Exodus

vom 2. bis 5. Mose




Themen:

Ein neuer König

Die Hebammen Schifra und Pua

Mose

Das unterdrückte Volk

Links zu: 

Exodus 2  Der neue König

Exodus 3   Wunder und Plagen (Teil 1 - Der Auftakt)

Exodus 4   Wunder und Plagen (Teil 2 - Plagen 1-8)

Exodus 5    Wunder und Plagen (Teil 3 - Plagen 9+10)

Exodus 6    Ein Fest

Links zu:

Exodus 7   Im Land der Sklaverei

Exodus 8  Durch die Wüste(n) (Teil 1)

Exodus 9  Durch die Wüste(n) (Teil 2)

Exodus 10  Durch die Wüste(n) (Teil 3)

Exodus 11  In den Steppen Moabs (Teil 1)

Exodus 12 In den Steppen Moabs (Teil 2)

zum Inhaltsverzeichnis Leitfaden-Artikel



Einleitung


Exodus. Warum heißt das 2 Buch Mose „Exodus“ und was hat dieses Buch mit uns zu tun? Exodus ist altgriechisch und heißt „Auszug“ , auf englisch ‚exit‘. Im hebräischen gibt es für das Wort ‚ausziehen‘ gibt es hierfür mehrere Ausdrücke.

Das für uns wichtige Verb ist: 

PONS S.129    יצא    hinausgehen, ausziehen, herauskommen, hervorgehen, weggehen, ausgehen

Auszug. Die Israeliten sind „äußerlich“ ausgezogen, indem sie das Land ihrer Knechtschaft verlassen. Wir dagegen ziehen vor allem „innerlich“ aus. Im neuen Testament werden wir aufgefordert, den alten Menschen auszuziehen. Und darum geht es für uns im Exodus. Wir ziehen auf dem gleichen Weg wie die Israeliten ins Gelobte Land, wenn auch innerlich.

Auszug. Die biblischen Aufzeichnungen umfassen die Bücher „Exodus“ , „Levitikus“, „Numeri“ und „Deuteronomium“ .

Auszug. Die Bücher  2. Bis 5. Mose gehören zusammen. so manche Themen wiederholen sich  und wurden erweitert. Zwischen den Gesetzen und Weisungen finden sich immer wieder diverse Ereignisse, die auch uns etwas angehen, weil wir daraus lernen können.

Weil es so viele Themen sind,  ist eine ganze Reihe von Artikel entstanden. Exodus ist der Name der Reihe. Jeder Artikel hat wiederum einen Untertitel – siehe Übersicht, damit auch ihr den Durchblick habt: 

Artikel-Seite Untertitel Bibelstelle(n) Anmerkung
Exodus Vorschau 2.-5. Mose  
Exodus 2 Der neue König 2 Mose 1-5  
Exodus 3 Wunder und Plagen - Der Auftakt 2 Mose 7-12 Teil 1 - Der Auftakt
Exodus 4 Wunder und Plagen  2 Mose 7-12 Teil 2- Plagen 1-8
Exodus 5 Wunder und Plagen 2 Mose7- 12 Teil 3 - Plagen 9+10
Exodus 6 Ein Fest 2 Mose 12  
Exodus 7 Vom Sklavenhaus ins Gelobte Land ab 2 Mo 12,29 Im Land der Sklaverei
Exodus 8 Vom Sklavenhaus ins Gelobte Land ab 2 Mo 12,29 Durch die Wüste(n) / Teil 1
Exodus 9 Vom Sklavenhaus ins Gelobte Land ab 2 Mo 12,29  Durch die Wüste(n) / Teil 2
Exodus 10 Vom Sklavenhaus ins Gelobte Land ab 2 Mo 12,29  Durch die Wüste(n) / Teil 3
Exodus 11 In den Steppen Moabs ab 4 Mo 21,21 Teil 1
Exodus 12 In den Steppen Moabs ab 4 Mo 21,21 Teil 2

Vorschau

Bevor wir jedoch ausziehen,  auswandern aus  Ägypten ab Kapitel 12 des 2. Buch Mose, schauen wir uns die Ereignisse an, die zum Exodus führen. Denn unser Vater im Himmel hat alles gut durchdacht. Sein Plan ist vollkommen. Auf sein  Wort  können wir uns immer verlassen.  Alles kommt zum Ziel. Er bringt uns über die Ziellinie, die er gesteckt hat.

