Geistlich Leben

Gottes Maßstab



Gottes Maßstab. Gott setzt Maßstäbe. Was bedeutet das, Maßstäbe setzen? Maßstab ist nichts anderes als bestimmte Standards setzen.  An diesen Standards kann sich jeder orientieren.

Gottes Maßstab. Gott setzt Maßstäbe. Durch die ganze Bibel hindurch wird gemessen. Auch wir Menschen sind am Abmessen. Weil es darum geht, daß alles aufeinander abgestimmt ist, besonders bei Kuchen und beim Errichten von Gebäuden.

Gottes Maßstab. Gott setzt Maßstäbe. Henoch sieht die Engel messen. Es wird alles für alles das Maß genommen. Auch im uns bekannten AT sowie im NT ist das Maß offensichtlich ganz schön wichtig. Hierfür finden wir viele Bibelstellen.

Ja. Unser Vater im Himmel setzt Maßstäbe. Sein Wort vor allem ist der wichtigste Maßstab. Für Gebäude wie den Tempel und die Arche Noah gibt er sogar genaue Maße an. 

Auch wenn der / die Himmel noch unendlich scheinen, gibt es für bestimmt auch eine bestimmte Größe, die wir nicht kennen.  Doch zunächst zu dem, was Messen ist:

MessenLexikon zur Bibel S. 801: Messen bedeutet die Feststellung einer Länge, eines Umfangs oder eines Gewichtes. Es wird in der Bibel hauptsächlich gebraucht für die Längen- und Raumbegrenzung von Gebäuden (Hes 40,5) oder Stadtgebieten (Sach 2,5f). 

Man mißt mit einem Holz- oder Rohrstab (Messrute Hes 40,5), die auch Bleilot (Am 7,7; Jes 34,11) genannt wird.  Die Schnur legt die Begrenzung fest (Jer 31,39), und ihr Anlegen kennzeichnet beginnenden Bau (Sach 1,16).

Wir beginnen bei den Raummaßen. Diese sind uns auf den ersten Blick erst einmal am geläufigsten. Welche Raummaße kennen wir? Das sind „Länge, Breite, Höhe, Tiefe

Eph 3,14 Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater,
15 der der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden,
16 dass er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen,
17 dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in der Liebe eingewurzelt und gegründet seid.
18 So könnt ihr mit allen Heiligen begreifen, welches die Breite und die Länge und die Höhe und die Tiefe ist,
19 auch die Liebe Christi erkennen, die alle Erkenntnis übertrifft, damit ihr erfüllt werdet mit der ganzen Gottesfülle.

Hier geht’s um die ganze Gottesfülle, mit der wir erfüllt werden sollen. D. h. wir sind von Kopf bis Fuß, bis zur äußersten Zehenspitze durch und durch erfüllt. 

Leider können wir nicht mit unseren menschlichen Maßstäben die Größe unseres Vaters im Himmel messen, wie wir dieser weiteren Bibelstelle entnehmen können. Was ja rein menschlich ist, weil wir gerne alles erfassen möchten. Wir können sie nur als gegeben und als Realität annehmen.

Röm 11,33   O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege!

Der Reichtum, die Fülle unseres Vaters ist nicht messbar. Doch nun zu den Engel mit den Meßschnüren im Henoch-Buch.

60,3 Und es sagte mir der Engel, welcher mit mir ging: „Dies sind die Maße der Gerechten, und die Seile der Gerechten werden sie bringen, auf daß sie sich stützen auf den Namen des Herrn der Geister von Ewigkeit zu Ewigkeit;

4 und es werden anfangen zu wohnen die Auserwählten bei den Auserwählten.

5 Und diese Maße sind’s, welche gegeben werden sollen der Treue, und stärken werden das Wort der Gerechtigkeit;


Die Maße der Gerechten. Aha. Wir Menschen werden also gemessen. Allerdings:

MessenLexikon zur Bibel S. 801: Der Mensch soll sich und seine Mitmenschen an dem gottgesetzten Maßstab, nicht aber an seinen selbst gemachten Idealen messen (2 Kor 10,12).Selbst bei gutem Gewissen ist es sinnlos, sich an anderen zu messen, weil Gott das Urteil fällt. (1 Kor 4,3f). Gott beurteilt jeden Einzelnen, wie der Betreffende den anderen beurteilt (Mt 7,2).Wo er gibt und dem anderen zumisst, was er braucht, wird Gott ihm in noch reicherem Maße schenken, was er nötig hat (Lk 6,38; Mt 7,2b).

