Länder – Völker - Sprachen

1 Mose 10 + 11,1-9



Vorwort



Die Erde füllt sich. Alle 3 Söhne haben Söhne gezeugt, aus denen ganze Völker entstanden sind. Sie erfüllen nun das Gebot des Vaters im Himmel:

·         Seid fruchtbar

·      Mehret euch

·      Füllet die Erde

Für die Männer ist das kein Problem. Diese können recht viele Kinder zeugen. Bei den Frauen allerdings ist das schwieriger, da sie in der Regel 9 Monate schwanger sind, bevor das Kind zur Welt kommt. 

Außerdem, wenn wir die Bibel wörtlich nehmen, hat es nach der Flut ja „nur“ 4 Männer mit je 1 Frau. Da wohl Noach keine weiteren Kinder gezeugt hat,  ist diese Aufgabe an  Schem, Cham und Jafet „hängengeblieben“. 

Wie lange die Vermehrung gedauert hat, läßt sich nicht sagen. Doch wie immer geht’s um unser SEiN, um unser Herz, das wir wieder mit Leben füllen.

In den jeweiligen „Schlußsätzen“ der 3 Söhne tauchen neue Begriffe auf: Länder, Sprachen, Geschlechter (Familien / Sippen*) und Völker. [nach Gesenius S. 472 / nach PONS S. 196]

  Jafet Cham Ham
   Vers 5 Vers 20 Vers 31
1 Länder Geschlechter Geschlechter
2 Sprachen Sprachen Sprachen
3 Geschlecht Länder Länder
4 Völker Völker Völker

Außerdem gibt es in der Aufzählung verschiedene Auffälligkeiten:

·      In der Nennung als Söhne Noachs:  Sem, Ham, Jafet

·    In der Völkertafel:                                 Jafet, Ham, Sem

·    In der Völkertafel bei Jafet stehen die Länder an erster Stelle, und die Sippen an dritter  Position.

Möglicherweise hat das mit ihrer Ausbreitung zu tun, und vor allem, in welche Gegend.


Länder

Länder – Völker – Sprachen. Was haben diese 3 Begriffe mit uns zu tun? Sehr viel sogar. Wie immer geht es um unser Herz, um unser SEiN. 

Unser SEiN, Da-SEiN, unser Leben teilen wir bekanntermaßen in  verschiedene Lebensbereiche auf. Statt „Bereiche“  können wir auch das Wort „Länder“ nehmen. Diese Länder wiederum werden von Gedanken, Gefühlen, Emotionen u.v.m. bevölkert, die wir im Laufe unseres Daseins so in uns abgespeichert haben.  Und alle Bereiche sprechen ihre ganz eigene Sprache. 

Leider haben wir Menschen es erheblich verlernt, die Sprache unserer Seele zu verstehen. Hinzu kommen als Folge Kommunikation- und Verständigungsprobleme mit dem Vater im Himmel. Schon allein mit den Geschichten in der Bibel tun wir uns ganz gewaltig schwer, weil unser Leben und unsere Lebensweise, unsere Herzenshaltungen bild-/gleichnishaft beschrieben wird, aber durch die Griechische Denkweise leider das Verstehen und Erkennen hierfür verloren gegangen.

Davon lassen wir uns jedoch nicht abschrecken. Durch das aktive Auseinandersetzen mit den Geschichten, indem wir mit den Protagonisten  Gespräche führen oder sogar in deren Rolle schlüpfen, entdecken wir unsere eigenen Blockaden und finden Lösungswege, um Schritt für Schritt zum einem ganzheitlichen Leben zu finden.

Länder – Völker – Sprachen. Zunächst klären wir ab, wie unser Leben aufgeteilt ist. Neben den äußeren Lebensbereichen wie Beziehungen (Familie, Freunde, Nachbarn, …), Beruf, Kleidung, Mobilität etc.  liegt wie immer unser Augenmerk auf das Innere. 

Gesenius S. 375 / 376

·         Sitz der Lebenskraft

·         Zentrum des geistig-seelischen Lebens:

o    Sitz der Empfindungen, Affekte, innere Regungen

o   Sitz der Gedanken und Vorstellungen

o   Sitz des Antriebes, der Neigungen, Entschlüsse, Pläne

o   Sitz des Verstandes und der Weisheit

·         Zentrum des sittlichen Lebens

o  Ein reines Herz

o  Ein gerades Herz

o   …..

