Henoch

Sein Buch



Thema:

Das Buch Enoch:

Kapitel 7-16: Der Ungehorsam einiger Engel und die Folgen (Teil 6 > Kap 14 > Die Flügel der Engel

Kap 15 + 16 Die Antwort Gottes




Die Flügel der Engel

Die Propheten sahen in ihren Visionen die Cherubim mit 4 Flügeln (Hes 1,6ff; 10,16ff), die Serafim mit 6 Flügeln (Jes 6,2). Die Cherubim des Gnadenthrons wurden auf Gottes Geheiß mit Flügeln gemacht (2 Mo 25,17-20; 37,9; 1 Kön 8,7; 2 Chr 3,11-13), und zwar mit der Bedeutung des Bedeckens und Beschützens. [Lexikon zur Bibel]

 

Bei der Erscheinung von Engeln auf Erden ist jedoch nie von Flügel die Rede

Wir schauen uns die Flügel der Cherubim und Seraphim an. Wobei diese mehr wie Adlerschwingen aussehen. Wieso haben diese mehr wie 2 Flügel? 

Gabriel: Weil es um das Bedecken geht, um das Bedecken ihres Antlitzes und einiger anderer Körperstellen.

Wir: Das Antlitz bedecken, was bedeutet das?

Lexikon zur Bibel S. 68 / 69: Angesicht    Das hebr. Wort panim hat die Grundbedeutung „wenden, kehren“ . Es ist die nach außen gekehrte, einem Objekt zugewandte Seite einer Sache oder Person.

In der Bibel ist an vielen Stellen und in unterschiedlichen Zusammenhängen vom Antlitz des Menschen die Rede: vom schönen A. der Rebekka (1 Mo 24,16), des Josef (1 Mo 39,6), der Abigajil (1 Sam 25,3). Vor Angst wird das Angesicht bleich (Nah 2,11); heimliches Reden macht das Angesicht sauer (Spr 25,3); Jeremia klagt über das harte Angesicht seines Volkes (Jer 5,3).

Bei mangelhafter Speise wird das Angesicht schlecht (Aussehen Dan 1,10), Scham spiegelt sich im Angesicht wider (Ps 44,16). Kühnheit gibt dem Angesicht einen löwenhaften Ausdruck (1 Chr 12,8) und Weisheit erleuchtet des Menschen Angesicht (Pred. 8,1), Freundlichkeit macht es licht (Hiob, 29,24)

In Scham, Furcht, Demut und Leid wird das Angesicht verhüllt (1 Mo 24,65; 2 Mo 3,6; 2 Sam 19,5)

Die Demut ist also der Grund für das Bedecken ihres Antlitzes. 

Demut bedeutet nicht, sich kleiner zu machen, als man ist, sondern das konsequente Bekenntnis zur eigenen Niedrigkeit, also zu der Stellung, die man vor Gott hat (für  Jesus: zum angenommenen Menschsein). Die Demut ist eine Art Aufrichtigkeit, ein Stehen in der Wahrheit. (Lexikon zur Bibel S. 238)

Und die Füße? Lexikon zur Bibel S. 358 /359: Wie die Hand wird auch der Fuß in vielfältigen Bedeutungen und Bildern verwendet. … Schließlich wird das Wort „Füße“ als verhüllende Ausdrucksweise gebraucht. „Die Füße zu decken“ heißt seine Notdurft verrichten (1 Sam 24,2; im hebr. auch Ri 3,24). Mit dem Berühren der Füße (2 Mo 4,25 EB) und den Haaren an den Füßen (Jes 7,20 EB) sind die Geschlechtsteile gemeint. Auch in Jes 6,2 ist bei den Füßen offenbar an die Hüftgegend gedacht (vgl. hinsichtlich des gebotenen Verhaltens in der Gegenwart des Herrn 2 Mo 20,26; 1 Kön 19,13). 

Hüfte > LendenLexikon zur Bibel S. 736

Die Lenden werden häufig in Verbindung mit dem  Gürtel (2 Mo 12,11; 1 Kön 2,5; 2 Kön 1,8; Mt 3,4) oder dem Schwertgurt (2 Mo 32,27) genannt, der sie umspannt und dem ganzen Körper Halt gibt, und zugleich die weite Kleidung zusammenfasst (1 Kön 18,46).

