Ankunft im Land

Die Landverteilung



Die Stämme im Westjordanland

Westjordanland = Das Gebiet westlich des Jordan bis zum Mittelmeer


Ephraim

Aus Ephraim sollen viele Völker hervorgehen. Sein Gebiet jedoch ist viel kleiner als das, was sein Bruder Manasse erhalten hat. Doch darum geht’s mir nicht. Mein Fokus liegt wie gewohnt auf unserem inneren Ephraim. Und schauen uns an, was das Lexikon zur Bibel S. 293 sagt

Namensbedeutung: Wohl  „Fruchtland“

Bei der Verteilung des Landes Kanaan erhielten die Ephraimiter ein Gebiet in der Mitte des Landes vom Jordan bis zum Mittelmeer, im Süden durch Dan und Benjamin, im Norden durch Manasse begrenzt (Jos 16,5-8). Dazu kamen einige Städte im Land Manasses (Jos 16,9; 17,8f).

Auch er ist also fruchtbar. Wenn wir ihren Stammbaum zurückverfolgen, dann war ihr Vater Josef der eigentliche Erstgeborene Jakobs, den er mit seiner geliebten Frau Rahel hatte. Lea war ja ungeliebt. Statt eines großen Gebietes liegt der Segen auf die Nachkommenschaft in Form von vielen Völkern.

1 Mo 17,4 Siehe, ich habe meinen Bund mit dir, und du sollst ein Vater vieler Völker werden

1 Mo 17,6 Und ich will dich sehr fruchtbar machen und will aus dir Völker machen und auch Könige sollen von dir kommen.


Dies hat unser Vater im Himmel zu Abraham gesagt. Und Jakob gab dies quasi weiter an Ephraim. Doch warum will der Vater im Himmel „Völker“ machen? Irgendwie ziemlich schwierig. Also gilt das, was wir bei Manasse ermittelt haben, ebenso für Ephraim

Der Begriff Volk bezeichnet Gruppen von Menschen, die aufgrund bestimmter kultureller Gemeinsamkeiten und enger Beziehungen sowie zahlreicher Verwandtschaftsgruppen miteinander verbunden sind.

Ursprünglich bezeichnete das Wort „Volk“ schlicht eine Menschenmenge, also viele Leute, so wie im Englischen von a lot of people die Rede ist. (wikipedia)

Viele Völker. Wie bekommen wir das mit uns selbst auf die Reihe, in Einklang? Und was ist im übertragenen Sinne mit Völker gemeint? Am ehesten kann ich mir die ganze Palette an Gefühlen und Emotionen vorstellen.  Im sichtbaren Bereich können wir das an den Reaktionen der verschiedenen Nationen ablesen.

Unser innerer Ephraim ist reich an Emotionen


Juda

Sein Gebiet liegt im Süden, hin zur Wüste Zin, entlang am Salzmeer, im Norden begrenzt von Benjamin und Dan. Und mitten im seinem Gebiet der Stamm Simeon. Nun ja. Es ist schon immens schwierig herauszufinden, wie das Land entsprechend zugeteilt wurde. Wir müssen ganz schön tief graben. Möglicherweise könnten die Segnungen von Jakob und Mose ein Schlüssel sein.

1 Mo 49,8 Juda, du bist's! Dich werden deine Brüder preisen. Deine Hand wird deinen Feinden auf dem Nacken sein, vor  dir werden deines Vaters Söhne sich verneigen.
9  Juda ist ein junger Löwe. Du bist hochgekommen, mein Sohn, vom Raube. Wie ein Löwe hat er sich  hingestreckt und wie eine Löwin sich gelagert. Wer will ihn aufstören?
10      Es wird das Zepter von Juda nicht weichen noch der Stab des Herrschers von seinen Füßen, bis dass  der Held komme, und ihm werden die Völker anhangen.
11       Er wird seinen Esel an den Weinstock binden und seiner Eselin Füllen an die edle Rebe. Er wird sein Kleid in  Wein waschen und seinen Mantel in Traubenblut.
12     Seine Augen sind dunkel von Wein und seine Zähne weiß von Milch.

Vor wem verneigt man sich in der Regel?

Was ist das Zepter?

Was ist der Stab des Herrschers? 

Vor einem König.

Das Zepter ist  Zeichen seiner Regentschaft.

Der Stab des Herrschers, das ist das Zeichen seiner Vollmacht. Was er sagt, das gilt.


