Abraham

1 Mose 11,27-25,11



Ein Mensch wie Du und ich


Themen:

Melchisedek

Der Reichtum von Abraham und Lot



Zu guter Letzt. In der Bibel gibt es noch eine Person, die zu den herausragenden Persönlichkeiten gezählt werden kann:

 Melchisedek

PONS S. 176 / 177 / 274

Melchisedek Malki-Zedek מַלְכִּי־צֶדֶק
Malki  Mein König  מַלְכִּי
Zedek Gerechtigkeit, Recht צֶדֶק

1 Mose 14,18     

Melchisedek, der König von Salem, brachte Brot und Wein heraus. Er war Priester des Höchsten Gottes.

Das deutet bereits auf Jesus hin. Er ist nicht nur Königssohn, sondern auch unser Hohepriester

Hebr. 6,20          

Dahinein ist der Vorläufer für uns gegangen, Jesus, der ein Hohepriester geworden ist in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.

Diese Stelle liefert hier folgend Informationen: Salem, im hebräischen eigentlich „Schalem“   שָׁלֵם

Dasselbe Wort wird übersetzt mit „unversehrt, heil, sicher; vollständig, vollendet, friedlich; ungeteilt, ganz; unbehauen“. (PONS S. 343)

Eine andere Vokalisation führt uns zu „Schalomשָׁלֹם : Friede, Ganzheit, Unversehrtheit; Wohlstand, Erfolg, Wohlergehen; Freundschaft, Freund. (PONS S. 340)

Wir haben es also zum einen mit Frieden zu tun. Zum anderen auch mit Freundschaft. Abraham ist ein Freund unseres Vaters im Himmel (Jakobus 2,23). 

Johannes 15, 13       Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde

                         14        Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.

                         15        Ich sage hinfort nicht, dass ihr Knechte seid; denn ein Knecht weiß nicht, was sein Herr tut.

                                          Euch aber habe ich gesagt, dass ihr Freunde seid; denn alles, was ich von meinem Vater gehört

                                          habe, habe ich euch kundgetan.

Wir sind ebenso seine Freunde, weil wir tun, was der Vater im Himmel bzw. Jesus uns gebieten. Und Jesus hat uns alles von unserem Vater mitgeteilt.

Melchisedek bringt Brot und Wein. Das erinnert uns wiederum an das Abendmahl, das Jesus mit seinen Jüngern gehalten hat. 

Doch beides ist hat hier eine andere Bedeutung. Brot und Wein nach dem Lexikon zur Bibel S. 200 > Brot im übertragenen Sinne: 

Brot in der Kombination mit Wein (1 Mo 14,18) ist Hinweis auf ein reichliches Freudenmahl , in der Kombination mit Wasser (Spr 25,21; He 12,18) Hinweis auf die gerade noch ausreichende Nahrung.

In unserer Bibelstelle handelt sich wirklich um ein Freudenmahl. Es ist die Freude über den Sieg, den Abraham über diese Könige errungen hat.  Das konnte ihm nur gelingen, weil er in einer  gefestigten Beziehung mit dem Vater im Himmel lebt. Und sich vollkommen sicher ist, daß dieser mit ihm ist.

Wer sind diese Könige? Vor allem diese Könige in uns? Ein König ist ein Herrscher über ein Land und seine Bewohner. Und in uns leben auch solche „Pappenheimer“, die auf dem Thron sitzen und über uns herrschen bzw. herrschen wollen, damit wir nach deren Pfeife tanzen.

4 Könige ziehen in den Krieg und besiegen ein Bündnis, das aus 5 Königen besteht. Eigentlich hätte das doch umgekehrt sein müssen. Der 5er-Bund sollte dem 4er-Bund eine Niederlage beibringen.  Was lernen wir daraus, aus dieser Episode? Wie kommt es dazu?

Die 5er-Gruppe kannte unseren Vater im Himmel nicht. Wir ebenso wenig, vor allem dann, wenn wir auf eigene Faust losziehen. Wie diese erleiden wir zunächst eine Niederlage. Daran haben wir ja ganz zu knabbern, nicht wahr? Doch das ist nur scheinbar. Die Psalmisten können davon ebenso ein Lied singen.  Sie liegen zunächst am Boden, weil die Feinde ja so übermächtig scheinen.  Wir liegen ebenso am Boden.

