Am Jordan

Dienen in Demut



Die Stadt Raemeses (Ramses) – unsere Stadt, in der wir nur gedient haben, vielmehr malocht, den Herren dieser Welt, damit diese auf ihrer faulen Haut liegen und auf ihr ausruhen können, weil das Herrschen ja so anstrengend ist.


Und wir – wir sind auf der niedersten Stufe und können uns nicht so recht entfalten, uns nicht auf die Suche nach den Gaben machen, die uns der Vater im Himmel gegeben hat. Auch können wir nicht die Aufgabe finden, für die er uns selbst vorgesehen hat und uns / mir zugewiesen hat.

Das führt uns zu großem inneren Frust, steigert sich in Aggression bis zu möglichen Wutausbrüchen, weil wir es anders nicht verarbeiten können. Oder unser Körper macht komplett schlapp. Vor allem, wenn wir auch dem Vater im Himmel dienen wollen.

Wie heißt es so schön:

Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon  (Matthäus 6,24)

Wie wahr. Wir haben uns ja schon längst entschieden, daß wir dem Vater im Himmel dienen wollen.

Und trotzdem, wir versuchen es beiden recht zu machen, dem Vater im Himmel und den Herren dieser Welt, weil wir ja Repräsentanten des himmlisches Reiches sind.

Jesus hat für uns gebetet: Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. (Joh 17,14)

 

Wir sind nicht von dieser Welt, und dennoch haben wir den Auftrag zu dienen.  Raemeses ist unser Diensthaus, bis wir gelernt haben, was es heißt zu dienen, auch wenn es uns nicht so recht schmecken will.


Josef, ein vorbildlicher Diener 

Doch ein Vorbild haben wir ja: JOSEF, Sohn Jakobs, erst einmal recht verwöhnt, landet auf Verrat seiner Brüder in Ägypten. Dort wird er durch gute Arbeit zum Hausvorsteher des Potifar, landet aber durch die Intrige von dessen Frau (Falschaussage wegen sexueller Belästigung) im Gefängnis. Dort wiederum dient er den Mitinsassen und legt dort Träume aus von 2 Mitgefangenen. Als der eine wieder zurückkehren darf zum Pharao, bekommt der Pharao selbst Träume.

Der ehemalige Mitgefangene gibt den entscheidenden Tipp, wer die Träume auslegen kann. So kommt Josef direkt zum Pharao. Und dort wurde er zum Vizekönig und Verwalter des Landes. Später kamen seine Brüder ins Land und konnte sogar echten Herzens vergeben, da er tief drin wußte, daß Gott stets mit ihm war.

Was bedeutet das nun für uns? Wir müssen wohl tief in die Niederungen des Dienens, um befreit zu werden von Stolz, Karrieredenken u.v.m., was dem Dienen mit ganzem Herzen ohne Starallüren, Mimosenhaftigkeit, und ähnlichem im Wege steht.

Wie sollen wir also tatsächlich dienen?

1 Petrus  4,10.11   Und dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten  Haushalter der mancherlei Gnade Gottes: wenn jemand predigt, daß er's rede als Gottes Wort;   wenn jemand dient, daß er's tue aus der Kraft, die Gott gewährt, damit in allen Dingen Gott   gepriesen werde durch Jesus Christus. Sein ist die Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit!   Amen

5 Mose 13,5   Dem HERRN, eurem Gott, sollt ihr folgen und ihn fürchten und seine Gebote halten und seiner Stimme gehorchen und ihm dienen und ihm anhangen.


Josua 22,5   Achtet aber nur genau darauf, daß ihr tut nach dem Gebot und Gesetz, das euch Mose, der Knecht des HERRN, geboten hat, daß ihr den HERRN, euren Gott, liebt und wandelt in allen seinen Wegen und seine Gebote haltet und ihm anhangt und ihm dient von ganzem Herzen und von ganzer Seele

Josua  24,14  So fürchtet nun den HERRN und dient ihm treulich und rechtschaffen und laßt fahren die Götter, denen eure Väter gedient haben jenseits des Euphratstroms und in Ägypten, und dient dem HERRN.


Römer 12,11   Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn.

Römer 14,17-19    Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem heiligen Geist. Wer darin Christus dient, der ist Gott wohlgefällig und bei den Menschen geachtet. Darum laßt uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und zur Erbauung untereinander.