Die Zeit ist gekommen, denn wie der Vater im Himmel angekündigt hat, werden die Israeliten nun unterdrückt. Wir selbst befinden uns noch immer im in unserem inneren Mizraim. Wie viele Jahre tatsächlich ins Land gegangen sind, geht aus dem ersten Kapitel nicht hervor.

Wie kommt es dazu? Wie kommt es, daß sich die Israeliten bzw. wir selbst zum Frondienst verpflichtet werden?

Wenn wir uns zurückerinnern, lebten sie als freie Menschen im Land Goschen, während die einheimische Bevölkerung sich wegen der Hungersnot im Land dem Pharao verkauft haben.  Und es scheint, als würde sich da etwas drehen.

Die Ägypter werden wohl wieder zu freien Menschen, das Volk des Vaters im Himmel dagegen zu harter Arbeit im ganzen Land zwangsverpflichtet. Den Grund hierzu finden wir in 

2 Mose 1,8   

Da kam ein neuer König auf in Ägypten, der wusste nichts von Josef

Könige begegnen uns in der Bibel immer wieder. Vor allem seit Abraham haben wir es mit ihnen zu tun. Sie sind ebenfalls Teil unseres Innenlebens. Ich versuche mein Bestes zu geben, um bei dem ersten König, dem wir im zweiten Buch Mose begegnen, einen Bezug zu uns herzustellen.

Außer diesem begegnen uns weitere interessante Menschen in den ersten Kapiteln.  Da sind u. a. die Hebammen Schifra und Pua, die sich sehr mutig verhalten. Wir erfahren von Mose und seine Lebensgeschichte. Und das Volk Israel, das unterdrückt, unterjocht wird.

In dieser Artikel-Reihe geht’s ein wenig anders an unsere innere Aufarbeitung heran. Wir sind Teil des Volkes Israel. Wir gehören zu den Menschen, die der Vater im Himmel erwählt, ihm zu dienen. In den nachfolgenden Seiten lasse ich einfach die Gedanken fließen, die sowohl während der Knechtschaft als auch auf der Wanderschaft durch die Wüste so entstehen und hochkommen.

Den  Artikel-Teil Vom Sklavenhaus ins Gelobte Landhabe ich bereits 2014 verfasst und in dem Hauskreis, in dem ich war, als "Predigtreihe" den Teilnehmern nahe gebracht. Der Hauskreis existiert mittlerweile nicht mehr.  Auf die Gründe gehe ich nicht ein. Das ist hier nicht relevant. Diesen Artikel habe ich überarbeitet, um die Gesamtreihe aufeinander abzustimmen. "Vom Sklavenhaus ins Gelobte Landstartet unter Exodus 7 und geht bis Exodus 10.

Exodus 7 Im Land der Sklaverei
Exodus 8 Durch die Wüste(n) > Wüste Schur / Wüste Sin / Wüste Sinai 
Exodus 9 Durch die Wüste(n) > Wüste Paran
Exodus 10 Durch die Wüste(n) > Wüste Zin

Könige

Könige, wir begegnen diesen seit Abraham immer wieder. Auf unserem Exodus sind es mehrere, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen. Das ist gar nicht so leicht, einen Bezug zu uns selbst herzustellen. Schließlich sind sie Teil unseres Innenlebens und spiegeln ebenso Verhaltensweisen wider. Ich versuche hier mein Bestes zu geben.


Ein neuer König

Ein neuer König. Warum ein neuer König? In einer Königsdynastie gibt es ja normalerweiser die Nachkommen, d. h. Thronfolger. Und diese kennen die Geschichte des Landes, weil sie sicherlich immer weitererzählt und auch aufgeschrieben wird. Also muß dieser „neue König“ aus einem fremden Land kommen, der mit seinem Kriegsheer Ägypten erobert hat.

