Wort Gottes - neu betrachtet

Licht und Finsternis




Bei diesen beiden Begriffen geht’s nicht nur um das Licht am Tage und um die Dunkelheit,  was wir Nacht nennen, wenn die Sonne „untergegangen“ ist. 

·         Dunkelheit ist die Abwesenheit von Licht

·         Licht ist die Abwesenheit von Dunkelheit

Doch das Licht ist weit mehr als das, was wir als natürliche Menschen wahrnehmen. Der geistige Mensch, der Mensch, der sich vom Geist Gottes führen läßt, sieht weit mehr. ER erkennt im Licht die geistigen Zusammenhänge, wie alles durch Weisheit miteinander verwoben ist.

Es gehört alles zusammen und im Licht sehen wir die feinen Fäden, die alles miteinander verwoben haben.

·         Wir sehen die feinen Fäden der Liebe unseres Vaters im Himmel

·         Wir sehen die feinen Fäden seiner Weisheit, die uns zur Erkenntnis leiten

·         Wir sehen die feinen Fäden seines unendlichen Friedens über uns

·         Wir sehen die feinen Fäden seiner Gedanken, die so viel höher sind als unsere

Alle diese Fäden zusammen ergeben das Licht 

Alle diese Fäden wollen sich verankern in unserem Geist, in unserer Seele, damit wir selbst zum Licht werden, wie Jesus gesagt hat. D.h. daß wir wie ER das Licht dieser Welt sind, seiner Welt. Näheres über das Licht finden wir im:

Lexikon zur Bibel S. 740 / 741

Licht als Bild für Gottes Wesen ist der Kern dessen, was Johannes der Gemeinde zu verkünden hat, nämlich, daß „Gott Licht ist“ (1 Joh 1,5). Gott wird Licht genannt, weil er die lautere Wahrheit und Allwissenheit ist; „er offenbart, was tief und verborgen ist; er weiß, was in der Finsternis liegt, denn bei ihm ist lauter Licht“ (Dan 2,22)

Gott ist nicht nur sich selbst wesenhaftes Licht, sondern läßt auch sein Volk teilhaben an seiner lichten Wesenheit; er erhebt über die Seinen das Licht seines Antlitzes (4 Mo 6,25; Ps 4,7) als Erweis seiner Güte und Erbarmung (vgl. Ps 89,16). So werden Gott und Christus Licht genannt, weil sie den Menschen zum Himmel voranleuchten (vgl. 2 Sam  22,29; Ps 27,1; Jes 60,3.19; 1 Joh 1,5), und das Gesetz Gottes ist das  „Licht der Völker“  (Jes 51,4; vgl. Ps 119,105).

Im himmlischen Jerusalem, wenn der Glaube erfüllt sein wird in unmittelbarer Gottesschau, ist in Gottes Licht, das Licht zu sehen (Ps 36,10), denn Gott ist wesenhaft Licht, von Grund aus Vollkommenheit, Wahrheit und Weisheit. 

Unsere irdischen Augen allerdings können sein wesenhaftes Licht kaum ertragen. Darum gibt es für uns die Sonne am Tag und den Mond in der Nacht. Und wenn er die Sonne und den Mond, zu ihrer jeweiligen Zeit auf ihren Weg schickt, so ist er auch hier in unserem Leben allgegenwärtig. D. h. wir finden unseren Vater im Himmel in seiner ganzen Schöpfung, in der ganzen Pracht seiner Schöpfung, die wir um uns herum auf der Erde wahrnehmen

Unsere irdischen Augen nehmen nur die natürliche Welt wahr. Um in die geistige Welt sehen zu können, dazu müssen unsere geistigen Augen geöffnet. Doch dies kann nur unser Vater im Himmel alleine tun.

Spr 20,12 Ein hörendes Ohr und ein sehendes Auge, die macht beide der HERR.

Schauen wir uns die Finsternis an. Lt. Lexikon zur Bibel S. 340:

Auch die Finsternis ist das Werk Gottes. Der regelmäßige Wechsel von Tag und Nacht (1 Mo 1,2ff; Hiob 26,10; Ps 104,20) ist seine Schöpfung. Nirgends begegnet in der Bibel eine Spur abergläubischer Finsternis. Weil die Finsternis ebenso etwas Gutes wie das Tageslicht (1 Mo 1,31).

