Isaak

1 Mose 25,19-26,33



 und die Philister


Themen:

Isaak und die Philister



Einleitung

Isaak lebt mit seiner Frau im Land der Philister. Hier ist der Vater im Himmel mit ihm. Denn Isaak wird reichlich gesegnet.  Von seiner  Saat, die er aussät, kann er 100fältig ernten. Dadurch wird er immer reicher. Das löst Neid und Eifersucht bei den Philistern aus.

Die Philister. Wer waren eigentlich die Philister? Woher stammen sie?

1 Mose 10,13     Mizrajim zeugte die Luditer, die Anamiter, die Lehabiter, die Naftuhiter,    
                   14     die Patrositer, die Kasluhiter und die Kaftoriter; von denen sind gekommen die Philister.

Das Lexikon zur Bibel S.916-918 (auszugsweise)

Die Philister, an die noch der Name Palästina erinnert, werden schon in der Völkerliste 1 Mose 10 genannt: „Mizraim zeugte … die Kasluhiter und die Kaftoriter, von denen sind gekommen die Philister (V.13f).

Nun läßt sich auf 5 Mo 2,23; Jer 47,4; Am 9,7 entnehmen, daß die Philister aus Kaftor (Kreta) stammten; über ihre weitere Herkunft ist nichts Sicheres bekannt. Die Kasluhiter sind wahrscheinlich die Bewohner des Gebietes am Berge Kasios, östlich vom Nildelta. Ein Teil der Philister ist dann von Kreta aus zuerst hierher gezogen, und zwar mit den Seevölkern, die im 12. Jh.  v. Chr. in Ägypten einfielen, um dann später über die Gegend am Berg Kasios an den südlichen Küstenstrich Kanaans zu gelangen. Ein anderer Teil ist unmittelbar von Kreta nach Palästina gekommen.  Beide Gruppen trafen dort bereits Philister an, die schon lange im Lande wohnten, wo sie bereits seit der Zeit Abrahams und Isaaks genannt werden (1 Mo 21,32.34; 2 Mo 13,17; 15,17; 23,31).

Daß die Philister aus Kreta kommen, wird auch dadurch weiter bestätigt, daß Kreta dem Gebiet entspricht oder doch dazugehört, das die ägyptischen Texte als Land Kefto bezeichnen. Auf einer ägyptischen Liste mit Namen aus dem Land Kefto kommt auch der Name Achisch vor, den in der Bibel ein König von Gat trägt. 

Desweiteren lesen wir in der Bibel immer wieder von Spannungen und kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und den Philistern. Von den ersten größeren Konflikten lesen wir bei Isaak. Die Hirten der Philister und die Hirten von Isaak zankten und stritten sich um die Brunnen, die Isaak wieder ausgegraben hat. Die Brunnengeschichte hat auch mit uns selbst zu tun.

In unserem eigenen Leben geraten wir immer wieder in Spannungsfelder. Wir leben hin und her gerissen zwischen einem weltlichen und einem geistlichen Leben, da wir eigentlich gerne in beiden Welten zuhause sein möchten. Was aber auf Dauer nicht gut geht, wenn es nach unseren persönlichen Vorstellungen geht. Unsere Aufgabe ist es nun, diese Spannungsfelder aufzulösen. Diese Konfliktsituation wird verdeutlicht durch die Streitigkeiten um die Brunnen.


Die Brunnen

Wie schon in den verschiedenen Artikeln zuvor, hilft auch hier ein Gespräch mit Isaak und Abimelech. Und stellen uns vor, selbst einmal in der Rolle der Philister zu sein. Denn diese stecken ebenso in uns. Auf diese Weise kommen interessante Erkenntnisse heraus. Fangen wir an:

Wir

Jetzt sind da noch Abimelech und seine Hirten. Mit diesen, also den Hirten gab es die Streitereien um die Brunnen.

