JESUS - Sein Leben und Wirken

Das Fasten



Das Fasten, ein Thema, das jährlich wiederkehrt. Vor allem, wenn bei den Christen die Faschings- und Karnevalstage vorbei sind. Diese Zeit geht dann bis Ostern.

Bei den Christen dauert die Fasten- oder Passionszeit von Aschermittwoch bis Ostern. In dieser Zeit soll sich der Mensch durch Enthaltsamkeit neu besinnen, Buße tun und die Nähe zu Gott suchen. Es gibt heute aber keine strengen Regeln mehr. ... Die kleine Fastenzeit der Christen ist der Advent. [planet-wissen.de]

Das Fasten, das machen nicht nur die Christen, sondern auch die Juden und die Muslime. Letztere nennen das Ramadan.

Der Ramadan (arabisch رمضانDMG ramaḍān ‚heißer Monat‘) ist der Fastenmonat der Muslime und neunter Monat des islamischen Mondkalenders. In ihm wurde nach islamischer Auffassung der Koran herabgesandt. [wikipedia]

Das Fasten, wenn ich mir so die Beschreibung des Ramadan in Wikipedia anschaue, eine echte Freiheit besteht offensichtlich nicht. Alle Muslime müssen fasten.

Unsere Pharisäer, wie wir in der Bibel erfahren, fasten ja auch, immer wieder. Aus welchen Gründen, das geht nicht hervor. 

Das Fasten, was finden wir im Internet als Information, wie es die Juden mit dem Fasten haben?

Juden haben mehrere Fastentage: vor Purim, vor Pessach, an Jom Kippur. Stets gilt aber die Regel: Faste nie länger als 25 Stunden am Stück - die Gesundheit geht vor. Der strengste Fasttag im Judentum ist der Versöhnungstag Jom Kippur.20.03.2017 https://www.br.de/themen/religion/fasten-weltreligionen-judentum-100.html


Hm. Auf der „religiösen“ Ebene haben wir 3 verschiedene Arten, wie das Fasten praktiziert wird. Das bringt uns so nicht weiter. Also erst einmal klären, was FASTEN überhaupt bedeutet. Zumal das ja bereits im AT steht, im 3. Buch des Mose bereits.

Als Fasten wird die völlige oder teilweise Enthaltung von allen oder bestimmten Speisen, Getränken und Genussmitteln über einen bestimmten Zeitraum hinweg, üblicherweise für einen oder mehrere Tage, bezeichnet. Wird nur eine ganz konkrete Art der Nahrung oder ein Genussmittel weggelassen oder eingeschränkt, spricht man von Enthaltung oder Abstinenz. [wikipedia]

In der Regel geht’s vor allem heutzutage um die Enthaltung. Aber Enthaltung von was? Und da wir uns entschieden haben, in Gemeinschaft mit Jesus, unserem Vater im Himmel und dem Heiligen Geist zu leben, da wollen wir auch immer wieder mal gerne fasten. 

Wenn wir uns von etwas enthalten, also für eine Weile auf etwas verzichten, tut es ja auch wirklich unserer Seele gut. 

Wenn wir uns enthalten wollen, dann wollen wir das in Übereinstimmung mit der Bibel tun. Was aber nicht heißt, daß wir dabei nicht gesetzlich werden wie die Pharisäer, und das auch noch unserem Umfeld aufzwingen, daß sie es uns gleich tun in der gleichen Art und Weise, sondern suchen unseren eigenen persönlichen Fastenstil zu finden.

Schließlich sind unsere Lebensentwürfe heutzutage sehr unterschiedlich. Um auf den sogenannten grünen Zweig zu kommen, schauen wir uns alle Bibelstellen an, die das Fasten zum Thema haben.


3 Mose 16,29 Auch soll euch dies eine ewige Ordnung sein: Am zehnten Tage des siebenten Monats sollt ihr fasten und keine Arbeit tun, weder ein Einheimischer noch ein Fremdling unter euch.
30 Denn an diesem Tage geschieht eure Entsühnung, dass ihr gereinigt werdet; von allen euren Sünden werdet ihr gereinigt vor dem HERRN.
31 Darum soll es euch ein hochheiliger Sabbat sein und ihr sollt fasten. Eine ewige Ordnung sei das.

