Ankunft im Land

Gilgal



Thema:

Ankunft in unserem neuen Leben (Seite 3):

- Beth-Horon

- Aseka

- Makkeda



Zwei-Klassen-Gesellschaft

Beth-Horon                               „Haus des Horon“ (einer Gottheit)                        בֵית־חוֹרוֹן

Choron (auch HauronHuron oder Horanhebr. חורון, ägyptisch Ḥwrn) ist der Name einer kanaanäischen Gottheit. [wikipedia]

Den Informationen im Lexikon zur Bibel nach gibt es ein niederes und ein oberes Beth-Horon, also eine  Unterstadt und eine Oberstadt. Auf diese geographische Gegebenheit möchte ich mich hier konzentrieren.

Was machen wir hier bei unserer Ankunft im Land? Wir stehen auf einer Anhöhe und  sehen eine obere und eine untere Stadt. Dazwischen ein grüner Streifen mit Bäumen, Büschen, Wiesen, die beide von einander trennen.

In der oberen Stadt leben vor allem die Reichen, besser gestellten, während in der Unterstadt das einfache Volk zuhause ist. Diese Stadt  beherbergt offensichtlich eine Zweiklassen-Gesellschaft, was durch die Bezeichnungen „niederes“ und „oberes“ zum Ausdruck kommt.

Das finden wir in vielen Städten wieder. Oben an den Berghängen entstanden im Laufe der Zeit Villenviertel. Das „gemeine“ Volk, wie es so schön heißt, wohnt eher in einfacheren Häusern und Hütten im Tal.

Für den Vater im Himmel dagegen gibt es keinerlei Unterschiede. Er ordnet bereits unter der Führung Mose dem Volk Israel das Gebot an, daß wir die Person nicht ansehen sollen. Damit ist gemeint, daß es nicht um Äußerlichkeiten, um die Herkunft, um den Beruf etc. geht.

5 Mose 1,17

Beim Richten sollt ihr die Person nicht ansehen, sondern sollt den Kleinen hören wie den Großen und vor niemand euch scheuen; denn das Gericht ist Gottes. Wird aber euch eine Sache zu schwer sein, die  laßt an mich gelangen, damit ich sie höre.

5 Mose 16,19

Du sollst das Recht nicht beugen und sollst auch die Person nicht ansehen und keine Geschenke nehmen; denn Geschenke machen die Weisen blind und verdrehen die Sache der Gerechten.


Und wie sieht es in unserem Herzen aus? Zumindest gedanklich teilen wir die Menschen auch ein, stecken sie in Schubladen. Doch laßt uns erst einmal nachspüren, wie es für uns ist, einmal im oberen Teil zu wohnen. Und zum anderen im unteren Teil.

Unterer  Teil: Ich fühle mich ganz schön erniedrigt. Die da oben glauben, etwas besseres zu sein, als wir hier unten.

Oberer Teil: Also, ich fühle mich hier oben ganz wohl. Bei denen da unten kann man ja nicht wohnen, so wie die da hausen.


Das riecht nach Vorurteilen, die in unseren Herzen zuhause sind. „Die da oben“ und „die da unten“. Zwei gängige Sprüche. Dabei waren die, die nun oben sind, anfangs ja auch einmal unten. Sie hatten wohl Glück und hatten die Möglichkeit genutzt, sich weiterzuentwickeln. Wer noch immer unten im Tal steckt, ist möglicherweise nicht interessiert daran, etwas aus seinem Leben zu machen.

So könnten wir Beth-Horon auch sehen. Aber worum geht’s hier nun bei unserer Ankunft im Gelobten Land, in unserer Heimat? Ich habe das Gefühl, daß wir hier zwischen zwei Stühlen stecken bzw. zwischen zwei Ebenen, der oberen und der niederen. 

Das beste ist, wir bauen in der Mitte ein Beth-Horon.

Vater: Das ist eine gute Idee. Doch zunächst kümmern wir uns um die kanaanäische Gottheit. Sie ist der Teufel in Person. Ihm ist es lieber, daß ihr zweigeteilt seid. Er liebt es, daß ihr Vorurteile in euren Herzen tragt.

Wir: Und wie sollen wir ihn überwinden?

Vater: Indem ihr alle Vorurteile, die ihr gegenüber euch selbst und gegen eure Mitmenschen hegt, an Luzifer persönlich zurückgebt.

Wir: Gute Idee. Das machen wir.