Daher ist das Gürten der Lenden auch Bild des Aufbruchs, der Bereitschaft (Hiob 38,3; Jer 1,17; Eph 6,14; 1 Petr 1,13).

Das Bedecken der Füße  bzw. der Lenden ist ihre Bereitschaft zum Dienen

Demut und Dienen, und was machen wir mit den Flügelpaaren? Ich denke dabei an den Adler, zumal er die größte Flügelspannweite hat.

Lexikon zur Bibel S. 25Adler

Im übertragenen Sinn ist der Adler in der Bibel häufig für Stärke und Gewalt (Jes 40,31; Hab 1,8 u.ö.). Er dient als Bild der Schnelligkeit (5 Mo 28,49; 2 Sam 1,23; Hiob 9,26; Jer 4,13; Klgl 4,19; Offb 12,14), als Bild der Vorsorge und des Schutzes Gottes für sein Volk (5 Mo 32,11)

Das Bildwort „auf Adlersflügeln“ trägt (2 Mo 19,4; 5 Mo 32,11), knüpft offenbar an eine seltene Verhaltensweise von Greifvögeln an. Es wurde beobachtet, wie die Vogelmutter ein flügge werdendes schwächliches Jungtier bei drohendem Absturz auffing, indem sie es im Flug auf ihren Rücken nahm.

Jes 40,31 

aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.

Das Bedecken der Füße  bzw. der Lenden ist unsere Bereitschaft zum Dienen. Die Flügel, mit denen wir fliegen, sind die Flügel des Geistes, der uns leitet 

Henoch 14,23.24 

Kein Engel vermochte hindurch zu dringen, zu schauen das Antlitz desselben, des Herrlichen und Strahlenden; auch konnte kein Sterblicher ihn ansehen. Ein Feuer loderte rings um ihn. Ein Feuer auch von großem Umfange stieg immerwährend vor ihm auf, so dass keiner von denjenigen, welche ihn umgaben, im imstande warsich ihm zu nähernunter den Myriaden, welche vor ihm waren. Für ihn war heilige Beratschlagung unnötig. 

Unserem Vater im Himmel können wir nicht ins Gesicht schauen. Wir würden nur vergehen. Es geht von ihm etwas aus, was uns eher dann rückwärts gehen läßt, um wieder auf Distanz zu sein. Noch nicht einmal die Engel, die doch Tag und Nacht hier stehen in seiner Gegenwart. 

Fakt ist, daß wir das Antlitz unseres Vaters niemals sehen können. Auch dann nicht, wenn wir uns verwandelt haben. Was aber halb so wild ist, denn Jesus und der Vater sind eins, was  ihr Wesen betrifft. Sie sind eins im Geist. Und dieser ist es, der uns alle miteinander verbindet.

Henoch 14,24 

Gleichwohl gingen die Geheiligten, welche in seiner Nähe waren, nicht von ihm hinweg, weder bei Nacht noch bei Tage, noch wurden sie entfernt von ihm.

Die Geheiligten, das sind die Engel, zumal wir in Kap 2 von „Myriaden seiner Heiligen“ lesen. Geheiligt sind alle, die in seinem Dienste stehen. Eine Gruppe von Engeln bilden wie bei irdischen Königen einen Hofstaat, die ihn immer und beständig umgibt. 

Tag und Nacht, Nacht und Tag. Offensichtlich gibt es hier auch den Tag und die Nacht , sonst würde das Henoch nicht erwähnen. Ob der Tag und die Nacht mit ihrer Stundenzahl wohl identisch sind mit dem Tag und Nacht-Rhythmus auf der Erde, das geht nicht aus der Information hervor, die uns Henoch überliefert hat.  Jedenfalls ist unser Vater im Himmel für uns immer ansprechbar, egal wie spät es ist.

Henoch 14,24 

Für ihn war heilige Beratschlagung unnötig. 

Das ist richtig. Er weiß und sieht alles, und hat bereits einen Plan. Trotzdem möchte er, daß wir selbst diese Mißstände sehen und auf ihn zukommen. Er möchte, daß wir mitdenken, mitschauen, mitarbeiten, uns einbringen und nicht reine Befehlsempfänger sind. – siehe auch Henoch Kapitel 9 und 10.

Henoch 14,24 

Ich war auch so weit vorgegangen mit einem Schleier vor meinem Gesicht und zitternd. 

