Wir bitten um Beistand und um die Gabe der Unterscheidung, wer uns gerade sabotieren will. Und um den richtigen Umgang mit ihnen.

Da hilft das geschriebene Wort, z.B.:

Röm 11,29          

Denn Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen.

Sirach 43,27      Durch den Herrn findet jeder Weg sein Ziel,
                   28      und durch sein Wort besteht alles.

Außerdem ist dem Vater im Himmel nichts unmöglich. Er und seine himmlischen Boten helfen uns gerne in jeder Lebenslage, wenn wir ihn darum bitten.

Bis wir gelernt haben, unsere inneren Saboteure und Feinde frühzeitig zu durchschauen, bis dahin ist es ein langer Weg. Dazu ist es wichtig, auch die Bibel ganz gut zu kennen bzw. sich vom Heiligen Geist zeigen zu lassen, welche Bibelstelle(n) hilfreich ist, um diesen „Jungs“ Einhalt zu gebieten. Und bitte denkt immer daran, daß wir gegen die Mächte der Finsternis kämpfen und nicht gegen die Menschen.

Fragenblock 3 > Schela

·        Wie bist du bisher mit deinen inneren Saboteuren und Feinden umgegangen?

·     Was hast du bisher getan, wenn die inneren Saboteure und Feinde sich in dir geregt haben?

·     Möchtest du künftig den Vater im Himmel um den Geist der Erkenntnis bitten, um zu erkennen, wer hinter   den Feindseligkeiten steckt, wer die Saboteure in deinem Leben sind?

·     Möchtest du künftig den Vater im Himmel bitten, wenn es darum geht, die inneren Feindseligkeiten zu         überwinden, um wieder Frieden zu erlangen?

Und die beiden Söhne von Tamar? Auch sie haben es faustdick hinter den Ohren.


Fortsetzung

Judas Söhne 2 - Die Söhne mit Tamar


Copyright:  Silke Maisack