Lot

1 Mose 11,27-25,11



Lot, der Neffe von Abraham 


Themen:

Lot und Abraham 

Wer ist Lot?

Lot's Töchter

Lot's Frau



Wir „steigen ein“ in die Beziehung zwischen ihm und seinem Onkel Abraham nach dem Aufenthalt in Ägypten. Das ist das Kapitel 13 in 1 Mose.

Beide waren sehr reich. In ihrem persönlichen Besitzstand:

Abraham Lot
1 Mo 13,2 Vieh, Silber, Rind  1 Mose 13,5 Schafe, Rinder, Zelte
1 Mo 12,16                                                    Schafe, Rinder, Esel, Knechte, Mägde, Eselinnen und Kamele                                                    

Bislang lebten und zogen gemeinsam durch das Land, das der Vater im Himmel dem Abraham gezeigt hat. In 1 Mose 13,7  lesen wir:

Und es war immer Zank zwischen den Hirten von Abrams Vieh und den Hirten von Lots Vieh. Es wohnten auch zu der Zeit die Kanaaniter und Perisiter im Lande.

Zank, Streit zwischen den Hirten. Um was streiten sich denn diese beiden Hirtengruppen? Auskunft gibt uns die Bibelstelle 1 Mose 13,6

Und das Land konnte es nicht ertragen, dass sie beieinander wohnten; denn ihre Habe war groß und sie konnten nicht beieinander wohnen.

Sie streiten sich um das Land, damit das Vieh genügend Futter bekommt. Es handelt sich also um Gebietsstreitigkeiten. Dabei hätte Lot sich längst abnabeln können, und seine eigenen Wege ziehen. Warum er so lange bei seinem Onkel geblieben ist, wissen wir nicht. Doch Abraham ist großherzig. Er zwingt seinen Neffen nicht, daß er bei ihm bleiben soll. Und läßt ihn sogar wählen, wohin Lot ziehen möchte. Die beiden trennen sich also.  

Wie verhalten wir uns denn wohl, wenn es um Gebietsstreitigkeiten geht, wir an unsere Grenzen kommen? Wir beten wie Jabez um Gebietserweiterung statt um Trennung. Es geht ja bei uns allen um unsere inneren Gebiete.

1 Chronik 4,10         

Und Jabez rief den Gott Israels an und sprach: Ach dass du mich segnetest und mein Gebiet mehrtest und deine Hand mit mir wäre und schafftest, dass  mich kein Übel bekümmere! Und Gott ließ kommen, worum er bat.

Es muß wohl einige Zeit vergangen sein. Da wird Lot samt seiner Habe gefangen genommen. Abraham verbündet sich mit mehreren Königen und eilt zur Rettung. Es geht jetzt weniger um die jeweilige Anzahl der Könige, die sich verbündet haben, um gegeneinander zu kämpfen. Unser Augenmerk liegt auf der Zahl 318. 

1 Mose 14,14     

Als nun Abram hörte, dass seines Bruders Sohn gefangen war, wappnete er seine Knechte, dreihundertundachtzehn, in seinem Hause geboren, und jagte ihnen nach bis Dan

Die Quersumme von Elieser ist 318.

Elieser אֱלִיעֶזֶר ר ז ע י ל א
    200 7 70 10 30 1
PONS S. 15 Bezeichnung Gottes אֵל
PONS S.238 Hilfe, Unterstützung, Helfer עֵזֶר
Mein Gott ist Hilfe, Unterstützung, Helfer

Unser Vater im Himmel ist unser Helfer. Unsere Hilfe kommt von dem Herrn

Psalm 121,2              

Meine Hilfe kommt vom HERRN,  

der Himmel und Erde gemacht hat.

Darauf baut Abraham. Und wir können auf die Hilfe von unserem Vater im Himmel zählen. Denn 

Jesaja 59,1          

Siehe, des HERRN Arm ist nicht zu kurz, dass er nicht helfen könnte,  und seine  Ohren sind nicht hart geworden, sodass er nicht hören könnte,

Da gibt es noch eine weitere Geschichte mit Lot. Er mußte ein weiteres Mal gerettet werden. Diesmal durch 2 Engel. Denn unser Vater im Himmel hat beschlossen, Sodom zu vernichten.  Außerdem erfahren wir von einer Frau und zwei Töchtern.


Wer ist Lot?

