Die Frau in mir



Lea


1 Mose 29,16  Laban aber hatte zwei Töchter; die ältere hieß Lea, die jüngere Rahel.
             
17  Aber Leas Augen waren ohne Glanz, Rahel dagegen war schön von Gestalt und von  Angesicht.


Unsere Basisinformation, dennoch ist sie wie alle in der Bibel erwähnten Frauen ein Teil von unserer Frau in mir.  Mit diesen Informationen beginnt die Bibel mit ihr: Ihre Augen sind ohne Glanz.

Die Augen sind das Fenster der Seele. Die Bibel nennt das so:


Mt 6,22       

Das Auge ist das Licht des Leibes. Wenn dein Auge lauter ist, so wird dein ganzer Leib licht sein.

 

         23       Wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!



Lukas 11,34   Dein Auge ist das Licht des Leibes. Wenn nun dein Auge lauter ist, so ist dein ganzer Leib licht; wenn es aber böse ist, so ist auch dein Leib finster.

                 35  So schaue darauf, dass nicht das Licht in dir Finsternis sei.

 

                 36  Wenn nun dein Leib ganz licht ist und kein Teil an ihm finster ist, dann wird er ganz licht sein, wie wenn dich das Licht erleuchtet mit hellem Schein.



In ihrer Seele ist kein Licht. Das hängt wiederum mit ihrem Vater zusammen. Denn mit dem Rückwärtslesen kommen wir auf die hebr. Bedeutung für „gottlos“. 

Was ist gottlos? Lt. Lexikon zur Bibel S. 443: Gottlos ist nicht einfach mit „ohne Gott“ im weltanschaulichen Sinne, mit „atheistisch“ gleichzusetzen, sondern in etwa mit „gegen Gott“ , was sich auch in den Taten äußert.

Wegen ihrem Aussehen bzw. ihrer Ausstrahlung war Lea ungeliebt, weil:  Ihre Augen – ohne Glanz. Damit sie etwas vom Glanz des Vaters im Himmel abbekommt, bringt er sie „unter die Haube“. Nur die Art und Weise, wie Laban an ihr gehandelt hat, war nicht ehrlich und geradlinig. Sie wurde noch nicht einmal über seine  Absichten informiert.

Wollte denn Lea überhaupt einen Mann? Wahrscheinlich wollte sie wie ihre spätere Tochter einfach nur von ihrem eigenen Vater Laban geliebt werden. Weil sie diese Liebe und Zuwendung nicht bekam, zog sie sich innerlich zurück. Und die Freude und der anfängliche Glanz sind erloschen.

Auf uns übertragen. Wenn wir vergeblich um Liebe und Zuwendung bemühen, ergeht es uns genauso. Wir ziehen uns zurück. Aus der Traurigkeit entsteht, sofern keine Gegenmaßnahmen erfolgen, Depressionen.

Rahel, die jüngere Tochter  Labans bzw. jüngere Schwester Leas, ist hier der völlige Gegensatz: nämlich schön von Gestalt. Woher kommt das denn wohl? Da liegt die Vermutung nahe, Rahel war / ist ein Nesthäkchen. Sie wurde wohl noch im späten Alter Labans geboren. Zudem werden die Nesthäkchen in der Regel immer gerne verwöhnt. So bleibt es nicht aus, daß die älteren Geschwister sich vernachlässigt fühlen und sich entweder innerlich zurückziehen wie Lea es tut oder aggressiv reagieren. 

(Text übernommen aus meinem Artikel „Jakobs’s Schwiegervater“)


Lea, die Amme in mir

Die Frau in mirihre Augen ohne Glanz, sie hat sich zurückgezogen, sie ist traurig. Doch wir haben es in der Hand, daß dieser Glanz wieder in ihr sichtbar wird. Wir lassen nun Lea selbst erzählen.

Lea:    Ähm, nun, ja, so ungeliebt zu sein, das tut und tat ganz schön weh. Doch später hat mir der Vater im Himmel das an mir wieder gut gemacht, indem er mich zur 6fachen Mutter gemacht hat.

Frau in mir: Doch woran liegt es, daß du nicht geliebt wurdest? 

Lea:   Ich weiß es nicht genau, Rahel wurde wesentlich mehr geliebt. Sie war ja auch das Nesthäkchen der Familie, und sie konnte mit ihrem Charme jeden und jede um die Finger wickeln.

Frau in mir: Und was konntest du bzw. kannst du?

Lea:   Eine gute Frage. Egal, was ich tat, nie oder ganz selten gab es ein Lob. Ständig wurde an mir herumkritisiert. Ständig wurde meine Person hinterfragt.

Frau in mir: Und heute, nachdem du 6fache Mutter geworden bist?

Lea:   Der Vater im Himmel hat mich dadurch aufgewertet. ER sieht das Herz an. ER sieht mein Herz an, bzw. hat es angesehen. Und in mir erkannt, daß meine Berufung die Mutterschaft ist.

Frau in mir: Was aber nicht so toll war, die Art und Weise, wie du deine Kinder bekommen hast. Du hast ja noch deine eigene Magd zur Leihmutter gemacht.

Lea:    Ich weiß. In der Rückschau des eigenen Lebens sehen wir erst, wie wir uns verhalten haben. Und da regt sich das schlechte Gewissen.

Frau in mir: Wenn das so ist, so gilt auch für dich, daß der Schuldbrief mit seinen Forderungen gegen dich von Jesus ans Kreuz geheftet und somit getilgt ist. Du hast dich ja im reiferen Alter mit Rahel und den beiden Dienstmägden ausgesöhnt.

Lea: So ist es.

Frau in mir:  Auf jeden Fall vergebe ich dir, du wirst wieder in mein Leben integriert. Was war bzw. wohl eher ist nach deiner Integration deine eigentliche Berufung? Die Bedeutung deines Namens ist ja „Kuh“.

Lea:   Und eine Kuh gibt ja reichlich Milch. Im übertragenen Sinne also daher reichlich geistige Nahrung.

Frau in mir: Und in der Bibel wird die Milch mit dem unverfälschten, reinen Wort des Vaters im Himmel verglichen.

Lea:  Das ist richtig. Ich gebe geistliche Nahrung.

Frau in mir: Du bist also eine Amme im übertragenen Sinne.

Lea: Ganz genau, und ich nehme diese Berufung wieder an.


Nach der Integration:

Die Lea in uns wird nun wieder zu einer echten Amme,

die uns reichlich versorgt mit geistlicher Milch,

dem reinen und unverfälschten Wort des Vaters im Himmel


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