Andererseits sind Nacht und Finsternis allerdings sehr oft ein Schrecken und des Unheils (Hiob 3,4ff; 20,26; Ps 35,6; 107,10; 112,4; Jes 5,30; 8,22; 58,10; Jer 13,16; Klgl 3,2; Mi 7,8), und Gott selbst kann zum Zwecke des Gerichts Licht in Finsternis, Heil in Unheil verwandeln (Jes 42,16; 45,7).

Im übertragenen Sinn bedeutet Finsternis in der Bibel den Gegensatz zu Gott, der als der Heilige und Vollkommene das lautere Licht und die einzige Lichtquelle ist (1 Joh 1,5). 

Finsternis ist daher Symbol mangelnder Gotteserkenntnis, Bild für den Zustand der Heidenwelt, den Unglauben (Jes 9,1; 60,2; Lk 1,79). Die Bekehrung zum lebendigen Glauben ist darum ein Aufleuchten des göttlichen Lichtes (2 Kor 4,6), ein Übergang aus der Finsternis in das Licht des Herrn (Eph 5,8), eine Berufung von der Finsternis zum Licht (1 Petr 2,9). 

Wer Christus, dem Licht der Welt, nachfolgt, wandelt nicht in der Finsternis (Joh 8,12); wer an ihn glaubt, bleibt nicht in ihr (Joh 12,46)

Die Finsternis ist die Sphäre der Sünde, der Gottesferne (Jes 5,20; Mt 6,23; Lk 11,35f; Joh 1,5; 3,20; Röm 2,19; 2 Kor 6,14; Eph 5,8; 1 Thess 5,4; 1 Joh 1,6; 28). Darum sind die Sünden „Werke der Finsternis“ (Röm 13,12; Eph 6,12). 

In diesem Bereich ist Satan Herrscher, die bösen Geister sind die Mächte der Finsternis (LK 22,53; Apg 26,28; Eph 6,12; Kol 1,13). Der Christ als Kind des Lichtes gehört aber nicht der Finsternis an (1 Thess 5,4f).

Das Bestreben des Satans ist es, den Menschen in diesen Bereich der Finsternis hineinzuziehen und dort festzuhalten. Er sucht ihn zu verblenden, indem er ihm Gott nicht als das reine selbstlose Licht der Liebe, sondern als ein auch von Selbstsucht getrübtes Wesen darstellt (1 Mo 3,5). Sind menschliches Gewissen und Erkennen erst dadurch verdunkelt, dann wird auch der ganze Leib finster, d.h. der ganze Mensch nach Geist, Seele und Leib (Mt 6,23).

Ja, es ist finster dort. Und Gott unser Vater im Himmel ist dort wirklich nicht zu finden. Diese Finsternis ist voller dunkler Spinnweben. Sie besteht aus finsteren und trüben Gedanken. Wenn wir diese vielen Netze anleuchten, sehen wir , wie kleine Spinnen über die Fäden flitzen, um wieder in der Dunkelheit zu verschwinden.

Im Blick auf uns selbst, dann handelt es sich hierbei um unser Gedankenwerk, das diese Netze, diese Welt aus den vielen Spinnennetzen erschaffen hat. 

Was nun? Entweder belassen wir diese Welt, so wie wir sie vorfinden oder wir entscheiden uns, dem Ursprung des Fadens auf die Spur zu kommen und das Licht unseres Vaters im Himmel in diesem Gebiet, diesem Teil unseres Lebens wieder leuchten zu lassen.

Das gelingt uns allerdings nur, wenn Jesus als unser Licht vorangeht. Wir halten  unsere Laternen hoch. Und entfernen sachte Spinnwebe für Spinnwebe bzw. Spinnennetz für Spinnennetz. Diese Netze sind unsere Gedanken, die wir erneuern müssen. Wir ersetzen sie durch die feinen Gedanken, die Gott unser Vater im Himmel über  uns hat, vor allem über das Themengebiet.

Wenn wir beispielsweise denken, daß alles verloren ist, so sind seine Gedanken immer Gedanken der Hoffnung. 

Stück für Stück arbeiten wir uns an dem Grundfaden entlang, der uns zum Ausgangspunkt bringt und wir angefangen haben, den Lügen des Satans zu glauben und uns jede Hoffnung, jedes Vertrauen in unseren Vater im Himmel haben rauben lassen. 

