JESUS - Sein Leben und Wirken

Der Menschensohn



Themen:

Buch Jesaja: Immanuel / Milch u. Honig / Licht / Weitere Namen für seine Herrschaft / Der Messias und sein Friedensreich / Der Schlüsselverwalter / Der auserwählte Knecht / Der neue Bund / Arzt und Befreier / Der Richter / Der Knecht Gottes im Leiden / Im Schatten der Kraft des Vaters



Buch Jesaja


Fortsetzung von "Jesus - der Menschensohn 2"


Die ergiebigsten  Informationen über den Menschensohn finden wir in dieser Niederschrift. Etwas mehr als 60 Kapitel kommen uns entgegen. Der Grund hierfür mag auch in der Namensbedeutung liegen – PONS S. 136 /137

Jesaja, Jeschaja

יְשַׁעְיָה

Jesaja

יְשַׁעְיָהוּ

Hilfe, Rettung, Befreiung, Heil

יֵשַׁע

helfen, retten, erretten, befreien

ישע

Jeschua

יֵשׁוּעַה


Der Name des Propheten deutet also auf Jesus hin bzw. auf die Absicht des Vaters im Himmel

Jescha-Ja            = Er ist die Hilfe von Ja (Ja ist die Abkürzung von JHWH – von Jahwe)


Immanuel – El ist mit uns

Jesaja 7,13 Da sprach Jesaja: Wohlan, so hört, ihr vom Hause David: Ist's euch zu wenig, dass ihr Menschen müde macht? Müsst ihr auch meinen Gott müde machen?
14 Darum wird euch der HERR selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel

Die Jungfrau, oder auch junge Frau, das ist Maria, wie wir mittlerweile wissen. Doch lesen wir weiter:

Milch und Honig

Jesaja 7,15 Butter und Honig wird er essen, bis er weiß, Böses zu verwerfen und Gutes zu erwählen.
16 Denn ehe der Knabe lernt Böses verwerfen und Gutes erwählen, wird das Land verödet sein, vor dessen zwei Königen dir graut.

Butter, lt. wikipedia: Nicht immer ist klar, ob bei älteren Erwähnungen Butter im heutigen Sinne gemeint ist. So könnte es sich bei der im Tanach erwähnten Butter einfach nur um dicke Milch handeln

Von Milch spricht auch Paulus, wenn er damit im übertragenen Sinne die Anfangsgründe geistlicher Lehre gebraucht (1 Kor 3,2; 1 Petr 2,2; Hebr 5,12-14)

Honig: Mit Honig werden die Süße des Gotteswortes (Ps 19,11; 119,103; Hes 3,1-3; Offb 10,9), die Weisheit (Spr 24,13ff), aber auch die Lippen der fremden Frau (Spr 5,3) verglichen. (Lexikon zur Bibel S. 546)

Lk 2,52 Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen

Licht

Jesaja 9,1 Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.

Joh 8, 12 Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.

Joh 9,5 Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.


>> Ausführlicher im Artikel Jesus – die Geburt des himmlischen Lichts

Weitere Namen für Seine Herrschaft

Jes 9,5 Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-RatGott-HeldEwig-VaterFriede-Fürst;

Bevor ich die einzelnen Begriffe erläutere. Bitte beachtet, daß so manches mißverständlich in der Bibel steht. Woran das tatsächlich liegt, kann ich nicht wirklich sagen. Nur meine Vermutung geht dahin, daß Luther vermutlich u.a. poetisch sein wollte, und so die Worte mit einem Bindestrich zusammengezogen hat.

Gänzlich mißverständlich ist „Ewig-Vater“. Jesus ist Sohn und nicht der Vater. Dazu mehr ein paar Zeilen weiter unten.

Zu Herrschaft

Lexikon zur Bibel S. 690: In den Händen des Königs lag die Regierung des Landes, hatten die Führung des Heeres im Krieg (1 Sam 12,2). Er war oberster Richter (1 Kön 3,9) und erhob auch Steuern (1 Sam 8,14-17)

1 Kor 15,25 Denn er muss herrschen, bis Gott ihm »alle Feinde unter seine Füße legt« (Psalm 110,1).
26 Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod.