Juda erhält das Zepter, den Stab des Herrschers. Das ist ein Hinweis auf Jesus, unserem König, der auch zugleich unser Hohepriester ist. Ihm werden die Völker anhangen. Doch da wir ein Königreich von Priestern sind und vor allem sein Vater auch unser Vater, und wir Jesus in allem nachfolgen, so erhält unser innerer Juda ebenso das Zepter.

Das Zepter in die Hand nehmen“ – wir sollen nicht träge sein, sondern unser Leben wieder in die eigene Hand nehmen, die Initiative ergreifen, wo es sinnvoll ist und uns nicht mehr alles vorschreiben lassen. Wir haben die Führung selbst in der Hand und lassen uns nicht mehr von den Umständen und unseren Emotionen bestimmen.

Mit dem Zepter und dem Stab in der Hand erhalten wir auch Macht:

Mt 10,1  und gab ihnen Macht über die unreinen Geister, dass sie die austrieben und heilten alle Krankheiten und alle Gebrechen.

Unser innerer Juda ist König und Autoritätsperson zugleich. Was er anordnet, das gilt.


Benjamin

Der zweite Sohn der Rahel, der jüngere Bruder von Josef. Die Segnungen von Jakob und Mose:

5 Mo 33,12 Und über Benjamin sprach er: Der Geliebte des HERRN wird sicher wohnen; allezeit wird Er die Hand über ihm halten und wird zwischen seine Höhen wohnen.

1 Mo 49,27 Benjamin ist ein reißender Wolf; des Morgens wird er Raub fressen und des Abends wird er Beute austeilen.


Benjamin als reißender Wolf. Und andererseits der Geliebte des Herrn. Wie passt das zusammen? Aber erst mal zum „Reißen“.

Hes 13,20 Darum spricht Gott der HERR: Siehe, ich will über eure Binden kommen, mit denen ihr die Seelen fangt, und will sie von euren Armen reißen und die Seelen, die ihr gefangen habt, befreien.
21 Und ich will eure Hüllen wegreißen und mein Volk aus eurer Hand erretten, dass ihr sie nicht mehr fangen  könnt. Und ihr sollt erfahren, dass ich der HERR bin.

Es geht um Befreiung. Unser innerer Benjamin ist ein Befreier. Er kommt als Befreier und reißt uns aus der Hand unserer Feinde. Und er kommt zur Unterstützung der anderen Stämme.

Befreien kann uns nur Jesus bzw. der Vater im Himmel, wenn wir das zulassen. Da gibt es ja noch die Segnung von Mose, wo er als Geliebter des Herrn bezeichnet wird und sicher wohnen im Lande – 5 Mo 33,12. Mehr darüber auf der Nachfolgeseite „Die Landverteilung 3“


Simeon

1 Mo 49,5 Die Brüder Simeon und Levi, ihre Schwerter sind mörderische Waffen.                                                                                                                      

6 Meine Seele komme nicht in ihren Rat, und mein Herz sei nicht in ihrer Versammlung; denn in ihrem Zorn haben sie Männer gemordet, und in ihrem  Mutwillen haben sie Stiere gelähmt.
7 Verflucht sei ihr Zorn, dass er so heftig ist, und ihr Grimm, dass er so grausam ist. Ich will sie versprengen in Jakob und zerstreuen in Israel.

Simeon hat sich damals für seine Schwester Dina eingesetzt, sie gerächt. Die Zerstreuung  ist nun wohl die Strafe. Zumindest beim oberflächlichen Blick. Bei ihm werden nur die Städte erwähnt, die ihm innerhalb von Juda zugeteilt wurden.

Simeon  - hängt mit hebr. „hören“ zusammen.  Das Hören ist wichtig, vor allem das Hören auf den Vater im Himmel, auf sein Wort. Da Zorn einiges anrichten kann, werden wir von Jakobus ermahnt:

 

Jak 1,19 Ihr sollt wissen, meine lieben Brüder: Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.
20 Denn des Menschen Zorn tut nicht, was vor Gott recht ist.

Des Menschen Zorn tut nicht, was vor dem König recht ist. Um es mit Juda zusammenzubringen.  Aus eigener Erfahrung weiß ich bzw. habe ich gelernt, die Emotionen wieder in die Seele, in das eigene Leben zu integrieren. Denn sie gehören dazu. Da ist es tatsächlich gut, innerhalb des Herrschaftsgebietes von Juda zu platzieren. So können wir souveräner damit umgehen, statt uns von ihnen beherrschen zu lassen.