3 Mose 16,32 Es soll aber solche Entsühnung schaffen ein Priester, den man gesalbt und dessen Hände man gefüllt hat, dass er Priester sei an seines Vaters statt. Und er soll die leinenen Kleider anlegen, die heiligen Kleider,
33 und soll so entsühnen das Allerheiligste, die Stiftshütte, den Altar, die Priester und alles Volk der Gemeinde.
34 Das soll euch eine ewige Ordnung sein, dass ihr Israel einmal im Jahr entsühnt wegen aller seiner Sünden.


Also, um was geht es in dieser Bibelstelle? Wir sollen uns entsühnen, und das 1x im Jahr. Es wird alles entsühnt, gereinigt. Da wird alles grundgereinigt.

Diese Bibelstelle galt damals dem Volk Israel. Aber hat sie noch Bestand, obwohl der Tempel, die Stiftshütte gar nicht mehr baulich existieren?

Ich sage Ja. Denn heute sind wir, wie Paulus schreibt, die Wohnung, der Tempel unseres Vaters im Himmel, die des Heiligen Geistes und von Jesus.

Auch wir sollen uns reinigen, unsere Sünden bekennen. Doch seit dem ersten Wirken von Jesus, müssen wir nicht zum bestimmten Tag warten, sondern es ist uns jederzeit möglich, dies zu tun und den Vater im Himmel um Vergebung zu bitten

Das Fasten, der Verzicht auf das Essen, eher auf üppigeres Essen, hilft uns, daß wir uns besser uns auf den Vater im Himmel ausrichten. Und da halten wir es wirklich wie das Volk Gottes. 

Wir nehmen uns da den Tag vor, an dem wir nicht arbeiten (müssen). Das sind in unserem modernen Zeitalter bzw. modernen Kalender nun mal in der Regel die Wochenenden. Diese sind ideal. Wir fasten an dem Tag, welchen wir Samstag nennen, so daß wir am Sonntag in aller Ruhe unserem Körper wieder Nahrung zuführen können.

Dann geht’s an das Bekenntnis der Sünden. Keine Bange, das Fasten, um die Sünden zu bekennen, ist kein heutzutage nicht zwingend. Ihr könnt eure Fehlverhalten auch bekennen, wenn ihr nicht fastet bzw. fasten wollt. Das Fasten, um Sünden zu bekennen, ist freiwillig.


3 Mose 23,27 Am zehnten Tage in diesem siebenten Monat ist der Versöhnungstag. Da sollt ihr eine heilige Versammlung halten und fasten und dem HERRN Feueropfer darbringen
28 und sollt keine Arbeit tun an diesem Tage, denn es ist der Versöhnungstag, dass ihr entsühnt werdet vor dem HERRN, eurem Gott.
29 Denn wer nicht fastet an diesem Tage, der wird aus seinem Volk ausgerottet werden.

3 Mose 23,30 Und wer an diesem Tage irgendeine Arbeit tut, den will ich vertilgen aus seinem Volk.
31 Darum sollt ihr keine Arbeit tun. Das soll eine ewige Ordnung sein bei euren Nachkommen, überall, wo ihr wohnt.
32 Ein feierlicher Sabbat soll er euch sein und ihr sollt fasten. Am neunten Tage des Monats, am Abend, sollt ihr diesen Ruhetag halten, vom Abend an bis wieder zum Abend.


Diese ewige Ordnung betrifft eher das Volk Israel. Doch wir können uns dank Jesus jederzeit und überall uns mit unserem Vater im Himmel aussöhnen. Und ob alle, die nicht fasten (wollen), in unserem Zeitalter tatsächlich vertilgt, ausgerottet werden von ihm, darüber ist nichts bekannt.


4 Mose 29,7 Am zehnten Tag dieses siebenten Monats soll heilige Versammlung sein, und ihr sollt fasten und keine Arbeit an diesem Tage tun,
8 sondern als Brandopfer dem HERRN zum lieblichen Geruch opfern: einen jungen Stier, einen Widder, sieben einjährige Schafe ohne Fehler
9 mit ihren Speisopfern: drei Zehntel feinstes Mehl, mit Öl vermengt, zu dem jungen Stier, zwei Zehntel zu dem Widder
10 und ein Zehntel zu je einem der sieben Schafe,
11 dazu einen Ziegenbock zum Sündopfer außer dem Sündopfer zur Sühnung und dem täglichen Brandopfer mit seinem Speisopfer und mit ihren Trankopfern.

