JESUS - Sein Leben und Wirken

Herr Herr



Mt 7,21 Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.
22 Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan?
23 Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!

Herr, Herr. Diesen Ausdruck kennen die meisten Bibelkenner ebenso.

Herr, Herr. Was bedeutet dieser Ausdruck nun genau? Wir schauen wieder hinein ins Lexikon zur Bibel S. 518 und klären erst einmal die Bezeichnung Herr:

Wo in LÜ „HERR“ geschrieben wird (1 Mo 2,4.9.16; 3 Mo 16,1.8; Jer 33,1f u. ö.), steht im hebräischen Grundtext stets „JHWH“ = Jahwe (Name Gottes). Dieser Name wird ausschließlich für Gott selbst gebraucht und kommt im AT über 6000-Mal vor.

Das hebräische Wort „adon“ = Herr als Eigentümer und Befehlshaber ist ein Titel, der nicht nur auf Gott als den Herrn und Eigentümer der Erde (Jos 3,11.13; Mi 4,13; Sach 4,14; 6,5) angewandt wird, sondern auch auf den Menschen, z.B. 

·         einen König (1 Kön 22,17; 2 Chr 18,16; Jer 22,18; 34,5),

·         einen Dienstherrn (1 Mo 24,14.18; 39,1.7),

·         einen Ehemann (1 Mo 18,12; Ri 19,26; Ps 45,12; Am 4,1)

In den Evangelien wird Jesus nicht nur in der Anrede der Jünger, sondern gelegentlich auch vom berichtenden Evangelisten Herr genannt (Mk 16,19f; Lk 7,13.19; 22,61; Joh 6,23; 20,20)

Auch in Lk 16,8 ist mit Herr sehr wahrscheinlich Jesus und nicht der im Gleichnis erwähnte Herr gemeint. 

Nach seiner Auferstehung wird Jesus ein Herr

·         über alle und alles (Apg 10,36) genannt,

·         über Lebendige und Tote (Röm 14,8f)

vor dem sich einmal aller Knie beugen werden und aller Zungen bekennen müssen, daß er der Herr sei, zur Ehre Gottes des Vaters (Phil 2,10f). 

Als Erster spricht Thomas dieses Bekenntnis, das Bekenntnis der Gemeinde aus (Joh 20,28). Wenn in den neutestamentlichen Briefen „Herr“ ohne nähere Bestimmung steht, ist im Einzelfall vom Zusammenhang her zu prüfen, ob Gott (z.B. 2 Kor 8,19.21; Eph 5,10.17) oder Jesus (z.B. Röm 14,6-9)


Jesus ist der Eigentümer dieser Erde.

Joh 1,11 Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf.

Jesus ist auch ein König

Joh 18,33 Da ging Pilatus wieder hinein ins Prätorium und rief Jesus und fragte ihn: Bist du der König der Juden?
34 Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus oder haben dir's andere über mich gesagt?
35 Pilatus antwortete: Bin ich ein Jude? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet. Was hast du getan?
36 Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden darum kämpfen, dass ich den Juden nicht überantwortet würde; nun aber ist mein Reich nicht von dieser Welt.
37 Da fragte ihn Pilatus: So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme.

Sein Königreich ist nicht von dieser Welt. Es ist ein geistiges Königreich. Ein vom Heiligen Geist durchdrungenes Königreich.

Jesus ist ein Dienstherr. 

Das heißt, wir sind seine Mitarbeiter. Zuerst kommt die Berufung, dann die Ausbildung, zum Schluß die Aussendung

Jesus beruft, siehe Beispiel:

Mt 4,18 Als nun Jesus am Galiläischen Meer entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, der Petrus genannt wird, und Andreas, seinen Bruder; die warfen ihre Netze ins Meer; denn sie waren Fischer.
19 Und er sprach zu ihnen: Folgt mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen!
20 Sogleich verließen sie ihre Netze und folgten ihm nach.
21 Und als er von dort weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, im Boot mit ihrem Vater Zebedäus, wie sie ihre Netze flickten. Und er rief sie.
22 Sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten ihm nach.

Mt 10,1 Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht über die unreinen Geister, dass sie die austrieben und heilten alle Krankheiten und alle Gebrechen.

5 Diese Zwölf sandte Jesus aus, gebot ihnen und sprach: Geht nicht den Weg zu den Völkern und zieht in keine Stadt der Samariter

 

6 sondern geht hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel.

7 Geht aber und predigt und sprecht: Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.
8 Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt böse Geister aus. Umsonst habt ihr's empfangen, umsonst gebt es auch.
9 Ihr sollt weder Gold noch Silber noch Kupfer in euren Gürteln haben,
10 auch keine Reisetasche, auch nicht zwei Hemden, keine Schuhe, auch keinen Stecken. Denn ein Arbeiter ist seiner Speise wert.