Isaak

Ja, das stimmt. Doch erst einmal haben sie, bevor ich mit Rebekka mich hier niederließ, die Brunnen mit Erde verstopft

Unsere Frage(n) an Isaak:

Warum haben sie das getan? Warum haben sie die Brunnen verstopft? So lesen wir es in der Bibel.

Eines kann ich nicht verstehen, warum die Philister die Brunnen wieder verstopften, die einst Abraham gegraben hatte. Sie treten das Gute, das sie durch Abraham hatten, quasi mit Füßen. Und in uns selbst gibt es auch die Philister. Deshalb übertrage ich die Frage auf unser eigenes Leben. Warum treten wir das Gute mit den Füßen? Warum wissen wir es nicht zu schätzen?

Weil die Philister diese Brunnen nicht selbst gegraben hatten? Weil wir nicht mit eigenen Händen unsere Brunnen gebaut haben, sondern diese Wasserquellen von fremden Händen erbaut sind? Weil wir dem Brunnenbauer mißtrauen? Und vielleicht denken, diese Quelle ist evtl. vergiftet? 

Möglicherweise regiert in uns auch die Angst davor, unseren Durst mit lebendigem Wasser zu stillen, obwohl wir dann nicht mehr dürsten, wie Jesus später das im Johannes-Evangelium erläuterte. Sie wehren sich dagegen. Wir wehren uns ja auch dagegen. Ein Grund: wir sind noch zu sehr mit der Welt behaftet, die schließlich unsere Sehnsüchte und Bedürfnisse ständig bedient. Wobei unser Durstgefühl immer nur kurzzeitig gelöscht wird.

Das Mißtrauen gegenüber einem gesegneten Leben wie Abraham und Isaak ist doch recht groß. Schließlich weiß man nicht, ob das mit rechten Dingen zugeht, so denken viele von uns, nicht wahr?

Im Grunde genommen können wir nach ewig weiter darüber philosophieren.  Schauen wir die Namen der Brunnen genauer an.  Neid als Name für einen Brunnen ist zwar nicht aufgeführt. Dennoch habe ich mir erlaubt, diese Herzenshaltung mit als Brunnen zur Liste hinzugefügt, weil, wenn wir davon trinken, unser Leben vergiftet wird.

Nach Überprüfung meiner eigenen Übersetzung (1 Mose 26) habe ich festgestellt, daß  die ersten beiden Brunnen Zank bzw. Streit heißen, so wie es in anderen Bibelübersetzungen steht. Meine Übersetzung ist damit nicht ganz korrekt. Trotzdem können wir Neid und Eifersucht als Brunnen hinzufügen. Beides führt wiederum zum Zank, zum Streit.


·       Brunnen 1: Neid / Zank

·     Brunnen 2: Unrecht / Streit

·     Brunnen 3: Anklage

·     Brunnen 4: offener Platz / weiten Rau

·     Brunnen 5: Schwur 

Vertiefend und zum Reflektieren gibt es für dich direkt hier das Arbeitsblatt "Der Brunnen" zum downloaden.



Unser Brunnen, z.B. des Neides, des Zornes ....
Unser Brunnen, z.B. des Neides, des Zornes ....


Neid. Was hat Neid mit mir zu tun, wenn ich neidisch auf meinen Nächsten schaue, der reichlich gesegnet ist und einen Wohlstand erlangt wie Isaak. Neid, das hat deutlich mit meiner eigenen Unzufriedenheit zu tun. Ich gebe mich nicht mehr mit dem zufrieden, was ich selbst habe, und begehre den Reichtum meines Nächsten.

Meinen Neid und meine Unzufriedenheit kann ich nur überwinden, wenn ich sowohl mit mir selbst bzw. mit meiner inneren Familie als auch mit dem Vater im Himmel ins Reine komme, dort auch verbleibe und mich mit dem begnüge, was ich habe, was der Vater im Himmel für mein Leben mit auf den Weg gegeben hat. Damit habe ich im Grunde genommen genug zu tun.