Auf diese Weise nimmt das Licht wieder Raum ein, wo bislang die Finsternis geherrscht hat. Diese Finsternis weicht nun zurück, weil sie das Licht nicht ertragen kann. Unsere Bereiche im Leben kehren wieder zurück ins Licht. Wir werden dadurch wieder verändert.

·         Dunkelheit ist die Abwesenheit von Licht = Abwesenheit von Gott

·         Licht ist die Abwesenheit von Dunkelheit  = Anwesenheit von Gott

Wir haben nun einiges gehört, bzw. erarbeitet. Und nun schauen wir uns die Erläuterungen aus dem Lexikon zur Bibel nochmals näher an.

Der Wechsel von Tag und Nacht

Der regelmäßige Wechsel von Tag und Nacht (1 Mo 1,2ff; Hiob 26,10; Ps 104,20) ist seine Schöpfung.

Damit haben wir keine Probleme. Der Tag ist zum Arbeiten da; die Nacht zum Ausruhen und Schlafen, um es auf einen Nenner zu bringen. 

Finsternis, der Gegensatz zu Gott

Im übertragenen Sinn bedeutet Finsternis in der Bibel den Gegensatz zu Gott, der als der Heilige und Vollkommene das lautere Licht und die einzige Lichtquelle ist (1 Joh 1,5). 

1 Joh 1,5 Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis.

Wir verstehen diese Bibelstelle in 1 Joh 1,5 besser, wenn wir diese Aussage hinzunehmen:

Jak 1,17 Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel des Lichts und der Finsternis.

Unser Vater im Himmel bleibt immer derselbe – vom Wesen her. In ihm existieren diese Gegensätze nicht. Er ist eins mit sich selbst. Und daher können wir uns zu 100% auf ihn verlassen. 

Wäre dieser Gegensatz Finsternis ebenso in ihm, dann wüßten wir gar nicht, woran wir mit ihm sind. Wir wären erst recht innerlich hin und her gerissen. 

Daher ist es wirklich gut, daß bei ihm keine Veränderung ist. Und wir so eine KONSTANTE im Leben haben. Also etwas beständiges, auf das wir uns zu 100% verlassen können. Schließlich ist das immens wichtig für unsere persönliche Weiterentwicklung.

Und da wir es ja, wie ich bereits im Eingangsartikel „Wort Gottes neu betrachtet“ erwähnt, vor allem mit der geistigen Ebene zu tun haben, betrachten wir das LICHT im geistigen Zusammenhang. Daher wenden wir uns wieder der Bibelstelle 1 Joh 1,5 zu.

Jesus ist das Licht der Welt

Joh 8,12 Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.

Ich setze als bekannt voraus, daß Jesus der Sohn Gottes ist und rein vom Wesen her völlig gleich ist mit unserem Vater im Himmel. Vor dem Sündenfall waren wir Menschen das ja auch, mit dem einzigen Unterschied, daß wir von IHM geschaffen worden sind.

Wir als das Licht der Welt

Mt 5,14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein.

Dies sagt Jesus selbst zu uns. Was bedeutet das nun? Doch zuerst verschaffen wir uns nochmals einen kurzen Überblick:

·         Der Vater im Himmel ist Licht

·         Jesus selbst ist Licht

·         Wir sind das Licht 

Was bedeutet das nun? Was bedeutet das nun konkret im geistigen Zusammenhang?

Wir leben ohne Sünde. Denn Sünde liebt die Finsternis, und meidet daher das Licht. Bis wir aber selbst jedoch vollkommen ohne Sünde leben, müssen wir täglich an uns arbeiten, und Verhaltensmuster, die uns wiederholt stolpern nach und nach überwinden. Das allerdings gelingt uns nur mit der Hilfe von Jesus.

Dabei dürfen wir uns nichts vormachen. Nach dem Loslassen dauert es noch eine Weile, bis unsere Stolperfallen endgültig aus unserem Leben verschwunden sind.

Ohne Sünde leben.  Vielmehr im Licht leben und zu 100% selbst das Licht für diese Welt sein. Welch ein Traum. Nur: Wie kommen wir dahin?

Erst einmal fangen wir damit an, die Sünde und vor allem unsere alten, uns im Wege stehenden Verhaltensmuster zu erkennen und im nächsten Schritt zu bekennen. Wir bitten um Vergebung und vergeben uns auch selbst. 

An die Stelle der bisherigen Verhaltensweisen treten dann neue, die uns immer näher zum Vater im Himmel bringen. Wir folgen Jesus nach, der unser Licht ist. Und im Laufe der Zeit, je länger wie wir Jesus folgen und vor allem Gemeinschaft mit IHM pflegen, wachsen wir in dieses Licht hinein.