Lot. Die Thompsen Studienbibel (S. 1783) beschreibt ihn neben der Bedeutung („Bedeckung, Schleier“)  seines Namens als einen weltlich gesinnten Gläubigen. Was heißt das denn nun schon wieder? Wir rollen diese 3 Begriffe von hinten auf. 

Gläubig. Gut er ist gläubig, er hat einen Glauben an den Vater im Himmel. Sonst hätte er sich ja nicht retten lassen.

Gesinnt. Sinn, Sinne. Als Gläubiger richtet er seine Sinne, Synonym auch für Gedanken, Herzenseinstellungen in eine gewisse Richtung aus. Die Thompson Studienbibel erwähnt das Wort „weltlich“.

Während Abraham eine geistliche Beziehung zum Vater im Himmel hat, lebt Lot das völlige Gegenteil. Abraham’s Glaube ist tief und unerschütterlich. Der Glaube von Lot lediglich ist lediglich an der Oberfläche. Er weiß, daß es ihn gibt,den Vater . Dennoch lebt er in der sündigen Welt und hat Gemeinschaft mit ihr. Geht zur Kirche, weil es halt Tradition ist. Und sein Glaube hat kein Fundament. Beim geringsten Windstoß finden wir keinen Lot mehr.

In der Bibel lesen wir, daß er sich das Land erwählt hatte, das sehr wasserreich war. Dieses wird verglichen mit dem Garten Eden (1 Mose 13,10-14). Abraham blieb im Westen, wo es weniger Wasser gibt. Auch hier taucht ein neuer Gegensatz auf, wie bei den anderen Personen zuvor, die sich im Umfeld von Abraham befinden.

Weshalb zieht es den Lot nach Osten? Das Land war wie schon erwähnt wie ein Garten Eden. Und da war alles vorhanden. Ein Teil in uns zieht es wie Lot an einen Ort, an dem wir ein leichtes Leben führen können. Die Folge jedoch: unsere Beziehung zum Vater im Himmel wird noch mehr oberflächlicher. Denn bis dahin ist unser Herz noch nicht gefestigt genug, dem verführerischen Reichtum der Welt zu widerstehen.

So lassen wir uns von der Lebensweise der Bewohner anstecken bzw. wir tun nichts dagegen, etwas gegen das sündige Verhalten der „Ureinwohner“ zu tun.  Lot sitzt gerade im Tor, als die beiden Engel gekommen sind, um ihn samt Frau und Töchter vor dem Strafgericht des Vaters im Himmel zu retten.

So ein Tor bietet zwei Möglichkeiten. Ich kann mich auf den Weg machen und diesen Ort ganz und gar verlassen, oder ich gehe hinein und bleibe. Das Tor unseres Vaters steht immer offen. Wir haben also immer eine Wahl.

Abraham hat sich für das eher dürre Land entschieden, weil er sich fest auf den Vater im Himmel verlassen konnte, der ihn durch alle Höhen und Tiefen führte. Er war sich gewiß, daß unser Vater im Himmel weiß, was er tut und anweist.

Die Welt ohne die feste Beziehung zum Vater im Himmel lebt sehr oberflächlich, und sie lebt so, als gäbe es kein Morgen. Sie tut nichts für eine Nachhaltigkeit, oder zumindest sehr wenig. Obwohl sie es ständig predigt. 

Nachhaltigkeit für unser Leben bedeutet für uns, sich um eine enge Beziehung zum Vater im Himmel zu kümmern, ein gefestigtes Herz zu bekommen, und auf diese Weise nicht mehr auf die verführerischen Versprechungen der Welt hereinzufallen.

Ein Teil in uns sehnt sich nach einem tiefen und gefestigten Stand im Leben, und die andere Seite in uns möchte um keinen Preis versäumen, an den Annehmlichkeiten der Welt teilzunehmen.  Beides zusammen geht nicht. Da zerreißt es uns regelrecht, wenn wir beides wollen.

Fragenblock 1 > Lot - Abraham

·       In welchen Bereichen kommst du an deine Grenzen?

·     In welchen Bereichen brauchst du eine Vergrößerung?

·     In welchen Bereichen brauchst du seine Hilfe?

·     In welchen Bereichen lebst du noch oberflächlich, die eigentlich mehr Tiefgang benötigen?