27 
Denn »alles hat er unter seine Füße getan« (Psalm 8,7). Wenn es aber heißt, alles sei ihm unterworfen, so ist offenbar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat.
28 
Wenn aber alles ihm untertan sein wird, dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott sei alles in allem.

Jesus ist unser König, der mit starker Hand und gerecht regiert, bis alles getan worden ist, um den Heilsplan endgültig zu vollenden. Dazu braucht er einen Schlüssel

Lk 1,32 Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben,

Zu Wunder-Rat

Was ist das für ein Begriff? „Wunder-Rat“. Der Begriff ‚Ratgeber‘ ist uns geläufiger.  Und mit Wunder verbinden wir eher Ereignisse, die die Naturgesetze durchbrechen.  Wir teilen dieses Wort in zwei Teile auf.

Wunder. Hierzu ist es ratsam, sich bei den Synonymen umzuschauen. Da finden wir u. a. Geheimnis.

Lexikon zur Bibel S. 386: Das göttliche Geheimnis ist etwas, das dem menschlichen Verstand verborgen ist und allein durch göttliche Offenbarung enthüllt werden kann. Die Enthüllung solcher Geheimnisse geschieht entweder unmittelbar durch Gott oder durch einen mit seinem Geist erfüllten Mensch (1 Mo 41,38f).

Lexikon zur Bibel S. 950: Wirkliche oder angebliche Hilfe, die einem Menschen seine Entscheidung erleichtern soll.  Ein Rat kann gesucht (4 Mo 27,21; 2 Chr.10,6) oder ungesucht gegeben werden (2 Mo 18,19), kann gut (Spr 2,11, 5,2) oder böse (Mt 16,22) sein je nach Wesen (Ps 1,1), Wissen (Spr 12,8; 15,7) oder Absicht des Ratgebers (2 Chr 22,4; Hiob 5,13), sodass er den Empfänger nicht von eigener Entscheidung  (Spr 1,24f. 30) und dem Tragen ihrer Folgen entbindet.

Nur Gott kann bei seinen Ratschlägen die volle Verantwortung für die Befolgung und Ausgang übernehmen; er verbürgt sich dafür durch seine Verheißungen (2 Mo 19,5f; Spr 3,5f), und leitet dann auch nach seinem Rat (Ps 73,24). Er hilft dem, der ihm vertraut, indem er den bösen Rat der Feinde zunichtemacht (Spr 22,12) oder in seine Heilspläne einordnet (Apg 4,28)

Kol 2,3 in welchem (Jesus) verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.

1 Kor 1,30 Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der uns von Gott gemacht ist zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung,


Gott-Held

Was ist das denn? Auch so eine seltsame Verknüpfung.  Ist Jesus doch Gott? Nein, es ist sein Wesen, eines seiner vielen Wesensarten.

Lexikon zur Bibel S. 436 - Gott: Wollte man das Sein Gottes beschreiben, so muß man ohnehin entdecken, daß Gottes Wesen als „asymmetrisch“ bezeugt wird: Liebe und Zorn, Gnade und Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Strafe sind keine gleich stark vorhandenen Wesenszüge bzw. Äußerungen Gottes. Vielmehr überwiegt die Liebe den Zorn deutlich, wie z.B. 2 Mo 34,6f in grundlegender Weise zeigt (vgl. auch Ps 30,6).

Während Liebe zum innersten Wesen Gottes  gehört – „Gott ist Liebe“, 1 Joh 4,16, sind andere Wesenszüge und Äußerungen dem nicht gleichgestellt. Gott ist gerecht (in seinem Handeln), aber er ist nicht Gerechtigkeit. Allein von der Liebe läßt sich sagen, daß Gott mit ihr eins ist.

Biblisch sachgemäßer, als statisch Eigenschaften zu beschreiben, ist der Weg, dynamisch Gottes Handeln zu erfassen. Je nach Art und Weise, in der Gott tätig ist, erscheint er dabei als der schaffende Herrscher, als der rufende Gebieter oder als der leidende Erlöser

Als der schaffende Herrscher erscheint Gott vor allem im Blick auf Himmel und Erde als seine Welt.

