JESUS - Sein Leben und Wirken

Der Ort seiner Geburt



Jeder kennt dieses Kapitel im Lukasevangelium. Es wird jedes Jahr zur Weihnachtszeit gelesen. Wann die Geburt jetzt nun wirklich stattgefunden hat – ob in der dunklen Jahreszeit oder doch eher im Spätsommer, das ist für diesen Artikel erst einmal zweitrangig, vollkommen nebensächlich.

Es geht um seine Geburt, um das Erblicken des Lichtes dieser Welt, die auch schon damals geistig dunkel war. Von einem Esel und den Ochsen steht auch nichts. Möglicherweise haben wir auch einiges da hinzugefügt. An solchen Details halten wir uns jedoch nicht auf.

Es geht um den Ort, wo er zur Welt gekommen ist. 

Lk 2,7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Eine Krippe, vielmehr Futterkrippe finden wir in der Regel in einem Stall. In Israel gibt es mehr so Höhlen, die als Stall für das Vieh genutzt wurde. In einer solchen ließen sich Maria und Josef nieder.  Es blieb ihnen auch keine andere Wahl. Denn wegen der Volkszählung waren keine Zimmer frei, und auch keine, die bezahlbar waren. Schließlich war Josef nicht gerade ein reicher Mann.

In einem Stall, also in ärmlichen Verhältnissen. Da hat sich Jesus ganz schön erniedrigt.

Phil 2,8       Er erniedrigte sich selbst
                und ward gehorsam bis zum Tode,
                ja zum Tode am Kreuz.

Was heißt das denn, „sich selbst erniedrigen“? Verständlicher wird es, wenn wir das Lexikon zur Bibel zu Rate ziehen. – Seite 303/304

Der Herr allein ist hoch und erhaben, er wohnt allein im Heiligtum und in der Höhe (Jes 57,15). Das entspricht der israelitischen Vorstellung von der Welt (Ps 14,2; 33,13f; 104,3), ist jedoch keine nur äußerliche Feststellung, sondern entspricht dem Verhältnis des Menschen und der Schöpfung zu ihrem Schöpfer.

Der Mensch, dem die Demut vor seinem Herrn gebührte (Mt 18,4; 23,12 u.ö.), die Erniedrigung vor dem König der Welt (vgl. Phil 2,9ff), erhob sich gegen den Herrn (vgl. Ps 2,1-4; Dan 5,23) und gegen seinen Bruder (1 Mo 4,8). Der Mensch will selbst König sein. Darum stößt ihn Gott von der angemaßten Höhe (Jes 2,11ff), erniedrigt die Augen aller Stolzen (2 Sam 22,28). Das ist nicht nur Gericht, sondern zugleich auch Rettung für die durch Menschen Erniedrigten. Daher wird Gott dafür gepriesen, daß er erniedrigt und erhöht (1 Sam 2,7f). Dieses Rettungshandeln hat er mit der Sendung Jesu noch einmal bekräftigt (Lk 1,52f).

Jesus Christus, der Sohn des lebendigen Gottes, hat dieses Gericht Gottes über den Menschen auf sich genommen und sich von den Höhen seiner Herrschaft zur Erde erniedrigt (Phil 2,8; Hebr 2,9), er ist gehorsam geworden und für die Menschen den Weg der Erniedrigung und der Verdammnis bis ins Totenreich gegangen (1 Petr 3,19; 4,6; Eph 4,8f). Darum hat ihn sein himmlischer Vater erhöht über alle Götter (Ps 97,9), alle Menschen (Apg 5,18) und die gesamte Schöpfung (Phil 2,9) – ein Geschehen, das bereits im erhöhten Kreuz angedeutet war (Joh 3,14;8,28; 12,34). Diesen Weg zur Erhöhung führt Gott diejenigen (Jak 4,10), die an sich das Gericht der Selbsterniedrigung und Demütigung vollziehen (Hes 21,31;Mt 23,12).

Er erniedrigte sich selbst. Das heißt, er hat  freiwillig seinen Platz neben dem Vater im Himmel verlassen und ist zu uns auf die Erde gekommen. Er hat im Himmel alles abgelegt, was ihn als Sohn Gottes dort ausmachte. 

Um dann als Mensch uns gleich zu sein. Durch die Geburt fing er als Mensch vollkommen bei Null an. Er lernte das Sprechen, das Laufen und Hinfallen wie jedes andere Kind auf dieser Erde. ER macht also dieselben Erfahrungen im Leben wie wir.

Er erniedrigte sich selbst. Das bedeutet, wir müssen uns nicht mehr selbst erniedrigen. Denn wir sind schon erniedrigt genug. 

Er hat es für uns getan, weil der Vater im Himmel und er uns lieben. 

Er hat es für uns getan, damit wir durch ihn wieder erhöht werden und Gemeinschaft mit dem Vater im Himmel haben. 

Er ist unsere Erniedrigung. Er hat sich gebeugt und gedemütigt, und auf seine Königswürde und Göttlichkeit verzichtet, nur damit wir gerettet werden.

Er hätte auch so in Menschengestalt erscheinen können. Aber das wäre dann nicht dasselbe. Er will stattdessen von Anfang als Kind auf die Erde, macht sich zu einem Geschöpf des Vaters im Himmel.

Die Erniedrigung beginnt damit, daß er sich selbst zum Geschöpf des Vaters im Himmel macht. 

Und der Ort, an dem er geboren worden ist? Weil sie keine Herberge fanden, erblickte er das Licht der Welt in einem Stall. 

Und wir? Wenn wir uns den Artikel „…seine Menschwerdung“ heranziehen, dann sind wir SEINE HERBERGE. Unser Herz wird zu seinem Stall, an dem er zur Welt kommt.

Ihm genügt das Einfache.  Er braucht keine Luxusvilla. Er will nur in den Herzen der Menschen wohnen. Denn er braucht auch nicht viel Platz, denn er ist genügsam.

Unser Herz ist SEINE HERBERGE. Unser Herz ist SEINE KRIPPE, in der er in der ersten Zeit liegt, bis er größer wird und selbst laufen kann.

·         Er kommt in unserem Herzen zur Welt.

·         Er wird in unserem Herzen geboren.

·         Er ist der neue Mensch in uns

Wir nehmen mit für unser „Geistlich Leben“:

·         ER ist unsere Erniedrigung

·         Er hat sich für uns zum Geschöpf des Vaters im Himmel gemacht

·         Unser Herz ist SEINE HERBERGE

·         Unser Herz wird zur KRIPPE für ihn

·        Jesus WIRD IN UNSEREM HERZEN GEBOREN

·        Jesus ist der NEUE MENSCH IN UNS


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