·     Was ist dir wichtiger im Leben: die Annehmlichkeiten der Welt oder bist du gerne bereit, auf manches  zu verzichten und bescheidener zu werden?

·     Was ist dir wichtiger: dich auf die Fürsorge des Vaters im Himmel zu verlassen oder an einem Ort zu   leben, an dem dir alles wie bei Lot sozusagen in den Schoß fällt

·     Wie entscheidest du dich, wenn du im Tor stehst und die Wahl hast, diesen Ort zu verlassen oder wieder  hineinzugehen und ein Teil der Welt zu werden / sein?


Lot’s Familie

1 Mose 19,8       

Siehe, ich habe zwei Töchter, die wissen noch von keinem Manne; die will ich herausgeben unter euch und tut mit ihnen, was euch gefällt; aber diesen Männern  tut nichts, denn darum sind sie unter den Schatten meines Dachs gekommen.

So weit so gut. Wie er sich da allerdings als Vater verhält, das ist eigentlich ganz und gar nicht in Ordnung. Was er da tut, das ist Mißbrauch. Die Töchter „verkauft“ er, aber seine Gäste beschützt er. Ein krasses widersprüchliches Verhalten. 

Warum tut er das?  Um die Sodomer zu besänftigen? Er steht in diesem Punkt nicht zu seiner Familie. Ein liebender Vater würde seine Kinder, seine Frau beschützen. Warum liefert er sie diesem Mob aus? Will er Teil der Sodomiter Gesellschaft sein? Pluspunkte sammeln bei den Einheimischen und so integriert zu werden?

Tun wir nicht dasselbe, wenn wir gleichzeitig noch in beiden Welten wandeln? Damit meine ich, geistlich und weltlich zugleich gesinnt sein. So etwas geht gar nicht gut. Ob das, was die beiden Töchter dann mit ihrem Vater getan haben, die Folge des Handels ihres Vaters ist, das wäre durchaus möglich.

Doch Lot hat „Glück im Unglück“. Zwei Engel halten ihn von der Umsetzung seines Angebotes ab. Er „kommt mit einem blauen Auge davon.“

Fragenblock 2 > Lot’s Familie 1 – Lot selbst

·     In welchen Bereichen bist du zugleich geistlich und weltlich gesinnt?

·   In welchen Bereichen versuchst du es der „Welt“ recht zu machen, indem du ihren Verhaltensweisen

     nacheiferst?

·   Wie geht’s dir dann damit, wenn du trotz aller deiner Bemühungen zu ihnen gehören zu wollen,  wie ein

    Aussätziger behandelt wirst? (sie dich nicht integrieren wollen)

·   Oder kann es sein, daß deine Seele einen anderen Lebensweg für dich vorgesehen hat?

·   Was / wen gibst du preis aus dem geschützten Raum deiner Seele, obwohl der Schutz notwendig ist?

     Wen  / was soll stattdessen in dir geschützt bleiben?

·   Wann und wo hattest du schon einmal „Glück im Unglück“, so daß ein Plan von dir nicht zur Umsetzung

     geführt worden ist? Quasi „mit dem blauen Auge davongekommen bist?


Lot’s Töchter

Lot’s Töchter.  Die Ältere überredet die jüngere, ihren Vater so betrunken zu machen, um dann mit ihm zu schlafen, um ein Kind von ihm zu bekommen. Ziemlich perfide dieser Gedanke. Hier kommt das Gebot, daß der Nachwuchs keinen Geschlechtsverkehr mit den Eltern ausüben dürfen. Um es mit eigenen Worten auszudrücken.

Was sie da tun, das ist pervers. Wikipedia  beschreibt diesen Begriff mit folgenden Worten:

Perversion (von lat. perversus ‚verdreht‘, ‚verkehrt‘) bezeichnet eine Verkehrung ins Krankhafte oder Abnorme bzw. ein solches Empfinden und Verhalten. Umgangssprachlich wird der Begriff vielfach für ein stark abweichendes oder tabuisiertes Verhalten oder eine Entwicklung in diese Richtung verwendet.


Die Internet-Definition:

per·vẹrs

Adjektiv

abwertend



1.(in sexueller Hinsicht) widernatürlich.

"pervers veranlagt sein"

2.widersinnig/verdreht/abartig.



