Exodus

2 Mose 7 – 12

Wunder und Plagen

Die Fortsetzung

Ich wage den Versuch, diese 10 Plagen nachstehend auf den inneren Menschen zu übertragen. Die Plagen offenbaren das Wesen der Menschen:

Plage 1

Unser Vater im Himmel ist Herr über Leben und Tod. Er hat das Leben erschaffen, er kann aber auch den Tod bringen.

Sirach 11,14  

Es kommt alles von Gott: Glück und Unglück, Leben und Tod, Armut und Reichtum.

Das Blut: Lexikon zur Bibel S. 192:  Im Blut ist das Leben (3 Mo 17,11). Weil das Blut Leben hat, kann es zum Himmel schreien (1 Mo 4,10). Wie Gott über das Leben wacht, das er gegeben hat (1 Mo 2,7) ,so wacht er auch darüber, daß das Blut des Menschen nicht angetastet werden darf.

Und das Blut enthält ebenso Wasser. Der Wasseranteil beim Menschen lt. „blutspende.ch“  49,5%.  Der Strom ist der Lebensstrom, der Strom in Eden. Soviel zu den Fakten. 

Und jetzt stellen wir uns das bildlich vor, daß dieser lebendige Strom in uns voller Blut ist, die Lebendigkeit nicht mehr vorhanden. Das Leben ist von uns gewichen. Kein schönes Gefühl, kein schöner Gedanke. 

Doch im Zusammenhang mit der Plage geht’s um viel mehr. Es geht darum, daß das, was wir für Leben und inneren Reichtum halten, unseren selbstgefälligen Lebensstil, das wir  manches Mal  an den Tag legen, von uns weicht.  Ein anderes Bild hierfür ist das Ausziehen des alten Menschen und anziehen den neuen Menschen.  Und das braucht eine gewisse Zeit.

Außerdem können wir nicht zwei Leben gleichzeitig führen, vor allem wenn wir dem Vater dienen wollen. Da muß das weltliche Leben in uns absterben, welches gegen den Vater im Himmel gerichtet ist, das sich selbst für Gott und dadurch alles machbar hält. 

Denn unser  Leben haben wir erhalten vom Vater im Himmel. Und Jesus ist unser Leben.

Fragenblock 2  > Plage 1 / Wasser zu Blut

·       Bist du bereit, dein bisheriges weltliches Leben, das gegen den Vater im Himmel gerichtet ist, dem Tod preiszugeben?

·    Bist du bereit, damit aufzuhören, sich selbst für einen Gott zu halten, der alles für machbar hält?

Plage 2

Lexikon zu Bibel S. 356

Von den Ägyptern wurde er wie der Nil selbst als heilig verehrt. Ein Gott und eine Göttin werden mit einem Froschkopf abgebildet. In Offb 16,13 sind Frösche das Bild für unreine Geister, die aus dem Mund des Drachen, des Tieres und des falschen Propheten gehen

Internet: astrolantis.de

·     Demütigung für altägyptische Göttin Heket, die oft mit einem Frosch-Gesicht dargestellt wird.

·    Der Frosch steht in der Mythologie für Wiedergeburt, Fruchtbarkeit und damit für den Kreislauf von Tod und Wiedergeburt 

traumdeuter.ch

Froschplage: tiefe Ängste (traumdeuter.ch)

Nun, wenn so viele Frösche dicht an dicht mein Innenleben bevölkern, dann bekomme ich es wirklich selbst mit der Angst zu tun. Die bekannte Redensart „Sei kein Frosch“ meint, daß wir keine Angst haben sollen.

So viele Frösche auf einmal, das macht uns schon Angst. Doch es gibt eine weitere Redensart: „sich wie ein Frosch aufblasen“ = Sehr eitel sein; sich wichtigmachen; sich aufspielen

Wer sich selbst für Gott hält, bläst sich ganz schön auf, macht sich wichtig. Mit den extrem zahlreichen Fröschen macht dies uns der Vater im Himmel das deutlich. Wenn wir uns verändern wollen, hin zu einem gottgefälligen Leben, dann muß das, was uns daran hindert, erst einmal richtig auf die Spitze getrieben werden, auch wenn wir schon losgelassen haben.