Was hilft uns da: Wir nehmen uns diese zum Vorbild: sie rufen zum Herrn, zum Vater im Himmel und harren / warten auf ihn. Denn ihnen ist trotz allem bewußt, daß sein Arm nicht zu kurz ist, um zu helfen und einzugreifen. Unsere Hilfe kommt immer „von außen“. Er , der Vater schickt uns die Hilfe, die wir brauchen. Wie er uns hilft, das ist seine ganz eigene Art. Es kommt stets auf die Situation und die jeweilige Person an. D. h. er hilft jedem auf eine andere Weise, weil wir ganz selbst unterschiedlich sind.

Und nach jedem Sieg dürfen wir ein Freudenmahl zu uns nehmen.

Fragenblock  10 > Melchisedek

·       Gibt es bereits Anlässe, ein Freudenmahl entgegenzunehmen und zu genießen?

·     In welchen Bereichen bist du gerade am Boden?

·     In welchen Bereichen hast du schon Siege erlebt, Erfolge gefeiert?

·     Hast du in den verschieden Lebensbereichen schon das wunderbare Eingreifen unseres Vaters im   Himmel erfahren, so daß es doch noch zu einem Guten Ende gekommen ist?

·     Wie steht es mit deiner Geduld, auf sein Eingreifen zu warten?


Der  Reichtum von Abraham und Lot

In 1 Mose 13,2 lesen wir, daß Abraham sehr reich war an Vieh, Silber und Gold. Üblich an Vieh waren Schafe, Rinder, Esel und Kamele (s. 1 Mose 12,16), die für den Lebensunterhalt benötigt wurden. Einen gewissen Reichtum hatte Abraham mit seiner Familie bereits, als sie noch in UR in Chaldäa gelebt hatten. 

Im Artikel „Die Schöpfungswoche“  habe ich das Vieh als Bild für Bodenständigkeit identifiziert. Silber und Gold haben ebenfalls eine gewisse Bedeutung. 

Das Gold wird (Lexikon zur Bibel S. 433) in der Bibel oft zum bildlichen Vergleich mit geistlichen Gütern herangezogen. Der Wert auch des feinsten Goldes ist gering, verglichen mit göttlicher Weisheit (Spr 3,14; 8,10.19), dem Gesetz des Herrn ( Psalm 119,72.127), einem vernünftig redenden Mund (Spr 20,15), einem anziehenden Wesen (Spr 22,1), dem Glauben der Christen (1 Petr 1,7) und dem Erlösungsblut Christi (1 Petr 1,18)

Silber wird (Lexikon zur Bibel S. 1081) zum Vergleich mit geistlichen und himmlischen Gütern herangezogen (Hiob 28,15; Psalm 119,72; Spr 2,4; 10,20; 16.16; 22,1; 1 Kor 3,12; 1 Petr 1,18).


Gold >> Weisheit

Sprüche 314              

Denn es ist besser, sie zu erwerben, als Silber, und ihr Ertrag ist besser als  Gold.

Sprüche 8, 10             

Nehmt meine Zucht an lieber als Silber und  achtet Erkenntnis höher als kostbares Gold.         

Sprüche 8,19              

Meine Frucht ist besser als Gold und feines Gold, und mein Ertrag besser als erlesenes Silber.


Gold >>  Glauben

1 Petrus 1,7      

damit euer Glaube als echt und viel kostbarer befunden werde als das  vergängliche Gold, das durchs Feuer  geläutert wird, zu Lob, Preis und Ehre, wenn offenbart wird Jesus Christus.


Gold >> Gesetz des Herrn

Psalm 119,72       

Das Gesetz deines Mundes ist mir lieber als viel tausend Stück Gold und Silber.

Psalm 119, 127    

Darum liebe ich deine Gebote mehr als Gold und feines Gold.


Gold und Silber 

1 Kor 3,12    

Wenn aber jemand auf den Grund baut  Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Stroh,                     

13 so wird das Werk eines jeden offenbar werden.



Für Abraham war der Glaube wichtiger als der weltliche Reichtum. Er setzt mehr auf das, was tatsächlich Bestand hat im Leben. 