Gesagt, getan. Doch wie schützen wir uns davor, in das alte Verhaltensmuster abzugleiten? Dazu gibt es in der Bibel genügend Bibelstellen, was der Vater im Himmel über uns Menschen aussagt, wer wir sind; wie wir uns untereinander verhalten sollen. Unter anderen hat er uns dazu als Grundlage die 10 Gebote mitgegeben.

Wir sind an diesem Ort in der Liebe angekommen. Denn der Vater im Himmel ist Liebe und er hat uns geschaffen nach seinem Abbild, so daß wir ihm in seinem Wesen ähnlich sind. In seiner Liebe lieben wir uns und die anderen so wie der Vater uns alle liebt – ohne Unterschiede, ohne Ansehen der Person.

Und es gibt noch einen weiteren Aspekt zu Beth-Horon:

Lk 14,11 Denn wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der soll erhöht werden

Wir wissen ja, Hochmut kommt vor dem Fall. Deshalb überlassen wir es dem Vater zu erniedrigen und zu erhöhen.

Der HERR macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht. (1 Sam 2,7)

Für uns persönlich sollte es nur eines geben: weder unten noch oben. Wir wählen am besten den Mittelweg. Je nach Topographie stellen wir eine entsprechende Verbindung her zwischen den beiden Stadtteilen. Desweiteren entscheiden wir uns dafür, daß wir uns nicht scheuen, in die Unterstadt hinabzusteigen und dort niedere Arbeiten verrichten.

Den einfachen Bewohnern ermutigen wir, ihre Gaben und Fähigkeiten in der oberen Stadt einzusetzen. Ergänzend hierzu ein Geben und Nehmen von beiden Seiten. Denn jeder profitiert vom anderen. Ebenso verhält es sich mit unseren beiden Gehirnhälften. Beide Seiten sollten wir gleichermaßen nutzen, am besten zusammen.

Außerdem, es gibt Situationen, die uns emotional aus dem Oberhaus ins Unterhaus hinunterziehen. Das sind unvorhergesehene Ereignisse, mit denen wir nicht gerechnet haben. Also liegt es an mir, ob ich unten bleibe will oder mich doch wieder für oben entscheide. Wenn ich unten bleibe, wird es nicht unbedingt besser. Vor allem jedoch in der Mitte zu sein, also weder unten noch oben.


Hilfe in der Not

Aseka                             umgraben                      עֲזֵקָה

Die 3 Buchstaben Ajin/Sade/Koph anders angeordnet und wir erhalten stattdessen diese Bedeutung: Hilferuf, Schreien, Geschrei.

Klar, wir schreien um Hilfe, wenn wir in Not sind. Doch was hat das mit dem umgraben zu tun? Tatsache ist, daß unser Vater im Himmel unser Rufen erhört. Vielmehr das Rufen unserer Seele. Im Gegensatz zu uns Menschenkindern. Denn Leider sind wir Menschen viel zu taub, die seelische Not beim Nächsten zu erkennen, vor allem anzuerkennen und ihm entsprechend die richtige Hilfe zukommen zu lassen.

Meistens geben wir ihnen bzw. bekommen unsererseits gutgemeinte Ratschläge wie „Stell dich nicht so an“, „Reiß dich zusammen“.  Laßt uns kurz die beiden Ausdrücke untersuchen: Wir erkennen das Verb (sich) anstellen. Das würde bedeuten, wir stellen uns in eine Reihe, in eine Warteschlange, bis wir dran kommen.

Bekommen wir nun den Satz „Stell dich nicht so an“ zu hören, bedeutet das in Wirklichkeit, daß derjenige, mit dem wir über unsere Nöte reden wollen, sich ganz und gar verweigert, uns überhaupt zuhören zu wollen. Er will sich keine Zeit nehmen. Dasselbe gilt auch für den zweiten Rat, den ich hier erwähnt habe. Stellt euch vor, wir sind, d.h. unsere Seelen, sind wie ein Blatt Papier, auf die du deine inneren Nöte schreibst.

Zugegeben, ein Blatt Papier können wir gut zerreißen. Aber unsere Seelen? Bei der Vorstellung wird unser Seelenschmerz eher um so größer, anstatt ihn zu lindern. Und um so größer, weil es uns erneut weh tut, daß uns keiner zuhören will.  Mit diesem Satz will der andere einfach nichts von unseren Nöten wissen.  Oder umgekehrt, wenn wir es sind, die diese ach so schlauen Ratschläge erteilen.