Lk 6,38 Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch wieder messen.

Augenscheinlich haben wir es in der Hand. Denn unser Vater im Himmel gibt uns erst einmal immer so viel, wie wir, wie jeder Einzelne von uns benötigt.  So weit so gut. Aber da gibt es noch ein wichtiges Gebot , das ganz am Anfang dieses Verses steht:

Gebt, so wird euch gegeben

Gebt. Wir sollen geben. Zugegeben. Wir können nur geben, wenn wir selbst etwas bekommen haben. 

Gebt, so wird euch gegeben

Gut. Denken wir jetzt weiter: Uns ist gegeben worden, vom Vater im Himmel. Was machen wir jetzt damit? Es gibt mehere Möglichkeiten. Da wir ja auch einen freien Willen haben, könnten wir uns dafür entscheiden, alles selbst zu behalten, und das Gute, was wir empfangen haben, eben nicht mit andern zu teilen.

Die Konsequenz wäre allerdings, wenn wir das von Gott, vom Vater im Himmel Gegebene mit Wasser vergleichen. Was geschieht mit diesem Wasser, wenn es nicht weiterfließen kann? Es wird lau, schal, stinkt im Laufe der Zeit. Es reinigt nicht mehr unsere Seele. Wir selber werden stinkig. Wir stinken und stänkern, weil wir dann mit unserem Leben nicht mehr zufrieden sind.

Gebt, so wird euch gegeben

Uns ist gegeben worden, vom Vater im Himmel. Was machen wir jetzt damit? Die zweite Möglichkeit: Wir geben „etwas“ ab von dem, was wir bekommen haben. So geht’s uns schon um einiges besser. Wenn wir uns das bildlich vorstellen, dann wahrscheinlich nur für eine kurze Zeit. Schauen wir uns weitere Möglichkeiten an.

Gebt, so wird euch gegeben

Uns ist gegeben worden, vom Vater im Himmel. Was machen wir jetzt damit bei der dritten Möglichkeit? Wir geben nicht nur „etwas“, wir geben um einiges mehr. Wie viel das ist, das hängt von einem jedem selbst ab. Aber 100%iges Weitergeben ist da auch noch nicht. Aber zumindest wesentlich besser geht es uns damit, jedoch auch nicht 100%ig.

Gebt, so wird euch gegeben

Uns ist gegeben worden, vom Vater im Himmel. Ihr seht, es handelt sich beim gründlichen Nachdenken um ein stufenweises Geben. Wir müssen lernen, zu geben, weiterzugeben. Und dabei muß es sich nicht immer um das liebe Geld handeln. Ihr könnt das weitergeben, was eurer eigenen Persönlichkeit entspricht.  Es gibt da genügend Möglichkeiten. Hört in euch hinein, was euch am ehesten liegt.

Gebt, so wird euch gegeben

Uns ist gegeben worden, vom Vater im Himmel. Wir müssen, bevor wir anfangen zu geben, uns das anschauen, was uns der Vater im Himmel einem jeden von uns gegeben hat. Und dann fangen wir ganz langsam damit an. Und er gibt uns immer nur so viel, wie wir auch tatsächlich weitergeben können und sollen. Schließlich müssen wir ja da innerlich mitwachsen. 

Und da wir es mit einem Wasser vergleichen, muß die Quelle in uns langsam wieder aufgefüllt werden. Sonst verkraften wir seine Fülle nicht, vor allem seine Fülle an Liebe. Wir brauchen Zeit, um uns daran zu gewöhnen. Und diese bekommen wir auch. Schließlich war unsere innere Quelle lange genug trocken oder sehr schmutzig. 

Gebt, so wird euch gegeben

Wir müssen bei uns selbst anfangen, und das zuerst, bevor wir an unsere Mitmenschen weitergeben können. Wir fangen damit an, in seiner Gegenwart und mit ihm, dem Vater im Himmel, uns selbst Gutes zu tun, damit unsere Seele richtig auftanken kann. Denn nur wenn wir selbst bekommen haben, können wir auch weitergeben. Eine ausgetrocknete Seele ist dazu nicht in der Lage.

Gebt, so wird euch gegeben

Unser Tank, unser innerer Brunnen muß noch nicht ganz voll sein. Wir können bzw. fangen in kleinen Schritten an, das Empfangene weiterzugeben. Was dann zu fehlen scheint aus unserer Sicht, wird vom Vater im Himmel wieder in uns nachgefüllt. So wird unserer Seele regelmäßig frisches Wasser zugeführt und steht nicht ab, wird nicht mehr zu einem stehenden Gewässer. Es entsteht auf diese Weise allmählich ein Kreislauf.