Für den Vater im Himmel bist du wichtig, ist jeder wichtig. Da gehört auch der Ungerechte dazu. Schließlich läßt er über alle Menschen die Sonne scheinen oder den Regen fallen. Er mag es nur nicht, wenn du mehr von dir hältst als du in Wirklichkeit bist.

Hier passt diese Bibelstelle ganz gut:

Joh 3,30 

Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.

Das sagt zwar der Täufer Johannes, der Jesus getauft hat. Dennoch gilt diese Aussage auch für uns.

Fragenblock 3 > Plage 2 / Frösche

·        Bist du jemand, der sich gerne aufbläst?

·     Bist du bereit, dich zurückzunehmen und dem Vater im Himmel, Jesus und dem Hl. Geist mehr Raum zu       geben, damit sie durch dich / in dir wirken können?

·     Willst du sie in dir wachsen lassen, damit sie dir eine starke Hilfe sind?

Plage 3

·         auf den Menschen und auf dem Vieh

·     Befallen totes und verfaulendes Fleisch

·     Rufen Krankheiten hervor

·     Bild für Nebensächlichkeiten > Matthäus 23,24

 Matth 23,24 

Ihr verblendeten Führer, die ihr Mücken aussiebt, aber Kamele verschluckt!

Aus einer Mücke einen Elefanten machen = etwas, das harmlos und relativ unwichtig ist, als sehr großes Problem beschreiben.

Angeben wie eine Tüte Mücken = stark angeben / prahlen

Fleisch.  Hier ist mit Fleisch lt. Lexikon zur Bibel S. 344 das Zeichen der Auflehnung gegen Gott. Der Mensch stellt nicht Gott in den Mittelpunkt, sondern sich selbst samt seines Denkens und Wollens und auf den eigenen Ruhm aus.

Unser innerer Pharao stellt sich in den Mittelpunkt, er hält sich ja selbst für Gott.  Und doch er ist ein Mensch, der König von Ägypten. Wir stellen uns ebenso an diesen Platz, der eigentlich dem Vater zusteht. Wir säen auf das Fleisch, auf das Verwesliche.

Gal 6,8  

Wer auf sein Fleisch sät, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird von dem Geist das ewige Leben ernten.

Röm 8,5 

Denn die da fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnt; die aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnt.
6 Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede.

7 Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag's auch nicht.
8 Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen.

9 Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, wenn denn Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat,  der ist nicht sein.

Sich selbst in den Mittelpunkt stellen, das muß ganz schön anstrengend sein. Irgendwann kommt der Burnout. Depressive Stimmung macht sich breit, diverse Krankheiten brechen sich Bahn.

Fragenblock 4 > Plage 3 / Mücken

·      Wen stellst du in den Mittelpunkt deines Lebens?

·    Willst weiterhin deine Kraft darauf verwenden, im Zentrum zu stehen und von allen vergöttert werden?

Plage 4

·         Sticheleien lösen Gewissensbisse aus

·         Blutsauger, saugen das Leben aus

·         Das Land Goschen bleibt verschont

Moskitos, Schnaken und jede weitere Art von diesen Stechmücken. Die Stiche dieser Insektenarten kennt jeder. Vor allem in Pfützen entwickeln sie sich und umschwärmen uns, angezogen von unserem Blut. Auch wir sind hungrig nach Blut, nach Energie und saugen diese liebend gerne bei unseren Mitmenschen ab.

Oder umgekehrt. Wir selbst werden von anderen ausgesaugt. Diese Menschenart nennt man Energievampire

Fragenblock  5 > Plage 4  / Stechfliegen

·        Bist du ein Energievampir?

·     Wenn ja, warum zapfst du von der Energie deines Nächsten?

·     Wirst du von einem Energievampir ausgesaugt?

·     Wenn ja, warum läßt du das zu, daß deine Energie von anderen abgezapft wird?

Plage 5

Wikipedia: Eine Tierseuche ist eine durch Krankheitserreger hervorgerufene, übertragbare und sich meist schnell verbreitende Erkrankung von Tieren. 