Die Steigerung ist dann, sofern wir weiterhin neidisch bleiben, daß wir anfangen, dem anderen „Unrecht“ zu tun während unseres Streites. Das ist der nächste Brunnen. Doch damit schaden wir uns letztendlich selbst. Die nächste Stufe beim Streiten: Wir erheben Anklage. Das ist auch nicht gut. Denn wir tun alles, um dem anderen zu schaden. Unser Ansinnen läuft ins Leere, wenn wir in die Rolle der Philister schlüpfen.  Als Philister entziehen wir uns dem Segen des Vaters im Himmel, der uns eigentlich Gutes tun will. Stattdessen ziehen wir durch unsere Herzenshaltungen (stures Verhalten) sein Gericht auf uns.

Isaak

Da gebe ich euch völlig recht. Gut, Neid ist aufgekommen bei den Philistern, weil der Vater im Himmel mit mir war und mich immens segnete.  So etwas löst wirklich Neid aus. Fragen wir doch Abimelech selbst, was bei seinem Volk da los ist. Schließlich sind wir, also Rebekka und ich Fremdlinge im Land.

Wir

Möglicherweise hat das den Neid bei den Philistern ausgelöst. Menschen, die nicht zu den Ureinwohnern (den Philistern zählen) werden mit Argwohn betrachtet, wenn sie es zu etwas bringen, immer reicher werden und evtl. noch sehr viel Land einnehmen. Das können wir durchaus nachvollziehen. 

Abimelech

Ja, so ist es, so war es. Isaak und sein Gefolge haben immer mehr Land benötigt. Mein Volk hatte einfach Angst, verdrängt zu werden aus dem eigenen Land. Angst vor Überfremdung.

Isaak

Das tut mir leid, Abimelech. Das war gewiss nicht meine Absicht. Das liegt wirklich am Vater im Himmel. Wenn er mich segnet, dann segnet er mich halt. Schließlich hat er einen Bund mit mir geschlossen. 

Abimelech

Das ist mir bekannt. Trotzdem mußt du auch mein Volk verstehen.

Isaak

Eigentlich muß ich das nicht verstehen. Doch als der Vater im Himmel einst mit meinem Vater Abraham einen Bund geschlossen hat, da hat er auch zugesagt, daß alle, die meinen Vater Abraham segnen, selbst gesegnet sind.

Abimelech

Du hast recht, Isaak. Das habe ich vollkommen vergessen. 

Isaak

Außerdem würde ich dir nie und deinem Volk irgendeinen Schaden antun. Denn ich bin ein Diener des Vaters im Himmel, der sich ein ihm dienendes Volk aufbauen will, das zwischen sich und der Welt, den übrigen Völkern vermitteln will.

Abimelech

Wenn das so ist, so will ich mich jetzt entschuldigen, auch im Namen meines Volkes. Der vorletzte Brunnen verdient seinen Namen zu recht: Der Vater im Himmel hat dir weiten Raum verschafft, der Platz liegt offen vor dir.

Wir

Genau genommen gibt es noch sehr viel mehr Brunnen, denn unser Herz gleicht einem Brunnen, aus dem wir verschiedenes schöpfen, wie den beiden Bibelstellen aus dem NT zu entnehmen ist:

Matthäus 15,18  

Was aber aus dem Mund herauskommt, das kommt aus dem Herzen, und das macht den Menschen  unrein

19  Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches  Zeugnis, Lästerung.

20 Das sind die Dinge, die den Menschen unrein machen. Aber mit ungewaschenen  Händen essen  macht  den Menschen nicht unrein.

Markus 7, 21     

denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen heraus böse Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord,
22    Ehebruch, Habgier, Bosheit, Arglist, Ausschweifung, Missgunst, Lästerung,  Hochmut,  Unvernunft. 
23    Alle diese bösen Dinge kommen von innen heraus und machen den Menschen unrein.