Die Israeliten sollten dann noch dazu diese genannten Opfergaben bringen an diesem Tag der Versöhnung. Wie aber steht es bei uns? Wie sieht das bei uns aus? Dazu verweise ich auf meinen Artikel „Darbringung von Opfergaben“  im Artikel-Block „Am Berg Sinai“ . Auf der Seite „Darbringung von Opfergaben 4“ habe ich den damaligen Ablauf der Darbringung auf unsere heutige Zeit übertragen


4 Mose 30,14 Alle Gelübde und alle Eide, mit denen sie sich verpflichtet hat zu fasten, kann ihr Mann bekräftigen oder aufheben, also:
15 wenn er dazu schweigt von einem Tage zum andern, so bekräftigt er alle ihre Gelübde und Verpflichtungen, die auf ihr liegen, weil er geschwiegen hat an dem Tage, da er's hörte;
16 hat er's aber gehört und hebt es erst später auf, so soll er ihre Schuld tragen.

Gelübde und Fasten. Hier fastet nur die Frau, und das solange, bis das Gelübde sich erfüllt hat. Doch erst gilt es zu klären, was überhaupt ein Gelübde ist:

Ein Gelübde (von althochdeutsch gilubida „geloben“) ist ein feierlich abgelegtes Versprechen, sich an eine Regel zu halten oder einen Vorsatz (zum Beispiel eine Pilgerreise) zu erfüllen. 

Im Alten Testament ist das Gelübde eine „häufig und wie selbstverständlich praktizierte Art des Verhaltens Gott gegenüber“ 

Im 4. Buch Mose im 30. Kapitel (Num 30) wird auf die unbedingte Verpflichtung von Gelübden von Männern und die sie bedingt, eingegangen, weil die Zustimmung des Vaters oder des Mannes die Geltung von Gelübden von Frauen abhängig sei. [wikipedia]

Hm. Sehr schwierig. Die Frauen mußten hierfür die Zustimmung holen, entweder vom Vater oder vom Mann. Das liegt wohl daran, daß die Väter bzw. die Ehemänner die Oberhäupter waren. Und heute? Unser Leben ist komplizierter und stressiger geworden. Daher sollten wir selbst besser kein Versprechen abgeben, und das mit diesen Gelübden lieber sein lassen.


2 Sam 12,21 Da sprachen seine Männer zu ihm: Was soll das, was du tust? Als das Kind lebte, hast du gefastet und geweint; nun es aber gestorben ist, stehst du auf und isst?
22 Er sprach: Als das Kind noch lebte, fastete ich und weinte; denn ich dachte: Wer weiß, ob mir der HERR nicht gnädig wird und das Kind am Leben bleibt.
23 Nun es aber tot ist, was soll ich fasten? Kann ich es wieder zurückholen? Ich werde wohl zu ihm fahren; es kommt aber nicht wieder zu mir zurück.

Hier geht es um das Kind, das David mit Batseba gezeugt hat, während diese noch verheiratet war. Ob wir ebenso fasten wollen, wenn das eigene Kind um das Leben kämpft, das herauszufinden, das überlasse ich euch.


1 Könige 21,9 Und schrieb in den Briefen: Lasst ein Fasten ausrufen und setzt Nabot obenan im Volk
10 und stellt ihm zwei ruchlose Männer gegenüber, die da zeugen und sprechen: Du hast Gott und den König gelästert! Und führt ihn hinaus und steinigt ihn, dass er stirbt.
11 Und die Ältesten und Oberen, die mit ihm in seiner Stadt wohnten, taten, wie ihnen Isebel entboten hatte, wie sie in den Briefen geschrieben hatte, die sie zu ihnen sandte,

1 Könige 21,12 und sie ließen ein Fasten ausrufen und ließen Nabot obenan im Volk sitzen.
13 Da kamen die zwei ruchlosen Männer und stellten sich ihm gegenüber und verklagten Nabot vor dem Volk und sprachen: Nabot hat Gott und den König gelästert! Da führten sie ihn vor die Stadt hinaus und steinigten ihn, dass er starb.
14 Und sie sandten zu Isebel und ließen ihr sagen: Nabot ist gesteinigt und tot.