Wenn Tiere aufgrund dessen getötet werden müssen, geht es an die Existenzgrundlage der Bauern und Viehzüchtern. Denn auch noch gesunde Tiere werden geschlachtet, um die Pest zu besiegen. Heutzutage werden Bauernhöfe, in denen die Seuche festgestellt wurde, zusätzlich unter Quarantäne gestellt, um das Gebiet einzugrenzen. 

Ich denke, jeder von euch kennt die Maßnahmen, die gemacht werden müssen. Jetzt aber zu uns, zu unserer eigenen inneren Viehpest. Um diesem Thema näher zu kommen, schauen wir uns das Tier oder die Tiere an, die in uns sind.

Wer von uns will denn kein Löwe sein, mutig und stark. Oder ein Bär mit Bärenkräften. Dennoch, warum sendet uns dann der Vater im Himmel eine Seuche? Dazu müssen wir das Thema Existenzgrundlage hinzuziehen und anschauen. 

Wovon leben wir denn eigentlich, wenn wir nicht auf den Vater im Himmel vertrauen? Wir setzen auf unsere eigenen Verhaltensweisen. Das ist in erster Linie schon in Ordnung. Bei näherer Betrachtung jedoch sehen wir, daß genau diese Verhaltensweisen ohne Verbindung mit dem Vater im Himmel ihre Eigendynamik entwickeln. 

Losgelöst bewirken sie das Gegenteil. Sie pervertieren, verkehren sich in das Widernatürliche. Sie wirken zum Schluß zerstörerisch, die wir entweder gegen uns selbst richten oder gegen unser äußeres Umfeld. 

Fragenblock 6 > Plage 5 / Viehpest

·       Gibt es Verhaltensweisen, die du gegen deine eigentliche Natur ausübst?

·    Gibt es widernatürliche Verhaltensweisen, die du ausübst, weil es auch andere tun?

Plage 6

·         Oft tödlich verlaufende Infektionskrankheit

·      Ein eitriges, entzündliches Geschwür

·      Zauberer machtlos, weil die Blattern auch sie treffen

Der Name „Pocken“ kommt zum ersten Mal in einer angelsächsischen Handschrift aus dem 9. Jahrhundert am Ende eines Gebets vor: ... geskyldath me wih de lathan Poccas and with ealleyfeln. Amen. („... beschützt mich vor den scheußlichen Pocken und allem Übel. Amen.“) Das Wort Pocken kommt aus dem Germanischen und bedeutet „Beutel“, „Tasche“, „Blase, Blatter“. Es ist mit den englisch pocket, pox, pocks und französisch poche verwandt. (wikipedia)

Pocken (Blattern) ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die durch Viren ausgelöst wird.

Sie werden als Tröpfchen- und Schmierinfektion zwischen Menschen übertragen. Pocken-Infizierte klagen anfangs über grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit. Danach tritt der charakteristische Hautausschlag auf, vor allem an den Armen, Beinen und im Gesicht.

Zwischen dem Zeitpunkt der Ansteckung und dem Ausbruch der ersten Symptome (Inkubationszeit) liegen bei Blattern etwa sieben bis 19 Tage. Üblicherweise treten die ersten Symptome nach etwa 14 Tagen auf.  (netdoktor.de / Sophie Matzik)

Es ist also eine Infektionskrankheit. Wie können wir das auf unseren inneren Menschen übertragen? Vorstellen könnte ich mir bei dem Begriff „Schmierinfektion“ , daß wir uns gegenseitig den Honig um das Maul schmieren, wie es so schön gesagt wird. Das bedeutet, wir schmeicheln einander. Die Ägypter haben mit Opfergaben ihren Göttern geschmeichelt, damit diese ihnen wohlgesonnen sind.

Kinder wickeln gerne ihre Eltern um die Finger. Im Erwachsenenleben schmeicheln wir dem Partner  oder anderen Personen, um bestimmte Ziele zu erreichen. Wer wohl anfällig für Schmeicheleien ist, der wird sicherlich immer umschmeichelt, und gibt stets nach.