Gebt, so wird euch gegeben

Jetzt gibt es allerdings in unserem Leben doch noch den einen oder andren Punkt, mit dem wir zu kämpfen haben. Und da gehöre ich ebenso dazu. Es mangelt an Geduld, Dankbarkeit, Zufriedenheit und vielem mehr. 

Es gibt Situationen, in denen wir gerne die Geduld verlieren, unzufrieden werden, wenn es nicht so läuft, wie wir es so gerne geplant haben. Was können wir dann da tun?

Nur eines: Unseres Vater im Himmel darum bitten, das richtige Maß für uns dafür zu geben. Und zugleich wegzunehmen, was uns daran hindert, Geduldig zu bleiben, oder ihm auch entsprechend zu vertrauen. 

In dieser Hinsicht habe ich ja schon den Vertrauensanker als Übung  angeregt. Dasselbe übertragen wir auf alle anderen Themen, in denen wir noch wachsen müssen, uns weiterentwickeln wollen. 

Keine Bange. Unser Vater im Himmel ist gnädig, wir müssen uns jetzt nicht abstressen damit, jedoch sollte das unser Streben sein, uns auszustrecken und auszurichten nach dem richtigen Maß für unser eigenes Leben. 

Wo er gibt und dem anderen zumisst, was er braucht, wird Gott ihm in noch reicherem Maße schenken, was er nötig hat (Lk 6,38; Mt 7,2b).

Aber wie wissen wir selbst, was wir brauchen, was wir wirklich brauchen? Dazu gehen die Meinungen zwischen uns und dem Vater im Himmel weit auseinander. Denn nur ER sieht es. Denn nur ER weiß es am allerbesten. Schließlich sieht er von außen in unsere Herzen hinein. ER sieht von außen in unsere Lebenssituationen hinein. Unser Problem ist, daß wir ja mitten in etwas stecken und daher nicht sehen können, was jetzt für uns wichtig ist.

Und wie wissen wir, wie viel wir brauchen, wie klein oder groß das Maß ist von dem, was ER uns entsprechend geben will? Eigentlich geht’s darum zu erkennen, wie viel wir brauchen. Und da macht es uns die Welt nicht gerade leicht. Sie lebt uns vor mit „mehr, mehr, mehr“. 

Und wir mutieren zu hungrigen Wölfen, wenn wir die Wege unseres Vater im Himmel verlassen und unsere eigenen Wege gehen, so daß am Ende die ständige Verbindung zu ihm zum Erliegen kommt. Im schlimmsten Fall.


Denn  zum Messen gibt es nicht nur die Schnüre oder Meterstäbe. Für Flüssigkeiten gibt es beispielsweiser Eimer und Meßbecher in allen Größen. Woraus wir wieder folgern können, da wir gemäß 

Epheser 5,18 Und sauft euch nicht voll Wein, woraus ein unordentliches Wesen folgt, sondern lasst euch vom Geist erfüllen.

ja ein Gefäß sein müssen. Jesus spricht davon, daß wir ein Becher sind. ER hat zwar dies damals zu den Schriftgelehrten und Pharisäern gesprochen. Dennoch gilt auch für uns die Innenreinigung. 

Mt 23,25 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr die Becher und Schüsseln außen reinigt, innen aber sind sie voller Raub und Gier!
26
 Du blinder Pharisäer, reinige zuerst das Innere des Bechers, damit auch das Äußere rein wird!

Mit was werden wir gefüllt? Mit all seinem Reichtum , seinem Reichtum an Liebe, Güte, Treue, Barmherzigkeit und, wenn gewünscht, auch an Weisheit, die von oben kommt. Und er gibt ohne Maß.

Joh 3,34  Denn der, den Gott gesandt hat, redet Gottes Worte; denn Gott gibt den Geist ohne Maß

Im NT hat er ein neues Maß gesetzt: Den Geist, seinen Geist ohne Maß. Ohne Maß, das will schon was heißen. Der Heilige Geist selbst wohnt nun wieder selbst in uns, nachdem Jesus die Trennung durch den Sündenfall wieder aufgehoben hat. 


Wo er gibt und dem anderen zumisst, was er braucht, wird Gott ihm in noch reicherem Maße schenken, was er nötig hat (Lk 6,38; Mt 7,2b).

