JESUS - Sein Leben und Wirken

 Die Adventszeit und das Weihnachtsfest




Tag 7 – Der Heilsplan – Die Jahreszeit seiner Geburt

Lukas 2,3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.

Was zur Folge hatte, daß im ganzen römischen Reich viele Menschen unterwegs waren, um in „ihre Stadt“ zu kommen. Viele waren zu Fuß unterwegs, allenfalls noch mit einem Esel.  

Doch wie waren damals die Wege? Zwar gab es schon das gut ausgebaute römische Straßennetz, doch abseits der Hauptstraßen waren die Wege, vor allem in den Bergen und im ländlichen Gebieten sicherlich nicht gepflastert. 

Und mit Beginn des Herbstes und im Winter schon gar nicht begehbar oder recht schwer, denn durch den Regen wurden solche Wege schlammig. Futter für die Tiere gab es dann kaum noch in der Natur. 

Die Reisezeit hing in der Antike von deutlich mehr Faktoren ab als heute. Zunächst einmal mussten das Wetter und die Straßenbedingungen berücksichtigt werden, denn Wind, Regen, schlammige Wege usw. machten Mensch und Tier zu schaffen. Ferner konnte sich die Streckenführung (Steigungen, Engstellen, usw.) auf die erreichbare Geschwindigkeit auswirken. Unter idealen Bedingungen konnten als Durchschnitt folgende Geschwindigkeiten erreicht werden:

·         Zu Fuß: 5-6 km/h

·         Reiter (ohne Pferdewechsel): 8-15 km/h

·         Reiter (mit Pferdewechsel): 15-18 km/h

·         Reisewagen (Zweispänner mit Pferdewechsel): 10-12 km/h

Bei der Bestimmung des Tagesleistung sind ebenfalls mehrere Faktoren zu berücksichtigen. 

Als erstes ist dies die Jahreszeit, denn gereist wurde in der Regel nur bei Tageslicht, was die verfügbare Zeit pro Tag im Winter erheblich verkürzte. Hinzu kommt, dass Mensch und Tier regelmäßige Pausen brauchen und daher das zur Verfügung stehende Tageslicht gar nicht voll ausgenutzt werden konnte. 

Außerdem reiste man üblicherweise von Stadt zu Stadt bzw. von Straßenstation zu Straßenstation, was bei längeren Strecken ohne Station (z.B. Passtraßen im Gebirge) ggf. zu einem vorzeitigen Ende der Tagesetappe führte.

Reisen mit dem Schiff

Die Benutzung eines Schiffs konnte die Reisezeit gegenüber dem Landweg erheblich verkürzen, barg aber auch Risiken. Noch stärker als an Land hing ein zügiges Vorwärtskommen vom Wetter ab und bestimmte Verbindungen konnten im Winter praktisch gar nicht gefahren werden. Beispielsweise bezeichnet Cicero selbst für die vergleichweise kurze Fahrt von Thermai auf Sizilien nach Rom den Herbst schon als ungünstige Jahreszeit (Cicero, Reden gegen Verres, 2,2,95).  [Quelle: imperium-romanum.info]

Einen entscheidenden Hinweis geben uns auch DIE HIRTEN, die noch mit ihren Herden auf dem Feld waren und dort gelagert hatten. Diese waren in HÜRDEN

Lk 2,8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den HÜRDEN, die hüteten des Nachts ihre Herde.

Was sind nun HÜRDEN? Lexikon zur Bibel S. 1221 IV Herdenleben: Die Herden befinden sich immer unter freiem Himmel (Dan 4,22; 5,21). Nachts nimmt man sie in Hürden; das sind ummauerte , aber NICHT ÜBERDACHTE SCHUTZPLÄTZE (4 Mo 32,24; 2 Chr 32,28; Mi 2,12; Lk 2,8).

Zu berücksichtigen sind auch die klimatischen Verhältnisse in Israel / Palästina.

