Exodus

2 Mose 12



Ein Fest


Themen:

Festvorbereitungen

Das Pessach-Fest

Eigenes Pessach-Fest feiern

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Einleitung

Wir feiern ein Fest. Es heißt ja, wir sollen die Feste feiern, wie sie fallen. Dieses Fest ist das Pessach-Fest. 

PONS S. 265 Pessach פֶּסַח
PONS S. 264 vorübergehen, verschonen פסח

Pessach. Das Verb hierzu bedeutet vorübergehen, verschonen, weil der Vater im Himmel sein Volk verschont hat, als er in der Nacht durch ganz Ägypten gezogen ist, um alle Erstgeburten zu töten.

Bevor die Israeliten bzw. wir nun aufbrechen, fordert der Vater im Himmel noch von uns, daß wir zusammen ein Fest feiern. Denn wir gehören ebenso zum Volk.

Hier lasse ich nun meine Gedanken wieder fließen, die in mir so entstehen und niedergeschrieben sein wollen. Warum tue ich das? Einfach, weil wir denkende Menschen sind, ein Gegenüber des Vaters im Himmel mit eigenen Ansichten. Zudem gehören Gedanken und Gefühle zum Leben.  Ich lade euch ein, meinen Gedanken zu folgen:


Festvorbereitungen

Nanu, was ist das denn? Der Vater im Himmel will, daß wir ein Fest feiern, währenddessen er umherzieht durch Mizraim und alle Erstgeburt der Mizraimiter sterben. Bei den Schreien, die wir hören werden, können wir doch nicht feiern. Oder etwa doch? Unser Vater im Himmel muß es ja wohl am besten wissen, was er so tut.

Was haben Mose und Aaron nochmals gesagt?

·         Ein Lamm

o   an dem kein Fehler ist

o   männlich

o   1 Jahr alt

o   Von den Schafen und Ziegen

Kein Problem. Und Nachbarn dazu einladen, damit dieses Lamm komplett aufgegessen wird. 

o   Sein Blut an beide Türpfosten und an die obere Türschwelle streichen, dort wo wir es verzehren

Auch o.k. Welchen Sinn das hat, werden wir schon noch erfahren

o   Am Feuer braten mit Kopf, Schenkeln und den Innereien

o   Die Reste am frühen Morgen verbrennen, wenn doch noch etwas übrig sein sollte.

Das makellose Lamm, das hier komplett gebraten deutet auf das Ganzopfer bzw. Brandopfer hin. Der Vater im Himmel möchte, daß wir ihm vollständig gehören.

Paulus schreibt uns im NT:

 

Röm 12,1  

Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst.

Gut, wir geben uns hin, und zwar vollständig, 100%. Weniger als 100% gibt es nun nicht mehr in meinem Leben. Zurück in die Sklaverei, in den Frondienst will ich nicht mehr. Ich will frei sein. Und da ich nun mal zum Volk des Vaters im Himmel gehöre, gehören will. 

Nun gut. Er ist wohl ein besserer Dienstherr als der Pharao. Schließlich hat er uns bei einigen der Plagen ja verschont, um den Unterschied zwischen den Mizraimitern und uns.

Am besten, ich lasse mich darauf ein, mein Leben vollständig zum Dienst dem Vater im Himmel zur Verfügung zu stellen. Ganzhingabe bedeutet wohl, jeden Lebensbereich und all meine ganze Habe in die Hände des Vaters im Himmel zu übergeben. Das bedeutet weiterhin, er kümmert sich um meine Angelegenheiten, während ich seine Aufträge, welcher Art auch immer sie sein mögen, ausführe.

So ist es, mein Sohn, meine Tochter. Während du meine Anordnungen erfüllst, kümmere ich mich um deine Angelegenheiten (Vater im Himmel)

Na, das ist ja wunderbar, diese Bestätigung. Doch nun weiter: Zum Fleisch „ungesäuertes Brot“ sowie „bittere Kräuter“. 

Ungesäuertes Brot, das ist Brot ohne Sauerteig. Brot, dem aus Zeitgründen dieser Sauerteig nicht mehr beigemischt werden konnte. Und der Sauerteig: lt. Lexikon zur Bibel S. 1009:  Die Wirkung wird zum Bild für zunächst unauffällige, doch gründliche und durchdringende Einflüsse im bösen (Mt 16,6.11f; Mk 8,15; Lk 12,1; Gal 5,9), aber auch im guten Sinn (Mt 13,33; Lk 13,21).

Also, wenn ich das so lese, mir ist es lieber, die Einflüsse in mein Leben sind in einem guten Sinn. Die bösen Einflüsse habe ich lange genug ertragen.

Mt  13,33 

Ein anderes Gleichnis sagte er ihnen: Das Himmelreich gleicht einem Sauerteig,  den eine Frau nahm und unter einen halben Zentner Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war.

Das Himmelreich scheint wohl ganz in Ordnung zu sein. Ich glaube, ich lasse mich wirklich und wahrhaftig darauf ein. Ja, ich lasse mich darauf ein, und zwar jetzt, ab sofort.