Unser Herz, unser SEiN ist eine Welt für sich, ziemlich komplex auf den ersten Blick. Bei näherem Hinsehen stellen wir fest: es ist in verschiedene Länder aufgeteilt. Und wie vor jeder Reise in ein Land mit einer anderen Kultur, einer anderen Sprache, müssen wir uns damit auseinandersetzen, um nicht in jedes Fettnäpfchen zu treten. Für so etwas gibt es im weltlichen Sinne die Reiseführer (gedruckt auf Papier/mittlerweile dafür Internet-Blogs) und Sprachführer. Die Bibel, das Buch der Bücher, ist unser Reiseleiter durch unser Leben.

Nur unser Problem ist jetzt: Nachdem der Vater im Himmel unsere Sprache verwirrt hat, ist in diesen Ländern alles durcheinandergewirbelt. Wir müssen daher nun in diesen Ländern Ordnung schaffen, um selbst wieder innerlich sortiert zu sein. Denn alles spricht eine gewisse Sprache, die sich nach außen auf unser Umfeld wirkt. Der erste Schritt ist, mich selbst erst einmal zu verstehen; der zweite Schritt hingegen unsere Kommunikationsprobleme mit unserem Vater im Himmel auszuräumen. Wir konzentrieren uns jetzt jedoch auf uns selbst, schließlich ist das schon schwierig genug.

Deine / eure Aufgabe > Länder

  • Nehmt ein Blatt Papier und erstellt eine Karte mit den verschiedenen Sitzen und Zentren eures Herzens gemäß der Liste in Gesenius S. 375 /376 (s. weiter oben)
  • Nehmt euch einen Bereich heraus und unterteilt ihn diesen wieder in verschiedene Regionen. 
  • Nehmt euch Bereich für Bereich vor.
  • Die Fragen hierzu wären z.B. im Land   „Antrieb, Neigungen, Entschlüsse, Pläne“ :

§  Was treibt mich an?

§  Welche Neigungen habe ich?

§  Welche Entschlüsse habe ich gefasst?

§  Welche Pläne habe ich? 

Seid  mutig und kreativ in der Erstellung der eigenen Landkarte (sie kann bunt sein, versehen mit Ortschaften, diversen Landschaften, topografisch u.v.a.) 


So könnte die Land-(Welt-)Karte als Grundriss unseres Herzens aussehen. 

Dabei müssen wir beachten und vor allem nicht vergessen (zumindest es versuchen, daran zu denken, was nicht immer gelingt), daß die einzelnen Bereiche sich gegenseitig beeinflussen.

Beispiel: Gehen meine Pläne nicht nach meinen Vorstellungen, dann melden sich meine Gefühle und Emotionen.


Die Länder in unserem Herz
Die Länder in unserem Herz


Im Land der Gefühle, Empfindungen usw.  gibt es welche, die wir als unangenehm und lästig einstufen, wieder andere sind uns angenehm. Da könntet ihr mit verschiedenen Farben arbeiten.

In der Welt der Gedanken und Vorstellungen könnt ihr, so mein Vorschlag, mit Symbolen arbeiten:

§  Vogelnester = Gedanken, die sich eingenistet haben und nicht verschwinden wollen

§  Wolken , helle = Gedanken, die vorbeiziehen

§  Wolken, dunkel und schwer = trübe Gedanken

§  Vögel hoch am Himmel = hochfliegende Gedanken

Die Lebenskraft – wie könnte das aussehen? Da könntet ihr mit Tierbildern arbeiten als Krafttiere.  Welche Tiere geben euch entsprechend Kraft. An der Thematik „Krafttiere“ ist durchaus etwas dran, siehe Jesaja 40,31 (Adler). Allerdings dürft ihr da selbst in Internet über eure Lieblingssuchmaschinen suchen, welche zu euch entsprechend passen. Es dürfen ganz gern mehrere Krafttiere sein. Ihr müßt euch nicht auf ein einziges beschränken.


Das sind nur ein paar Anregungen,

du kannst deine eigene Karte für dich so darstellen wie es dir persönlich entspricht.

Wenn es noch mehr Bereiche gibt, die zu dir persönlich gehören, so füge diese auf deiner Karte hinzu. 