Lexikon zur Bibel S.958 – Regen: Das Klima Palästinas ist durch den Wechsel von zwei scharf getrennten Jahreszeiten gekennzeichnet: der 5 Monate dauernden Trockenheit des Sommers steht die Regenzeit des Winters gegenüber (Jahr)

Von Mitte Mai bis in die zweite Oktoberhälfte fällt auch an der Küste kein Regen (vgl. 1 Sam 12,17f; Spr 26,1). Der Westwind bringt aber in der Ebene und den Westhängen der Berge den Tau (1 Mo 27,28; 5 Mo 33,28; Ri 6,38; Hiob 29,19; Sach 8,12), der vor allem das Wachstum der Weintrauben in der Sommerhitze ermöglicht. Besondere Bedeutung hat der Taufall im Negev, wo er , durch den großen nächtlichen Temperaturrückgang im Wüstengebiet bedingt, sehr stark ist.

Die Regenzeit beginnt in normalen Jahren im Oktober, kurz nach dem Laubhüttenfest, im Hügelland etwas später als an der Küste. Diese Frühregen (hebr. joräh; 5 Mo 11,14; Jer 5,24; Joel 2,23; Jak 5,7) WEICHEN DEN VON DER SOMMERHITZE AUSGEDÖRRTEN BODEN auf und sind die Voraussetzung für Pflügen und Säen.“

Esra 10,13 Aber es ist viel Volk hier, und es ist REGENZEIT und man kann nicht draußen stehen; auch ist es nicht in ein oder zwei Tagen getan, denn wir haben in dieser Sache viel gesündigt.

Gerade deshalb, vor allem wegen dem aufgeweichten Boden und auch den Wegen kann die Geburt nicht im Dezember stattgefunden haben. 

Gerade deshalb, vor allem auch wegen der Dauer des Tageslichtes und der zur Verfügung stehenden Nahrung für die mitgeführten Tiere kann die Geburt nicht im Dezember stattgefunden haben. 

Denn dann wird das Reisen um einiges beschwerlicher. Das Nächtigen im Freien, selbst wenn man ein Zelt dabei hatte, war um einiges schwieriger. Denn im aufgeweichten Boden, noch dazu während es regnet, ist es ungemütlich, dieses aufzustellen. 

Es gab zwar die gut befestigten Hauptwege, die von den Römern gebaut worden sind. Viele andere Wege waren jedoch ungepflastert.

Und wegen der Volkszählung, die Kaiser Augustus angeordnet hatte, waren, wie schon erwähnt, erst recht viele Menschen unterwegs, weil jeder dorthin mußte, wo er zur Welt kam und aufgewachsen ist: 

Lk 2,3 Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.

Und AUCH die 3 Könige hatten eine sehr lange Anreise. Alle kamen gemeinsam aus dem Osten – Persien / Iran , möglicherweise sogar noch weiter weg, evtl.  aus Indien / China .

Zur damaligen Zeit war es mit dem Reisen wirklich nicht so einfach wie in unserer heutigen Zeit . Schließlich gab es keine Flugzeuge, keine Züge, keine Autos. Allenfalls Pferdewagen und Ochsenkarren bzw. Pferde, Esel und Maultiere, mit denen man unterwegs war.

Je nachdem, wie man vorwärts kam, wurde mal im Freien übernachtet oder in Karawansereien, was sich neben den Händlern wohl eher die gut situierten Reisenden leisten konnten. 

Unsere HEILIGE FAMILIE dagegen war da finanziell ganz anders aufgestellt. Sie waren einfache Leute, mit einem geringen Einkommen, und auch sie waren während der Trockenzeit unterwegs. Die Wege waren fest, und gut geeignet, trotz der fortgeschrittenen Schwangerschaft von Maria von Nazareth nach Bethlehem zu ziehen.