Schleier, dieses Wort kommt mehrfach in der Bibel. Wir hörten bei Rebekka zum ersten Mal davon, als uns das Henochbuch noch nicht vorlag. Ein anderes Wort ist „sich verhüllen“. Oder sich bedecken. Wenn wir uns verhüllen, dann ist das ein Zeichen von Demut. Denn der Vater im Himmel sieht nicht auf das Äußere der Person, nämlich welche gesellschaftliche Stellung sie hat, sondern auf das Herz, in das Herz.

2 Mo 34,29: 

Bei Mose war es umgekehrt. Er war ohne Verhüllung in der Gegenwart Gottes, brachte aber dafür den Glanz unseres Vaters mit, den das Volk nicht aushielt. ER mußte stattdessen dann dem Volk gegenüber sich bedecken. Sicherlich war es ein Schleier, mit dem man wenigstens noch etwas sehen konnte.

Henoch 14,24.25 

Da rief mich der Herr mit seinem Munde und sagte: Nahe dich hierher, Henoch, zu meinem heiligen Worte. Und er hob mich auf und brachte mich bis gerade an den Eingang. Mein Auge war gerichtet auf den Boden.

Der Herr. Wer nun ist mit Herr gemeint? Zunächst einmal unser Vater im Himmel. Von Jesus selbst erfahren wir erst einige Kapitel später. 

Also unser Vater im Himmel selbst hebt Henoch vom Boden auf und bringt ihn zum Eingang. Noch ein Eingang? Moment, da war doch die Beschreibung von „jeder Eingang“. Ich glaube, ich hab’s, dort wo ich nun stehe, ist mein Eingang zum Thronsaal, Audienzsaal. 

Nahe dich hierher, zu meinem heiligen Worte.  Bislang dürfen das nur die wenigstens. Mose durfte sich auf dem Berg Sinai und später im Zelt der Offenbarung, der Wohnung Gottes regelmäßig aufhalten, um sein Wort zu empfangen. Wir dagegen sind heute der Tempel des Hl. Geistes, und haben somit die Beste Onlineverbindung mit dem Vater im Himmel.

Wir wenden uns nun dem Kapitel 15 zu. Henoch wird mit dieser Antwort zurückgesandt zu den Wächtern, die den Himmel verlassen haben.


Kapitel 15

Henoch 15,1

Ihr sollet bitten für Menschen und nicht Menschen für euch

Ein ganz schöner Schlag ins Gesicht dieser Engel. Ihre Bitte um Vergebung wurde rigoros abgelehnt. Damit wird auch klar, was zu den Aufgaben der Engel gehört. Sie stehen stellvertretend für uns vor dem Thron unseres Vaters im Himmel, solange wir nicht direkt selbst dort stehen dürfen und können.

Henoch 15,2  

Warum habt ihr verlassen den hohen und heiligen Himmel, welcher ewiglich dauert, und habt gelegen bei Weibern, euch befleckt mit den Töchtern der Menschen, euch Weiber genommen, gehandelt wie die Söhne der Erde, und gezeugt eine gottlose Nachkommenschaft?

Nächster Punkt. Unser Vater im Himmel fragt sie durch Henoch nach ihrem Motiv, obwohl er es sicherlich gleich von Anfang gewußt hat.  – Siehe Henoch 9,12  Du weißt alle Dinge ehe sie sind

Ihrdie ihr geistig, heilig seid und ein Leben lebt, welches ewig ist, habt euch befleckt mit Weibern, habt gezeugt in fleischlichem Blute, habt begehrt des Blutes der Menschen, und habt getan, wie diejenigen tun, welche Fleisch und Blut sind. Diese jedoch sterben und kommen um. 

Er erinnert sie durch Henoch mit ihrem eigentlichen Wesen und dem für sie vorgesehen Leben. Sie sind „geistig“ und  „heilig“.

Was ist geistig? Es hat mit dem Geist zu tun, dem heiligen Geist. Da sie gewissermaßen beständig im Himmel leben und in der Gegenwart des Geistes, so sind sie stets voll des Heiligen Geistes. Und heilig bedeutet: sie sind abgegrenzt von unserer Welt und befinden sich in der Gegenwart unseres Vaters im Himmel.