Völker

Lexikon zur Bibel S. 1223 > Völkertafel

Die Völker werden als Nachkommen von Jafet, Ham und Sem, den Söhnen Noahs aufgezählt, ohne daß ein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben wird. Über ihre Wohngebiete sind keine genauen Angaben erhalten, sodaß bei manchen Namen nur Vermutungen angestellt werden können, Auch Versuche, die Liste nach ihrem Gesamtbestand zu datieren bleiben damit fraglich, denn ohne Kenntnis ihres Wohnorts oder ihrer Ausbreitung zur fraglichen Zeit ist ein fester Ansatz der Völker in der politischen Geschichte häufig schwer zu gewinnen.

Hier einen Zusammenhang mit unserem Inneren ist sehr schwierig.  Wir versuchen daher, für den Begriff Volk über die Synonyme wie Bevölkerung, Einwohner, Bürger, etc. eine Verbindung herzustellen.

Welche Völker wohnen denn nun in unserem Herzen? Wer bewohnt uns und hat das sagen, herrscht in uns?

Unsere Einwohner sind unsere inneren Kinder und inneren Erwachsenen. Sie bevölkern unsere Seele, unsere Herz. Außerdem steuern sie liebend gern unsere Neigungen oder sabotieren unsere Pläne. Über die Teambildung und das Miteinander reden werden sie zu unserer inneren Lebenskraft. Dorthin zu kommen, das ist wohl ein langer Weg, manchmal auch nicht einfach. Dennoch lohnt es sich, unsere inneren Seelenanteile so zu integrieren, daß wir als Folge von Erfolg zu Erfolg eilen. Unser Leben bekommt wieder ein Fundament.


Deine / Eure Aufgabe > Völker

  • Bringe deine innere Familie an den „Runden Tisch“
  • Jeder darf zu Wort kommen. 
  • Halte schriftlich fest als Pro- und Kontraliste vor allem auch ihre Bedenken, Ängste, sonstige Gefühle.  Nimm diese ernst
  • Rede mit den Bedenkenträgern und Ängstlichen über ihre Bedenken und Angst. Evtl. könnten sie sogar Recht haben.
  • Erst wenn du inneren Frieden hast, bist du wirklich auf dem richtigen Weg, hast du mit ihnen die richtige Entscheidung getroffen.
  • Fragen hierzu wären:

§    Was ist deine Angst? / Wovor hast du Angst?

§    Was ärgert dich?

§    Wer ist für … / wer gegen …?

§    Was liegt heute an, was zu tun ist?

§    …. 


Der Runde Tisch - Innere Familienkonferenz
Der Runde Tisch - Innere Familienkonferenz


Die Integration geschieht schrittweise. Wir müssen zuerst jeden einzelnen „ans Licht“ holen, um ihn oder sie kennenzulernen durch entsprechende Zuwendung. Je nach Anzahl der Familienmitglieder bilden wir Teams mit Teamleitern.  

Unsere inneren Seelenanteile kennen ihre Aufgaben. Du kannst ihnen wirklich vertrauen. Du mußt nur lediglich dich öffnen und sie einfach machen lassen. 

Zum Thema „Inneres Kind“ gibt es genügend Bücher auf dem Markt. Im Internet ist auch etwas zu finden. Seminare werden auch angeboten.


Sprachen

Einleitung

Was ist Sprache? Das

Lexikon zur Bibel S. 1099/1100

Die Sprache ist eine innerhalb der irdischen Schöpfung nur dem Menschen eigene Fähigkeit (vgl. außer dem Reden Gottes noch  1 Mo 3,1; 1 Kor 13,1; 2 Kor 12,4), durch die er äußere und innere Erfahrungen an andere weiterzugeben vermag. Sie ist also Mittel zur Verständigung mit anderen uns schließt die Möglichkeit ein, andere zu beeinflussen.

Mit Hilfe der Sprache kann der Mensch sich mit seinen Empfindungen dem anderen öffnen und mit ihm in Gemeinschaft treten. Durch die Sprache ist auch die Möglichkeit einer  Verbindung mit Gott gegeben. Der Mensch kann mit Gott reden, so wie Gott mit ihm redet.

Das erste Gespräch der Bibel (1 Mo 3,11) zeigt die Sprache unter der Sünde und damit in ihrer Verkehrung. Das Sprechen der Schlange beeinflusst den Menschen zum Bösen und Adam verschließt sich durch sein Sprechen vor (V.10f).

Durch die Sünde wird die gemeinschaftsbildende Sprache verkehrt zu der Möglichkeit, sich gerade durch sie der Gemeinschaft zu verschließen. Diese Verkehrung der Sünde führt zur Lüge.