Was ist geschehen, daß da plötzlich ein neuer König da ist in unserem Leben? Das kann wohl nur daran liegen, daß wir das Zepter, unsere eigene Verantwortung aus der Hand gegeben haben. Ob bewußt oder unbewußt, das sei mal dahin gestellt.

Fragenblock 1 > Ein neuer König:

·       Wer war bisher dein König?

·     Wer ist dein neuer König?

·     Bist du selbst dieser neue König?

·     Wer hat bei dir nun das sagen?

·     Wie es dazu gekommen, daß in dir ein anderer die Herrschaft übernommen hat?

·     Hast du das Zepter für dein eigenes Leben aus der Hand gegeben?

Mit den Konsequenzen müssen wir erst einmal leben. Wir nehmen sie erst einmal an. Auch wenn es uns schwerfällt. Schließlich können wir die Situation zunächst nicht ändern.


Ein neuer König – ein neues Gesetz

2 Mose 1,10  

Wohlan, wir wollen sie mit List niederhalten, dass sie nicht noch mehr werden. Denn wenn ein Krieg ausbräche,  könnten sie sich auch zu unsern Feinden schlagen und gegen uns kämpfen und aus dem Lande ausziehen.

11  Und man setzte Fronvögte über sie, die sie mit Zwangsarbeit bedrücken sollten. Und sie bauten dem Pharao die  Städte Pitom und Ramses als Vorratsstädte.

Wir werden niedergehalten. Das niedergedrückt werden fängt schon oft im Elternhaus an. Da wir unsere Eltern zumeist als Vorbilder nehmen, übernehmen wir ganz gerne, meist unbewußt, deren Verhaltensweisen und Erziehungsmethoden. 

Diese wenden nicht nur gegen unsere inneren Kinder an, sondern auch gegen unser äußeres Umfeld, in unseren Beziehungen. Um die Unterdrückung zu beenden, fangen wir bei uns selbst an. Bei dem neuen König spüren wir die Angst vor den Israeliten, obwohl sie doch bisher ein Segen für dieses Land gewesen sind.

Wir tun dasselbe. Die Angst hat unser Herz ergriffen, und tut nun alles erdenkliche, um gegen diese Angst zu kämpfen. Wer sich bedroht fühlt, versucht der Angst einen äußeren Halt zu geben. Im Falle des neuen Königs wurden die Israeliten als Bauernopfer auserkoren. Er kämpft gegen etwas oder jemanden, das bzw. den er nicht kennt. 

Im Falle von Menschen, die aus anderen Ländern zu uns kommen: So viele gravierende Unterschiede gibt es im Grunde genommen gar nicht. Es liegt einfach an der Verständigung. Wir kennen die Sprache des anderen nicht. So ergeht es auch mit unserer Seele, unseren inneren Kindern. Wir verstehen zunächst nicht ihre Sprache. Diese müssen wir erst erlernen.

Und das können wir nur, wenn wir uns auf sie einlassen. Sich einlassen ist das Zauberwort. Sich einlassen, dazu braucht es Mut. Stattdessen handelt der neue König recht feige. Er läßt sie, das Volk Israel unterdrücken. Wir unterdrücken unsere inneren Kinder,  die uns  in eigentlichem Sinne eine echte Hilfe sein können und wollen.  Wir unterdrücken sie, weil wir sie nicht mehr kennen.

Und warum kennen wir sie nicht mehr? Als Kinder waren wir  „Wir selbst“, wir haben uns ganz natürlich verhalten. Im Laufe der Zeit, im erwachsenwerden passen wir uns an. Darin liegt der Schlüssel. Wir passen uns an die bestehenden Systeme an und verleugnen das innere Kind in uns. „Wir wollen ja erwachsen sein, und als Erwachsene auch behandelt werden“. 

Doch dann kommt das innere Kind und fängt an zu rebellieren. Und was machen wir? Wir kämpfen dagegen an. Aber je mehr wir dagegen ankämpfen, desto stärker wird das innere Kind.  Diesen Kampf verlieren wir.  Das Endergebnis ist, daß unser inneres Reich, das wir selbst aufgebaut haben, zusammenbricht.