Ein Leben, das ewig ist. Ewig, das ist ohne Anfang und ohne Ende. Wobei es durchaus auch für die Engel einen Anfang gibt. Nämlich der Zeitpunkt, als sie selbst geschaffen wurden von unserem Vater im Himmel. Ein Ende gibt es trotzdem. Allerdings nur für diejenigen Engel, welche den Himmel verlassen haben. Sie landen in der Tiefe des ewigen Feuers. 

Henoch 15,3.4

Ihr, die ihr geistig, heilig seid und ein Leben lebt, welches ewig ist, habt euch befleckt mit Weibernhabt gezeugt in fleischlichem Blutehabt begehrt das Blut der Menschen und habt getan, wie diejenigen tunwelche Fleisch und Blut sind. Diese jedoch sterben und kommen um.

Die Menschen sind aus Fleisch und Blut. Die Engel sind aus Geist und Blut. Was ist mit Fleisch gemeint?

FleischLexikon zur Bibel S. 343: Fleisch meint zunächst die leibliche Beschaffenheit des Menschen und der andren Geschöpfe, den Stoff, aus dem sie gestaltet sind  (Hiob 10,11; 1 Kor 15,39).

Henoch 15,5-7

Darum habe ich ihnen gegeben Weiber, auf dass sie ihnen beiwohnten, damit Söhne möchten geboren werden von ihnen, und dass dies möge geschehen auf Erden. Aber ihr wurdet von Anfang an als Geister geschaffen und besitzt ein Leben, welches ewig ist und seid nicht unterworfen dem Tode bis in Ewigkeit. Daher machte ich nicht Weiber für euch, dieweil ihr seid geistig und eure Wohnung ist im Himmel

Die Leiber dieser Engel dagegen sind wie in weiteren Stellen beschrieben, von einer anderen Beschaffenheit, also feinstofflicher Natur. Durch den Sündenfall sind die Leiber der Menschen dem Tode unterworfen. Bis dahin war auch ihr Leben ein ewiges Leben. In Vers 6 nimmt Henoch bezug auf das Ereignis im Garten Eden, wenn auch nicht ausführlich beschrieben. 

Einzig und allein die Erde dagegen enthält mit den Jahreszeiten den Kreislauf von Leben und Tod 

Gehandelt wie die Söhne der Erde. Wie ist das denn gemeint? Die Engel haben den menschlichen Frauen beigewohnt. 

Gezeugt eine gottlose Nachkommenschaft. Gottlose handeln gegen die Gebote unseres Vaters im Himmel. 

Henoch 15.8 

Nun aber die Riesen, welche geboren sind von Geist und von Fleisch, werden auf Erden böse Geister genannt werden, und auf Erden wird ihre Wohnung sein. Böse Geister werden hervorgehen aus ihrem Fleisch, weil sie geschaffen wurden von oben; von den heiligen Wächtern war ihr Anfang und ursprüngliche Gründung.

Böse Geister werden sie sein auf Erden, und Geister der Gottlosen werden sie genannt werden. Die Wohnung der Geister des Himmels soll sein im Himmel, aber auf Erden wird sein die Wohnung der irdischen Geister, welche geboren werden auf Erden. 

Geister. Wir treffen hier auf einen neuen Begriff. Dieser wird angewendet auf alle Bewohner. Doch wie ist das zu verstehen? Wir gehen vom Plural in den Singular, um es besser zu verstehen. Geist des Himmels, Geist des irdischen, der Erde. Das hat mit dem Wohnraum zu tun. Die bösen Geister, die gottlosen Geister sind die Nachkommen aus der Verbindung der Engel mit den Menschentöchtern.

Der Wohnraum der bösen und gottlosen Geister ist ebenso die Erde, da sie ja hier unten gezeugt und geboren worden sind. Faktisch heißt das, wir müssen uns nach wie vor mit ihnen immer wieder auseinandersetzen, leiden unter ihrem wirklich gottlosen Handeln.

Psychische Krankheitsbilder?

Henoch 15,9 

Die Geister der Riesen werden sein wie Wolkenwelche bedrückenverderbenfallenstreiten und verletzen werden auf Erden.

Sie werden veranlassen WehklageKeine Speise werden sie essen, und sie werden dürsten; sie werden verborgen sein und nicht immer sollen sich erheben die Geister gegen die Söhne der Menschen und gegen die Weiber; denn sie kamen hervor während der Tage des Blutvergießens und der Vernichtung.