Noch etwas, was auf den wahren Zeitraum der Geburt hinweist: Der sechste Monat im israelischen Kalender. Die Zahl 6 steht für den Menschen, den am 6. Tag wurde der Mensch geschaffen.

Im Monat ELUL herrscht noch Sommerhitze, die Böden und die Wege daher ausgedörrt, was trotzdem für eine hochschwangere wie Maria zwar kein Zuckerschlecken gewesen ist, aber wesentlich einfacher zu reisen als während der Regenzeit.

Und der Kaiser Augustus ist aus meiner Sicht Hinweisgeber: wir haben den 8. Monat August genannt, der zuvor Oktavian hieß. Und bedeutet laut wikipedia:

Der Name leitet sich von dem lateinischen Gentilnamen Octavius ab, der sich wiederum von dem in vorklassischer Zeit gebräuchlichen Praenomen Octavus (lat. für der achte) ableitet.

Und die 8 bedeutet in der Bibel einen Neu-Anfang. Noah und seine Familie waren 8 Personen, mit denen Gott nach der Flut einen Neustart mit der Menschheit gemacht hat. 

Wir erkennen, daß die tatsächliche Geburt Jesu im Spätsommer stattgefunden haben muß. Denn auch die Hirten lagerten mit ihren Herden draußen auf dem Felde. Und bei Matsch und Regen wären sie kaum in der Lage gewesen, gleich in der ganzen Umgebung von Bethlehem von Jesus zu erzählen.

Und nicht nur das. Maria und Josef zogen dann nach wenigen Tagen nach Jerusalem, um am 8. Tag Jesus im Tempel beschneiden zu lassen und ihn Gott zu weihen, wie es im AT für das Volk Israel geboten worden ist.

Und nicht nur das. Maria und Josef konnten am zügigsten nur während einer trockeneren Jahreszeit Richtung Ägypten fliehen, um den Häschern des Herodes zu entkommen, der alle neugeborenen in Bethlehem und Umgebung töten wollte.


Tag 8 – Der Heilsplan – Die Herberge

Lk 2,7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Keinen Raum in der Herberge. Hm. Interessanterweise bzw. bedauerlicherweise gibt es wohl keine Parallelstelle im AT, die diese Geburt in einem Stall bestätigt. 

Keinen Raum in der Herberge. Alles war voll, gefüllt mit Menschen, die „in ihre Stadt“ gekommen sind, um sich in die Steuerlisten eintragen zu lassen.

Keinen Raum in der Herberge.  Und niemand war ganz offensichtlich bereit, seine Unterkunft aufzugeben und Platz zu machen für eine hochschwangere Frau, die kurz vor der Niederkunft steht.


Da hat Gott unser Vater im Himmel wohl anderes im Sinn. Aber was? Maria und Josef fanden einen mit seiner Hilfe einen nicht von Menschen gemachten Ort, in dem die Nutztiere meistens über Nacht untergebracht wurden.

Herberge > Lexikon zur Bibel S. 509: Übernachtungsstätte für Reisende, die aber durch die orientalische Gastfreundschaft häufig entbehrlich war (2 Mo 2,20; Ri 9,15-21; 2 Kön 4,8; Apg 28,7; Hebr 13,2). Die öffentliche Herberge (vgl. Jer 41,17) war eine Art Schutzraum für Mensch und Tier. 

Ähnlich einer modernen Karawanserei bestand sie aus einem großen, quadratischen Raum mit Kammern für das Gepäck und Ställen für das Vieh ringsherum. Die Gasträume waren ohne jegliches Mobiliar. Der Reisende breitete seinen Teppich auf dem Fußboden aus, sonst diente sein Mantel als Lager und Decke zugleich. Manchmal war ein Aufseher dort,  der Nahrungsmittel verkaufte (Lk 10,34).

