Esau und Jakob

1 Mose 25,21,1-1 Mose 27



Der Segen Isaaks für seine Söhne


Themen:

Der Segen Isaaks für seine Söhne



Es gibt einen Unterschied, als Isaak seine beiden Söhne gesegnet hat. 

 

Segen für Jakob Segen für Esau
Siehe, der Geruch meines Sohnes ist wie der Geruch des Feldes, das der HERR gesegnet hat.  Siehe, du wirst wohnen ohne Fettigkeit der Erde und ohne Tau des Himmels von oben her.
28 Gott gebe dir vom Tau des Himmels und von der Fettigkeit der Erde und Korn und Wein die Fülle. 40 Von deinem Schwerte wirst du dich nähren, und deinem Bruder sollst du dienen. Aber es wird geschehen, dass du einmal sein Joch von deinem Halse reißen wirst.
29 Völker sollen dir dienen, und Stämme sollen dir zu Füßen fallen. Sei ein Herr über deine Brüder, und deiner Mutter Söhne sollen dir zu Füßen fallen. Verflucht sei, wer dir flucht; gesegnet sei, wer dich segnet  

Wenn wir das in Zusammenhang bringen mit dem Plan unseres Vaters im Himmel, 

1 Mose 25,23   

Und der HERR sprach zu ihr: Zwei Völker sind in deinem Leibe, und zweierlei Volk wird sich scheiden aus

deinem Leibe; und ein Volk wird dem andern überlegen sein, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen.

so erhalten die beiden doch den für sie passenden Segen. Esau ist der Ältere. Und er soll ja dem Jakob dienen. Da ist zum einen die Rede vom „Schwert“. Und ein Schwert wird bei Kämpfen eingesetzt.  Unser Schwert heute ist das Schwert des Geistes, das Wort unseres Vaters im Himmel. Dies gehört zu unserer geistlichen Waffenrüstung.

Esau ist folglich ein Kämpfer, ein Krieger, ein geistlicher Krieger.

Fragenblock 8 > Segen für Esau

·       Bist du ein Kämpfer, ein Soldat für den Vater im Himmel?

·     Hast du im Hinblick darauf, ebenso wenig beruflichen Erfolg in der Welt, weil es dir nicht möglich ist, die  Karriereleiter hoch zu klettern?

·     Ist es dir ebenso wenig möglich, ein geordnetes „spießiges“ Leben zu führen, weil du zum  Kämpfer des

       Vaters im Himmel berufen bist?

·     Fühlst du dich aufgrund dessen, weil du im Herzen für die Sache des Vaters im Himmel als Außenseiter in  der Gesellschaft?

·     Fühlst dich als Kämpfer zuweilen einsam?

·     Hast du das Gefühl, daß du als Kämpfer alleine kämpfst und keine weiteren Kämpfer an deiner Seite

       stehen?

·     Mußt du dir immer alles erkämpfen und erstreiten?

·     Hast du das Gefühl, daß du keinen Fuß fassen kannst im Leben, keine Standfestigkeit?

·     Lebst du stets von der Hand in den Mund, weil dir nicht vergönnt ist, aus der Fülle zu leben?

·     Kämpfst du mit dem Schwert des Geistes (Wort Gottes) oder mit menschlichen Mitteln?

Unser innerer Jakob ist das vollkommene Gegenteil. Ihm scheint alles „zuzufliegen“ wie im Schlaraffenland. Er hätte es ja, die Geschichte rückblickend betrachtet, nicht nötig gehabt, sich den Erstgeburtssegen zu erschleichen und seinem Bruder Esau das Erstgeburtsrecht abzukaufen.

Fragenblock 9 > Segen für Jakob

·      Bist du eher der Typ, dem alles „zufliegt“?

·    Wie geht’s dir damit, wenn du aus der Fülle leben kannst, während dein innerer Bruder Esau neben dir von der Hand in den Mund leben muß?

·    Kannst du deinen inneren Esau ebenbürtig neben dir leben lassen, und ihn teilhaben lassen an der Fülle, aus der du lebst?

·    Kannst du es mit deinem Gewissen vereinbaren > im Blick auf unsere äußeren Esaus neben / unter uns <, daß diese weiterhin aus der Hand in den Mund leben?

·    Bist du bereit, die äußeren Esaus an der Fülle teilhaben lassen, aus der du lebst, damit sie ebenbürtig mit dir

      Seite an Seite leben können?

Wir sind zunächst einmal die Esaus, innerlich. Das gilt es zu be-JA-hen.  Sichtbar wird das, wenn wir alle Energie aufwenden, um endlich Anerkennung / Resonanz und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu bekommen. Doch ist das der Wille unseres Vaters im Himmel, die Jagd nach Anerkennung von unseren Nachbarn, Freunden, Kollegen, Familie?