Mk  9,38 Johannes sprach zu ihm: Meister, wir sahen einen, der trieb böse Geister in deinem Namen aus, und wir verboten's ihm, weil er uns nicht nachfolgt.
39 Jesus aber sprach: Ihr sollt's ihm nicht verbieten. Denn niemand, der ein Wunder tut in meinem Namen, kann so bald übel von mir reden.
40 Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.

 

Eine interessante Aussage, und eine wunderbare noch dazu. Und steht im erst einmal im Gegensatz zu dem Bibelabschnitt, den ich mit euch, für euch gerade aufbereite. 

Jesus gibt uns gleich die Antwort, wer in sein Königreich aufgenommen wird: „Wer den Willen seines Vaters im Himmel tut“.

Mt 7,21 Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.

Hm. Jetzt kommt hier die Frage auf: „Was ist der Wille Gottes? Was ist der Wille unseres Vaters im Himmel“? Und merke schon hier: Wir haben hier so unsere gewisse Vorstellungen.

Lexikon zur Bibel S. 1257:

Um Gottes Willen tun zu können, muß man jedoch wissen, was sein Wille ist; um diese Erkenntnis; um diese Erkenntnis bittet Paulus den Herrn für die Kolosser (Kol 1,9). Solche Erkenntnis und der daraus folgende Gehorsam geben dem Gebet die richtige Richtung und die Verheißung auf die Erhörung (Joh 9,31; 1 Joh 5,14).

Der tätige Gehorsam bewirkt wiederum neue Erkenntnis (Joh 7,17; Kol 1,9-11). Menschen, die den Willen Gottes getan haben, werden im Gericht nicht mit der Welt vergehen, sondern in Ewigkeit (1 Joh 2,17). Seinen Heiligungswillen an seinen Kindern vollführt Gott auch durch Leid (1 Petr 3,17; 4,19; Apg 21,14), wobei er ihre Einwilligung erwartet und sie mit Geduld ausrüstet (Hebr 10,36) 

Paulus  gibt uns die Antwort 

Kol 1,9 Darum lassen wir auch von dem Tag an, an dem wir's gehört haben, nicht ab, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht,
10 dass ihr des Herrn würdig lebt, ihm in allen Stücken gefallt und Frucht bringt in jedem guten Werk und wachst in der Erkenntnis Gottes
11 und gestärkt werdet mit aller Kraft durch seine herrliche Macht zu aller Geduld und Langmut.

Erfüllt werden mit der Erkenntnis seines Willens. Wir müssen seinen Willen erkennen, was nicht ganz einfach ist. Dazu müssen wir uns Jesus, dem Vater im Himmel und dem Heiligen Geist öffnen und ihre Stimmen hören lernen. 

Und dazu müssen wir wieder festverwurzelt sein in Jesus und in ihm bleiben. Nur wenn wir diese 3 gut kennen, dann erkennen wir auch seinen Willen, den wir auch gerne in die Tat umsetzen.

Was ist nun der Wille Gottes unseres Vaters im Himmel?

Mehr darüber erfahren wir im nachfolgenden Vers und in anderen Bibelstellen:

·         Weissagen

·         Böse Geister austreiben

·         Viele Wunder tun

·         Kranke heilen

·         Das lehren, was Jesus seinen auserwählten Jüngern gelehrt hat

·         Andere zu Jüngern machen

·         Taufen auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes

·         Zu predigen, daß das Himmelreich nahe ist

 

2 Kor 5,20 So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!

So weit, so gut, erst einmal. Wir sind seine Botschafter. Das ist auf den ersten Blick auch in Ordnung. 

Doch da ist in dem Vers 22 noch etwas: „In deinem Namen“ , also im Namen Jesu. Das können wir auch zuerst mal stehen lassen. Dennoch:  wenn wir „im Namen Jesu“ handeln sollen, bedarf es einer Legitimation, einer Vollmacht. 

Und das ist wie in unserem alltäglichen Leben auch. Für so manche geschäftliche Handlung benötigt es einige Grundvoraussetzungen. Wir nennen das „Prokura“  

Prokura (italienisch procura ‚Vollmacht‘, von lateinisch procurare ‚für etwas Sorge tragen‘, zu lateinisch pro ‚für‘, und lateinisch cura ‚Sorge‘) ist in Deutschland, Österreich und in der Schweiz bei Unternehmen eine durch einen Kaufmann an Mitarbeiter erteilte umfangreiche geschäftliche Vertretungsmacht. Sie stellt, wie die Handlungsvollmacht, eine gewillkürte Form der Stellvertretung dar und hat den Zweck, dem Handelsverkehr eine sichere Grundlage für das Vertretungshandeln der kaufmännischen Gehilfen zu bieten. [wikipedia]

 

Jesus gibt uns Macht / Vollmacht

Mt 10,1 Und er rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen Macht über die unreinen Geister, dass sie die austrieben und heilten alle Krankheiten und alle Gebrechen.

