Jesus



Themen:

In Mizraim

Nazareth in Galiläa

Johannes der Täufer:

- In der Wüste Jehuda

- Seine Kleidung

- Sein Wirken am Jordan

- Sein Zeugnis über sich

Das Eintauchen in den Geist und in das Feuer



Fortsetzung von Seite "Jesus 3"


In Mizraim

Nanu? Plötzlich wird es unruhig, und das mitten in der Nacht. Wir werden mit aufgeweckt, als Josef die Mirjam weckt, den Esel zur Abreise richtet. Was ist denn da los?

Josef zu uns: Wir müssen jetzt weg. Nach Ägypten fliehen. Herodes will den Kleinen umbringen. Ein Engel hat mir das gerade im Traum erzählt. Wir müssen sofort weg und dürfen keine Zeit verlieren. Es ist erstaunlich, daß Jesus seelenruhig schläft, als ob er weiß, was los ist.

Wir: Der Heilige Geist ist mit ihm. Und der Vater im Himmel ist wohl auch beständig da. ER sorgt für alles vor. So wie jenen Stall, den ihr vor einigen Wochen gefunden habt.

Mirjam: Ja das stimmt. Doch jetzt müssen wir los. Sein Licht geht uns voran in dieser dunklen Nacht, so daß wir und der Esel den Weg nach Ägypten blindlings finden.

Wir: Wir begleiten euch. Im Geiste. 

Mizraim, wie Ägypten auf hebräisch heißt, spielte schon im AT eine wichtige Rolle. Zum einen hielt sich Abraham dort auf 

1 Mo 12,10 Es kam aber eine Hungersnot in das Land. Da zog Abram hinab nach Ägypten, dass er sich dort als ein Fremdling aufhielte; denn der Hunger war groß im Lande.


Dann wurden Jakob und seine 12 Söhne samt Familien nach Ägypten gesandt. Denn auch zu seiner Zeit herrschte wieder eine Hungersnot in Kanaan.

1 Mo 46,2 Und Gott sprach zu ihm des Nachts in einer Offenbarung: Jakob, Jakob! Er sprach: Hier bin ich.
3 Und er sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters; fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen; denn daselbst will ich dich zum großen Volk machen.
4 Ich will mit dir hinab nach Ägypten ziehen und will dich auch wieder heraufführen, und Josef soll dir mit seinen Händen die Augen zudrücken.


Und nun befindet sich Jesus mit seiner Mutter und seinem Ziehvater Josef dort. Was recht interessant ist. 

Der erste Josef in Ägypten war der Lieblingssohn von Jakob. Er hat die sichere Versorgung seiner Familie vorbereitet, weil er gewissermaßen vorausgegangen war. Er war hierin wie ein Vater zu seinen Kindern, zu seiner Familie.

Der zweite Josef ist der Ziehvater von Jesus. Er sorgt mit der Hilfe unseres Vaters im Himmel dafür, daß sie sich in Sicherheit bringen können.

Wir lassen Mirjam und Josef erzählen, um zu verstehen, warum es ausgerechnet Ägypten ist.

Mirjam: Die Reise nach Ägypten war lang und beschwerlich. Wir konnten ja auch nicht die üblichen Routen der Handelskarawanen nehmen, zumal König Herodes auch danach nach uns sucht. Außerdem mußten wir immer im Schutz der Dunkelheit unterwegs sein, um nicht entdeckt zu werden. Trotz der Beschwernisse kamen wir erstaunlich gut voran.  Der Herr hat uns gut und sicher geführt. Dafür preise ich ihn.

Wir: Und wo genau in Ägypten habt ihr gelebt? 

Mirjam: Überall und nirgends. Wir mußten uns entsprechend bergen, damit uns die Häscher des Herodes nicht finden. Schließlich hat er ja auch Beziehungen nach Ägypten. Aber der Vater im Himmel hat alles wohl vorbereitet. Und wir konnten immer einen Unterschlupf finden bei unseren jüdischen Geschwistern, die in der Diaspora lebten und leben. 

Die Unterkunft und die leibliche Versorgung haben wir damit bezahlt, daß Josef bei diversen Bauarbeiten behilflich gewesen ist. Daher brauchten wir auch nicht viel.

Wir: Und Jesus?  Wie erging es ihm so auf der Flucht und in der Zeit in Ägypten?

Mirjam: Nun, es ging ihm gut. Er war ein stilles Kind mit einem sanften und stillen Geist, als ob es wüßte, in welcher Gefahr er sich mit uns befindet. Bis zur Ankunft in Ägypten war er still, des Nachts, wenn wir unterwegs waren, und am Tage, wenn wir uns in Höhlen verborgen hatten, damit niemand uns finden kann. 