Ungesäuertes Brot. Alles gesäuerte sollen wir entfernen, wenn wir diese Fest feiern. Das bedeutet, wir reinigen uns von den bösen und schlechten Einflüssen. In der Praxis heißt das, wir bekennen unsere Sünden und unser Fehlverhalten.

1 Joh 1,9  

Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.

Ja, unsere Sünden bekennen. Nun denn. Aber was ist eigentlich mit Sünde gemeint? 

Lexikon zur Bibel S. 1118

Das hebräische hat eine Reihe von Wörtern, die im Deutschen mit Sünde bzw. sündigen wiedergegeben werden . Die wichtigsten Wurzeln sind neben vielen anderen folgende:

o   chatha und seine Ableitungen deuten eine Bewegung in der falschen Richtung bzw. die „Verfehlung“ des richtigen Zieles an.

o   pascha als Tätigkeitswort und das zugehörige Hauptwort drücken „Auflehnung“ aus.

o   awah heißt zuerst „krümmen“. Das davon abgeleitete Hauptwort awon nimmt den Gedanken der „Schuld“ mit in den Begriff der Sünde hinein

o   schagah und das Hauptwort schegagah drücken das im menschlichen Sein begründete Irren, das  „Abirren“ aus.

Sünde ist im AT kein abstrakter Begriff, sondern eine sich im Leben der Menschen zeigende Verhaltensweise.

Fragenblock 1 > Sünde bekennen

·      In welche Richtung bist du gelaufen und hast so das richtige Ziel verfehlt?

·    In welchen Bereichen hast du dich aufgelehnt gegen den Vater im Himmel, weil du geglaubt hast, es besser zu wissen?

·    In welchen Bereichen hast du Schuld auf dich geladen, indem du einen anderen unschuldigen Menschen in eine schwierige Situation gebracht hast, in die Irre geführt hast?

·    In welchen Bereichen bist du abgewichen vom Weg und in die Irre gegangen?

Wenn du deine Sünden festgestellt und aufgelistet hat, bringe sie zum Vater im Himmel . Bitte ihn um Vergebung. Bitte auch den Menschen um Vergebung, wenn du ihnen Unrecht angetan hast. Vergib dir selbst. Denn du bist auch dir selbst der Nächste.

Alternativ kannst du dir ein Kreuz basteln, malen, nehmen, und dort die Zettel anheften/annageln, auf dem deine Schuld und Sünde stehen. Nach einer gewissen Zeit zerreißt du die Zettel und wirfst sie weg, in den Papiermüll. Falls du einen Holzofen hast, dann kannst du diese dort drin verbrennen.

So. Meine Sünden habe ich nun bekannt. Und da mit den Menschen mich ausgesprochen, denen ich Unrecht getan habe. Wie geht’s nun weiter?

Am ersten und siebten Tag – wird nicht gearbeitet = dem Beruf nicht nachgegangen, nur das Bereiten des Essens erlaubt. 

Gut. Aber wir ziehen doch aus nach dieser einen Nacht oder etwa doch nicht? 

Doch, ihr zieht nach dieser einen Nacht aus. Dieses Gebot ist vorweg genommen für eure Zeit in Kanaan. Da möchte ich Jahr für Jahr mit euch feiern, das Fest des Pessach und der ungesäuerten Brote. (Vater im Himmel)

Aha, also gut. So, und jetzt sind da noch die bitteren Kräuter. Welche bitteren Kräuter genau sollen wir denn zu uns nehmen. Es gibt ja einige Sorten.

Das bleibt sich gleich, mein Sohn, meine Tochter, so höre ich den Vater im Himmel zu mir reden.

Aha. Und was sind bittere Kräuter? Welchen Zweck sollen diese nun erfüllen?

Bitterstoffe

Wer häufig Bitterstoffe zu sich nimmt, tut seinem Körper etwas Gutes

Geschichte: Bereits früh erkannt: Bitterstoffe in Pflanzen wurden schon vor Jahrhunderten gegen vielerlei Beschwerden eingesetzt. Seit Jahrtausenden haben Bitterstoffe bei unseren Vorfahren als natürliche Fettverbrenner gewirkt, da Salate, Gemüse, Wurzeln und Kräuter noch wesentlich reicher an Bitterstoffen waren

Bitterstoffe haben eines gemeinsam: sie fördern die Verdauung. Im Volksmund heißt es auch: «Was bitter im Mund, ist dem Magen gesund. »  (avogel.de)

Diese Erfahrung haben bestimmt schon viele von euch gemacht.

Na, diese Erklärung ist eher auf den gesundheitlichen Aspekt zurückzuführen. Das Wort „bitter“ erinnert mich an die bittere Zeit, die wir hier in Ägypten erleben durften. Und es ist wirklich ein bitterer Geschmack.

Aha! Das ist es! Wir sollen uns an die bittere Zeit in Ägypten erinnern. Und wie sollen das Fest begehen?