Isaak

Da gebe ich dir / euch völlig recht. Aus dem Herzen kommt vieles. Unsere Herzen sind wirkliche Brunnen. Wir müssen da ganz schön aufpassen, aus welcher Quelle wir unser Wasser schöpfen.

Wir

Gehen wir nochmals systematisch vor.  Was sagt denn das Lexikon zur Bibel zum Thema Brunnen, vor allem im übertragenen Sinn:

Lexikon zur Bibel S. 201

In bildlicher Verwendung bezeichnet der Brunnen bzw. die Quelle lebendigen Wassers den Herrn (Jer 2,13) und das Leben aus Gott (Joh 4,14; Offb 7,17; 21,6).

Es geht um das Leben aus Gott, um das Leben aus dem Vater im Himmel. Nur,  wir als „Philister“ haben diese munter zugeschüttet. Die Ursachen können dazu recht vielfältig sein. Dazu müssen wir uns erst einmal anschauen, mit was wir den Brunnen verstopft haben.  Erinnerungen kommen wieder hoch. Da sind Scherbenhaufen unseres Lebens. Es gibt Fehlentscheidungen, die wir getroffen haben. Ja, innere seelische Verletzungen sind dabei. 

All das holen wir jetzt aus dem / den Brunnen wieder heraus, mit einer Schaufel und einem Eimer. Teilweise wird das zur Knochenarbeit, weil das ganze im Laufe der Zeit sich fest zusammengefügt hat. Emotionen kommen hoch. Irgendwie haben sich auch Schlangen dazwischen verkrochen. Das sind die Schlangen unseres Hasses, unserer Wut. Die Erlebnisse von früher wirken bis heute noch nach.

Da ist wohl besser Versöhnung mit mir selbst angesagt, mit meiner Vergangenheit und vor allem mit dem Lebensspender, unserem Vater im Himmel. Der hat nun wirklich keinerlei Schuld an unserem verkorksten Leben.

Versöhnung und Vergebung. Ja, ich versöhne mich mit mir selbst, ich vergebe mir selbst und bitte meinen Vater im Himmel um Vergebung, daß ich ihn verantwortlich gemacht habe für mein verkorkstes Leben. Und siehe da: den Brunnen wieder vollständig vom Schutt zu befreien, das geht immer leichter. 

Da, ich höre es sprudeln. Hört ihr es auch? Wir haben wieder Zugang zum lebendigen Wasser. Und er vergibt uns gerne. Und wir hören damit auf mit Zank, Streit, anderen Unrecht tun. Dadurch schneiden wir uns ja vom Leben aus Gott, vom Leben aus dem Vater im Himmel ab.  Indem wir die Brunnen wieder frei gemacht haben, kommen wir auch wieder mit uns selbst ins Reine, unsere inneren Kämpfe sind vorbei.

Fragenblock > Die Brunnen in meinem Herzen

·        Welche Brunnen finden sich in deinem Herzen, die du verstopft hast?

·     Willst du wieder Zugang zum lebendigen Wasser?

·     Bist du bereit, dich mit dir selbst und dem Vater im Himmel auszusöhnen?

·     Was hindert dich daran, die verstopften Brunnen wieder freizulegen, auszugraben?

·     Bist du bereit, mit Streit und Zank aufzuhören, auch mit der Anklage?

Soviel zu unseren eigenen inneren Brunnen in unserer „Rolle“ als Philister. Es gibt aber allerdings auch Neider von außen, im äußeren Leben, die uns das Leben schwer machen. Und uns immer weiter vertreiben. Wie gehen wir nun damit um? Da sind wir doch mal selbst die Isaaks. Und lassen unsere Philister die Bühne betreten. Wir machen das so ähnlich wie beim „Besuch im Garten Eden“

Wir haben gerade einen Brunnen wieder funktionstüchtig gemacht, bzw. eine neue Quelle gefunden, da kommen schon all diejenigen, die uns den Erfolg im Leben nicht gönnen und auf Streit aus sind. 