Soviel dazu aus dem Lexikon zur Bibel. Schauen wir wieder in unseren Bibeltext:

Nach ihren Sprachen

So drückt es die Bibel aus in 1 Mose 10,5.20.31. Demnach hat sich die Sprache weiterentwickelt und verzweigt sich in viele weiter. Obwohl  am Anfang es wohl eine einzige Sprache gegeben hat, gegeben haben muß, falls wir die Bibel wörtlich nehmen. In 1 Mose 11,1 jedoch lesen wir:

Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache

Nanu, was ist denn da los?  Ist da nicht irgendwie ein Widerspruch zu lesen? Nehmen wir die Bibel jetzt  wörtlich, so gibt es nach der Flut eine einzige Familie und somit eine einzige Sprache.  Da passt nichts mit der Realität zusammen. 

Wie in meinen bisherigen Artikeln geht es weniger um dasÄußere“, sondern um unserInnerstes“. „ÄußereSprachen sind beispielsweise Deutsch, Französisch, Englisch, Chinesisch, Japanisch oder die Sprachen der Naturvölker.  Die Geschichten in der Bibel zielen auf unser Herz ab. Außerdem spiegelt unser Inneres das Äußere wider bzw. umgekehrt.

Doch erst einmal zu den Begriffen

"Sprache" und "Zunge"

Die Sprache

Die Sprache. Vor dem ersten schriftlich festgehaltenen Gespräch hat es bereits eine funktionierende Kommunikation zwischen dem Vater im Himmel und uns Menschenkindern gegeben. Der Mensch war direkt nach seiner Erschaffung zum Dialog fähig. Schließlich war die erste Handlung die Benennung der Tierarten, nachdem durch den Odem des Vaters im Himmel beseelt worden war.

Es gab also zunächst eine gemeinsame Verständigung unter den Menschen. Durch ihre Entscheidung, von der Frucht zu essen, hat der Mensch sich jedoch dem Dialog mit dem Vater im Himmel verschlossen, anstatt zu den eigenen Fehlentscheidungen zu stehen. 

Mit dem Vater im Himmel wieder Vater-Kind-Gespräche zu führen, das müssen wir wieder einüben. Doch wie soll das gehen?

Römer 8,14              

Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.
15 Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt 
einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!

16 Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind.

Wir haben einen kindlichen Geist empfangen, der uns ermöglicht, zum Vater im Himmel auch wirklich „Abba, lieber Vater!“ zu sagen.

Was? Wie? Was ist das nun schon wieder- kindlicher Geist! Was ist ein kindlicher Geist? Im Wort kindlich steckt „Kind“. Was macht nun ein Kind, wenn es zu seinen Eltern geht? Besonders die kleineren setzen sich auf den Schoß, lassen sich in den Arm nehmen, trösten.


Er freut sich, wenn wir mit allem zu ihm kommen, und nicht nur mit dem, was uns belastet, schmerzt, ängstigt. Auch an unseren schönen Erlebnissen will er gerne Anteil haben.

Außerdem:  Kinder löchern ihre Eltern gern mit Fragen, die diese bestmöglichst beantworten. Selbiges dürfen wir auch mit dem Vater im Himmel machen. 

Ja, er wünscht sich, daß wir auf seinem Schoß sitzen, mit ihm kuscheln, und über alles, was uns auf dem Herzen liegt, reden.  Und wir dürfen ihn mit „Abba“ anreden. Das ist hebräisch und heißt Papa, Papi, Daddy, oder wie wir sonst den männlichen Elternteil ansprechen.


Bildergebnis für nicht wie bei räubers

Bildquelle: „Nicht wie bei Räubers“ (Ursula Marc)



Deine Aufgabe

  • Richte dir ja dafür eine besondere Ecke im Wohnzimmer ein, wenn du magst, eine Papa-Kind-Kuschelecke.
  • Vielleicht hast du da eine ganz andere Idee, wie du dich einübst, wieder mit dem Vater im Himmel zu reden. 
  • Fange an, langsam die Tür deines Herzens zu öffnen und kuschle erst einmal mit ihm. 
  • Wenn das Vertrauen etwas größer geworden ist, öffnest du dich auch langsam und du beginnst, dich ihm wieder mitzuteilen. Unser Vater ist der beste Zuhörer.
  • Findet (der Vater und Du) eure persönliche gemeinsame Sprache

Die Zunge

In der Bibel wird die Zunge häufig erwähnt. Lt. Bibel Multimedial gibt es hierfür 103 Treffer. Schon im AT finden wir eine reichhaltige Beschreibung, wie diese sich verhält, was sie tut bzw. tun sollte. Fakt ist, daß wir durch unsere innere Zerrissenheit im Grunde genommen beide Seiten leben, quasi einmal als negativ und ein anderes Mal als positiv empfunden.