Haus > Lexikon zur Bibel S. 487-490: Das Haus besteht ursprünglich nur aus einem Raum. So ist es mitunter noch in der Zeit Jesu üblich, da eine einzige Lampe das ganze Haus erleuchten kann (Mt 5,15). Kommen weitere Räume hinzu, so werden sie um einen Innenhof herum angeordnet, der auch Backofen und Zisterne enthalten kann (2 Sam 17,18). Der in späterer Zeit zunehmend verbreitete Grundriss des sogenannten Vierraumhauses geht wohl auf diese Anordnung mehrerer Räume um einen zentralen Raum oder Hof zurück.

Da sich selbst in der Regenzeit das Leben der israelitischen Familie meist im Freien abspielte, benutzte man das Haus nur zum Schlafen. Der einzige Raum war in einen tiefer gelegenen Teil für das Vieh und einen höher gelegenen für die Menschenm abgeteilt; auf der Grenze neben den Stufen befanden sich oft die steinernen oder aus Lehm gebauten Krippen, die Ochse und Esel gut kennen (Jes 1,3).

Ein solches Haus ist in 1 Sam 28,24 gemeint, wo es heißt,  daß ein gemästetes Kalb „im Haus“ war. Viehhaltung im Wohnhaus war schon deswegen vorteilhaft, weil die Tiere in kalten Nächten durch ihre Körperwärme den Temperaturabfall im Raum dämpften.

Weil Vieh und Krippen sich also innerhalb des Hauses befanden, wird man sich die Geburt Jesu ebenfalls in solch einem Haus vorstellen müssen und nicht in einem separaten Stall, der in Lukas 2 ohnehin nicht erwähnt ist.

Ja, ein Stall ist nicht erwähnt, aber die Häuser und Gehöfte in Bethlehem waren nun mal gut gefüllt mit Menschen und Tieren, die von überall herkamen, um sich wegen dieser Volkszählung in die Steuerlisten einzutragen.

Sie fanden kein Haus, kein Gehöft, das sie beherbergen konnte und / oder wollte. Direkt in Bethlehem selbst fand die Geburt auch nicht statt, denn sonst hätten es viele Menschen gleich direkt mitbekommen, daß da gerade ein Kind zur Welt gekommen ist.

Von einer Höhle steht allerdings auch nichts in der Bibel. Lt. Lexikon zur Bibel S. 544 dienten den Tieren zur Wohnung (Hiob 37,8; Ps 104,22).

Höhlen befinden sich meistens in den Bergen. Aber wie ist es mit der  Umgebung von Bethlehem? Das Lexikon zur Bibel S. 173 informiert uns wie folgt: Der biblische Ort lag auf dem Hügel östlich der Geburtskirche und war im Nordosten sowie im Südwesten durch steile Täler geschützt.

Nach dieser Beschreibung / Erklärung gab es mit Sicherheit auch viele Höhlen, darunter auch einige, die für die Nutztiere genutzt werden. Zumal die Bibelstelle eine Krippe erwähnt. Und in einer solchen für Nutztiere genutzten Höhle bekamen Maria und Josef einen guten Unterschlupf, um sich von den Strapazen dieser Anreise zu erholen.

Einen Hinweis geben uns auch die Hirten, denn:

Eine solche muß auch nicht nur in der Nähe von Bethlehem gelegen haben, sondern auch in der Nähe dieser Hirten, die herbeieilten, um das Neugeborene zu sehen.  Sie lagerten in der Umgebung auf dem Feld, und diese waren es ja, die von einem Engel über die Geburt informiert worden sind.  

Und diese waren es auch, das ist der zweite Hinweis, die es dann allen Menschen in Bethlehem und der nahen Umgebung erzählt haben.

Die Geburt geschah also etwas abseits vom großen Trubel in der Welt.

Lukas 2,16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.
17 Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.
18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten.