Fasten als Vorwand. Die Isebel hätte den Nabot auch heimlich umbringen lassen können ohne diese Anklage. Die Lästerung lag wohl darin, daß Nabot sich geweigert, dem König Ahab seinen fruchtbaren Weinberg zu überlassen. Und in den Augen der Isebel war das ein Affront gegen den König. Denn was der König verlangt, das hat man ihm auch zu geben


2 Chr 20,3 Joschafat aber fürchtete sich und richtete sein Angesicht darauf, den HERRN zu suchen; und er ließ in ganz Juda ein Fasten ausrufen.

Das klingt schon besser. Wir fasten, um den Herrn zu suchen


Esra 8,21 Und ich ließ dort am Fluss bei Ahawa ein Fasten ausrufen, damit wir uns vor unserm Gott demütigten, um von ihm eine Reise ohne Gefahren zu erbitten für uns und unsere Kinder und alle unsere Habe.
22 Denn ich schämte mich, vom König Geleit und Reiter zu fordern, um uns auf dem Wege vor Feinden zu helfen. Denn wir hatten dem König gesagt: Die Hand unseres Gottes ist zum Besten über allen, die ihn suchen, und seine Stärke und sein Zorn gegen alle, die ihn verlassen.
23 So fasteten wir und erbaten solches von unserm Gott; und er erhörte uns.

Auch das klingt sympathisch: Wir fasten, um uns unter die Hand unseres Vaters im Himmel zu beugen und ihn um Schutz für unsere bevorstehende Reise oder um Gelingen für andere Vorhaben zu bitten 


Neh 9,1 Am vierundzwanzigsten Tage dieses Monats kamen die Israeliten zu einem Fasten zusammen, in Säcke gehüllt und mit Erde auf ihren Häuptern.
2 Und es sonderten sich die Nachkommen Israels von allem fremden Volk ab und traten hin und bekannten ihre Sünden und die Missetaten ihrer Väter.

Warum sie fasten, geht sehr klar aus dem Text hervor. Und muß nicht weiter vertieft werden.


Est 4,16 So geh hin und versammle alle Juden, die in Susa sind, und fastet für mich, dass ihr nicht esst und trinkt drei Tage lang, weder Tag noch Nacht. Auch ich und meine Dienerinnen wollen so fasten. Und dann will ich zum König hineingehen entgegen dem Gesetz. Komme ich um, so komme ich um.
17 Mordechai ging hin und tat alles, was ihm Ester geboten hatte.

Die Königin Esther, ein junge Frau aus dem Volk Israel bittet ihr Volk in dieser Stadt um Unterstützung für ein wichtiges Vorhaben. Worum es geht, das lest ihr alles im Buch Esther


was dem Vater im Himmel nicht gefällt

Jes 58, 4 Siehe, wenn ihr fastet, hadert und zankt ihr und schlagt mit gottloser Faust drein. Ihr sollt nicht so fasten, wie ihr jetzt tut, wenn eure Stimme in der Höhe gehört werden soll.
5 Soll das ein Fasten sein, an dem ich Gefallen habe, ein Tag, an dem man sich kasteit, wenn ein Mensch seinen Kopf hängen lässt wie Schilf und in Sack und Asche sich bettet? Wollt ihr das ein Fasten nennen und einen Tag, an dem der HERR Wohlgefallen hat?

was dem Vater im Himmel gefällt

Jes 58,6 Das aber ist ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast, lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg!
7 Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!


was uns erwartet, wenn Jes 58,6.7 beherzigen

Jes 58,8 Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird deinen Zug beschließen.
9 Dann wirst du rufen und der HERR wird dir antworten. Wenn du schreist, wird er sagen: Siehe, hier bin ich. Wenn du in deiner Mitte niemand unterjochst und nicht mit Fingern zeigst und nicht übel redest,
10 sondern den Hungrigen dein Herz finden lässt und den Elenden sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag.

Jes 58,11 Und der HERR wird dich immerdar führen und dich sättigen in der Dürre und dein Gebein stärken. Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser fehlt.
12 Und es soll durch dich wieder aufgebaut werden, was lange wüst gelegen hat, und du wirst wieder aufrichten, was vorzeiten gegründet ward; und du sollst heißen: »Der die Lücken zumauert und die Wege ausbessert, dass man da wohnen könne«.