Als der rufende Gebieter erscheint Gott vor allem im Blick auf den Menschen als sein Partner

Held:  jemand, der sich mit Unerschrockenheit und Mut einer schweren Aufgabe stellt, eine ungewöhnliche Tat vollbringt, die ihm Bewunderung einträgt (Internet-Definition)

Ja, Jesus ist ein Held, indem er treu bis zum Tod am Kreuz seine Mission erfüllt hat. Seine Heldentat können wir lesen in Jes 53,4ff

Ich will hier nochmals anmerken, daß uns dieser Vers hier einige Verwirrung bringt. Die einzelnen Namen wurden einfach zusammengezogen.

Wunder-Rat = Wunder und Ratgeber

Gott-Held = Gott und Held, was aber auch mit Kämpfer / Krieger übersetzt werden kann

Friede-Fürst = Friede, Jesus ist unser Friede, bei ihm haben wir dauerhaften Frieden;

Ewig-Vater = da es hier um Jesus geht, lautet die korrekte Übersetzung „Mein Vater ist Zeuge“. Jesus ist nämlich zu uns auf die Erde gekommen, um von seinem Vater zu zeugen


Fürst > Lexikon zur Bibel S. 358: Im Bereich geistlicher Vollmacht wird der Begriff Fürst in der Messiasverheißung (Dan 9,25) und in der Verkündigung des Petrus für Jesus, den „Fürst des Lebens“ (Apg 3,15;5,31) gebraucht. Von Engelfürsten hören wir in Jos 5,14. Andererseits ist der Teufel der „Fürst dieser Welt“ , der zugleich in der Luft herrscht (Joh 12,31; 14,30; 16,11; Eph 2,2)

Zu Ewig-Vater bzw. „Mein Vater ist Zeuge

Joh 5,31 Wenn ich von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis nicht wahr.
32 
Ein anderer ist's, der von mir zeugt; und ich weiß, dass das Zeugnis wahr ist, das er von mir gibt.
33 Ihr habt zu Johannes geschickt, und er hat die Wahrheit bezeugt.
34 Ich aber nehme nicht Zeugnis von einem Menschen; sondern ich sage das, damit ihr selig werdet.
35 Er war ein brennendes und scheinendes Licht; ihr aber wolltet eine kleine Weile fröhlich sein in seinem Licht.
36 Ich aber habe ein größeres Zeugnis als das des Johannes; denn die Werke, die mir der Vater gegeben hat, damit ich sie vollende, eben diese Werke, die ich tue, bezeugen von mir, dass mich der Vater gesandt hat.
37 Und der Vater, der mich gesandt hat, hat von mir Zeugnis gegeben.

Jes 9,6 auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.

Der Messias und sein Friedensreich

Jes 11,1 Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen.
2 Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN.
3 Und Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des HERRN. Er wird nicht richten nach dem, was seine Augen sehen, noch Urteil sprechen nach dem, was seine Ohren hören,
4 sondern wird mit Gerechtigkeit richten die Armen und rechtes Urteil sprechen den Elenden im Lande, und er wird mit dem Stabe seines Mundes den Gewalttätigen schlagen und mit dem Odem seiner Lippen den Gottlosen töten.
5 Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein und die Treue der Gurt seiner Hüften.

Lexikon zur Bibel S. 966 Reis: Reis bezeichnet in der Bibel nicht das Nahrungsmittel, sondern steht für Triebe, Schösslinge (hebr.  joneq; Hiob 8,16; Jes 53,2; Hes 17,22), trockenes Holz, Reisig (Apg 28,3). Im Gleichnis ist das Reis Bild für den verheißenen Messias (Jes 53,2; Hes 17,22)

Zweig

1.    von einer Gabelung ausgehendes] einzelnes Laub oder Nadeln, Blüten und Früchte tragendes Teilstück eines Astes an Baum oder Strauch; seitlicher Trieb, verzweigtes Stück "ein grüner, blühender, dürrer Zweig"

2. Nebenlinie einer Familie, eines Geschlechtes

Der Geist des Herrn – das ist der Geist des Vaters

Lexikon zur Bibel S. 1246Weisheit: bedeutet Einsicht in die Fülle der Dinge und Lebenszusammenhänge. Der Mensch gewinnt sie teils aus Veranlagung, teils aus Erfahrung, immer aber als Gabe Gotte (Spr 2,6)