Tag 9 – Der Heilsplan – Die Hirten und ihre Botschaft

Die ersten Zeugen sind eindeutig die HIRTEN. Nirgendwo in der Bibel steht etwas von anderen Menschen, die ebenso von den Engeln direkt informiert worden wären. 

Fast zur gleichen Zeit, fast zur selben Stunde,  in der Jesus das Licht der Welt erblickt. erscheint der Engel, um die Hirten über die Ankunft des Messias in Kenntnis zu setzen. 

Ein gutes Timing. Die Engel wissen schließlich ganz genau, wann sie bei uns, hier in diesem Fall bei den Hirten, sein müssen, um das zu tun, womit Gott unser Vater im Himmel sie beauftragt hat. 

Ebenso war es mit dem richtigen Zeitpunkt, Zacharias in Kenntnis zu setzen, daß er doch noch Vater wird. Gleiches geschah bei Maria. 

Lukas 2,8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.
9 Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.
10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird;
11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.
12 Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.
13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:
14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.

15 Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.
16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.
17 Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.
18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten.

Die wichtigste Botschaft, die sie dabei verkündigen: HEUTE ist er geboren. Auf das HEUTE kommt es an. Es ist also gerade geschehen, was bereits vor der Großen Flut angekündigt worden war, und verschiedene Propheten immer wieder einen Hinweis über den Gesalbten unseres Vaters im Himmel in ihren Schriften niedergeschrieben haben.

Lexikon zur Bibel S. 529: Wenn aber das Ewige in das Zeitliche hineinragt, gewinnt der Mensch sein HEUTE zurück. In dem HEUTE der Engelsbotschaft (Lk 2,11) steht die Zeit still, ragt die Ewigkeit in die Zeit hinein. Die Hirten auf dem Felde erlebten solch ein HEUTE.

Schon lange bevor durch den Fall des Menschen die Zeit zur Nichtigkeit wurde, hatte Gott den Einbruch der Ewigkeit in die Zeit geplant: „Du bist mein Sohn, HEUTE habe ich dich gezeugt (Ps 2,7 u.ö.)“ .

Auch schon im AT gewinnt die flüchtige Zeit durch Gotteskundgebungen Ewigkeitsgehalt (2 Mo  14,13; 5 Mo 9,1; 11,26f; Jos 22,31; 1 Sam 11,13)

Dem vergänglichen HEUTE der unerlösten Welt setzt Gott also sein bleibendes HEUTE als ein lang andauerndes Heilstages entgegen (Jes 49,8f).

Das flüchtige HEUTE der verrinnenden Lebenszeit und das bleibende HEUTE eines langen Heilstages rufen in die Entscheidung: „Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht (Hebr 3,7f)“. Erschwerend fällt ins Gewicht, daß diese Gnadenzeit einmal zu Ende geht.

Dieser Heilstag hat mit der Geburt Jesu begonnen und dauert bis zu seiner Rückkehr auf die Erde an.


Tag 10 – Der Heilsplan – Der Stern

Zu Königen haben wir sie gemacht, oder auch zu Sterndeutern. Eindeutig ist die Bibel hier nicht. Die Zahl 3 kommt am ehesten noch von den Gaben, die sie Jesus mitbrachten. Im Matthäus-Evangelium werden sie sogar  „Weise“ genannt.

Mt 2,1 Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen:
2 Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten.

4 Mose 24,17 Ich sehe ihn, aber nicht jetzt; ich schaue ihn, aber nicht von nahem. Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen und wird zerschmettern die Schläfen der Moabiter und den Scheitel aller Söhne Sets.


Aus dem Osten sind diese Männer gekommen. Und genau dieser Stern wurde gesehen von einem Propheten mit dem Namen Bileam, der Israel im Auftrag des König Balaks verfluchen sollte, stattdessen dieses Volk jedoch segnete.

Was sie wirklich waren, ist nicht so wichtig. Und wieviele Männer es tatsächlich gewesen sind, ebenso wenig. 