Unter diesem Gesichtspunkt sind wir dieser neue König, der in Erscheinung tritt, wenn wir uns an die Systeme dieser Welt anpassen und angepasst haben. Aber unsere Seele, unser inneres Kind, unser innerster Kern, ist so konzipiert, daß es sich nicht anpassen kann und wird.

Der Apostel Paulus schreibt hierzu:

Röm  12,2 

Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung  eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und  Wohlgefällige und Vollkommene.

Unsere Seele trägt den göttlichen Atem, den göttlichen Funken in sich. Und da wir dieser König, kämpfen wir in eigentlichem Sinne gegen den Vater im Himmel. Die Welt mit ihren Systemen erträgt seine Nähe nicht.  Sie will nicht auf das hören, was unsere Seele dem König mitteilen will. Diese Welt ist neidisch und eifersüchtig auf den Segen und den Reichtum, die unsere Seele zur Verfügung stellt.

Unser König in uns versucht nun mit allen Mitteln, diesen inneren Reichtum zu vernichten. Da komme ich nochmals auf seine Angst zu sprechen. Er fürchtet unseren Vater im Himmel. Er will schließlich selbst den Reichtum erarbeiten. Er verläßt sich lieber auf sich selbst als der Unterstützung seiner Seele zu vertrauen. Die Welt ist rau, während die Seele ein sanftes Wesen ist.

Das raue will stets das sanfte und gute bekämpfen. Wir erleben das tagtäglich. Aus vielen Ländern hören wir schlechte Nachrichten. Das Gute geht in den Meldungen unter, wird kaum beachtet. Wie wir lesen, verkehrt sich der Plan des Königs ins Gegenteil. Das Volk Israel vermehrt sich, obwohl der Druck immer höher wird.

Fragenblock 2 > Ein neuer König – ein neues Gesetz

·        Warum will ich meine inneren Kinder niederhalten?

·     Wovor habe ich Angst?

·     Wo machst du deine Angst äußerlich fest?

·     Welche Vorurteile, d. h. Festlegungen herrschen in meinem Leben?

·      Bist du bereit, deine Vorurteile in deinen Lebensbereichen zu überdenken?

·      Bist du bereit, dich auf etwas Neues, unbekanntes einzulassen?

·     Willst du weiterhin das Gute in dir bekämpfen?


Ein neuer König und seine Unbarmherzigkeit

Der Plan des Königs geht nicht auf. Denn der Vater im Himmel steht zu seinem Volk. Statt Dezimierung bzw. Vernichtung hält er es am Leben, auch als der Druck auf die Israeliten immer stärker wird. 

Auch wir erleben immer mehr, wie der Druck in der Arbeitswelt zunimmt. Natürlich auch in vielen anderen Lebensbereichen. Wichtig ist, daß wir lernen, den Druck, den wir persönlich auf uns selbst ausüben, nicht nur zu reduzieren, sondern gänzlich davon wegkommen.  So werden wir wieder elastischer. Denn Druck von beiden Seiten, das hält kein Mensch aus, er zerbricht. Dem Druck, dem Zwang, den die Welt auf uns ausübt, können wir so entgehen, weil in uns eine Seite wieder offen ist, und wir sind somit in die Lage versetzt, kreativ zu agieren.

Fragenblock 3 > Ein neuer König – seine Unbarmherzigkeit

·      Willst du weiterhin gegen dich selbst unbarmherzig sein?

·    Willst du weiterhin Druck auf dich selbst ausüben?

·    Willst du weiterhin an deinen Erwartungshaltungen festhalten?

·    Willst du wieder biegsamer, elastischer werden, um die Belastungen im Leben besser abfedern zu können?

Diese Entscheidung liegt ganz allein bei dir. Wichtig ist, immer stets bei sich selbst anzufangen mit den inneren Veränderungen. Dann verändert sich auch deine Umwelt. Du kommst im Laufe der Zeit mit den Menschen um dich herum, denen du begegnest, immer besser klar.