Wir: Und in Ägypten? Wie lange seid ihr da geblieben?

Mirjam: So 2-3 Jahre. Dann ist der alte Herodes gestorben. Während dieser Zeit ist Jesus herangewachsen, und wie es in Lukas 2,40 steht: voller Weisheit. Nur wir als seine Eltern haben uns mit seiner Weisheit recht schwer getan. Wer denkt bei Kindern schon daran, daß sie viel Weisheit haben. Normalerweise sind sie die Lernenden, und erlernen es durch uns Eltern, indem wir ihnen Lebensweisheiten nahe bringen.

Wir: Das ist wohl wahr. Und was lernen wir daraus? Für uns selbst?

Mirjam: Wer unter euch selbst Kinder hat, stutzt niemals ihre Flügel, die sich zu entfalten beginnen.

Wir: Das machen wir. Doch unter uns gibt es auch welche, denen bereits die Flügel gestutzt worden sind und nun im Erwachsenenalter sich schwer tun. Wie können wir uns trotzdem in das hineinkommen, was uns der Vater im Himmel bereitet hat?

Mirjam: Dazu müßt ihr wie wir nach Ägypten und wie das Volk Israel, mein Volk diese „Sklavenzeit“ durchmachen, um bestimmte Dinge zu lernen. Dasselbe gilt dann für den Exodus, wo ihr weitere wertvolle Erfahrungen machen werdet. 

Wir: Einige von uns haben diese Erfahrungen bereits gemacht, und stehen kurz vor dem Einzug ins Gelobte Land. Andere unter uns müssen noch beides durchmachen. Was kannst du uns mit auf den Weg geben?

Mirjam: Daß Jesus gekommen ist, um euch aus eurem inneren Sklavenhaus zu befreien.

Wir: Oh. Na klar. Das steckt auch dahinter, warum ihr nach Ägypten gezogen seid.

Josef: Richtig.

Wir: Und was ist mit dem Exodus? Durch die Wüste bis zum Jordan? Was hat Jesus damit zu tun?

Mirjam: Ganz einfach! Er ist euer Hirte, der euch führt; euer Fels mit dem Wasser, wenn ihr durstig sein und euer Durst gelöscht werden soll; euer Süßholz, wenn ihr wieder in der Bitterkeit zu ertrinken droht. In Elim die Fülle, den Überfluß. Unterwegs das Manna, das lebendige Wort Gottes. Am Berg Sinai …

Wir: Am Berg Sinai gab es dann die 10 Gebote und die Wohnung Gottes sowie die ganzen Weisungen mit den Opfergaben sowie die Einsetzung des Priestertum.

Mirjam: Jesus ist dort zum Hohenpriester eingesetzt worden, wenn auch stellvertretend durch Aaron und seine Nachkommen. 

Wir: Und die ganzen Opferarten haben mit ihm zu tun.

Mirjam: Ja.

Wir:  Der 7-Armige Leuchter – seine Vollkommenheit; und vieles mehr.

Mirjam: So ist es.

Wir: Darüber können wir nur staunen.

Mirjam: Jetzt habt ihr es verstanden. Jesus ist von Anfang an dabei, sobald ihr in euren Herzen aufgenommen habt. 

Wir: Und führt uns zuerst an den Ort unseres inneren Sklavenhauses, unserem inneren Ägypten. 

Mirjam: So ist es.

Wir: Jesus ist gekommen als Befreier 

Mirjam: Das ist richtig.

Wir: Und er führt uns jetzt ins Gelobte Land

Mirjam: Bis es soweit ist, habt ihr noch einige mächtige Kämpfe zu führen. Außerdem braucht ihr viel Heilung.

Wir: Da hast du recht. Und wir werden uns gerne die Heilungsgeschichten anschauen. Doch erst einmal zu Horedos, der ja die Kleinkinder hat ermorden lassen. Vor allem wird hier ein Name erwähnt: RAHEL, die Lieblingsfrau von Jakob.

Sie wurde bei Bethlehem begraben, nachdem sie ihren zweiten Sohn geboren hat.  – siehe 1 Mo 35,16ff.  

Jer 31,15 So spricht der HERR: Man hört Klagegeschrei und bittres Weinen in Rama: Rahel weint über ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen über ihre Kinder; denn es ist aus mit ihnen.
16 Aber so spricht der HERR: Lass dein Schreien und Weinen und die Tränen deiner Augen; denn deine Mühe wird noch belohnt werden, spricht der HERR. Sie sollen wiederkommen aus dem Lande des Feindes,
17 und deine Nachkommen haben viel Gutes zu erwarten, spricht der HERR, denn deine Söhne sollen wieder in ihre Heimat kommen.