Ich muß sagen, das ist eine interessante Beschreibung für diverse Krankheitsbilder. Ob ich zu allem finde, wie wir es heute benennen,  kann ich nicht garantieren. Die Wolken sind unsere Gedanken, die über uns schweben.  Sie haben zuweilen ganz schön Macht über uns, vor allem dann, wenn manches nicht so zu laufen scheint, wie geplant. 

Unser Vater im Himmel sagt wohl im Prediger „Alles hat seine Zeit“. Doch da wir in der Welt leben und innerhalb ihrer Systeme, ist das gar nicht so leicht, dieses Wort auch zu leben. Gerade dann, wenn etwas bestimmtes ansteht, jedoch von weiteren Faktoren abhängig ist. 

Wie Wolken

Wie Wolken, welche bedrücken = Depressionen, Kopfschmerzen

Wie Wolken, welche verderben =

Wie Wolken, welche fallen = Selbstmordgedanken?

Wie Wolken, welche streiten = Zweifler, Haderer,  Streitsüchtiger

Wie Wolken welche verletzen = Borderliner, Kränkungen

Wolken veranlassen Wehklage = Selbstmitleid, Selbstvorwürfe

Wolken veranlassen Keine Speise zu essen = Magersucht

Wolken veranlassen zu Dürsten = Süchte aller Art, vor allem Alkoholsucht, Tablettensucht

Verborgen sein = Die Wolken sind nicht immer da


Diese Wolken, das sind die Geister, die in der Gestalt von Gedanken in unserem Geist herumschwirren. Interessant ist, daß diese Wolken wohl nicht immer da sind, vielmehr nicht dauernd aktiv. Wir sagen heute  „latent“.

Doch wie sollen wir umgehen damit, wenn über uns die düsteren Wolken schweben? Leider gibt es kein Patentrezept, da wir alle recht unterschiedlich sind. Jeder reagiert anders, und auch nicht immer gleich, da wir ja zudem noch unterschiedliche Situationen haben.

Manchmal sind wir dickhäutig, dann wieder dünnhäutig. In der Mitte zu sein und dort auch immer zu bleiben, das ist der Idealzustand. Bei Dünnhäutigkeit kommen wir fast an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Aber eigentlich brechen nicht die Nerven zusammen, sondern in uns soll etwas gestoppt werden. Das ganze dient auch dem Test, ob wir unserem Vater im Himmel vertrauen, daß er sich um unsere „weltlichen“ Angelegenheiten vollkommen kümmert, während wir uns um seine bemühen. 

Wann werden wir dünnhäutig? Diese Frage des Zeitpunktes müssen wir klären, um die dunklen Wolken nicht so nah an uns heranzulassen. Andererseits werden wir auch wieder zurück in seine Gegenwart gezogen.  Entfernen wir uns vom Vater im Himmel, geraten wir in den Sog von Angst und Panik, was wiederum bei dem einen oder anderen Aggressionen auslöst. Manche ziehen sich dann komplett in ihr Schneckenhaus zurück.

Die Entstehung der Wolken hängt auch damit zusammen, wenn wir nur auf das äußere sehen, auf die materielle Welt, anstatt unseren Blick auf Jesus und den Vater gerichtet zu halten. 

Ja, es ist immens schwierig, dauerhaft, in dieser Hinsicht dauerhaft die Balance zu halten. Ein Merkmal ist, wir sind müde im Kopf, fühlen uns leer, möchten aber dennoch an dem dran bleiben, womit wir gerade beschäftigt sind. Kurz gesagt, wir befinden uns in einem Tunnel und merken gar nicht, wie die dunklen Wolken bereits heranziehen.

In unserem Leben spielen so viele Faktoren zusammen, daß wir da überhaupt keinen Durchblick haben, gerade weil wir in dieser Welt leben, die uns erst recht mit Absicht unsere Sinne vernebeln. Was wir jedoch hier tun müssen, uns den Luftraum zurückzuerobern, der zur Zeit in den Händen Satans ist. 

Eph 2,2 

in denen ihr früher gelebt habt nach der Art dieser Welt, unter dem Mächtigen, der in der Luft herrscht, nämlich dem Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams.