Lexikon zur Bibel S. 1216 Verstand: bezeichnet ganz allgm.das geistige Organ, das befähigt, etwas zu verstehen, zu beurteilen, aufzufassen, zu begreifen, Begriffe zu bilden: 1 Kön 3,11 (=Urteilskraft); Lk 2,47 (=Aufffassungsgabe); 1 Kor 1,19 (natürlich-menschliche Klugheit)

Im hebr. und griech. Text existieren für den Begriff Verstand eine Reihe von Wörtern, die auch Herz, Einsicht, Verständnis, Auffassungsgabe, Erkenntnis, Vernunft, Weisheit, Gedanke, Meinung, Ratschluss bedeuten können. Der textliche Zusammenhang entscheidet jeweils, welcher Begriffsinhalt vorliegt.

Von Gott wird ausgesagt, daß er alles vollkommen versteht, erkennt und seinen klaren Zielen zuführt, sein Geist ist „der Geist der Weisheit und des Verstandes, des Rates und der Stärke“ (Jes 11,2 vgl. Hiob 12,13; 26,12; Ps 136,5; Spr 8,14; Jer 10,12; 51,15). Sein Verstand ist unerforschlich (Jes 40,28), aber alle Menschengedanken sind vor ihm offenbar (Ps 139,2)

Lexikon zur Bibel S. 298/299 Erkenntnis / erkennen: Im Hebr. (und im davon geprägten ntl.) Denken ist Erkenntnis (hebr. jada) keinesweg wie im Dt. ein auf den Intellekt beschränkter Vorgang, sondern es ist der ganz Mensch betroffen. Oft meint Erkenntnis im bibl. Sprachgebrauch Empfinden und Interesse. Sitz der Erkenntnis ist nicht der Kopf, sondern das Herz.

Der Erkennende versucht den Erkenntnisgegenstand nicht in einen Begriff zu fassen, sondern richtet, fühlend und handelnd seine Aufmerksamkeit darauf. Erkennen entsteht aus dem ständigen vertrauten Umgang mit seinem Gegenüber, ist also weniger eine Sache des Wissens als der Beziehung. Wie stark Erkenntnis im bibl. Sinn auf die ganze Person des Erkannten gerichtet ist, zeigt auch der Wortgebrauch, nach dem die geschlechtliche Gemeinschaft in der Ehe als ein „Erkennen“ bezeichnet wird (1 Mo 4,1; 1 Sam 1,19; 1 Kön 1,4).

Geist der Stärke. Ein Synonym ist Kraft. Damit können wir besser etwas anfangen. Lexikon zur Bibel S. 700: Kraft ist ein Merkmal des Wesens und der Tätigkeit Gottes, der allein vollkommen über sie verfügt. Er teilt sie der Schöpfung und den Menschen nach seinem freien Ermessen mit und entzieht sie ihnen, wann er will.

Gottes Kraft wird als „überschwänglich“ (2 Kor 4,7; Eph 1,19) bezeichnet, d.h.  sie übersteigt alle irdisch-menschliche Kraft, ja alle seine Vorstellungen von Kraft überhaupt.

Furcht des Herrn. Über diesen Ausdruck stolpere ich selber gerne. Denn hier geht’s nicht um eine bangende Haltung vor wirklicher oder gedachter, aber immer bekannter Gefahr. Hier ist mehr das Schrecken gemeint

Furcht = Schrecken > Lexikon zur Bibel S. 1040: Schrecken ist im Gegensatz zur lang andauernden Angst oder Furcht ein plötzliches Zusammenfahren, bei welchem der Herzschlag stockt und das Denken ausgeschaltet ist, sodaß der Mensch in diesem Augenblick ohne Möglichkeit der Abwehr dem ausgeliefert ist, was über ihn kommt.

Diese Wirkung geht grundsätzlich vom heiligen Gott aus, darum wird er immer wieder schrecklich genannt (2 Mo 15,11; 5 Mo 10,17; u.ö.) Wo er in seiner Herrlichkeit seines Wesens erscheint, muß alles Geschaffene erschrecken. Er braucht dabei nicht selbst hervorzutreten, schon seine Offenbarungen erschrecken alle Menschen (2 Mo 19,16-25; Ps 97,3-5; Hebr 12,21), ob er nun in die Geschichte der Völker eingreift (Ri 4,15; Jes 23,11) oder in die Natur (Ps 83,16), oder auch nur seine Stimme hören (2 Mo 20,19).