Und es ist immer besser, nach dem Willen des Vaters im Himmel zu leben. Denn der hat den besten Überblick, auch wenn wir in dieser Welt mit ihren verschiedenen Gesellschafts- und Regierungsformen leben, die ebenfalls unsere Seele widerspiegeln.  Wie es in dir aussieht, so findest du dasselbe Bild in der Welt. Und da wir mit der Gabe der Schöpfung ausgestattet sind, erschaffen wir die Welt. 

Chaotisch, unfriedlich ist die Welt nur, wenn wir keine Ordnung in unsere Seele gebracht haben. Sie wird dann friedfertiger und aufgeräumter, wenn unser Innerstes von allem „überflüssigen“, was sie bisher ausgebremst hat, befreit wurde. Es liegt also an jedem einzelnen von uns, wie die Erde, auf der wir leben, weiterhin aussehen wird.


Wir sind es selbst,

die dieses Elend auf diesem doch eigentlich schönen Planeten produzieren!


Die Hebammen

Was ist eine Hebamme? Lt. Wikipedia (auszugsweise)

Hebamme ist einer der ältesten Frauenberufe. Am Anfang der Erzählung über den Auszug Israels aus Ägypten in das den Erzeltern durch JHWH versprochene Land Kanaan heißt es im 2. Buch Mose:

„Und Gott tat den Hebammen Gutes; und das Volk mehrte sich und wurde sehr stark. Und es geschah, weil die Hebammen Gott fürchteten, so machte er ihnen Häuser.“

Bereits im Alten Testament ist erkennbar, dass die Tätigkeit von Hebammen nicht nur eine solidarische Hilfe ist, die sich Frauen gegenseitig leisten, sondern eine gesellschaftliche Institution von Fachfrauen. In der Antike war es Brauch, dass nur Frauen Hebammen werden konnten, die selbst schon geboren haben, ihres Alters wegen aber selbst nicht mehr schwanger werden konnten. Durch diesen Brauch sollte sichergestellt werden, dass Hebammen jederzeit zur Verfügung standen und durch ihre eigene Geburtserfahrung befähigt waren, Geburtshilfe zu leisten.

Hebammen helfen bei der Geburt von neuem Leben, das im Bauch der Mütter herangewachsen ist. Geburtshilfe brauchen auch wir bei der Entstehung des neuen Menschen in uns. Sie helfen uns in ein neues Leben.


Der Mut der Hebammen

Wow, da treten zwei Frauen dem König mit Mut entgegen. Von Beruf sind sie Hebammen. Dieser Beruf erscheint hier zum ersten Mal.

Hätten wir Mut, einem solchen unbarmherzigen König entgegenzutreten? Hätten wir den Mut,  unserem inneren erbarmungslosen König entgegenzutreten? Anfangs wohl kaum, erst dann, wenn wir an unsere Grenzen gestoßen sind.

Der Mut der Hebammen, sie schöpften Mut, weil sie sich voll und ganz auf den Vater im Himmel verlassen (hatten).

Fragenblock 4 > Die  Hebammen

·        Hast du Mut, wie die Hebammen zu handeln, sich zu verhalten?

·     Willst du allen Mut zusammennehmen und deinem inneren König entgegentreten?

·     Was hindert dich daran, allen Mut zusammenzunehmen und dem inneren Diktator entgegentreten?

·     Woher nimmst du den Mut, der dich befähigt, dem inneren König entgegentreten zu können?

Schifra und Pua

Schifra und Pua, wie die beiden genannt werden. Ihre Namen haben eine große Bedeutung in diesem Teil der Bibel. Denn die Zeit ist gekommen, daß der Vater im Himmel sein Volk aus der Knechtschaft herausführen will. 

Dabei ist diese Zeit der eigentlichen Knechtschaft nicht allzu lange, sonst wäre von mehr als einem König die Rede. Die Dauer der Unterdrückung ist am ehesten auf die Regierungszeit des Pharaos zurückzuführen.