Unser Denken, unser Geist wird von vielen Seiten beeinflußt. Und es ist wahrlich nicht leicht, sich beständig abzugrenzen. Wir wollen uns auch nicht vollständig von der Welt ausschließen, damit wir nicht böse überrascht werden und so noch handlungsfähig bleiben möchten.

Ja, es ist wirklich schwierig, und da muß jeder seinen eigenen Weg finden, weil unsere Lebensgeschichten einfach zu verschieden sind. Die Geister der Bedrückung existieren nun mal nach wie vor und beherrschen noch die Welt. Sie finden häufig Ausdruck über die Medien wie Internet, Zeitung und Mund-zu-Mund-Propaganda. Wie gesagt, jeder muß seinen eigenen Weg finden.


Kapitel 16

Henoch 16,1 

Bei dem Tode der Riesen, wohin auch ihre Geister gewandert sein mögen aus ihren Körpern, lass das, was fleischlich in ihnen ist, untergehen vor dem Gericht. 

Bei dem Tode. Die Riesen sterben. Das ist schon mal positiv. Nur gibt es wahrlich ein Problem. Ihre Geister sterben nicht, nur ihr Körper. Das ist wahrlich schlecht, schlecht für uns. Das ist wenig erfreulich. Weil wir uns bis heute uns mit diesen „herumschlagen“ müssen.  Allerdings werden wir wohl auch zum Gericht und zur Schmach für sie und ihre Väter, den Engeln, die den Himmel verlassen haben.

Henoch 16,1 

So werden sie untergehen bis zum Tage der großen Vollendung der großen Welt. Stattfinden wird eine Vollendung der Wächter und der Gottlosen. 

Sehr auffällig. Wir lesen in zwei Sätzen nacheinander das Wort „Vollendung“. Interessant ist vor allem „die Vollendendung der großen Welt“. War unser Vater im Himmel denn doch nicht fertig mit der Erschaffung der gesamten Schöpfung?

Wenn ja, dann müssten wir wohl die Schöpfungsgeschichte aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Doch wie schon so oft, gibt uns das Lexikon zur Bibel S. 1223/1224 genügend Auskunft:

Die Bibel bezeugt, daß Gottes Wirken auf dieser Erde einem letzten Ziel zustrebt zur Erfüllung und Vollendung der ewigen Heilsabsichten Gottes. Der Zeitpunkt der Vollendung bleibt göttliches Geheimnis (Mt 24,36; Apg 1,7), aber die Vorzeichen des Endes zeigen, wie einerseits die Mächte des Bösen weltweit zunehmen und sich in ihrer satanischen Antigöttlichkeit offenbaren, wie anderseits aber mitten in den politischen (Mt 24,6), gesellschaftlichen (2 Tim 3,11ff) und religiösen (2 Thess 2,3; 2 Petr 3,3; 1 Joh 2,18) Erschütterungen der ganzen Welt eine „aufhaltende Macht“ (2 Thess 2,7) am Werk ist, wie das Evangelium allen Völkern als Zeugnis über sie verkündigt (Mt 24,14) und die „Fülle der Völker“ gewonnen wird (Röm 11,25). 

Dies alles wird ein innerlich zusammenhängender, sich mehr und mehr über alle Völker ausdehnender Prozess des Zunehmens und Ausreifens sein, bei dem aufeinander folgende und ineinander eingreifende Weltereignisse zu einem bestimmten Ziel und Ende in der Geschichte der Menschheit führen.

Die Art der Vollendung hängt untrennbar und ausschließlich mit der sichtbaren Wiederkunft Jesu Christi zusammen (Mt 24,27; Apg 1,11; Offb 1,7), die in der Offenbarung der Gerechtigkeit und Herrlichkeit Gottes die große, ewige Scheidung mit sich bringt

Henoch wird zurückgesandt zu den Wächtern mit dieser Botschaft. Ihre Bittschrift wurde also definitiv abgelehnt. Unser Vater im Himmel kennt hier kein Pardon, weil es Wächter gewesen sind, die nicht befugt gewesen sind, Menschen in die Geheimnisse des Himmel einzuweihen.

Niemals also werdet ihr Frieden erhalten. Ganz schön hart. Doch dieses haben sie sich selbst zuzuschreiben. Und zudem haben sie sich ja selbst an ihre Verwünschungen gebunden, siehe Henoch 7,5-8


Fortsetzung


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