Schließlich ist es doch legitim, Lob und Anerkennung zu erhalten. Nur, wer nicht ins System passt, ins System dieser Welt, der wird ignoriert, nicht beachtet. Und selbst wenn mal kurz ein Lob kommt. Wieviel Wert hat dieses Lob, vor allem, wenn überhaupt keine weitere Resonanz kommt? Ist das Lob für unsere innere Esaus wirklich ernst gemeint.

Wie kommen wir zu einer inneren Balance? Leben aus der Fülle, das bedeutet Leben aus Gott, leben aus dem Vater im Himmel. Auch wenn wir Kämpfer sind. Geht das? Dazu müssen wir wohl unsere eigenen inneren Widerstände überwinden. Und nicht auf die äußeren Jakobs schauen, die im Wohlstand leben und erfolgreich mit beiden Füßen im  Leben stehen, und auch am gesellschaftlichen Leben teilhaben.

An dem äußeren gesellschaftlichen teilnehmen zu können, das bleibt uns Kämpfer wohl irgendwie verwehrt. Da gibt es nach wie vor Widerstände. Trotzdem ist es möglich, ein Leben aus der Fülle, der Fülle aus dem Vater im Himmel zu leben.  

Wie das geht, gehen soll, fragst du dich? Nun, an dieser Frage bin ich auch dran. Es fällt mir zuweilen selbst schwer, vor allem wenn ich sehe, daß mein Umfeld einer geregelten Arbeit nachgehen, ihre Beziehungen pflegen, was für manche von uns nicht so einfach ist. Hier ist wohl der Wille des Vaters im Himmel für das eigene Leben gefragt. Manch einer muß ganz und gar ohne Beziehungspflege auskommen, um für den Vater im Himmel wirklich zu 100% einsatzfähig zu bleiben. Viele Beziehungen oder Teilnahme am Gesellschaftsleben lenkt uns vom Auftrag ab, den der Vater im Himmel für uns hat.

Es gilt wirklich, auch wenn ich es wiederhole: wir müssen es BE-JA-HEN, das Lebens, die Lebensweise, die unser Vater im Himmel für uns vorgesehen hat. Auch wenn es uns zuweilen schwerfällt.  Und trotzdem müssen wir auch nicht mehr hinterher jagen. Wir bitten den Vater im Himmel, daß er uns hilft, unsere Augen zu verwandeln. Und zwar dahingehend, daß sie nicht mehr begehren die Güter  und den Lebensstil der Welt. 

Außerdem: Wir fangen mit uns selbst an: unser innerer Esau söhnt sich mit seinem inneren Jakob aus. Aussöhnung / Versöhnung und einander bejahen. So bekommen wir auch dieses Joch von uns weg. Doch was ist unser Joch? 

Lt. Lexikon zur Bibel S. 623/624

Am häufigsten wird das Joch als Bild der Herrschaft verwendet. Joch bedeutet aber nicht die ungerechte oder fremde Herrschaft, die zu schwer und zu hart ist, um ertragen werden zu können (1 Kön 12,4; Jes 47,6), sondern ebenso die gerechte und sanfte Herrschaft Gottes (Mt 11,29f)

Auch Paulus warnt die Gläubigen davor, mit Andersartigen, nämlich Ungläubigen, im selben Joch zu ziehen (2 Kor 6,14). Die Arbeits- oder Lebensgemeinschaft mit Ungläubigen darf nicht zum Joch werden, d. h. dahin führen, daß der Gläubige in seinem Handeln von den ungöttlichen Maßstäben des anderen abhängig wird.

Das Joch konnte aber auch positiver verstanden werden, nämlich als konsequentes Beachten der Weisheit Gottes (Sir 6,24-32). Diese Bedeutung meint Jesus wohl, wenn er dazu aufruft, sein Joch, das nicht zu schwer ist, auf sich zu nehmen (Mt 11,19): Es besteht in seiner Lehre.

Bevor wir untersuchen, was unser Joch ist, klären wir zuerst, was das Joch für Esau ist, von dem er sich später befreien wird. Es ist das Joch von seinem Bruder Jakob, dem er dienen soll. Davon reißt er sich los.

2 Könige 8,20    

Zu seiner Zeit fielen die Edomiter von Juda ab und setzten einen König über sich.

Er  will also selber herrschen und nicht mehr dienen, sich nicht mehr unterordnen. So geht’s uns doch genauso, nicht wahr? Wer ordnet sich schon gerne unter, um sich herumkommandieren zu lassen? Er regiert sich selbst, lebt ohne Beziehung zum Vater im Himmel. Die Konsequenzen stehen an verschiedenen anderen Bibelstellen. Seine Nachkommen bekommen  vom Vater im Himmel immer wieder ein Strafgericht zu spüren.