Unser innerer Simeon ist dem König untergeordnet


Sebulon

1 Mo 49,13 Sebulon wird am Gestade des Meeres wohnen und am Gestade der Schiffe und reichen bis Sidon.

Nun ja, direkt am Meer wohnte er damals nicht gerade. Aber stattdessen betreibt er wohl Handelsbeziehungen zum Meer, möglicherweise auch über das Meer. Jedenfalls geht es um das kaufmännische Geschick, das auch wir benötigen. Ein Kaufmann kauft und verkauft.

Ähnliches Geschick sollen wir auch an den Tag legen.  In der Bibel gibt es ein paar Stellen, die uns ans Herz legen, was wir kaufen sollen:

Sir 51,33 Ich habe meinen Mund aufgetan und gelehrt. Kauft euch nun Weisheit, weil ihr sie ohne Geld haben könnt.

Eph 5,15 So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise,
16 und kauft die Zeit aus; denn es ist böse Zeit.

17 Darum werdet nicht unverständig, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist.
18 Und sauft euch nicht voll Wein, woraus ein unordentliches Wesen folgt, sondern lasst euch vom Geist erfüllen.


Vom Vater im Himmel bekommen wir seine Weisheit, wenn wir wie Salomo nur darum bitten. Doch warum kaufen? Vor allem die Zeit auskaufen? Wie ist das denn zu verstehen? Erst einmal den Begriff „Zeit“ klären. Der Definition nach Wikipedia ein physikalische Größenart. Klar, wir kennen schließlich die Jahreszeiten, die Stunde, das Jahr, Monat, Tag. Im Gegenzug gibt es die Ewigkeit.

Doch was ist nun die „Zeit auskaufen“?  im Internet habe ich diese Seite gefunden, da geht’s ausführlicher um das Thema Zeit. Ich könnte es nicht besser erklären.   siehe Link:

Unser innerer Sebulon nutzt sinnvoll die Zeit und beschäftigt sich ausgiebig mit dem Wort des Vaters im Himmel, mit seinen geistlichen Gaben dient er seinen Nächsten


Issachar

Lexikon zur Bibel S. 567/568

Im Segen des Mose wird Issachar mit Sebulon zusammen genannt (5 Mo 33,18f). Dies soll Issachars Nachkommen als einen Stamm kennzeichnen, der Lasten auf sich nimmt, lebhaften Handel treibt und die Ruhe und den im Handel erworbenen Reichtum liebt.

Um welche Last geht’s hier eigentlich? Jesus selbst teilt uns dieses hier mit:

Mt 11,29   Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so  werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.

Mt 11,30   Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht


Was meint Jesus mit Joch? Lt. Lexikon zur Bibel S. 623/624: Joch konnte aber auch weitaus positiver verstanden werden, nämlich als konsequentes Beachten der Weisheit Gottes (Sir 6,24-32; 51,34). Diese Bedeutung meint Jesus wohl, wenn er dazu aufruft, sein Joch, das nicht zu schwer ist, auf sich zu nehmen (Mt 11,29): Es besteht in seiner Lehre (vgl. auch Mt 28,20).

Natürlich ist es am Anfang schwer, wie vieles, was wir erst lernen und verstehen müssen. Doch je länger und häufiger wir uns mit seinem Wort auseinandersetzen, desto mehr verstehen wir. Dazu gehört auch die Gemeinschaft mit dem Vater im Himmel. Und bis da eine innige und recht enge Beziehung besteht, dauert das einige Zeit. Das ist wie in jeder menschlichen Beziehung. Es braucht seine Zeit, bis man sich gut genug kennt und den anderen versteht, was er / sie sagen will.

Was können wir zu unserem inneren Issachar sagen? Er liebt das Wort unseres Vaters im Himmel. In diesem Punkt ist seinem Bruder Sebulon gleich.

Unser innerer Issachar liebt ebenso das Wort. Seine Last sind das Halten der Gebote unseres Vaters im Himmel

 1 Joh 5,3 Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.


Asser

1 Mo 49,20   Assers  Brot wird fett sein, und er wird leckere Speise wie für Könige geben.



5 Mo 33,24 Und über Asser sprach er: Asser ist gesegnet unter den Söhnen. Er sei der Liebling seiner  Brüder und  tauche seinen Fuß in Öl.
25  Von Eisen und Erz sei der Riegel deiner Tore; dein Alter sei wie deine Jugend!


Lexikon zur Bibel S. 105: Der Segen Jakobs (1 Mo 49,20) und ebenso der des Mose (5 Mo 33,24f) verheißen ihm ein fruchtbares Land als Wohnsitz

Lexikon zur Bibel S. 269Eisen:  Im übertragenen Sinn ist Eisen das Bild für Härte und Kraft (5 Mo 28,48; Hiob 19,24; Ps 107,16; Jes 48,4; Jer 1,18; 17,1; Hes 4,3). Ein Gemisch von Eisen und Ton dagegen bezeichnet Uneinheitlichkeit und Schwäche (Dan 2,33.41-43).