Wenn wir die Bedeutung seines Namens mit dem von Lot vergleichen, so stellen wir fest, daß Abraham sein Leben vermehrt und ausgefüllt hat, während das Leben seines Neffen leer und oberflächlich geblieben ist. Der Reichtum von Lot bestand aus Schafen, Rindern und Zelten, so erwähnt in 1 Mose 13,5. Diesen Besitz hat er durch das Gericht unseres Vaters im Himmel verloren

Die jeweilige unterschiedliche Aufzählung steht nicht ohne Grund da. Was meint der Vater im Himmel mit Schafen, Rindern und Zelten. Abraham besaß dieses ja auch. 

Lexikon zur Bibel S. 1012/ Schaf

In der Bibel wird das Schaf oft als Bild für den der Leitung, der Pflege und des Schutzes bedürftigen Menschen gebraucht, der, sich selbst überlassen, verloren geht (2 Sam 24,17; 1 Kön 22,17; Jes 53,6; Hes 34; Mt 9,36; 10,6; 15,24; 26,31). Er ist Gegenstand der göttlichen Erbarmung und Fürsorge (Ps 77,21; 78,52; 95,7; 100,3; 119,176; Hes 34,11-16) und der Liebe Jesu, der als der gute Hirte sein Leben für die Schafe läßt (Joh 10,2-16; 21,16f; 1 Petr 2,25).

Im übertragenen Sinne ist zum Rind nichts zu finden. Eine Möglichkeit wäre, die Aufgabe eines Rindes auf uns zu übertragen 

Lexikon zur Bibel S. 974 / Rind

Als Zugtiere waren je zwei Rinder ins Joch gespannt vor dem Wagen (4 Mo 7,4ff; 1 Sam 6,7; 1 Chr 13,9), dem Pflug (5 Mo 22,10; Ri 14,18; 1 Kön 19,19-21) oder dem Dreschschlitten (5 Mo 25,4; 2 Sam 24,22). Gelegentlich verwendete man sie auch als Lasttiere (1 Chr 12,41).

Lexikon zur Bibel S. 1286 / Zelt

Im übertragenen Sinn bedeutet „Zelt“ zum einen die Wohnung und den Wohnort überhaupt, besonders in der Redewendung „Israel floh, ein jeder zu seinem Zelt“ (1 Sam 4,10; 2 Sam 18,17); ferner die Wohnung Gottes im Heiligtum (Ps 76,3). „Die ewigen Zelte“  (Lk 16,9;  Hebr 9,11)  sind Bild für den Himmel. Der Schutz und die Hilfe Gottes werden ebenfalls unter dem Bild des Zeltes gesehen (Ps 27,5; Jes 4,6); andererseits auch der menschliche Leib und das irdische Leben (2 Kor 5,1-4; 2 Petr 1,13,14), die eines Tages abgebrochen werden.

Auf das Leben von Lot bezogen, wird uns nun einiges klar: er verläßt den Schutz, den er bisher in der Familie hatte und geht quasi in die Welt hinaus. Was mit Lot dann geschehen ist,  diese Geschichte kennen wir. 

Wer in sich nicht gefüllt und erfüllt ist, gerät sehr schnell unter das Joch der Welt, die ihn vor ihren Karren, vor ihren Pflug spannt. Als Lot rackern wir ab, stellen wir uns der Welt gleich. Unsere Zelte sind unser irdisches Leben, das wir uns bequem eingerichtet. Unser irdisches Leben lebt das Leben der Welt, an dem wir hängen. 

Vor einem Wechsel haben wir Angst, weil wir glauben, wir stehen mit nichts mehr da. Verlust- und Existenzängste machen sich in uns breit. Doch was haben wir zu verlieren, wenn wir anfangen auf die irdischen Reichtümer zu verzichten, die schließlich der Vergänglichkeit angehören, und die wir nicht mit ins Grab nehmen können.

Fragenblock  11 > Reichtum

·         Woran hängt dein Herz?

·      Wenn es „eng wird“ – wohin flüchtest du? In dein irdisches Leben?

·       Oder hast du den Mut, die Anfechtungen auszuhalten und auf den Glauben zu setzen?

·       In welchen Bereichen rackerst du dich ab, und kommst trotzdem nicht vorwärts?

·       Wo fehlt es dir doch an der nötigen Bodenständigkeit?


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Lot


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