Hier eine tabellarische Kurzfassung.

Zungenart Bibelstelle
Schwere Zunge 2 Mo 4,10
Listige Zunge Hiob 15,5
Falsche Zunge Psalm 52,6
Zunge - eine Geißel Hiob 5,21
Unrecht auf der Zunge Hiob 6,30
Zunge tötet Hiob 20,16
Zunge richtet Mühsal und Unheil an Psalm 10,7
Zunge redet hoffärtig Psalm 12,4
Zunge schärfen wie ein Schwert Psalm 64,4
Mit der Zunge belügen Psalm 78,36
Glatte Zunge Sprüche 6,24
Zungenart Bibelstelle
Das Wort seines Geistes ist auf meiner Zunge 2 Sam 23,2
Zunge soll reden von seiner Gerechtigkeit Psalm 35,18
Zunge lehrt das Recht Psalm 37,30
Zunge ist ein Griffel eines guten Schreibers Psalm 45,2
Mit der Zunge preisen Psalm 66,17
Zunge soll täglich Gerechtigkeit reden Psalm 71,24
Zunge soll singen von seinem Wort Psalm 119,172
Zunge der Weisung bringt Heilung Sprüche 12,18

Das ist nur eine Auswahl von den Treffern in der Bibel und sollten im Zusammenhang gelesen werden. Laßt uns trotzdem einige anschauen und näher untersuchen. Wir beginnen mit Mose.

Er behauptet von sich, er hätte eine schwere Zunge, doch unser Vater im Himmel läßt nicht locker und kontert damit, daß er diesbzgl. sich keine Sorgen machen muß. Seine Antwort:

11 Der HERR sprach zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund geschaffen? Oder wer hat den Stummen oder Tauben oder Sehenden oder Blinden gemacht? Habe ich's nicht getan, der HERR?
12
 So geh nun hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst.

Eine schwere Zunge.  Was heißt das bei Mose? D. h., es fällt ihm schwer zu reden, besonders vor dem Pharao. Wie wir aus der Geschichte des Exodus wissen, stand ihm sein Bruder Aaron an seiner Seite.  Uns geht es doch genauso, wenn wir möglicherweise weder das nötige Selbstbewußtsein noch die Gabe für das Reden haben. Und es gibt genügend weitere Gründe, warum es uns schwer fällt, unseren Mund aufzumachen.  

Wie immer müssen wir unsere Ängste überwinden und die Ursachen aufspüren, um sie nach und nach aus unserem Leben zu entfernen. Dabei sollte es jedoch nicht bleiben. Stattdessen bitten wir den Vater im Himmel um Hilfe, wenn wir Gespräche führen müssen, die uns nicht so liegen. Was er zu Mose gesagt hat, das gilt genauso auch für uns. Diese Bibelstelle in 2 Mose 4 dürfen wir gerne für uns als Zusage nehmen. Der Vater im Himmel ist mit meinem Mund. 

Eine listige Zunge. Was ist denn das nun wieder? Dieses Wort geht in zwei Richtungen (Synonyme: woxikon.de), einmal clever, klug, und andererseits eher das hinterhältige, das dich und mich ins Verderben bringt. Egal ob wir es selbst sind, die eine listige Zunge haben, oder von anderen ins Unglück geführt werden.

Jakobus bringt es  in seinem Brief, Kapitel 3, auf den Punkt, beschreibt die Zunge als einen Teil von uns, das einen großen Anteil in unserem Leben hat:

·        Die Zunge ist ein kleines Glied und richtet große Dinge an

·     Die Zunge ist von der Hölle entzündet

·     Die Zunge ist voll tödlichen Giftes

Und zugleich wollen wir den Vater im Himmel loben. Das geht ganz und gar nicht. Ebenso wenig können wir nicht der Welt und dem Vater im Himmel zugleich dienen. Da zerreißt es uns innerlich ganz und gar.