Isaak     zu seinen Hirten

So,  endlich wieder frisches Wasser. Das war eine ganz schön harte Arbeit, den ganzen Schutt aus dem Brunnen heraus zu holen, den mein Vater Abraham gebaut hat. Ich verstehe gar nicht, warum die Philister diesen Brunnen wieder zuschütten. Wollen die etwa in der Wüste leben. Unser Lebensauftrag lautet doch das Land bebauen und bewahren. Je mehr es Wasserstellen gibt, desto grüner und fruchtbarer wird das Land.

Hirten Isaaks

Ja, das stimmt. Die Philister schneiden sich selbst vom göttlich-väterlichen Segen ab.

Da betreten die Philister die Bühne

Philister (rauer und ruppiger Tonfall)

He, aber hallo, was macht ihr denn da? Das ist unser Brunnen.

Isaak

Wir haben den nur wieder vom Schutt befreit, das ist doch einer der Brunnen, die mein Vater Abraham gebaut hat. Warum habt ihr den diesen verstopft?

Philister (rauer und ruppiger Tonfall)

Das geht dich gar nichts an. Das ist unser Bier (unsere Angelegenheit). Du mit deinem riesigen Reichtum. Besser du verschwindest von hier. Fremdlinge dulden wir nicht. Und schon gar nicht die, die immer reicher werden mitten unter uns. Los, verschwinde, hau ab!

Wir ziehen ein Stückchen weiter und befreien den nächsten Brunnen,

den die Philister verstopft haben. Da tauchen sie erneut auf und „machen Stunk“ (Ärger)

Philister (rauer und ruppiger Tonfall)

Was, ihr seid immer noch da? 

Wir ziehen ein ganzes Stück weiter,  und graben einen neuen Brunnen. 

Philister (diesmal versöhnlicher und entspannter )

Endlich. Gottseidank. Gegen diesen Brunnen haben wir ganz und gar nichts. Der ist immerhin weit weg von unserer Stadt.

Isaak nennt diesen Brunnenweiter Raum“, der Übersetzung nach eigentlich „offener Platz“.  Um diesen Brunnen wird nicht gestritten, weil der weit weg ist von den Philistern. Durch diese Auseinandersetzung wird klar, daß es Menschen gibt, die es nicht in der Nähe vom Vater im Himmel aushalten. Sie spüren sein Wirken in unserem Leben, und tun alles, um uns auf eine gewisse Distanz zu halten. 

Unsere Philister erdenken sich alles Mögliche, um uns aus ihrer Mitte zu vertreiben. Erst durch den großen Abstand bekommen wir Ruhe vor ihnen.  Und andererseits kommen wir aus der Enge in eine Weite. Das Wasser unserer inneren Quelle bekommt die Chance, im Laufe der Zeit in das ewige Leben zu münden. Das gilt sowohl für die äußeren als auch für unsere inneren Philister. Bitte denkt daran, daß wir uns auf unsere Eigenanteile schauen müssen, wenn wir etwas verändern wollen. Nur wenn du in dir etwas veränderst, dann erlebst du auch die Veränderung im äußeren Umfeld.

Joh 4,14    

wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das  Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.

Fazit:      Wir werden nicht geduldet, weil wir irgendwie anders sind

                 Wir werden auf Distanz gehalten bzw. auf alle mögliche Art und Weise aus ihrer Mitte                                   vertrieben.

Fragenblock > Unsere  inneren / äußeren Philister

·      Wer sind deine Philister, die alles dafür tun, dich von ihnen wegzutreiben? (bitte dabei auch deine eigenen inneren Philister nicht vergessen)

                     z.B. durch Mobbing / Ignoranz / wie Luft behandelt werden …..