Na, diese Bibelstelle! Hier sagt der Vater im Himmel uns ganz deutlich seine Meinung über unsere Art zu fasten. Vielmehr zu den Menschen damals. Diese Worte gelten auch heute noch. Vor allem, weil er auch sagt, klar und deutlich, woran er Gefallen hat, wenn wir fasten (wollen)

Mit eigenen Worten: er möchte, daß wir keine Bußgewänder uns anziehen und unseren Kopf  hängen lassen. Vor allem sollen wir nicht miteinander streiten. Stattdessen teilt er uns mit, woran er Gefallen hat:

·         Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast,

·      lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast!

·      Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg!

·       Brich dem Hungrigen dein Brot, und

·       die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus!

·       Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und

 

·       entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!


Mit anderen Worten: wir geben jedem die Freiheit zurück, denen wir Unrecht angetan haben und machen jeder Unterdrückung ein Ende, etc.


Jer 14,12 Denn wenn sie auch fasten, so will ich doch ihr Flehen nicht erhören; und wenn sie auch Brandopfer und Speisopfer bringen, so gefallen sie mir doch nicht, sondern ich will sie durch Schwert, Hunger und Pest aufreiben.

Joel 2,12 Doch auch jetzt noch, spricht der HERR, bekehrt euch zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen!
13 Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und bekehrt euch zu dem HERRN, eurem Gott! Denn er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte, und es gereut ihn bald die Strafe.

Joel 2,14 Wer weiß, ob es ihn nicht wieder gereut und er einen Segen zurücklässt, sodass ihr opfern könnt Speisopfer und Trankopfer dem HERRN, eurem Gott.
15 Blast die Posaune zu Zion, sagt ein heiliges Fasten an, ruft die Gemeinde zusammen!


Das Fasten: mit ganzem Herzen, mit Weinen, mit Klagen und heilig noch dazu. Heilig, das bedeutet für mich, mit dem gebotenen Ernst und auf den Vater im Himmel ausgerichtet. 


Jona 3,5 Da glaubten die Leute von Ninive an Gott und ließen ein Fasten ausrufen und zogen alle, Groß und Klein, den Sack zur Buße an.

Den Bewohnern von Ninive wurde der Untergang angekündigt. Und sie haben die Chance genutzt, Buße zu tun, wirklich umzukehren, und konnten so das Gericht unseres Vaters im Himmel abwenden.


Sach 7,3 und ließ die Priester, die zum Hause des HERRN Zebaoth gehörten, und die Propheten fragen: Muss ich immer noch im fünften Monat weinen und Fasten halten, wie ich es nun so viele Jahre getan habe?
4 Und des HERRN Zebaoth Wort geschah zu mir:
5 Sage allem Volk im Lande und den Priestern und sprich: Als ihr fastetet und Leid trugt im fünften und siebenten Monat diese siebzig Jahre lang, habt ihr da für mich gefastet?
6 Und wenn ihr esst und trinkt, esst und trinkt ihr da nicht für euch selbst?

Eine berechtigte Frage, die unser Vater im Himmel da in Vers 5 stellt. Für wen fasten wir eigentlich? Um unseretwillen oder für den Vater im Himmel, ohne daß wir unsere inneren Einstellungen verändern? Jetzt mal unabhängig davon, weshalb das Volk ganze 70 Jahre das tun mußte. 


Sach 8,19 So spricht der HERR Zebaoth: Die Fasten des vierten, fünften, siebenten und zehnten Monats sollen dem Hause Juda zur Freude und Wonne und zu fröhlichen Festzeiten werden. Doch liebt Wahrheit und Frieden!

Das Fasten: es soll eine Freude sein. Fröhlich sollen wir sein, wie wir es hier in dieser Bibelstelle lesen


Grundsätzlich gilt jedoch, all diese Bibelstellen, die ich hier erwähne, im Zusammenhang mit den Versen davor und danach zu lesen. Und ergründet selbst, wie das für uns heute zu verstehen ist. Schließlich kann ich nicht alles für euch herausfinden. 

Denn jetzt wenden wir uns den Stellen im Neuen Testament zu.  Und die haben es ebenso in sich. Zumindest die Stellen, in denen die Jünger des Johannes bei Jesus das Thema Fasten ansprechen.