Was machen wir nun? Wir müssen uns irgendwie entgiften. Nein, nicht irgendwie. Wir stellen unsere Zunge in den Dienst des Vaters im Himmel, damit er uns hilft, die Ursachen aufzuspüren, die das Gift enthalten, das wir bislang noch versprühen. 

Für unseren persönlichen Anteil am verspritzen des Giftes tragen wir selbst die Verantwortung. Daran kommen wir nicht vorbei. Dem / den anderen vergeben, das gehört auch dazu, um das vergiftete Klima in unseren Beziehungen, auch zu mir persönlich wieder zu verbessern. Die eigene Bitterkeit läßt dann nach. Denkt daran, daß das ein Prozeß ist, bis das Gift aus unseren Lebensquellen verschwunden ist. 

Wie kommt das Gift nun in unsere Seele, in unser SEiN? Es ist nicht nur die eigene Unzufriedenheit, sondern wir nehmen es auch von unserer Umwelt auf, meist unbewußt, solange unser Herz noch nicht gefestigt genug und immun geworden ist gegen die Giftsprüher um uns herum,  bevor es sich von diesen distanzieren kann.

Auf dem Weg ins Gelobte Land ist das Volk an den Bitterquellen vorbeigekommen. Dieses Wasser ist richtig ungenießbar. Durch die eigenen Bitterquellen in uns werden wir für unsere Umwelt in gleicher Weise  ungenießbar. Denn diese lassen sich kaum verbergen. Schließlich zeigen unsere Körperhaltungen, Gesten, die Mimik und das, was wir an Worten von uns geben, wie die Wirklichkeit in uns aussieht.

Also, dieses Gift haben wir eingelagert, das dann in den ungünstigsten Momenten dann über die Zunge nach draußen befördert wird mit Worten, die ich hier jetzt nicht wiedergeben möchte. In manchen Fachkreisen wird das Wolfssprache genannt. Das Gegenteil ist die Giraffensprache. Davon habt ihr sicher schon gehört. Wer mehr darüber wissen möchte, muß im Internet selbst weitersuchen, ob über Google oder die Suchmaschine, die jeder für sich persönlich bevorzugt. 

Dieses Gift befindet sich in unserem Herzen und zieht alle unsere Lebensbereiche in Mitleidenschaft, denn es entfaltet seine Wirkung meist schleichend. Wir merken es erst, wenn unsere Seele erkrankt ist, wenn wir innerlich zerrissen sind und wir im Leben nicht gerade entsprechend vorwärts kommen und uns in einem Hamsterrad befinden.

Aus dieser fatalen und katastrophalen Situation kann uns nur der Vater im Himmel heraushelfen. Wer sich bereits in der Bibel auskennt, der hat schon gelesen, daß ein Stück Holz in das Wasser geworfen wurde. Dieses Holz wird mit Jesus in Verbindung gebracht.

Wir brauchen also Jesus bzw. den Vater im Himmel und den Heiligen Geist, um die Bitterquellen in gesundes Lebenswasser zu verwandeln.

Eine ähnliche Geschichte in der Bibel: Auch hier wird das Wasser wieder gesund gemacht. 

2 Könige  2,21    

Da ging er hinaus zu der Wasserquelle und warf das Salz hinein und sprach: So spricht der HERR: Ich habe dies Wasser gesund gemacht; es soll hinfort weder Tod noch Unfruchtbarkeit von ihm kommen.         

22  So wurde das Wasser gesund bis auf diesen Tag nach dem Wort Elisas, das er  sprach.

Das Heilmittel ist hier das Salz. Salz gehört lt. Sirach 39,31 zu den Grundbedürfnissen des menschlichen Lebens.  Außerdem soll unsere Rede stets freundlich, also mit Salz gewürzt sein.

6 Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt, dass ihr wisst, 

wie ihr einem jeden antworten sollt. (Kol 4)

Wir wissen jetzt anhand dieser Bibelstelle, was wir zu tun haben. Mit Freundlichkeit kommen wir doch in Wirklichkeit weiter, als wenn wir unserem Gegenüber, wer immer es auch sein mag, mit schlechter Laune begegnen. Das betrifft auch uns selbst. Seien wir doch freundlich zu uns selber.  Das ist der erste und grundlegendste Schritt überhaupt. Wir müssen stets bei uns selbst anfangen, dann verändern sich die Dinge auch im äußeren. Vor allem die Verantwortung für mich selbst übernehmen.