·    Wie reagierst du auf ihre Bemühungen, dich aus ihrer Mitte zu vertreiben?

·       Kannst du dir selber nichts gönnen?

·    Oder steckt rückblickend gesehen, ein Plan des Vaters im Himmel dahinter?

Zusätzlich zur Beantwortung unserer Fragen zu den verschiedenen Brunnen in unserem Herzen müssen wir erst einmal Bilanz ziehen und grundlegende Gegebenheiten in unserem Leben klären. Schließlich ist es ja nicht so, daß wir ganz und gar nicht gesegnet wären. Der Vater im Himmel segnet uns trotzdem. Das Problem ist nur unsere Wahrnehmung.

Deshalb gehen wir noch einen Schritt zurück, an den Punkt, der die ganzen Streitigkeiten verursacht hat. 

1 Mose 26,12     

Und Isaak säte in dem Lande und erntete in jenem Jahre hundertfältig; denn der HERR segnete ihn.
13   Und er wurde ein reicher Mann und nahm immer mehr zu, bis er sehr reich wurde,
14   sodass er viel Gut hatte an kleinem und großem Vieh und ein großes Gesinde. Darum beneideten ihn die Philister.

Isaak sät  und erntet 100fältig, eben weil der Vater im Himmel mit ihm war. Gut, er säte Getreide und anderes Saatgut, was zum Lebensunterhalt beitrug. Was aber säen wir?

Das Getreide wird zu Mehl verarbeitet, und damit Brot und Kuchen gebacken. Dieses Brot ist, wenn wir das auf unseren inneren Menschen übertragen, das Wort unseres Vaters im Himmel.  Damit stillen wir ein Grundbedürfnis. Auch unser Geist bzw. unsere Seele brauchen ausreichend Nahrung. Unsere Seele ist nur vollkommen gesättigt und ihr Durst für immer gestillt, wenn wir mit dem Vater ständig verbunden sind, im Internet-Zeitalter also ständig online. 

Mit der nächsten Stufe, dem Sicherheitsbedürfnis in der Maslow‘schen Bedürfnispyramide, wird es schon etwas schwieriger. Da dominieren unsere inneren Philister etwas mehr, bei den weiteren bis zur Spitze ebenso. Doch auch da kann der Vater im Himmel diese Bedürfnisse genauso stillen, sofern wir es mit ganzem Herzen zulassen.


So wie die Pyramide aufgebaut ist, gehen wir Stufe für Stufe vor.  Unser Sicherheitsbedürfnis wollen aus eigener Kraft stillen. Wobei sicherlich einige von euch festgestellt haben, daß wir uns da stets in einem Hamsterrad uns bewegen, und nur noch „am malochen“ sind. 

zur Maslow'schen Bedürfnispyramide gibt es direkt hier ein Arbeitsblatt zum downloaden



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Ach ja, „malochen“, das klingt doch so ähnlich wie „Moloch“, einem Gott. Laut Lexikon zur Bibel (S. 811/812) ist das auch kein Eigenname, und er läßt sich auch keinem bestimmten Gott zuordnen. Mit einer anderen Vokalisation ist die Übersetzung „König“. Wir dienen bzw. rackern uns ab für einen König. Für das tägliche Leben wären das die Versicherungen, der Staat, die Familie, für den / die wir uns abmühen, damit diese/r uns sich um unsere Sicherheit kümmern. 

Mittlerweile ist jedoch nichts mehr sicher. Unsere einzige absolute Sicherheit besteht in unserer Beziehung zum Vater im Himmel. Außerdem: welche Sicherheitsbedürfnisse haben wir eigentlich? Das gilt erst einmal abzuklären, bezogen auf den inneren Menschen, unsere Seele

1.    Wohnung – unsere Wohnung, das ist unser Leib, in der auch der Vater im Himmel wohnt. Unsere Seele möchte auch ein Zuhause haben.