Schifra  Pua
  שִׁפְרָה   פּוּעָה
Horn, Widderhorn, Signalhorn, Posaunen                                   שֹׁפָר schreien                             פעה                            
PONS S. 352                    PONS S.  259                        

Schifra und Pua. Wenn wir jetzt wieder das PONS Kompaktwörterbuch heranziehen und entsprechend 3 „Grundbuchstaben“ nehmen, dann entdecken wir hier den Plan unseres Vaters im Himmel. 

Er, der Vater im Himmel läßt das Horn blasen, als Signal, als ein Zeichen, daß die Zeit gekommen ist, um sein Wort zu erfüllen.  Wir wissen, unter dem immer größer werdenden Druck fangen die Israeliten an zu schreien. Sie schreien nach Gott, nach einem Menschen, der sie erlöst aus der Knechtschaft.

Jak 1,2  

Meine lieben Brüder, erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen fallt,
3  
und wisst, dass euer Glaube, wenn er bewährt ist, Geduld wirkt.
4   Die Geduld aber soll ihr Werk tun bis ans Ende, damit ihr vollkommen und unversehrt seid und kein Mangel an euch sei.

Das ist in der Regel leicht gesagt. Nur wenn wir mittendrin stecken, finden wir das nicht mehr lustig. Die Folge ist: wir fangen an zu schreien, bzw. unsere inneren Kinder. Wir schreien nach einem, der uns aus dieser Situation, in der wir uns gerade befinden, am besten im nächsten Augenblick erlöst.

Doch dem ist leider nicht so. Es dauert tatsächlich eine gewisse Zeit, bis wir aus dem, worunter wir leiden, befreit sind. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß wir erst noch eine Zeitlang diesem ausgesetzt sind und der Leidensdruck auf die Spitze getrieben werden muß.

Warum ist das wohl so, diese lange Leidenszeit und die Erhöhung des Leidensdrucks? Es geht darum, uns mehr und mehr auf den Vater im Himmel auszurichten und unseren Lebensstil dazu verändern. Würden wir zu einem früheren Zeitpunkt von dem „Problem“ erlöst, würden wir weiterhin im selben Trott weitermachen. 

Wir selbst brauchen diesen Leidensdruck, nicht damit wir uns daraus selbst erlösen und endgültig unsere Ruhe bekommen, sondern das Einschreiten des Vaters im Himmel führt zum inneren Frieden. Grund hierfür: wir kämpfen nicht gegen Menschen, wir kämpfen gegen die Mächte der Finsternis. Mit den eigenen menschlichen Kräften können wir sie nicht besiegen, sondern nur mit dem Geist des Vaters im Himmel:

Sach 4,6            

Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth.

Also Gebet, in welcher Form, das bleibt dir überlassen. Am besten betest du, wie es in deinem Herzen ist. Du mußt nicht verkünsteln. Teile dem Vater im Himmel mit, wie es dir gerade geht, was dir gerade Probleme bereitet. Hierbei kannst du die Psalmisten als Vorbilder nehmen. Zum Schluß wird der Vater im Himmel ja noch gelobt.


Mose

Exodus – wenn wir aus einem Leidensbereich heraus wollen, dann brauchen wir auch jemanden, der uns da herausführt, der den Weg kennt.

Im AT ist es Mose, im NT Jesus bzw. der Heilige Geist. Nichtsdestotrotz schauen wir uns Mose an. Über ihn erfahren wir ab dem zweiten Kapitel:

·         2 Mose 2             Mose Geburt / Erziehung im Haus des Pharao / Flucht nach Midian

·         2 Mose 3 + 4      Mose Berufung und Rückkehr


Steckbrief

·         Familie

o   Eltern                           aus dem Hause Levi

§  Vater: Amram

§  Mutter: Jochebed

o   Geschwister             Aaron und Mirjam

§  Mose ist das jüngste Kind

o   Eigene Familie:

§  Ehefrau: Zippora

§  Söhne: Gerschom und Elieser

§  Schwiegervater Reuel, genannt auch Jitro, Priester von Midian

 

·         Wohnorte

o   Die ersten 3 Monate im Elternhaus

o   Nach der Stillzeit im Haus des Pharao als Sohn der Tochter des Pharaos

o   Land Midian

 

·         Beruf/Berufung

o   Hirte im Land Midian

o   Hirte des Volkes Israel, der sie bis zum Jordan durch die Wüste führt

 

·         Sonstiges

o   Setzt sich immer wieder für sein Volk ein

o    „schwere Zunge“ = kann nicht gut reden

o   Reagiert impulsiv, als das Volk murrt > gegen den Felsen schlagen statt zu diesem zu reden.