Nanu? Zuerst das Klagegeschrei, was ja verständlich ist. Und dann sollen wir nicht mehr weinen und schreien dürfen? Von welcher Mühe spricht denn der Herr?

Das Haus Israel ist wieder hergestellt. Zumindest auf politischer/weltlicher Ebene. Das Land Israel existiert wieder. Wie es auf der geistlichen Ebene aussieht, vermag ich nicht zu beurteilen. 



Nazareth in Galiläa

Herodes ist gestorben, und sein Sohn Archelaus folgt ihm auf dessen Thron. Doch unser Vater im Himmel weiß auch hier die Lösung. ER sendet die heilige Familie weiter nach Galiläa in die Stadt Nazareth. Um auch hier das zu erfüllen, was die Propheten kundgetan haben.


Johannes der Täufer

Wir schwenken unsere geistige Kamera in unserem Rückblick, und machen Halt bei einer Person, die eine gewichtige Rolle spielt, bevor Jesus sein Wirken beginnt. Schon in der Erzählung im Lukasevangelium können erkennen, daß unser Vater im Himmel das Kommen Jesu ankündigen wird durch einen Herold, der aus der Verwandtschaft von Mirjam kommt.

Wir beginnen bei dem Besuch des Engels im Tempel, als Zecharja (Zacharias) gerade Dienst hat. Wie immer lassen wir die Menschen selbst erzählen.

Zacharias: Meine Güte, war das ein Erlebnis im Tempel. Ich erinnere mich noch daran, als ob das erst gestern gewesen wäre.

Elischeba: Ja, das ist wahr. Auch ich bin erschrocken gewesen, als er heimgekommen ist und plötzlich nicht mehr reden konnte. Aber zum Glück konnten wir lesen und schreiben und hat mir alles erklärt auf diese Weise. Da wußte auch ich, daß sich das Wort erfüllen wird, das die Propheten verkündet haben.

Zacharias: Ein Jahr lang nicht reden zu dürfen, das war schon hart. Aber vielleicht sogar besser so. Hätte auch sein können, daß ich versehentlich etwas ausgeplaudert hätte. 

Elischeba: Und dann kam ja der Tag seiner Geburt. Und zur Beschneidung und Namensgebung, da sind ja dann auch alle Nachbarn und die ganze Verwandtschaft gekommen. Dann ging das große Raunen und Staunen los. Viele konnten es auch nicht glauben, daß er JOCHANAN heißen soll. Und doch werden sie noch erstaunter, als Zacharias dann auf einmal wieder angefangen hat zu sprechen.

Wir: Wie wir dem Lukas-Evangelium ist er wie Jesus auch in der Wüste gewesen, bevor er seinen Dienst für unseren Vater im Himmel begonnen hat.

Elischeba: Ja, und da ist er wieder. Er liebt die Wüste. Kommt, laßt uns ihn besuchen.

Wir: Gerne doch.


In der Wüste Jehuda

Jochanan: Ich habe euch schon erwartet

Wir: Wie kommt es, daß du in der Wüste lebst?

Jochanan: Weil mich da der Vater im Himmel am besten lehren kann. Hier gibt es keine Ablenkungen, wie es in dieser Welt üblich ist. 

Wir: WÜSTE. Unser Volk, das Volk Israel ist 40 Jahre durch die Wüste gewandert.

Jochanan: Ja, das stimmt. Und Jesus war, wie ihr ja schon wißt, auch in der Wüste gewesen, um geprüft zu werden.

Wir: Und wir? Warum gibt es auch für uns diese Wüstenzeiten?

Jochanan: Um geprüft zu werden, und euch der Dinge zu entledigen, die hinderlich geworden sind für euer Leben mit dem Vater im Himmel.

Elischeba: Für die Menschen heute ist das mit der Wüste im geistigen Sinne zu verstehen.

Jochanan: So ist es. 

Wir: In der Wüste sind wir ganz auf den Vater im Himmel, auf Jesus und den Heiligen Geist angewiesen.

Jochanan: So ist es. Und da werden ganz schön innere Kämpfe ausgefochten.

Wir: Das ist wahr. Einige von uns haben das schon erlebt, andere haben es noch vor sich. Was können wir, die es noch vor sich haben, mit auf den Weg geben?

Jesus: Dafür gibt es kein Rezept. Jeder ist da ganz anders. Das wichtigste ist, daß ihr alle wißt, euren Geist auf den Vater im Himmel, auf mich und den Heiligen Geist zu richten. Alles andere ergibt sich dann

Wir: Wenn wir uns jetzt seine Speise, die Speise von Jochanan anschauen: Wurzel und Honig. Mit Wurzel bist du gemeint, Jesus und mit Honig die Weisheit.