Wie wir aus eigener Erfahrung erlebt haben, nützen die genannten Ratschläge ganz und gar nicht. Denn die innere Not ist immer noch da. Der einzige, der uns wirklich helfen kann, und uns heraushilft, das ist unser Vater im Himmel. Nicht nur aus dem tiefen Loch, in das wir gefallen sind, sondern mit Unterstützung seiner Engel auch aus den Bedrängnissen.

Ps 34,8 Der Engel des HERRN lagert sich um die her,
           die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus.

Psalm 130,1 Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir.
2 Herr, höre meine Stimme!

Lass deine Ohren merken auf die Stimme meines Flehens!

3 Wenn du, HERR, Sünden anrechnen willst –

Herr, wer wird bestehen?

4 Denn bei dir ist die Vergebung,

dass man dich fürchte.

5 Ich harre des HERRN, meine Seele harret,

und ich hoffe auf sein Wort.

6 Meine Seele wartet auf den Herrn

mehr als die Wächter auf den Morgen,

mehr als die Wächter auf den Morgen
7 hoffe Israel auf den HERRN!

Denn bei dem HERRN ist die Gnade

und viel Erlösung bei ihm.

8 Und er wird Israel erlösen

 

aus allen seinen Sünden.


Ja , er hilft uns heraus. Das weiß auch der Psalmist, der den Psalm 130 verfasst hast

Was macht der Psalmist? Er bzw. seine Seele

·         ruft

·      betet, bittet

·      harrt, wartet

Und er weiß um die Vergebung der Sünden, die uns in dieses Dilemma gebracht haben. Er kennt den Vater gut, weil er um dessen Zuverlässigkeit weiß.

Bei dem Ruf um Hilfe muß es nicht immer um die seelische Not gehen. Wir dürfen ihn um Hilfe rufen, wenn wir in praktischen Dingen selbst nicht mehr weiter wissen. Doch da es um die Ankunft in unserem Herzen geht, stellt sich natürlich auch hier die Frage, in was wir in unserem Leben, in der inneren Heimat eigentlich angekommen sind.

Nach reiflicher Überlegung können wir sagen, wir sind beim inneren Helfer angekommen. Wenn wir im Geist leben, so wissen wir, wie wir uns selbst helfen können. Vor allem, wenn kein weiterer Mensch sich findet, der uns helfen kann.

Doch wie bringen wir das mit der eigentlichen Bedeutung „umgraben“ in Verbindung? Geht das überhaupt? Es ist schwierig. Tatsache ist, unsere Seele weiß immer, was sie braucht. Außerdem ist sie immer mit dem Vater im Himmel verbunden, also 24 Stunden online. Was wir tun müssen, ist in Verbindung mit ihr zu bleiben.

Doch sind wir tatsächlich in Not? Wenn wir mit der Seele in ständigem Kontakt stehen, dann nicht, oder wesentlich weniger. Das sieht anders aus, wenn die „Telefonleitung“ unterbrochen wurde, wenn wir unser Herz hart gemacht. Da kommt dann die eigentliche Bedeutung von Aseka ins Spiel, das „umgraben“. Wir müssen den Boden unseres Herzens umgraben, damit die Verbindung, die Beziehung zwischen ihr und uns wieder wachsen, gedeihen und sich festigen kann.

Wir kommen daher hier an diesem Ort in der Hilfe zur Selbsthilfe an. Unsere Seele weiß sich zu helfen aufgrund ihrer ständigen Verbindung zum Vater im Himmel.


In der Höhle des Löwen

Makkeda                                                     מַקֵּדָה

Eine eigentliche Bedeutung gibt es nicht. Doch wenn wir die 4 Buchstaben anders anordnen, lesen wir die Bedeutung „Ursprung, ursprünglicher Zustand“. Dahinein kommen wir bei unserer Ankunft in der neuen, alten Heimat, dem Gelobten. Wir sind wieder hergestellt. Die Schmach von uns genommen, wie es in einer Bibelstelle heißt.

Den biblischen Aufzeichnungen befindet sich in der Nähe von Makkeda eine Höhle

Eine Höhle ist ein natürlich unterirdischer Hohlraum, der groß genug ist, um von Menschen betreten zu werden, und länger als 5 Meter ist (wikipedia)


In der Höhle des Löwen. Das ist mir spontan beim Anblick der Höhle gekommen. Richtig heißt der Spruch „sich in die Höhle des Löwen wagen“. Der Bedeutung nach treten wir einem Stärkeren offen gegenüber, begeben uns in eine gefährliche Situation.  Wie steht das in Zusammenhang mit unserer inneren Ankunft an der Höhle?