Wir beginnen in unserem eigenen Herzen. Gar nicht so einfach. Schließlich sind wir nichts anderes gewohnt, als das Gift zu verspritzen, das in uns ist. Der einzige Ausweg ist die Liebe, seine Liebe, der wir erlauben, in uns zu wirken, um das sprachliche Chaos in unserer Seele zu ordnen.

Das ist unser Ziel. Wir haben hier einen Weg vor uns, der nicht immer ganz leicht sein wird. Dazu gehören bestimmte Worte, die wir immer wieder kommunizieren.

·      Nie

·     Nimmer

·     Nicht

·     Muß

·     Immer 

Ihr kennt da sicher noch viel mehr Worte. Achtet in nächster Zeit darauf. Dasselbe gilt auch für die Sätze, die unsere Eltern in unseren Kindheitstagen zu uns gesagt und infolgedessen eingeschüchtert haben.

Wenn du sagst „Ich kann nicht“, dann meinst du sicherlich „ich will nicht“. Das ist eine Ausrede. Du bist fähig, etwas zu ändern in deinem Leben. Geht’s darum, daß jemand dich um Hilfe bittet, überlege mal, warum du zu dieser Person sagst „Keine Zeit“. Hast du wirklich keine Zeit oder ist das lediglich eine faule Ausrede. „keine“ gehört auch zu den Worten, die immer wieder gebraucht werden, um das Gegenüber abzuwimmeln.

Friedemann Schulz von Thun hat auf dem Gebiet der Kommunikation einige Bücher herausgegeben. Am bekanntesten ist wohl das „Miteinander reden“.  Davon gibt es mehrere Teile. Ein besonders wichtiger Aspekt sind die vielen inneren Stimmen. Das sind unsere inneren Pappenheimer, die in den unpassendsten Momenten nicht nur dazwischen reden, sondern durchaus auch durcheinander reden.

Wir fangen damit an,  diese Stimmen zu ordnen, und geben ihnen entsprechende Namen.  Wer mag, macht diese sich sichtbar, in welcher Weise auch immer, sei es durch entsprechende Zeichnungen in der Gesichtsmimik. Wer Stofftiere und Stoffpuppen noch besitzt, erlaube ihnen, daß sie zu dir reden. Jedenfalls gibt es genügend Möglichkeiten, seine inneren Stimmen zu sortieren.

Auf diese Weise lernen wir uns selbst kennen. Ich empfehle dir bzw. euch, Familienkonferenzen einzuberufen, um alles miteinander zu besprechen. Wie immer hilfreich ist das schriftliche Festhalten der Gespräche und der gemeinsam getroffenen Entscheidungen.  Stellst du fest, daß es viele Familienmitglieder sind, so bilde verschiedene Teams, die im Idealfall noch einen Teamsprecher haben. 

Deine Position ist die eines Familienoberhauptes von der ganzen Truppe, wie eine Mutter (die weiblichen Lese betreffend) bzw. wie ein Vater (die männlichen Leser betreffend).

Je mehr du dich ihnen zuwendest, das nennt sich Liebe, desto friedlicher und harmonischer wird es in dir. Diese inneren Anteile integrierst du nach und nach in dein Leben und deinen Alltag . Nach außen wirst du allmählich selbstsicherer in den Begegnungen und Gesprächen mit anderen Menschen. Denn deine Kommunikation wird immer klarer, authentischer. Du bist du selbst, und es ist nicht mehr möglich, dich zu manipulieren und zu Handlungen zu verleiten, die du gar nicht tun willst.


Deine / eure Aufgabe > Zunge

  • Malt eine Zunge und tragt euren aktuellen "Zustand" eurer Zunge auf diese ein. 
  • Orientiert euch dabei an den Beschreibungen, die in der Bibel zu finden sind.
  • Dazu weiter alles, was euch sonst für euch in den Sinn kommt, z.B. vorlaute, freche Zunge
  • Malt eine weitere Zunge und tragt darauf alles ein, wie sie künftig sein soll.
  • Fragen hierzu wären:

·       In welchen Lebensbereichen habe ich eine schwere Zunge?

·    Auf welchen Gebieten bin ich lügenhaft, (nicht ehrlich)?

·    Preise ich den Vater im Himmel?

·    Trifft auf mich die  ……. Zunge zu

·     …..


Unsere Zunge (Vorlage)
Unsere Zunge (Vorlage)


Fortsetzung


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