Offenbarung

Vertiefende Betrachtung

Unsere erste Liebe

Wenn wir wirklich ein Kind Gottes, ein Kind unseres Vaters im Himmel sind und es auch sein wollen, dann sollten wir alles daran setzen, ihm unsere vollste Aufmerksamkeit zu schenken. Daß dies besonders in unserer heutigen Zeit nicht ganz einfach ist, ist mir voll bewußt. Es gibt vieles, was uns ablenkt. Ich muß das nicht aufzählen. Die Welt verlockt uns mit allerlei Dingen.

Diese jedoch geben am Ende keinen wirklichen Frieden und sättigen uns auch nicht. Doch was bedeutet „Erste Liebe“ nun genau? Wie können wir lieben, überhaupt jemanden lieben, der nicht sichtbar ist und auch nicht mit Händen zu greifen?

Wie hat das bei dieser Gemeinde Ephesus denn angefangen? Ganz klein. Und indem der Vater im Himmel sich durch Jesus bzw. durch den Apostel Paulus den Menschen zugewandt hatte. Diese Menschen waren auf der Suche und daher empfänglich für die gütigen Worte. Sie beantworteten dieses Zuwenden damit, daß sie sich nun ihrerseits unserem Herrn Jesus zugewandt haben. Sie wurden satt und zufrieden.

Dieses Satt- und Zufriedensein hat wohl nun dazu geführt, daß sie erneut empfänglich geworden sind für das, was die Welt bietet, geboten hat. Und ich bin überzeugt, daß es uns sicherlich nicht anders ergeht. Wir suchen nach Abwechslung. Wir suchen seine Liebe in der Welt, außerhalb unseres Herzen.

Doch er, unser Vater im Himmel und Jesus, sie sind nicht in den äußeren Dingen der Welt zu finden. Dieser Liebe, seiner bzw. ihrer Liebe begegnen wir in unserem Herzen. Dahin müssen wir uns wenden. Was ist schon die Welt? Sie ist sehr oberflächlich. Seine Liebe hingegeben geht in die Tiefe, und kommt aus der Tiefe. Sie kommt aus der Höhe und hat die Fähigkeit, uns vollständig zu umgeben.

Diese Liebe hat ebenso die Fähigkeit, über unsere Haut, über unsere Augen nach außen zu dringen, so daß sie für die Menschen um uns herum sichtbar und spürbar wird. Diese kann so viel mehr, während die Liebe, wie die Welt sie uns darstellt, nur kurzlebig ist.

Wie können wir beständig nun bei der Vaterliebe bleiben? Aus uns selbst heraus können wir das kaum auf Dauer durchhalten, zumal wir in dieser turbulenten Welt leben. Da brauchen wir eine tatkräftige Hilfe, die wir nur darin finden, daß der Heilige Geist bei der Kommunikation mit dem Vater und Jesus vermittelt.

Ja, es kommt sehr viel auf die Kommunikation an. Wir müssen mit dem Vater und Jesus im Dialog bleiben. Und wir können alles, sollen ihnen alles mitteilen, was uns im Herzen bewegt, was wir erlebt haben, usw.

Vor allem ist es wichtig, einen Weg zu finden, daß wir neben der Kommunikation auch andere Mittel haben, bei unserer Liebe zu bleiben. Dazu fällt mir ein: Verwurzelung. Wir müssen eingewurzelt sein in seine Liebe. Nur wenn wir geliebt werden und dieses Wissen tief in unserem Herzen verankern, dann zieht es uns nicht weg, dann bleiben wir in ihm.

Joh 15,4 

Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt.

5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.
6 Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer und sie müssen brennen.
7 Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren.

9 Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe!
10 Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibt ihr in meiner Liebe, wie ich meines Vaters Gebote halte und bleibe in seiner Liebe.
11 Das sage ich euch, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde.

In seiner Liebe bleiben. Das ist Arbeit. Und daher müssen wir uns aus unserer Bequemlichkeitshaltung aussteigen und die Komfortzone einrichten. Das gilt auch für unsere zwischenmenschlichen Beziehungen. Hier müssen wir auch dran bleiben und sie pflegen.

Wichtiger Baustein hierfür: Gemeinschaft! Darin enthalten Zeit füreinander nehmen. Gestalterische Möglichkeiten sind Kommunikation, Kuscheleinheiten, gemeinsame Aktivitäten außerhalb des alltäglichen Allerleis.

Vor allen Dingen ist es wichtig zu wissen, daß wir vor ihm nichts leisten müssen, um Anerkennung zu bekommen. Denn wir wurden von ihm zuerst geliebt.

1 Joh 4,19 

Lasst uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt.

Und dieses „zuerst geliebt werden“ , das ist unsere Wurzel, besser gesagt unser Element, in dem wir uns bewegen. Dieses Element ist die LIEBE. Wir können dieses Element auch vergleichen mit einem großen See, in dem wir uns frei bewegen können, treiben lassen, einfach darin sein.

In seiner Liebe bleiben, bei unserer ersten Liebe. Wir brauchen dazu immer wieder Anreize, Impulse. Um diese zu empfangen und darauf reagieren zu können, müssen wir dafür offen sein, offen für Jesus und unseren Vater im Himmel. Im Gegenzug verschließen wir uns gegenüber den Verlockungen dieser Welt.

Es gibt einen Unterschied zwischen dem worauf die Welt sieht und worauf der Vater und Jesus sehen. Die Welt will, daß wir auf den schönen Schein schauen, auf alles, was so glänzt. Während der Vater in uns hineinschaut.  Die Liebe ist in uns. Unsere erste Liebe ist in uns. Also brauchen wir uns nur dahin wenden, in uns selbst hineinschauen. Denn dort ist alles vorhanden. Auch, und gerade unsere erste Liebe.

Und hier verankern wir uns innerlich. Wir verwurzeln uns, und zwar in Jesus, so daß wir ohne Unterlass mit seiner Liebe versorgt werden, ähnlich wie die Bäume mit ihrem Wurzelwerk Wasser und Nährstoffe aus dem Untergrund hochziehen. Das heißt: Die Liebe ist unsere Quelle, unser Grundwasser.

Offenbarung 24

Vertiefende Betrachtung - Seite 3

Copyright:  Silke Maisack