Desweiteren bedeutet esmutig die Auseinandersetzung mit dem Gegner suchen; jemanden, der gefürchtet wird,  aufsuchen.“ Also was fürchten wir? Vor allem wen? Erst einmal ist es ohnehin mutig, eine Höhle zu betreten. Wir wissen nicht, was uns da drin erwartet. Vielleicht ist diese Höhle auch schon bewohnt.

Andererseits, …

Es ist deine Höhle, dein Rückzugsgebiet, in das du dich zurückziehen darfst, höre ich gerade, sagt eine Stimme neben mir.

Das ist interessant, antworte ich. Eine solche Höhle ist mein Zufluchtsort, um mich darin zu verstecken oder sie als Wohnstätte zu nutzen. Andererseits erinnert mich das an die Episode mit dem Grab Jesu und dessen Auferstehung.

Hier darfst du auch alles beerdigen, was für dich nicht mehr als notwendig erscheint. Und insgesamt kannst du diese Höhle, die deine ist, zu verschiedenen Zwecken nutzen.

Mal überlegen bzw. zusammenfassen. Eine Höhle ist an sich klein, dunkel. Ein guter Ort, wenn ich mich zurückziehen will, für mich sein will. Denn so viele Leute passen nicht in die Höhle. Eine Höhle ist auch etwas sehr intimes.

Hier könnten neue Ideen reifen, beispielsweise. Oder wir suchen Schutz und Geborgenheit, weil wir möglicherweise tief verletzt wurden in unserem Herzen.

Hier gibt es tatsächlich verschiedene Möglichkeiten, wie ich meine Höhle nutze. Da gebe ich dem Vater im Himmel recht. Am ehesten  kann ich mich hier erst einmal zurückziehen, um zur Ruhe zu kommen. Und um eine Nacht darüber zu schlafen. Durch den Rückzug kann ich fürs erste auch neue Kräfte sammeln.

In Verbindung mit der Rückkehr in den ursprünglichen Zustand geht’s darum, wieder dem Bild ähnlich zu werden, das der Vater im Himmel in uns sieht und uns am Anfang so geschaffen hat, nach seinem Bild.

Eine weitere Deutung: Eine Höhle erinnert uns an die Gebärmutter, in der wir 9 Monate drin waren, bevor wir das irdische Licht der Welt erblickt haben.  Haben wir vielleicht damit zu tun? Ja, denn es geht um die Geburt des neuen Menschen, die auf geistliche Weise geschieht. Also nicht mehr nach der üblichen Art des Menschen. Diese Geburt bewirkt der Geist des Vaters im Himmel.

Bei unserem Gelobten Land handelt es sich nicht um irgendein irdisches Königreich oder Staat in der heutigen Bezeichnung. Unsere Heimat ist geistlicher Natur. Und in dieser können wir nur als geistliche Menschen leben. Ursprünglich waren wir geistliche Menschen, die in ständiger Gemeinschaft mit dem Vater im Himmel lebten, wenngleich wir aus Erde gemacht worden sind.

Um wieder in diesen ursprünglichen Zustand zu gelangen, müssen wir uns in die Höhle begeben, damit dies geschehen kann:

1 Kor 15,44 Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Gibt es einen natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen Leib.
45 Wie geschrieben steht: Der erste Mensch, Adam, »wurde zu einem lebendigen Wesen« (1.Mose 2,7), und der letzte Adam zum Geist, der lebendig macht.

Wir haben also nicht nur unseren natürlichen Leib.  Unser geistlicher Leib, der zuerst gestorben ist, als wir die  Wege unseres Vaters im Himmel verlassen haben (siehe 1 Mose 3) im Garten Eden, steht wieder auf. Das ist die eigentliche Auferstehung, auch wenn viele Generationen den natürlichen Tod gestorben sind und Ihre physischen Leiber beerdigt wurden.

Diejenigen, die sich haben verbrennen lassen, bekommen vom Vater im Himmel einen neuen natürlichen Leib geschenkt. Wir sind also in unserem geistlichen Leib angekommen.


Fortsetzung

Gilgal 4 - Ankunft in unserem neuen Leben- Seite 4


Copyright:  Silke Maisack