Oft wird übersehen, daß in Jesus die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig wohnt (Kol 2,9), so daß von ihm der gleiche Schrecken ausgeht wie vom Vater . Diesen Schrecken lernt zu seinem Heil jeder kennen, dem der Herr in seiner Herrlichkeit erscheint, wie es auch die Jünger erlebten, die den Herrn doch in seiner Niedrigkeit gut kannten (Mt 17,6; Offb 1,17). Wenn er – gerade als das Lamm – seinen Zorn walten läßt, werden Erde und Himmel bewegt, und die Menschen wollen buchstäblich im Erdboden versinken (Offb 6,12-17).

Der Schlüsselverwalter

Jes 22,22 Und ich will die Schlüssel des Hauses Davids auf seine Schulter legen, dass er auftue und niemand zuschließe, dass er zuschließe und niemand auftue.

Lexikon zur Bibel – S. 1034: in Offb 3,7 ist bei aller Verwandtschaft des Wortlautes zu Jes 22,22 das atl. Bild verwandelt. Der Schlüsselbewahrer ist nun nicht mehr der angestellte Palastvorsteher im Hause Davids, sondern der Repräsentant des Geschlechtes Davids, der verheißene Davidsspross.

Er hat die Schlüssel zum endzeitlichen „Haus“ Gottes (vgl. Mt 16,19). Niemand kann sich selbst Zugang zu diesem „Haus“ verschaffen. Deutlicher kann die Vollmacht Gottes nicht beschrieben werden, als sie in den nach Jes 22,22 geformten Worten ausgesprochen ist. Sein Auftun und Zuschließen ist endgültig (Offb 3,8)

Offb 3,7 Und dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, der zuschließt, und niemand tut auf:

Joh 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.

Der auserwählte Knecht

Jes 42,1 Siehe, das ist mein Knecht – ich halte ihn – und mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm meinen Geist gegeben; er wird das Recht unter die Heiden bringen.
2
 Er wird nicht schreien noch rufen, und seine Stimme wird man nicht hören auf den Gassen.
3
Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. In Treue trägt er das Recht hinaus.
4
 Er selbst wird nicht verlöschen und nicht zerbrechen, bis er auf Erden das Recht aufrichte; und die Inseln warten auf seine Weisung.

Knecht. Das PONS-Kompaktwörterbuch übersetzt dieses Wort mit Sklave, Diener.

Lexikon zur Bibel S.  242 Diener: Ein Diener (griech. diakonos) ist im griechischen Sprachgebrauch jemand, der andere (bei Tisch) bedient. Christus ist dabei Urbild und Maßstab eines jeden Dieners (Lk 22,27) Wenn Jesus sich Diener nennt, sind dabei seine Erniedrigung und Selbsthingabe im Blick (Mt. 10,45). Jedoch wird Jesus auch mit dem Ehrentitel „Diener“ oder „Knecht Gottes“ bezeichnet, der sich aus dem Jesajabuch herleitet und die Hoheit Jesu betont (vgl. Mt 12,17-21 mit Jes 42,1-4).

Auserwählter. Dieses Wort begegnet uns immer wieder an verschiedenen Stellen in der Bibel. Um zu erfahren, was damit gemeint ist, hängt aber immer mit dem Kontext zusammen. Denn auch wir können zu den Auserwählten gehören.

Auserwählt > Erwählt > Lexikon zur Bibel S. 307/308: Erwählung durch Gott ist zunächst ein Geschenk, das die Erwählten empfangen. Gott erwählt, um ein Erbe zu geben (Ps 33,12; Jak 2,5) und um uns zu retten (2 Thess 2,13). Mit den Erwählten macht Gott dann seine Geschichte (Ps 78,67-72; Apg 13,17). Weil Erwählung ein Zeichen dafür ist, von Gott geliebt zu sein (Röm 11,28), kommt sie bei denen zum Ziel, die sich in seine Nähe begeben (Ps 65,5). 