Matth 6,16 Und wie ihr fastet, nicht sollt ihr bekümmert sein wie die Diener der Gesichter; denn gefälscht sind diese ihre Gesichter, um zu erscheinen als Fastende vor den Menschen. Und Amen! Sagend bin ich euch, daß sie ihren Lohn erhalten haben

17 Vielmehr, du, wie du fastest, wasche dein Gesicht und salbe dein Haupt.

 

18 Daß nicht du zeigst vor den Menschen, daß du fastest; sondern vor deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater sieht ins Verborgene; er wird dich belohnen

Hier ist es doch wirklich einfach: Wir verhalten uns im Alltag ganz normal, indem wir täglich wie sonst auch unser Äußeres pflegen. Wenn wir fasten, dann wirklich vor dem Vater im Himmel. Wir enthalten uns für eine gewisse Zeit der Dinge, die uns sonst ablenken könnten, wenn wir den Herrn bzw. den Vater im Himmel bewußt suchen, um in dieser Zeit so manches im Leben zu klären.

Das Fasten muß hierbei wirklich nicht der Verzicht auf das Essen sein. Und es müssen auch wirklich nicht die 40 Tage sein, die Jesus gefastet hat. 


Matth 9,14 Da haben sich genähert zu ihm die Jünger Jochanans und haben gesagt: Warum fasten wir und Pharisäer viel, aber deine Jünger fasten nicht?

 

15 Gesagt hat Jeschua zu ihnen: Vermögen die Kinder des Brautgemachs zu fasten, während der Bräutigam mit ihnen ist? Aber kommen werden Tage, da genommen wird von ihnen der Bräutigam; und dann werdet ihr fasten.

Bei dem Bräutigam handelt es sich um Jesus, der dann von ihnen genommen wird. Wir fasten da aller nicht nur, wir halten auch immer wieder das Abendmahl zu seinem Gedenken, bis er wiederkommt. 


So, wir haben nun die Bibelstellen, die das Fasten zum Thema haben, betrachtet. Wir wollen jetzt versuchen, das Fasten in unsere heutige Zeit zu integrieren – ohne Zwänge,  und vor allem, unabhängig vom Kirchenjahr. 

Und wir wollen und werden es auch nicht wie dieser Pharisäer machen, der sehr viel von sich hält.

Lk 18,9 Er sagte aber zu einigen, die sich anmaßten, fromm zu sein, und verachteten die andern, dies Gleichnis:
10 Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner.
11 Der Pharisäer stand für sich und betete so: Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zöllner.
12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme.
13 Der Zöllner aber stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig!
14 Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, nicht jener. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.


Doch zunächst mal gibt es hier eine tabellarische Übersicht mit den aus meiner Sicht für uns wichtigen Bibelstellen: 

Bibelstelle Grund für das Fasten Unsere Fastenweise Ziel / Ergebnis
3 Mose 16,29-34

Entsühnung, Reinigung von allen Sünden =

Bekenntnis unserer Sünden

Verzicht auf Nahrung 

Bekenntnis der Sünden

Versöhnung mit dem

Vater im Himmel

2 Sam 12,21-23

Krankes Kind

Fasten und weinen,

solange es am Leben ist  bzw. bis es wirklich sicher ist, daß es am Leben bleibt

Das Kind bleibt doch am Leben

1 Könige 21

Vorwand, um Nabot anzuklagen wegen Lästerung

   
2 Chr 20,3

den Herrn suchen

   
Esra 8,21-23

sich beugen unter die Hand des Vaters im Himmel, um ihn um Schutz zu bitten für die bevorstehende Reise

   
Neh 9,1.2

Bekenntnis der eigenen Sünden und die der Väter

   
Esther 4,16.17

Unterstützung für jemand, der etwas bestimmtes vorhat

   
Jes 58,4-12   siehe Verse 6+7 siehe Verse 8-12
Bekenntnis der Sünden, Umkehr zum Vater im Himmel unsere Herzen zerreißen, weinen, klagen  
Untergang der Stadt Ninive    
 

Gesicht: gewaschen

Haupt: gesalbt

vor dem Vater im Himmel, nicht vor den Menschen

 

Und nun zu uns. Wir legen jetzt die Bibelstellen beiseite und stellen uns an diese Fragen:

·         Fasten – was bedeutet das für mich persönlich

·         Fasten – was sind meine persönlichen Gründe für das Fasten

·         Fasten – wie lange will ich fasten

·         Fasten – wie häufig im Laufe des Jahres will ich fasten

·         Fasten – warum will ich fasten?