1 Korinther 10,24      Niemand suche das Seine, sondern was dem andern dient

Philipper 2,4   und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient. 


Einander dienen. Das beruht auf Gegenseitigkeit. Ähnlich wie wenn zwei Zahnräder ineinander greifen. Ein Geben und Nehmen. Das Dienen ähnelt also einem Kreislauf. Doch in einer Stadt wie der Stadt Raemeses kaum bis gar nicht möglich. Da geht das Dienen von unten nach oben. Was in den untersten Schichten der Gesellschaft im Laufe der Zeit nur Frust erzeugt. 

Obwohl der Vater sagt: 

Denn es ist kein Ansehen der Person vor Gott.

Römer 2,11

Dienen in Demut. Falls du zur oberen Gesellschaftsschicht gehörst, so sei dir nicht zu schade, auch den Menschen zu dienen, die auf der unteren Schicht zuhause sind. So erhältst du ihre Menschenwürde und wirst im Gegenzuge von ihnen geachtet. Und sei dir auch nicht zu schade, Tätigkeiten zu verrichten, die du sonst nie tun würdest.

Dienen in Demut. Der Vater im Himmel hat zu mir gesagt, Dienen in Demut bedeutet Mut zum Dienen, mit ganzen Herzen, voll bei der Sache für unseren Vater. Und nicht wie in Raemeses in gewohnter Routine, wo die Arbeitsabläufe uns dann in Fleisch und Blut übergegangen sind, so daß wir unseren Job fast schon mit geschlossenen Augen machen.

Doch haben wir tatsächlich den MUT ZUM DIENEN, so wie der Vater es meint? Wie mutig sind wir denn tatsächlich? Unser Herz ist in Wahrheit doch oft verzagt, so daß wir lieber für immer bei denselben niederen Arbeiten bleiben, weil uns der Mut für eine tatsächliche Veränderung und Weiterentwicklung fehlt. Und ist es nicht so, daß wir aufgrund der Erfahrungen in Raemeses nur noch widerwillig dienen, weil uns einfach nichts anderes übrigbleibt?


Im Diensthaus des Vaters im Himmel

Unter der Knechtschaft der Welt laugen wir im Laufe der Zeit langsam aus. Doch im Diensthaus des Vaters – was sagt die Bibel darüber / was steht geschrieben?

Seine Zusage

2 Mose 23,25  Aber dem HERRN, eurem Gott, sollt ihr dienen, so wird er dein Brot und dein Wasser segnen, und ich will alle Krankheit von dir wenden.

Sprüche 27,18    Wer seinen Feigenbaum pflegt, der ißt Früchte davon, und wer seinem Herrn treu dient, wird geehrt

Römer 11,29   Denn Gottes Gaben und Berufung können ihn nicht gereuen


·           Mein Brot und Wasser werden gesegnet

·       Krankheiten werden abgewendet, und zwar alle

·       Keinerlei Reue von seiner Seite, was die Berufung betrifft

·       Keinerlei Reue von seiner Seite, was die Zuteilung von Gaben betrifft

Das nenne ich doch mal nennenswerte Zusagen, die wir mit ganzem Herzen annehmen können. Zumal unser Vater auch zu seinen Zusagen steht. Unter ihm dienen, für ihn dienen, das machen wir doch allemal lieber, als den Herren dieser Welt, denen es vollkommen egal ist, wie es um unsere Gesundheit und Fitness steht

Deshalb: Unsere Entscheidung steht !

Wir hören auf den Vater, und lassen uns jedes Mal neu aufs Herz legen, geben, was dem anderen dient. Wobei  mir das selber guttut. Die Freude des anderen, dem ich gerade diene, erzeugt in mir ebenso Freude. Geteilte Freude ist doppelte Freude, geteiltes Leid ist halbes Leid. Der Vater ist ein wunderbarer Versorger und er mutet uns nur so viel zu, wie wir auch tragen und ertragen können

Und er kennt uns genau.  Er weiß, zu was wir alles fähig sind, weil er es ist, der uns die Gaben gegeben hat

Was ist also die Lösung? 

Wir richten unser Herz, unseren Blick auf Jesus, auf den Vater im Himmel und empfangen sowohl die Gaben als auch unsere Aufgabe/n als auch unsere wirkliche Berufung aus seiner Hand.