Wir brauchen den Heiligen Geist, das ist eine unumstößliche Tatsache. Ohne seinen Geist wird es schwierig, auf lange Strecken geduldig zu bleiben, Angriffe von anderen Menschen auszuhalten, u.v.m. 

Er mißt uns seit Pfingsten den Heiligen Geist zu. Und dieser zieht bei uns, wenn wir uns entschieden haben, Jesus anzunehmen und ihm zu glauben. Keine Bange. Der Heilige Geist geht sanft mit uns um. Schließlich braucht es Zeit, ihn kennenzulernen. Wobei das hebr. ruach für Geist eigentlich ein feminines Wort ist. Wir müssten eigentlich von einem weiblichen Wesen sprechen. 

Wenn wir wachsen im Geist, so wachsen wir im Glauben. Wir wachsen in der Geduld, die wir oft nötig haben. Wir nehmen zu an Weisheit und vielem mehr.


Das individuell zugeteilte Maß

MessenLexikon zur Bibel S. 801: Wenn Paulus vom „Maß des Glaubens“ spricht (Röm 12,3.6), betont er dabei das von Gott individuell zugeteilte Maß. Hier kann es nicht um den rettenden Glauben an Jesus gehen, ohne den niemand zu Gott findet und bei dem es nur ein Alles-oder-Nichts gibt. Vielmehr dürft die Tragkraft jedes Einzelnen gemeint sein, in welchem Maße er christliche Freiheit in Anspruch nehmen und ihr standhalten kann oder wie sehr er sich zu seinem eigenen Schutz an feste Leitlinien hält (Röm 14-15).

So weit so gut, oder doch nicht? Also: wir sollen uns an den vom Vater im Himmel gesetzten Maßstab halten. Aber was ist nun sein wahrer Maßstab? Dies haben wir ein Stück weiter oben festgestellt. Im NT hat er uns ein neues Maß gegeben: Seinen Geist in seiner ganzen Fülle und seinem ganzen Reichtum. 

Sein neuer Maßstab ist der Heilige Geist, der uns in Bewegung setzt und uns hilft, den Willen unseres Vaters im Himmel umzusetzen.


Der Wille Gottes

Lexikon zur Bibel S.1256/1257: Der Wille Gottes soll Mittelpunkt des ganzen Lebens, auch des Menschenlebens sein, denn alle Dinge sind zu ihm geschaffen (Röm 11,36; 1 Kor 8,6).

1 Kor 8,6 so haben wir doch nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir zu ihm; und einen Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn.

Um zu herauszufinden, was sein Wille ist, müssen wir wahrhaftig Zeit investieren. Dazu müssen wir ihn aber gründlich kennenlernen. Und dazu braucht es Zeit – für das Kennenlernen. Das gilt für alle drei: für Jesus, für den Vater im Himmel, für den Heiligen Geist. Für alle drei müssen wir uns Zeit nehmen und investieren, um sie kennenzulernen.

So fällt es uns leichter im Umgang mit ihnen und wir verstehen uns sogar oftmals ohne Worte. Wir richten unser Leben nach diesen dreien aus. 

Dazu habe ich bereits mit der „Jesus-Reihe“ begonnen, eingestellt in der Rubrik Tiefgang. Ja, wenn wir jemanden gut kennenlernen wollen, eine Beziehung mit dieser Person eingehen wollen, müssen wir dafür wirklich Zeit investieren. Nur scheint es manchen daran zu mangeln, an Zeit. Und die Beziehung wird nicht zu einer intimen Beziehung, sondern bleibt bei einer oberflächlichen Bekanntschaft mit Jesus.

Was haben wir also? Wir haben nach der Rückkehr von Jesus zum Vater, durch das Wohnen des Heiligen Geistes in uns die ganze Fülle. 


Auch das wird vermessen: 

60,6 und diese Maße enthüllen jegliches Geheime in der Tiefe der Erde, 


Zu Guter letzt: 

69,3 Und von diesem Tage an wurde ich nicht gezogen in ihre Mitte, sondern er setzte mich zwischen zwei Geister, zwischen Mitternacht und Abend, wo die Engel nahmen die Schnüre um mir zu messen einen Ort für die Auserwählten und für die Gerechten.

Zwischen Mitternacht, das für Norden steht und dem Abend, dem Westen, d.h. im NORDWESTEN ist also der Ort, wo die verstorbenen Auserwählten und Gerechten wandeln, bis der Tag des großen Gerichts gekommen ist. 


Copyright:  Silke Maisack