Lk 10,1 Danach setzte der Herr weitere zweiundsiebzig Jünger ein und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Orte, wohin er gehen wollte,  ….

Lk 10,9 und heilt die Kranken, die dort sind, und sagt ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen.


Er gibt Macht zuerst seinen 12 Jüngern, die er  auserwählt hat, und überträgt diese Macht auf weitere 72 Jünger

Daher, wenn auch wir heute seine Jünger geworden sind und reichlich von ihm gelernt haben, wie Jesus handelt, so werden auch wir mit Vollmacht ausgestattet, um dann diese Dinge zu tun, die die erste Generation von Jüngern getan hat.

Auf dieser Vollmacht steht sein Name

Jetzt stellt sich die Frage, warum gibt es dann Menschen, die „im Namen Jesu“ all dies getan haben wollen?

Ganz einfach: es hängt mit den Früchten zusammen. 

·         Eine gute Frucht ist, wenn Menschen tatsächlich geheilt worden sind und das dauerhaft

·         Eine gute Frucht ist, wenn Menschen von unreinen Geistern befreit worden sind, und das dauerhaft

·         Eine gute Frucht ist, wenn alle in der Lehre der ersten Generation der Jünger geblieben sind und weder etwas

       weggelassen  noch etwas hinzugefügt haben.

In der Lehre der Jünger (Gesandten Jesu/Gottes) bleiben

Das geht nur, wenn wir alle fest verwurzelt sind in Jesus, und dem Heiligen Geist erlauben, nicht nur unser Lehrer für unser eigenes Leben zu sein, sondern auch durch uns zu wirken.

Herr, Herr, haben wir nicht?

22 Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan?

Jesus spricht hier von dem Tag,  an dem wir alle vor ihm stehen werden und dann Rechenschaft ablegen müssen über das, was wir gesagt / nicht gesagt haben, sowie was wir getan / nicht getan haben.

Hebr 4,13 Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen Gottes, dem wir Rechenschaft geben müssen.

Wir müssen alle vor Gott dem Vater im Himmel bzw. vor Jesus Rechenschaft ablegen. Dem Himmel entgeht nichts, alles wird aufgeschrieben, und wir haben die Engel als Zeugen. 

Außerdem: Gott kennt unsere Herzen, kennt unsere Gedanken. Wir können wirklich nichts vor ihm verbergen.

Offb 20,11 Und ich sah einen großen, weißen Thron und den, der darauf saß; vor seinem Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und es wurde keine Stätte für sie gefunden.
12 Und ich sah die Toten, Groß und Klein, stehen vor dem Thron, und Bücher wurden aufgetan. Und ein andres Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken.
13 Und das Meer gab die Toten heraus, die darin waren, und der Tod und sein Reich gaben die Toten heraus, die darin waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken.
14 Und der Tod und sein Reich wurden geworfen in den feurigen Pfuhl. Das ist der zweite Tod: der feurige Pfuhl.
15 Und wenn jemand nicht gefunden wurde geschrieben in dem Buch des Lebens, der wurde geworfen in den feurigen Pfuhl.

Ja, unsere Werke sind penibel aufgeschrieben, jedes einzelne Wort, jedes Handeln. Aber wie ist das mit dem Buch des Lebens? Können wir jetzt schon gewiß sein, ob unser Name schon drin steht?

Lk 10,20 Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind. Freut euch aber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.

Das hat Jesus zu den 72 Jüngern gesagt, damals. Aber wie ist das mit uns, die wir heute leben? Können wir jetzt schon gewiß sein, ob unser Name schon drin steht? Oder woran können wir das festmachen?

Röm 8,15 Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!
16 Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind.
17 Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden.

Das alles entscheidende Kriterium ist der Heilige Geist, der uns alles lehrt, uns tröstet, uns erinnert, sich um uns kümmert wie eine Mutter. 

Vorausgesetzt: Der Heilige Geist hat unsere Erlaubnis bekommen, in uns / durch uns wirken zu dürfen.

Und Jesus weiß ganz genau, wer ihn angenommen hat, an ihm glaubt, mit ganzem Herzen den Willen des Vaters im Himmel tut. Diese kennt Er ganz genau. Natürlich kennt ER auch die, die nur vorgeben, „in seinem Namen“ zu handeln,  aber keine Frucht entsteht.

Dennoch muß er streng bleiben beim Gericht, wenn wir alle vor ihm stehen.  Daher sein Wort:

23 Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!

Und ich erinnere uns alle hier nochmals daran, daß wir nach unseren Werken gerichtet werden, vor allem, ob wir den Willen des Vaters im Himmel getan haben (wie weiter oben gelistet).


Copyright:  Silke Maisack