Sie kamen jedenfalls erst einmal nach JERUSALEM, weil der Stern sie offensichtlich zuerst dorthin geführt hat. Doch warum? Der Stern hätte sie durchaus direkt ohne Umwege nach Bethlehem bringen können.

Und von dort führte sie der Stern weiter nach Bethlehem, nachdem sie von Herodes und seinen Beratern vernommen hatten, daß dies der Geburtsort sein soll.

Mt 2,9 Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie im Morgenland gesehen hatten, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war.
10 Als sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut
11 und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.


Tag 11 – Der Heilsplan – Jerusalem und der König der Gerechtigkeit

Dieser Ort spielt eine zentrale Rolle in der Bibel. Wir kennen diese Stadt bereits unter dem Namen „Salem“ = „Frieden“ aus der Zeit Abrahams. 

1 Mose 14,17 Als er (Abraham) nun zurückkam von dem Sieg über Kedor-Laomer und die Könige mit ihm, ging ihm entgegen der König von Sodom in das Tal Schawe, das ist das Königstal.
18 Aber Melchisedek, der König von Salem, trug Brot und Wein heraus. Und er war ein Priester Gottes des Höchsten
19 und segnete ihn und sprach: Gesegnet seist du, Abram, vom höchsten Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat;
20 und gelobt sei Gott der Höchste, der deine Feinde in deine Hand gegeben hat. Und Abram gab ihm den Zehnten von allem.

Melchisedek, sein Name bedeutet „König der Gerechtigkeit“.  Und weist somit deutlich auf Jesus hin, der nach seiner Rückkehr auf die Erde unser König ist, der mit Recht und Gerechtigkeit regieren wird.

Der weitere Hinweis steckt gleich im Anschluß: „Brot und Wein“ deuten auf das Abendmahl hin, daß Jesus mit seinen Jüngern in einem Haus in Jerusalem gefeiert hat, bevor er dann im Garten Gethsemane von Judas verraten worden ist, verhaftet und … - ihr kennt ja den Rest der Geschichte.

Psalm 110,4 Der HERR hat geschworen und es wird ihn nicht gereuen:
»Du bist ein Priester ewiglich nach der Weise Melchisedeks

Hebräer 7,1 Dieser Melchisedek aber war König von Salem, Priester Gottes des Höchsten; er ging Abraham entgegen, als der vom Sieg über die Könige zurückkam, und segnete ihn;
2 ihm gab Abraham auch den Zehnten von allem. Erstens heißt er übersetzt: König der Gerechtigkeit; dann aber auch: König von Salem, das ist: König des Friedens.
3 Er ist ohne Vater, ohne Mutter, ohne Stammbaum und hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens. So gleicht er dem Sohn Gottes und bleibt Priester in Ewigkeit.

Ja, so gleicht Melchisedek dem Sohn Gottes unseres Vaters im Himmel. Und Jesus ist nicht nur unser König, sondern auch unser Hohepriester für alle Zeit.


Tag 12 – Der Heilsplan – Brot und Wein

1 Mose 14,18 Aber Melchisedek, der König von Salem, trug Brot und Wein heraus. Und er war ein Priester Gottes des Höchsten


Brot und Wein erinnert uns an das Abendmahl im NT.  Jesus hat das Brot geteilt und diese Teile an seine Jünger verteilt. 

Mt 26,26 Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach's und gab's den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib.

Das Brot symbolisiert seinen Leib. Und der Wein?

Mt 26,27 Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus;
28 das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden.

Zur Vergebung der Sünden. Aber was ist Sünde? Das Lexikon zur Bibel S. 1118 sagt hierzu: „Um einer klaren Erfassung des Begriffs willen ist eine sachliche Trennung zwischen AT und NT nötig.