Und jede zusätzliche weitere Frage, die euch und mir in den Sinn kommen.

Fasten – was bedeutet das für mich persönlich? Hilfreich sind wie so oft, wie ich es öfters erlebe, die Synonyme, die es dazu gibt, sowie das Gegenteil von Fasten.

Synonyme

hungern

sich kasteien

abspecken

entbehren

abnehmen

Gegenteil

Völlerei


Damit ist jedoch nicht das Fasten gemeint, wie es in der Bibel gemeint. Es geht darum, daß vor allem unsere Seele fastet, vielmehr sich enthält von dem, wie sich die Welt verhält und lebt. Als Kinder unseres Vaters im Himmel sollen wir uns nicht mehr dieser Welt gleichstellen

Röm 12,2 Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene

Mein Fasten geht also zuerst dahin, daß ich mehr und mehr mich dem Vater im Himmel zuwende, und von ihm das erhalte, was ich zum Leben brauche und vor allem mich mit dem begnüge, was ich an materiellen Dingen, die durchaus nützlich sind, wirklich benötige, um meinen Alltag zu erleichtern.

Weniger ist mehr“  oder auch „Weniger ist genug

Von was ihr euch trennt bzw. trennen wollt, das seht ihr ja selbst am besten. Den Zeitpunkt der Trennung bestimmt ihr selbst. Bleibt dabei locker und gelassen, erzwingt nicht einen bestimmten Tag, wo ihr ans „Ausmisten/Entrümpeln“ geht. Macht das nur, wenn euch wirklich danach ist. 

Überlegt euch, wohin ihr diese Dinge gebt, die wirklich noch in Ordnung sind. Es gibt nach wie vor Menschen, die dieses oder jenes gut gebrauchen können und sich darüber freuen. Ihr werdet sehen, daß da einiges – vor allem beim „Kleinkram“  zusammenkommt, was dann eure Wohnung / euer Haus verläßt und neue Besitzer findet.

Allerdings müßt ihr nicht alles auf einmal ausmisten. Sondern macht das immer wieder mal. Eben wie euch danach im Herzem ist, im Laufe des Jahres bzw. der nächsten Jahre bzw. im Laufe eures Lebens. 

Mein Fasten geht als zweites dahin, daß ich immer mal für einen Tag dem Körper nicht so viel feste Nahrung zuführe, sondern mehr trinke (der Körper benötigt immer genügend Flüssigkeit). Einen Obst-Tag mache, öfters auf Fleisch verzichte und dafür mehr Gemüse, d.h. öfters auch vegetarisch koche.

Daß der vermehrte Genuß von Gemüse und Obst unserem Körper guttut, auch unserer Seele, das beweist uns der Daniel mit seinen Freunden im Buch Daniel. 

Wie ihr euch am idealsten ernährt, ernähren wollt, das findet ihr besser selbst heraus. Ich mache euch da keinerlei Vorschriften und mache da auch keine Religion daraus.

Mein Fasten geht als Drittes dahin, zu schauen, mit wem ich so Gemeinschaft pflege. Es gibt auch Beziehungen, die einem nicht gut tun. In beiden Welten – der analogen und der digitalen – gibt es immer welche. Da gilt es auf Distanz zu gehen.

Das vierte Fasten, und das ist für all diejenigen, die das so handhaben möchten, wäre das Fasten und Beten als Unterstützung für Menschen, die in schwierigen Situationen stecken, und wirklich Hilfe einfach durch unsere Gebete benötigen.

Die ersten drei von mir genannten Arten machen wir dauerhaft, verteilt über einen langen Zeitraum. Mit diesen Arten wachsen wir immer mehr hin zur Gemeinschaft mit dem Vater im Himmel, mit Jesus und mit dem Heiligen Geist.

Das von mir als viertes genannte dauert nur so lange, bis diese Person, für die wir speziell beten, die schwierige Situation durchgestanden hat. 


Copyright:  Silke Maisack