Wir forschen mit Hilfe des Heiligen Geistes in unserem Herz, was unsere Gaben sind,  wie unser Dienst und unsere Berufung tatsächlich aussehen und machen uns auf den Weg. Dies kann einige Zeit dauern, da vor allem auch Lerneinheiten im Dienen notwendig sind. Der Umgang mit den Gaben will schließlich gelernt sein.

Dienen in Demut bedeutet auch, ich stelle mein ICH, mein persönliches zurück, damit der Vater im Himmel freie Bahn hat, durch mich anderen Gutes zu tun. Da haben meine eigenen Befindlichkeiten keinen Platz. Aber keine Sorge, indirekt habe ich auch etwas davon. Er sorgt für mich / für uns, daß wir innerlich einen Ausgleich bekommen

Nur eines steht noch im Weg: Unser Frust, unser Hader gegen die Herren dieser Welt, unter deren Herrschaft wir leiden. Aus dieser explosiven Mischung müssen wir aussteigen. Frieden schließen mit der Thematik des Dienens! Doch bis dahin reibt und knirscht es noch in mir, die Unzufriedenheit ist phasenweise noch am Wirken


Jesus, unser vorbildlicher Diener 

Und was das Dienen an sich betrifft, darin ist JESUS unser großes Vorbild. Dazu äußert er sich wie folgt:

Matthäus 20,24-28     Ihr wißt, daß die Herrscher ihre Völker niederhalten und die Mächtigen ihnen Gewalt antun. So soll es nicht sein unter euch; sondern wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener und wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht, so wie der Menschensohn nicht gekommen ist, daß er sich dienen lasse, sondern daß er diene und  gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele.

Markus 9,35  Wenn jemand will der Erste sein, der soll der Letzte sein von allen und aller Diener.

Lukas 22,25-27  Die Könige herrschen über ihre Völker, und ihre Machthaber lassen sich Wohltäter nennen. Ihr aber nicht so! Sondern der Größte unter euch soll sein wie der Jüngste, und der  Vornehmste wie ein Diener. Denn wer ist größer: der zu Tisch sitzt oder der dient? Ist's nicht der, der zu Tisch sitzt? Ich  aber bin unter euch wie ein Diener.


Dazu:

Johannes  4,34   Meine Speise ist die, daß ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk.

Der Vater im Himmel hat einen Plan für die Welt. Und Jesus erfüllt seinen Auftrag. Wenn wir dieselbe Haltung wie Jesus einnehmen, also:

·         der Wille des Vaters ist unsere Speise

·      Annehmen, akzeptieren, der Letzte zu sein 

   >  Aber viele, die die Ersten sind, werden die Letzten und die Letzten werden die Ersten 

      sein.   (Matthäus 19,30)

·         Annehmen, daß der Vater einen Plan mit dieser Welt und wir diesen gerne für ihn umsetzen, weil wir den      Vater lieben

dann stellt sich Freude und Frieden in unserem Herzen ein.

Noch etwas, bevor es losgeht, anderen Menschen zu dienen, lerne ich zuerst das Dienen an meiner eigenen Person. Schließlich bin ich selbst meiner Nächsten. Diese Bibelstelle zeugt  davon:

3 Mose 19,18   Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; ich bin der HERR.

Ich muß danach schauen, mich erst einmal selbst zu lieben. Denn wie kann ich den anderen lieben, wenn ich mich selbst nicht lieben kann, bzw. ebensowenig Gutes tun?


Gebet 

(Dienen in Demut)

Oh, Vater, laß mich dir dienen

Leg mich wie ein Siegel an dein Herz

Zeige mir, was ich zuerst selbst brauche,

um mich selbst lieben zu können.

Falls nötig, sende mir Menschen,

die mich auf dem Weg unterstützen, 

mein Ziel, mich selbst zu lieben, zu erreichen.

Erst dann, wirklich nur erst dann werde und bin fähig,

in vollem Umfang den Menschen das weiterzugeben,

was du mir gegeben hast

Öffne mein Herz, damit ich erkenne,

was erst einmal mir persönlich guttut

Lege mir diese Dinge bereit, die mir dabei helfen,

dieses Ziel zu erreichen

Ich bin zuerst die/der  Empfangende,

nur wenn ich selbst gut gefüllt bin,

und auch zum Teil geheilt,

bin ich in der Lage, anderen Gutes zu tun.

Vater, fülle mich, fülle mich aus mit deiner Liebe.


Copyright:  Silke Maisack