Nehmen wir mal an, wir lösen uns aus dem Joch Jakobs, was würde dann passieren? Ich vermute mal, jeder von uns wäre weiterhin auf dem Kriegspfad. Unser ungezähmtes Wesen bekäme möglicherweise Auftrieb und wir wenden uns gegen Jakob, gegen den Vater im Himmel. Wir leben zügellos und verwildern bzw. verwahrlosen. 

Das Joch von Jakob hat auch seine Vorteile. Wir leben zivilisiert, geordnet und bekommen trotzdem etwas ab vom Segen. Zudem würde beiden Seiten etwas fehlen. Verlassen  wir das Joch Jakobs, so legen sogar eher das Joch der Welt auf, und werden abhängig von ihrem widergöttlichem Handeln bzw. Maßstäben. 

Bevor wir das Joch Jakobs verlassen, von uns reißen, sollten wir über die Folgen nachdenken, und das Für und Wider beider Seiten überdenken. Und solltest du dich gegen das Joch Jakobs entscheiden, so hält der Vater im Himmel dich nicht zurück. Schließlich haben wir einen freien Willen. Doch sei getrost, er hält trotzdem nach dir Ausschau und läuft dir entgegen, falls du es dir anders überlegst und wieder zu ihm nach Hause zurückkehrst.

Fragenblock  10 > Joch

·        Welches Joch liegt auf dir?

·     Bist du bereit, das Joch Jakobs, das auf dir liegt, weiterhin zu tragen?

·     Oder verläßt du sein Joch und legst dir das Joch der Welt auf?

·     Zu welchen Ergebnissen kommst du, wenn du die jeweiligen Vor- und Nachteile einander   gegenüberstellst?

o   Was spricht für, was spricht gegen das Joch Jakobs?

o   Was spricht für, was spricht gegen das Joch der Welt?

·     In welchen Bereichen stehst du noch unter dem Joch der Welt?

·     Welche Bereiche deines Lebens hast du schon unter das Joch Jakobs gebracht?

Laßt uns nun an dieser Stelle den Segen für Jakob anschauen:

·      Tau des Himmels

·     Fettigkeit der Erde

·     Korn und Wein die Fülle

Was ist wohl damit gemeint?

·         Mit dem Tau des Himmels ist der Regen gemeint.

o       Lexikon zur Bibel S. 960: nur reichliche und regelmäßige Regenfälle bringen Fülle und Fruchtbarkeit (Ps 65,10-14). Darin erkennt der Israelit sehr deutlich seine Abhängigkeit vom Herrn, der allein regnen lassen kann (Ps 147,8; Jer 14,22). Regen ist Segen Gottes (Hes 34,26f; Mal 3,10) und ebenso Bild für seine geistlichen Gaben (Jes 55,10; Hos 6,3; 10,12), Dürre aber bedeutet sein Gericht. (5 Mo 11,17; 28,23; Hag 1,10f).

·         Fettigkeit der Erde

o       Lexikon zur Bibel S. 339: Fett steht auch im übertragenen Sinn für das Beste und Vorzüglichste einer Sache (1 Mo 45,18; Jes 25,6; 55,2)

·         Korn und Wein die Fülle

o     Das Korn, das Samenkorn ist, wie bekannt, das Wort Gottes, das vielfältige Frucht

o   Wein ist im übertragenen Sinn ein häufiges Bild für geistliche Kräfte und Gaben (spr 9,2; Jes 55,1), aber auch für die durch Gottes Gericht bewirkte Verblendung und Verwirrung (Jer 25,15f) > Lexikon zur Bibel S. 1245

Bei diesen Aussichten sollten wir uns zweimal überlegen, ob wir als Esaus das Joch Jakobs von uns reißen, und lieber unser eigener Herr sein wollen. 

Die Rocklegende Udo Lindenberg bringt es in seinem Lied „Hinterm Horizont“ auf den Punkt:

Hinterm Horizont geht's weiter
Ein neuer Tag
Hinterm Horizont immer weiter
Zusammen sind wir stark!

Das mit uns ging so tief rein
Das kann nie zu Ende sein

Wenn wir hinter unserem eigenen inneren Horizont schauen, merken wir doch: Nur zusammen sind wir stark. Im Team. Als Einzelkämpfer sind wir schnell ausgelaugt. Wenn wir unsere Kräfte, Energien bündeln, erreichen wir viel mehr.

Sind wir alleine in der Welt unterwegs, damit meine ich alle, die keine „äußeren“ Beziehungen pflegen, so wie es die Welt tut, so schließen wir uns mit dem Vater im Himmel, seinem Sohn Jesus und seinem Geist zu einem Team zusammen, das niemand auseinanderbringen kann. Desweiteren stehen uns zu jeder Tag- und Nachtzeit seine Engel zur Unterstützung in allen Lebenslagen bereit. 

So gesehen tun wir es lieber nicht, das Joch Jakobs, das auch das Joch Jesu ist, zu verlassen. Und ich schließe dieses Kapitel mit der Liedzeile: 

Zusammen sind wir stark!


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