Eine gewisse Härte benötigen wir Leben, wenn es darum geht, den Versuchungen zu widerstehen. Denn Petrus empfiehlt zum Thema Verführung:

1 Petr 5,8 Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge.
9 Dem widersteht, fest im Glauben, und wisst, dass ebendieselben Leiden über eure Brüder in der Welt gehen.

Aber da haben wir bei ihm noch Brot und Öl. Brot, das ist Wort unseres Vaters im Himmel, unsere Speise. Und das Öl ist das Bild für den Hl. Geist. Es ist sehr gut möglich, daß im Gebiet von Asser sehr viele Ölbäume (Olivenbäume) wachsen. So kann er reichlich das Öl für die Salbung und für die Medizin herstellen.

Fettes Brot. Zur Brotherstellung braucht man logischerweise Getreide. Mit „fettes Brot“ ist wohl auch gemeint, daß der Ackerboden, auf dem der Weizen oder die Gerste wächst, sehr fruchtbar ist.

Unser innerer Asser ist gesegnet mit Fruchtbarkeit


Naftali

Im Segen von Jakob wird er als schneller Hirsch bezeichnet. Wie können wir das verstehen? In Ri  4,6-10 eilt er mit seinem Heer zu Hilfe, um Israel aus der Hand von Feinden zu befreien. Schnell ist auch unser Vater im Himmel:

Ps 147,15  Er sendet sein Gebot auf die Erde, sein Wort läuft schnell.

Zef 1,14    Des HERRN großer Tag ist nahe, er ist nahe und eilt sehr. Horch, der bittere Tag des HERRN! Da werden die Starken schreien.


Unser Vater im Himmel hilft schnell, auch wenn er uns ausgestattet mit seiner  Vollmacht und wir in seinem Namen. Unser innerer Naftali ist quasi die schnelle Eingreiftruppe, wenn es darum geht, sich und anderen zu helfen.


Dan                          

1 Mo 49,16  Dan wird Richter sein in seinem Volk wie nur irgendein Stamm in Israel.

Richter.  Wenn wir dieses Wort hören, dann geht in den meisten von euch ein Gedanken- und Gefühls-Karussell ab. Das erinnert uns an die Zeit, als wir negative Urteile über uns zu hören bekamen und uns damit einen Stempel aufgedrückt haben.  Doch was bedeutet das Richten wirklich?

Lexikon zur Bibel S. 970: Richten bedeutet in der Bibel sowohl Richtung geben (vgl. 1 Sam 7,3; 2 Thess 3,5), zum Recht verhelfen (vgl. die Richter), das Urteil fällen, Gericht halten (Recht, Rechtssprechung) wie auch allg. beurteilen

Wem kommt das Richten zu?

Lexikon zur Bibel S. 970: Nur Gott allein kommt in Wahrheit das Richten zu. Das NT warnt immer wieder vor dem Richten und verdammenden Urteilen der Menschen untereinander: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet; denn nach welchem Recht (Maßstab) ihr  richtet, werdet ihr gerichtet werden“ (Mt 7,1f; LK 6,37). 

Paulus stellt die Richtenden zur Rede, wer sie denn seien, daß sie einen anderen (Röm 12,1; 14,13), einen fremden Knecht (V.4) bzw. ihren Bruder (V.10) richten. Und Jakobus macht klar, daß der, der seinen Bruder hinter dem Rücken verurteilt, das Gesetz richtet (Jak 4,11f), weil er nämlich nicht aus helfender Liebe zu ihm handelt.

Unterschieden davon ist aber das Richten über geistliche Dinge (1 Kor 2,13f; Apg 15) und Weissagungen (1 Kor 14,29), also das vom Glauben bestimmte sachliche Beurteilen von Dingen des Glaubens und der Lebensordnung der Gemeinde; dazu ist die Gemeinde sogar verpflichtet.

Unser innerer Dan ist ein Richter über die geistlichen Dinge. Er kümmert sich um die sachliche Beurteilung, wenn es um den Glauben geht, um die Beurteilung dessen, was in der Welt um uns herum geschieht. Das ist auch bitter notwendig. Denn auch wenn wir Probleme irdischer Natur haben, so haben wir es mit viel größeren Dingen zu tun, die mit der für uns unsichtbaren Welt zu tun haben.


Stamm Levi: siehe Seite "Die Landverteilung 3"


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