Die Aufgabe der Erwählten ist es, heilig zu sein, aber das nicht einfach als ethische Qualität, sondern sie als Heilige „vor ihm“, Gott, sind (Eph 1,4).  Der Begriff der Erwählung ist damit ähnlich wie die der Berufung: Diese zielt zunächst auf die Gemeinschaft mit Christus (1 Kor 1,9) und danach erst auf einen Dienst.  (vgl. Mk 3,14)

Die Erwählung durch Gott ist dann allerdings sehr häufig mit einer Beauftragung verbunden, wenngleich das Erbe mit dem Auftrag nicht identifiziert werden sollte. Schon Menschen erwählen und berufen zur Mitarbeit ( 2 Mo 17,9). Der Herr erwählt und bestimmt, wer ihm dienen soll. Die Rotte Korach geht an ihrer Anmaßung zugrunde (4 Mo 16,5).

Wenn Gott Menschen erwählt, läßt er sich nicht von natürlichen Vorzügen oder menschlichen Verdiensten leiten. Er sieht immer auf das Geringe. Israel ist das kleinste und halsstarrigstes Volk (5 Mo 7,7; 9,6). Mose wird berufen, obgleich er nicht beredt war ( 2 Mo 4,10ff) , Jeremia, obgleich er scheinbar noch zu jung war (Jer 1,6ff). Das gilt auch für die Erwählung der Gemeinde und ihrer Glieder. Nach 1 Kor 1,26ff  erwählt Gott auch hier das Geringe, um allen Menschenruhm zunichte zumachen, daß nur er gerühmt werde.

Der Sohn Gottes der von Anfang an bei dem Vater war und an seiner Herrlichkeit Anteil hatte (Joh 17,5), ist als der Auserwählte Gottes (Lk 23,35) vom Vater von Ewigkeit her erwählt und vorherbestimmt für das weltumspannende Werk , Gott und Mensch zu versöhnen und den Menschen dadurch in seinen früheren Stand wiedereinzusetzen (2 Kor 5,17ff).

Dieses Werk gipfelt in der Selbstdarbringung des Sohnes am Kreuz. Hier tut Gott seine alle Menschen umfassende Liebe kund. Alle, die an den Sohn glauben, werden nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben (Joh 3,16).

Der neue Bund

Jes 42,5 So spricht Gott, der HERR, der die Himmel schafft und ausbreitet, der die Erde macht und ihr Gewächs, der dem Volk auf ihr den Odem gibt und den Geist denen, die auf ihr gehen:
6
 Ich, der HERR, habe dich gerufen in Gerechtigkeit und halte dich bei der Hand und behüte dich und mache dich zum Bund für das Volkzum Licht der Heiden,
7
 dass du die Augen der Blinden öffnen sollst und die Gefangenen aus dem Gefängnis führen und, die da sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker.

Anmerkung: Heiden. Diese Wort gibt es gar nicht im Hebräisch. Das hebr. Wort „Gojim“ bedeutet Völker.

Zum Bund gemacht für das Volk, zum Licht für die Völker. Der Bund. Auch wenn wir immer wieder von seinem Bund abgewichen sind, unser Vater im Himmel hat ihn immer treu gehalten. In der Bibel finden wir einige Bünde vor. Hier die Liste mit den Bibelstellen und den Zeichen, bevor ich auf den NEUEN BUND eingehe.

 

Bündnispartner Bibelstellen Zeichen
Noah 1 Mo 6,18; 8,21f; 9,8-17 Regenbogen
Abraham 1 Mo 15,7-21; 17,3-14 Beschneidung der Vorhaut
Volk Israel am Berg Sinai 2 Mo 19-24 10 Gebote / Bundesbuch
Josua Jos 24 Gedenksteine als Ohrenzeugen
Josia 2 Kön 22-24 Buch des Bundes

Lexikon zur Bibel S. 208: Der neue Bund, von dem Jeremia spricht (Jer 31,31-34; 32,40 – auch Hesekiel: Hes 11,19f; 34,23ff; 36,25ff; 37,26), ist nach alledem gar kein Bund, wenn man den Begriff rechtlich fasst. Es ist ein allein im Erbarmen begründeter und durch nichts sonst begründeter Akt der Erwählung, die Gott aus freien Stücken zugunsten seines treubrüchigen Volkes trifft. Dieser Gnadenbund wird durch den Messias verwirklicht werden, dessen Bild bereits in David vorläufig aufleuchtete. Das Ergebnis des Bundes ist der Friede Gottes, der seinem Wesen und seiner Kraft nach ewig ist (vgl. Jes 55,3; Jer 32,40; Hes 16,60 u.ö.)