·         An den Lenden gegürtet

·         An den Füßen Sandalen

·         In den Händen der Stab

Das kommt uns doch reichlich bekannt vor: Der Gürtel weist auf den Gürtel der Wahrheit, die Sandalen auf die Schuhe des Friedens, der Stab auf das Schwert des Geistes, seinem Wort, hin. 

Wir tragen die Schuhe des Friedens, unseren Frieden, den wir mit dem Vater im Himmel machen.  Die Wahrheit ist wichtig, um gegen die feindlichen Angriffe gerüstet zu sein. Und das Schwert des Geistes setzen wir ein bei den Kämpfen in der Welt unserer Gedanken.  Mehr unter Die Waffenrüstung Gottes direkt hier zum downloaden und ausdrucken

Puh, die Bedeutung ist ja soweit geklärt. Doch warum brauchen wir das beim Auszug? Wir ziehen doch nur um in ein anderes Land, in unser eigenes Land.

Fragenblock 2 > Festkleidung

·         Was trägst du bei deinem Pessachfest?

·      Bist du an den Lenden gegürtet?

·      Hältst du den Stab in deiner Hand?

·      Hast du deine Friedens-Sandalen angezogen?


Das Pessachfest

PONS S. 265 Pessach פֶּסַח
PONS S. 264 vorübergehen, verschonen פסח

Pessach. Das Verb hierzu bedeutet vorübergehen, verschonen, weil der Vater im Himmel sein Volk verschont hat, als er in der Nacht durch ganz Ägypten gezogen ist, um alle Erstgeburten zu töten.

Im übertragenen Sinne :

·         Bei dem Lamm, das geopfert wird, handelt es sich um Jesus.

·      Das Blut des Lammes ist das Blut Jesu, das er für uns vergossen hat zur Vergebung unserer Sünden

Mt 26,28    

das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden.

Er hat sich für uns hingegeben, um die Verbindung zwischen dem Vater und uns wieder herzustellen, aber auch zu unserer eigenen Seele, unserem Innersten, inneren Anteilen


Eigenes Pessach-Fest feiern

Vorausschauend betrachtet werden wir auf dem Weg in das Gelobte Land, in dem Milch und Honig fließen, immer wieder in Kämpfe verwickelt. Heute geht’s nicht mehr so sehr um die äußeren Kampfhandlungen, sondern primär um unsere inneren Konflikte. Unser Weg von Ägypten bis nach Kanaan können wir auch als Lehrpfad für unser Innenleben bezeichnen. 

Das Pessach-Fest. Wie können wir es heute trotzdem für uns persönlich feiern, auch wenn die Männer nicht beschnitten sind, kein direkter Angehöriger des israelitischen Volkes sind? Schließlich haben wir uns ebenso entschieden, uns aus Ägypten herausführen zu lassen, auch wenn es unser inneres Ägypten ist. 

Zunächst einmal listen wir alles auf, wo wir in die Irre gegangen sind, an anderen Menschen schuldig geworden. Verkrampft euch aber nicht, sondern nehmt schreibt das auf einen Zettel, was euch am meisten drückt und innerlich hochkommt, was jetzt ans Kreuz gebracht werden muß.

Und diese Liste nagelt ihr an ein Kreuz. Alternativ zeichnet ihr  ein großes Kreuz auf ein großes Blatt Papier und hängt das Kreuz an eine Wand. Und die Sündenliste pinnt ihr anschließend ans Kreuz. Interaktionen helfen bei der inneren Heilung und Befreiung.

1 Joh 1,9 

Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die  Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.

Schreib neben das Kreuz folgende Bibelstelle hin und verinnerliche diese:

Kol 2,14 

Er hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn weggetan und an das Kreuz geheftet.
15  Er hat die Mächte und Gewalten ihrer Macht entkleidet und sie öffentlich zur Schau gestellt und hat einen Triumph aus ihnen gemacht in Christus.

Anschließend ein Stück Lamm von einem Schaf oder einer Ziege essen, gut durchgebraten in der Pfanne oder auf dem Grill. Dazu nehmen wir Kräuter oder Salatblätter, die Bitterstoffe enthalten.

Vegetarier lassen das Fleisch einfach weg, das ist aus Sicht des Vaters im Himmel in Ordnung. Dazu gibt es ohnehin ungesäuertes Brot und Traubensaft als Alternative zum Wein, wenn es unter euch welche gibt, die mit Alkohol Probleme haben.

Wann ihr eurer persönliches Pessach feiert, bleibt euch selbst überlassen. Das ist eine Sache zwischen dir und dem Vater.


Weiter geht’s in der Exodus-Reihe mit dem Artikel:

Exodus 7 - Im Land der Sklaverei

Ich lasse euch teilnehmen an den Gedanken, die auf der Wanderschaft entstehen. Schließlich gehören wir genauso dazu, zum ausziehenden Volk.


Copyright:  Silke Maisack