2.   Beruf – Berufung, schließlich wollen wir ja auch etwas tun. Wenn der Beruf noch dazu unsere Berufung ist, dann ist unsere Seele glücklich.

Unsere sozialen Bedürfnisse:  Das Bedürfnis nach Liebe hat jeder. Doch wo stillen wir diese Liebe? Nicht jeder Mensch will  dieses Bedürfnis unserer Seele stillen. Nur unser Vater im Himmel kann uns die Liebe geben und für immer stillen. Und bevor wir anderen etwas davon abgeben können, müssen wir lernen, uns selbst zu nähren. Sonst bleiben wir Energievampire und saugen andere Menschen aus.

Auf der Ebene der ICH-Bedürfnisse strengen wir uns auch selbst an. Was tun wir nicht alles für Anerkennung und Geltung in der Welt. Wobei meist alle Mühen im Sand versickern.  Aber auch hier ist unser Vater im Himmel gefragt: Er bejaht unsere Seele, unser Ich. Vor ihm, in seinen Augen sind wir geachtet und wertvoll. Im Gegensatz zu uns Menschenkindern sieht er in unser Herz und nicht die Oberfläche.

Zu guter Letzt: die Selbstverwirklichung.  Die Definition im Internet:

Entfaltung der eigenen Persönlichkeit, in dem man seine Fähigkeiten und Talente nutzt.

Unsere Gaben und Fähigkeiten können sich nur richtig entfalten, wenn wir es dem Vater im Himmel überlassen, uns dahin zu führen,  wo es für uns möglich ist, diese entsprechen einzusetzen.  Das muß nicht immer die eigene Gemeinde sein. Es kann eine einzelne Person, um die dich kümmerst. Oder Schreibtalentierte nutzen die Sozialen Medien, um Beiträge zu posten, die anderen nützlich sind. 

Welche Erkenntnis schließen wir daraus? Wir säen auf allen Ebenen der Pyramide mindestens ein Wort / eine Bibelstelle, und das reichlich. Denn Isaak hat kräftig in die Beziehung mit dem Vater im Himmel investiert.

Im Vergleich dazu schauen wir uns an, was die Philister, also wir als Philister säen bzw. gesät haben und schließlich ernten. Und dann trifft jeder seine eigene Entscheidung, ob er / sie sich auf den Vater im Himmel ausrichtet oder aus eigenen Kräften sich nähren möchte.

Die Fragen nun:

·       Was haben bislang unsere innere Philister gesät?

·     Was haben bislang unsere innere Philister geerntet?

·        Wie bist du gesinnt – fleischlich wie die Philister oder geistlich wie Isaak? (s. a. Römer 8 Leben im Geist)

·     Was sät unser innerer Isaak?

·     Was erntet unser innerer Isaak?

·     Womit werden wir vom Vater im Himmel gesegnet?

Bitte denkt daran: Was wir säen, das ernten wir auch! Wenn wir Liebe aussäen, ernten wir auch Liebe. Umgekehrt: säen wir Hass, ernten wir auch Hass. Stets immer auf uns inneres bezogen. Unser äußeres Umfeld kann durchaus auch völlig anders reagieren. Sie antworten mit Liebe auf unseren Hass, um uns wieder auf den richtigen Weg zurückzubringen.

Um in ein gesegnetes Leben zu kommen, müssen wir unsere Seele neu ausrichten, und zwar hin zum Vater im Himmel. Isaak hat sein Leben auf ihn ausgerichtet. Deshalb kommt aus den Brunnen auch lebendiges und erfrischendes Wasser hervor. Was wiederum nicht nur Neid auslöst, sondern gleichermaßen auch Ablehnung, so daß Isaak immer weiter ziehen mußte und beide Seiten, wenn auch auf Distanz, miteinander / nebeneinander leben konnten.


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Copyright:  Silke Maisack