Zum Licht für die Völker. Auch sie werden nun in den neuen Bund mit hinein genommen.

Arzt und Befreier

Lk 5,31 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken.
32 Ich bin gekommen, die Sünder zur Buße zu rufen und nicht die Gerechten.

2 Tim 4,18 Der Herr aber wird mich erlösen von allem Übel und mich retten in sein himmlisches Reich. Ihm sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Der Richter

Jes 49,1 Hört mir zu, ihr Inseln, und ihr Völker in der Ferne, merkt auf! Der HERR hat mich berufen von Mutterleibe an; er hat meines Namens gedacht, als ich noch im Schoß der Mutter war.
2 Er hat meinen Mund wie ein scharfes Schwert gemacht, mit dem Schatten seiner Hand hat er mich bedeckt. Er hat mich zum spitzen Pfeil gemacht und mich in seinem Köcher verwahrt.
3 Und er sprach zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, durch den ich mich verherrlichen will.
4 Ich aber dachte, ich arbeitete vergeblich und verzehrte meine Kraft umsonst und unnütz, wiewohl mein Recht bei dem HERRN und mein Lohn bei meinem Gott ist.
Und nun spricht der HERR, der mich von Mutterleib an zu seinem Knecht bereitet hat, dass ich Jakob zu ihm zurückbringen soll und Israel zu ihm gesammelt werde, – darum bin ich vor dem HERRN wert geachtet und mein Gott ist meine Stärke –,
6 er spricht: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, die Stämme Jakobs aufzurichten und die Zerstreuten Israels wiederzubringen, sondern ich habe dich auch zum Licht der Heiden gemacht, dass du seist mein Heil bis an die Enden der Erde.

Sein Mund ist wie ein scharfes Schwert

Hebr 4,12 Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens.

Offb 1,16 und er hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand, und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht leuchtete, wie die Sonne scheint in ihrer Macht


Jes 55,11 so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende.

Der Knecht Gottes im Leiden

Jes 50,4 Gott der HERR hat mir eine Zunge gegeben, wie sie Jünger haben, dass ich wisse, mit den Müden zu rechter Zeit zu reden. Alle Morgen weckt er mir das Ohr, dass ich höre, wie Jünger hören.
5 Gott der HERR hat mir das Ohr geöffnet. Und ich bin nicht ungehorsam und weiche nicht zurück.
Ich bot meinen Rücken dar denen, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften. Mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel.

Im Schatten der Kraft des Vaters

Jes 51,16 ich habe mein Wort in deinen Mund gelegt und habe dich unter dem Schatten meiner Hände geborgen, auf dass ich den Himmel von neuem ausbreite und die Erde gründe und zu Zion spreche: Du bist mein Volk.

Warum im Schatten seiner Hände geborgen?

Lexikon zur Bibel S. 1016: Der Schatten ist ein Bild des Schutzes (1 Mo 19,8; Ri 9,15; Jes 30,2f; 32,2; Mk 4,32), besonders des Schutzes Gottes (Ps 121,5), der Geborgenheit unter dem Schatten seiner Flügel (Ps 17,8; 36,8; 57,2; 63,8) oder seiner Hand (Jes 49,2; 51,16). Wer unter dem Schatten Gottes sitzt, wird durch seine Kraft beschirmt (Ps 91,1).Vergleichbar zeigt die den Aposteln gegebene Heilskraft in der schon durch ihren Schatten gewirkten Heilung der Kranken (Apg 5,15)

Lk 6,19 Und alles Volk suchte ihn anzurühren; denn es ging Kraft von ihm aus und er heilte sie alle.

Diese Kraft, ist die Kraft des Vaters, die ihn überschattet. Letztendlich ist es unser Vater, der uns heilt, durch Jesus hindurch

Lk 1,35 Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.

Und wir? Wenn wir in seinem Namen unterwegs sind, dann umgibt uns ebenso die Kraft des Heiligen Geistes.



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