Wir wachsen vom Dunklen ins Helle. Vergleichbar ist das im Fotobereich. Da werden die Negativen Bilder entwickelt und ins Positive entwickelt. Früher, im analogen Bereich hat das einige Zeit gedauert. Da war vieles Handarbeit, die in einer Dunkelkammer gemacht wurde. Heute im digitalen Zeitalter geht es viel schneller.

Der Begriff Negativ bezeichnet in der Fotografie ein auf einem analogen Aufnahmematerial belichtetes und entwickeltes Bild, das im Vergleich zum Originalmotiv seitenverkehrt ist und eine genau entgegengesetzte Farbgebung aufweist.

Das heißt: Im Falle von Schwarz-Weiß-Negativen sind die hellen (= stark belichteten) Teile dunkel und die dunklen Teile hell abgebildet. Bei Farbfilmen stellt das Negativ die Komplementärfarben dar. Zudem weist das Negativfoto eine orangefarbene Maskierung auf. Die Umkehrung der Farben des Negativfilms kann durch Kopieren auf Fotopapier, einen anderen Film oder ein elektronisches Medium erfolgen und erlaubt beliebig viele Positive. Das Gegenstück zum Negativfilm ist der sogenannte Positivfilm bzw. Dia- oder Umkehrfilm.

[Quelle: diafix.de/was-ist-ein-foto-negativ-eine-einfuhrung/]

Auch wir werden verwandelt. Die dunklen Teile in uns werden ins Helle umgewandelt. Doch braucht es wie in der analogen Fotoentwicklung genauso seine Zeit, bis das Originalbild, das Wesen Gottes, das in uns ist, zum Vorschein kommt, vollständig entwickelt ist.

Bis es soweit ist unser Vater im Himmel als Licht unsere Konstante. Und was konstant ist, verändert sich auch nicht.

Im Licht wandeln

1 Joh 1,7 Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.

Im Licht wandeln, wie Jesus selbst im Licht ist. Hm. Liebend gerne. Aber wie? Der Vers davor weist uns darauf hin:

1 Joh 1,6 Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit.

Aber auch der Satz danach:

1 Joh 1,8 Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.
9 Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.

Es geht um die WAHRHEIT. Und Licht und Wahrheit gehören zusammen. Ebenso bilden die Finsternis und die Lüge ein Paar.

Anmerkung:  Zur Lüge gibt es den Artikel „Lug und Trug“. 

Erst einmal zur Wahrheit. Lt. Lexikon zur Bibel S. 1236:

In der Bibel wird über die Wahrheit nicht diskutiert wie in der Philosophie. Die Pilatusfrage: „Was ist Wahrheit?“ wird in ihrer Unwahrhaftigkeit sofort als tatsächliche Flucht vor der Wahrheit entlarvt, die ja in der Gestalt Jesu leibhaftig vor dem Statthalter steht (Joh 18,36-38).

Ebenso wenig handelt die Bibel logische Wahrheiten im Sinne der Widerspruchslosigkeit eines Begriffes nur rein erkenntnismäßig ab, wie es in jeder Wissenschaft geschieht, sondern die Wahrheit wird erfahren, offenbart, erlebt, getan


Und wie war das nochmal? Die Wahrheit kommt in der Gestalt von Jesus? Das macht es uns erheblich einfacher, diese zu erfahren, zu erleben. Auch sonst im Alltag können wir die Zuverlässigkeit unseres Vaters im Himmel erleben.

Weil Gott Licht ist, kann er gar nicht lügen. Denn er erfüllt stets, was er zugesagt hat. Besonders, wenn es darum geht, 

·         uns zum richtigen Zeitpunkt mit allem zu versorgen, was wir zum Leben, was wir im Alltag brauchen

·         uns zum richtigen Zeitpunkt die Türen öffnet, die uns auf unserem Weg weiterbringen

·         uns zum richtigen Zeitpunkt die Menschen schickt, die für eine Weile unsere Wegbegleiter sein sollen

Gott, unser Vater im Himmel ist nicht nur LICHT, sondern auch die WAHRHEIT

Und noch etwas, wenn wir im Licht wandeln, wenn unser Herz mit seinem Licht erfüllt ist, durchströmt uns echter Frieden, sein Frieden.


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