Jesus: Richtig. Und daher können es niemals Heuschrecken gewesen sein, wie fälschlicherweise übersetzt worden ist.


Seine Kleidung

Jochanan: Halb so wild. Auch mein Gewand hat eine gewisse Bedeutung? Wie ich aus euren fragenden Gedanken entnehmen kann.

Wir: Ja, sonst wäre es nicht erwähnt worden. Es geht um die Eigenschaft, die das Kamelhaar hat.

Jochanan: Ja, es kühlt und wärmt. Es kühlt am Tag, wenn es heiß ist; und es wärmt mich in der Kühle der Nacht.

Wir: Und der Ledergürtel?

Jochanan: Wir gürten uns. Warum gürten wir uns? Warum gürtet ihr euch?

Wir: Um das Gewand zusammenzuhalten und damit der Saum nicht schmutzig wird, wenn es recht lang ist.

Jesus: Ein Gürtel hat aber noch eine andere Funktion.

Wir: Bei der Waffenrüstung ist es der Gürtel der Wahrheit.

Jochanan: Auch hier ist dies der Gürtel der Wahrheit.


Sein Wirken am Jordan

Wir: Nun zu deinem Aufruf zur Umkehr.

Jochanan: Ja, dieses Wort trifft besser zu. Es geht erst einmal um die Umkehr, Abkehr von den Sünden und die Hinwendung zum Vater im Himmel. Buße tun, das heißt Wiedergutmachung. Das kommt erst im nächsten Schritt. Das heißt, nach dem Bekennen der Sünden kommt das Abwaschen in der Gestalt von der Taufe, d.h. EINTAUCHEN. Das trifft besser und ist das ursprüngliche Wort.

Wir: Wir stellen die Szenerie nochmals geistig nach und stellen fest:  Die Leute sind zu dir gekommen, herausgekommen aus ihren Häusern. Sie mußten sich auf den Weg machen. Sie blieben nicht bequem in ihren Sesseln bzw. Häusern oder in den Synagogen. Sie kamen zu dir, eigentlich dann zum Vater im Himmel, hinaus.

Für uns heißt das:  Wir müssen uns selbst erheben und uns aufmachen. Damit öffnen wir ja schon unser Herz und sind empfänglich für das Reden Gottes. 

Am Jordan angekommen, bekennen wir unsere Sünden, unser Fehlverhalten. Der Jordan ist auch der Fluß, durch den wir lange Zeit zuvor gegangen sind, um in das „Gelobte Land“ einzuziehen.

Der Jordan, hebr. „jarden“ bedeutet „hinabsteigen, hinabfließen“. Vor dem Einzug ist da dann endgültig unser altes Leben, das wir in Ägypten geführt haben, hinabgefloßen. Und jetzt kehren wir an diesen Ort zurück, um unsere Sünden abzuwaschen.

Jochanan: Sehr gut erkannt. 

Wir: Heute kehren wir zurück an unsren inneren Jordan. Das geht auch.

Jochanan: Ja, das geht wirklich. Es geht ja um das Herz und nicht um die Äußerlichkeiten.

Wir: Statt im Jordan kurz abzutauchen, fließen stattdessen Tränen. 

Jochanan: Die dürfen auch innerlich geweint werden, wenn ihr nicht fähig seid, die Tränen nach außen abfließen zu lassen.

Wir: Gut. Alles ist abgewaschen von uns. Wie geht’s dann weiter?

Jochanan: Ihr befolgt einfach die Weisungen unseres Vaters im Himmel, das ist alles. Sein Wille steht von nun an erster Stelle bei euch.

Wir: O.K., wir verstehen.


Sein Zeugnis über sich

Wir: Dein Zeugnis über dich. Davon können wir eine Scheibe abschneiden. Damit meinen wir, in der Art, wie wir selbst Zeugnis geben können über uns selbst, ohne uns selbst in den Mittelpunkt zu stellen

Jochanan: Ja, dann überlegt mal jeder für sich, wie ihr antwortet und was, wenn ihr gefragt werdet „Wer bist du?“

Wir: Diese Frage muß am besten jede / jeder für sich alleine beantworten. 


Das Eintauchen in den Geist und in das Feuer

Wir: Wie geht das denn? Was passiert denn da?

Jochanan: Da müssen wir Jesus selbst fragen

Wir: Aber laßt uns nun die Taufe von Jesus anschauen. Wenn wir im Matthäus-Evangelium  lesen, dann geht’s mit der Taufe von Jesus weiter, anschließend in die Wüste, die Versuchung und der Beginn seines Wirkens.

Jochanan: Ja. 


Fortsetzung

Jesus 5 - Jesus, seine Taufe


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