Moses Berufung

Das mit der Berufung ist ja schon eine Sache, vor allem wenn der Vater im Himmel uns beruft. Ich bin sicher, es gibt einige unter euch, die wie Mose gefühlte tausend Ausreden parat haben und alles versuchen, die Berufung nicht anzunehmen.

Doch der Vater im Himmel läßt sich nicht beirren. Wenn er jemanden beruft, dann rüstet er diese Person auch entsprechend zu. Der Aufenthalt von Mose im Lande Midian diente dazu, daß er sich in diesem Gebiet auskennt, da er wohl das Volk durch die wüsten und kargen Gebiete führen soll.

Uns geht es genauso. Wenn wir noch relativ jung sind, dann wissen wir nicht wofür uns der Vater im Himmel eigentlich beruft. „Häppchenweise“ bildet er uns aus im Dienst, erzieht uns, wo es nötig ist.

Und wenn der Vater im Himmel beruft, werden wir aus unserem ganz gewöhnlichen Berufsalltag heraus gerufen. Den 12 Jüngern, die mit Jesus  umherzogen, ging es auch nicht anders.

Fragenblock 5 > Berufung

·        Wie reagierst du, wenn der Vater im Himmel dich beruft?

·     Hast du auch 1000 Ausflüchte parat?

·     Oder bist du in der Lage, die Berufung sofort anzunehmen?


Das unterdrückte Volk

Menschen zu unterdrücken und niederzuhalten, und sie so ihrer Würde zu berauben, das verstößt ganz klar gegen den Willen des Vaters im Himmel. Er sieht einem jeden ins Herz. 

Warum gibt es Menschen, die andere unterdrücken, erniedrigen? Ich denke, diese Menschen sind in Wahrheit schwach, sie leugnen die Kraft des Vaters im Himmel, von der sie auch profitieren könnten, wenn sie nur wollen. Zudem haben sie sich wohl dem Fürsten dieser Welt verbündet. Der Fürst dieser Welt ist Luzifer, der gefallene Erzengel.

Wie fühlst du dich, wenn du niedergehalten wirst? Sicherlich minderwertig, wertlos. Obwohl du alles versuchst, um deine Würde wieder herzustellen.

Alleine schaffen wir das nicht. Wir brauchen da einen, der stärker ist als unsere Unterdrücker und uns da heraus führt. Nicht nur für die äußeren, auch für unsere inneren. Wir handeln in manchen Lebensbereichen ja selbst so, wie es der neue König verlangt.

Wie bereits angekündigt, sind wir Teil des Volkes und lassen unsere Gedanken fließen, die in uns hochkommen, während wir uns in der Unterdrückung, und später auf der Wanderschaft befinden.  Wir betrachten den gesamten Exodus von diesem Standpunkt aus.


Die nachfolgenden Kapitel sind

 

1.       Der neue König

 Unter diesem Titel läßt uns ein alter Mann an seinen Gedanken teilhaben  während seines Lebens in der   Zeit der Knechtschaft

2.       Wunder und Plagen

  Die mächtige Hand unseres Vaters im Himmel zeigt durch Plagen dem Pharao, wer der wahre Gott ist. Wir    schauen uns diese genau an und übertragen sie auf uns selbst.

3.       Ein Fest

 Vor dem eigentlichen Auszug steht das Pesach-Fest, das auch wir feiern dürfen, auf die eigene                       persönliche  Art.

4.       Vom Sklavenhaus ins Gelobte Land

  Da wir zum Volk gehören, das sich nun auf die Wanderschaft begibt, kommen logischerweise auch hier          unsere Gedanken hoch.


Weiter geht’s in der Exodus-Reihe mit dem Artikel:

       Exodus 2 - Der neue König


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