Die beiden jungen Frauen haben sich ein abnormes, krankhaftes Verhalten angeeignet. Sie kannten es nicht anders, weil sie nur die Menschen in Sodom zum Vorbild hatten

Fragenblock 3 > Lot’s Familie 2 – Die Töchter

·      Welche Personen haben dich geprägt, die du nun jetzt als abartig und verdreht erkennst?

·    Wo und wann handelst du gegen deine eigene Natur, indem du nicht mehr bei dir selbst bleibst?


Lot’s Frau

Lot’s Frau.  Auch aus ihrem Verhalten können wir lernen. 

1 Mose 19,26                    

Und Lots Frau sah hinter sich und ward zur Salzsäule

Zur Salzsäule werden, das bedeutet „vor Schreck erstarren“. Seine Frau erlebt ein Trauma. Wir, die wir ebenso traumatische Erfahrungen gemacht haben, sind quasi auch zur Salzsäule erstarrt. 

Salz, das ist jedem bekannt, konserviert, erhält das Leben. Und dieses Salz konserviert bzw. friert ein schreckliches Ereignis in unserer Seele ein. Es bleibt uns solange erhalten, bis wir den Mut finden, anders ausgedrückt,  auch gefunden haben, uns aus dieser Starre zu lösen. Was wir erhalten, das sind unsere Gefühle und Empfindungen.  

Mittlerweile werden diese Salzsäulen uns hinderlich. Was also tun? Hier ein von mir entwickelter Merksatz von mir:

GEDANKEN UND GEFÜHLE

KOMMEN UND GEHEN WIEDER

SIE DÜRFEN NIE FESTGEHALTEN WERDEN

Gedanken und Gefühle sind Momentaufnahmen

©Silke Maisack / Juni 2014

 

·        Das gilt für alle Situationen, Erlebnisse, Erfahrungen,

o   Ganz besonders aus der Vergangenheit

·      Verknüpfungen zwischen Gefühle und Gedanken und Ereignis müssen deshalb aufgelöst werden

o   Damit diese Gefühle und Gedanken  in ähnlichen Situationen, die im HEUTE stattfinden 

      Keinen Schaden mehr hinterlassen

Mir persönlich hat dieser Satz geholfen. Ich habe meine traumatischen Erlebnisse hinter mir gelassen. Außerdem: In dem Wort TRAUMA steckt das Wort TRAUM. Es ist wie ein Erwachen aus einem bösen Traum. Selbst die Seele erwacht aus den Träumen, den Traumatas.  Dieses Aufwachen ist ein langwieriger Prozeß. Es dauert eine gewisse Zeit, bis wir aus unserer Starre gelöst haben. 

Eine Säule ist eine Säule, etwas hohes, und nichts flaches, das auf dem Boden liegt. Eine Eisplatte löst sich schneller auf als ein Eisblock. Das gilt ebenso für das Loslassen / Entlassen unserer Gefühle und Gedanken, die durch ähnliche Erlebnisse zum ursprünglichen Ereignis hinzugekommen sind, das unser Trauma ausgelöst hat. 

Ein Trauma. Können wir das auch tatsächlich so nennen? Eigentlich schickt die Seele den betroffenen Teil sozusagen ins KOMA, um sich zu schützen. Das fatale dabei. Geschehen diese schlimmen Ereignisse im Kindesalter, fehlt es an Kompetenz, uns da wieder heraus zu befreien. Mittlerweile haben sich die Psychologie und die Psychotherapie sehr gut weiterentwickelt. Auch für Kinder gibt es therapeutische Hilfe.

Ja, aus dieser Erstarrung können wir uns lösen, wenn wir auch wirklich wollen. Doch wie gesagt, wir brauchen Mut , und es kostet je nach Intensität des schlimmen Erlebnisse ganz schön Überwindung. Dafür müssen wir auch den Blickwechsel vollziehehen: nach vorne sehen und damit aufhören, immer wieder auf jenes Ereignis zu starren.  Denn so werden wir festgehalten, und wir kommen nicht mehr voran im Leben.

Fragenblock 4 > Lot’s Familie 3 – Seine Frau

·      Welche traumatischen Erlebnisse gibt es bei dir?

·    Welche traumatischen Erlebnisse halten dich am vorwärtskommen fest, weil du ständig darauf schaust?

·    Willst du überhaupt dich aus deinen traumatischen Erlebnissen lösen, aufwachen und wieder Leben in dir spüren?


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Copyright:  Silke Maisack