An der Vielfalt der hebräischen Wörter wird aber auch deutlich, daß die Sünde in ihrer ganzen Breite begrifflich nicht zu fassen ist, sondern nur Teilaspekte berücksichtig werden“ 

Hm. Gar nicht so einfach, die richtige, vielmehr die passende Erklärung zu finden, besonders im Blick auf das Ereignis im Garten Eden, als die Menschen der Schlange mehr geglaubt hatten und verbotenerweise von dem Baum gegessen haben. 

Denn dadurch ist Sünde in die Welt hineingekommen und das, was sie getan hatten, haben zuerst Adam und Eva, und somit auch uns von Gott getrennt.

Die Folge der Sünde ist also die Trennung von Gott , weil wir Menschen etwas getan haben, was wir besser nicht hätten tun sollen.

Die Folge der Sünde ist, daß wir durch unsere eigene Entscheidung, etwas zu tun, was nicht im Willen Gottes ist, unrein geworden sind, und dadurch nicht mehr in der Gegenwart Gottes bleiben können, weil Gott selbst rein und heilig ist.

Die Folge der Sünde ist aber auch, daß alles, womit die Welt uns ernährt, uns nur kurze Zeit unseren Hunger stillt, und unseren Durst löscht.

Um wieder mit Gott unserem Vater im Himmel in Gemeinschaft leben zu können, wurde Jesus zu uns auf die Erde gesandt. Durch den Glauben an ihn, erfahren wir nicht nur Vergebung für unsere Sünde, wenn wir sie bekennen, unser Hunger nach Leben und bedingungsloser Liebe werden durch Jesus  gestillt.

Joh 6,35 Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.

Joh 6,41 Da murrten die Juden über ihn, weil er sagte: Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen ist,


Dieses Brot ist im übertragenen Sinne zu verstehen. Lt. Lexikon zur Bibel S. 200: Wie in Ps 104,15 von dem Brot als Stärkungsmittel des Menschen die Rede ist, so kann Jesus im übertragenen Sinn sich selbst Joh 6,33.35.41.50f.58 als das Brot Gottes bezeichnen, das vom Himmel kommt, oder als „das Brot des Lebens“.

Er will damit sagen, daß die Verbindung mit ihm, der Glaube an ihn, das entscheidende Mittel zur Erlangung und Erhaltung des ewigen Lebens ist. So gilt das „Brot essen“  (Lk 14,15) als ein Zeichen der Tisch- und Mahlgemeinschaft im Reiche Gottes, und zwar im NT wie im AT; 

Jesus ist vom Himmel gekommen, um uns zu stärken und wieder aufzurichten. Die Brotteile, die er an seine Jünger verteilt, bedeuten, daß sie symbolisch gesehen, Teil an ihm haben, also Gemeinschaft mit ihm und sie mit ihm an einem, d.h. an seinem Tisch essen dürfen.

Der Wein: Bei Jesus ist dieser Wein das Symbol für sein vergossenes Blut zur Vergebung der Sünden. Bei Melchisedek wird die Kombination von Brot und Wein zum Freudenmahl, weil Abraham einen wichtigen Sieg errungen hat.

Und beim weiteren darüber nachdenken: Auch bei Jesus ist es bei genauerem Betrachten ein Freudenmahl, weil er für uns stellvertretend die Trennung zwischen dem Vater im Himmel und uns überwunden hat. 

Zudem ist es mit dem Teilen von Brot und Wein an uns auch ein Sieg über unseren Ankläger, über den Oberteufel, den Satan, den Drachen oder die Alte Schlange, wie unser Feind in der unsichtbaren genannt wird.

Brot = Anteil an Jesus/ Gemeinschaft mit Jesus, der mich satt macht

Wein = Blut = Vergebung meiner Sünden

Brot und Wein selbst tauchen im Bericht rund um seine Geburt allerdings nicht auf. Diese Thematik habe ich nur mit hineingekommen, weil der König Melchisedek von (Jeru)salem, der Brot und Wein hinausträgt zu Abraham, auf Jesus hinweist.



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