Der Umschmeichelte wird bestochen. Es geht also um Bestechung. Wir bestechen den anderen mit lukrativen Geschenken, so daß jener nicht nein sagen. Andererseits gehören wir zu der Gruppe, die Versprechungen auf den Leim geht und auch nicht nein sagen kann bzw. will.

Fragenblock 7 > Plage 6 / Blattern , Pocken

·        Gehörst du zu den Menschen, die anderen Honig um das Maul schmieren?

·     Gehörst du zu den Menschen, der von anderen Honig bekommt?

·     Bestichst du andere, um zu deinen Zielen zu kommen?

·     Wirst du von anderen bestochen?

·     Was machst du gegen Bestechung?

Plage 7

·        Erschlägt alles in ganz Ägypten: Mensch, Vieh, Gewächs, Bäume

·     Gott bewahrt auch hier sein Volk

·     Je nach Durchmesser der einzelnen hat auch die Intensität entscheidenden Einfluß auf das Ausmaß der         Zerstörungen

·     Je mehr Eisstücke in je kürzerer Zeit fallen, desto größer die Schäden (Quelle: opherde.com)

Was Hagel in der Natur anrichten kann, das kennen wir zur Genüge. Mein Schwerpunkt ist wie immer unserer Mensch. 

Jemandem ist die Ernte verhagelt = jemand erlebt einen Mißerfolg / eine Enttäuschung

Wir brauchen nicht so sehr in die Natur gehen. Allein schon das was wir im Leben bzw. in unsere Lebensbereiche investieren, kann dem Hagel zum Opfer fallen. Enttäuschung kann entstehen, wenn wir zu hohe Erwartungen gesteckt haben, oder ein ganz bestimmtes Endergebnis.

Diesem können wir nur vorbeugen, indem wir unsere Erwartungen herunterschrauben und vor allen Dingen ergebnisoffen sein. So bleiben wir flexibel, dynamisch und bekommen  sogar ein viel besseres Endergebnis.

Fragenblock 8 >  Plage 7 / Hagel

·     Hast du schon Mißerfolge/Enttäuschungen erlebt?

·   Wie hoch steckst du deine Erwartungen?

·   Erwartest du bestimmte Endergebnisse?

·   Bist du ein Perfektionist oder kannst locker bleiben und alles so aus der Hand nehmen, wie es gerade

     kommt?

Plage 8

·     Lassen nichts zurück, nichts übrig, weil sie sehr gefräßig sind, vor allem wenn sie in einem Schwarm auftreten

·      Im übertragenen Sinn:

o   Substanz absaugen

o   Kaputt gehen lassen (Quelle: wikipedia)

Unser innerer Mensch kann auch sehr gefräßig sein. Diese Plage führt uns das nochmals deutlich vor Augen. Was wollen / sollen die Heuschrecken bei uns kahlfressen?

Traumdeuter.ch

als Heuschreckenplage ein Gefühl des Verlusts, des Hungers, des Verlassenseins oder der Veränderung der Erde zum Negativen

Wenn wir „fressen“, dann haben wir Hunger. Wir haben beispielsweise Hunger nach Leben, nach Anerkennung und suchen all unsere Bedürfnisse dort zu stillen, wo das Gras grüner ist, nämlich beim Nachbarn. Allerdings wird der nicht gerade erfreut sein, wenn wir häufig bei ihm einfallen wie die Heuschrecken.

Umgekehrt mögen wir es auch nicht, wenn andere Menschen bei uns einfallen, und uns die Haare vom Kopf fressen. D. h. , der Bedeutung nach, dieser andere lebt auf meine Kosten. Tun wir dasselbe, ist es angebracht damit aufzuhören. Es gilt, stets bei mir vor der eigenen Haustüre zu kehren.

Fragenblock 9 > Plage 8 / Heuschrecken

·       Verhältst du dich wie ein Heuschreckenschwarm und lebst auf Kosten der anderen?

·     Warum läßt du es zu, daß andere auf deine Kosten leben?

Weiter geht’s in der Exodus-Reihe mit dem Artikel:

   Exodus 5 - Wunder und Plagen (Teil 3 - Plagen 9+10)

Copyright:  Silke Maisack