Henoch

Sein Buch



Thema:

Kap 37: Der Anfang der Worte der Weisheit

Kap 38-68: Parabeln

Kap 38: Ein Wort der Hoffnung

Kap 39: Die Wohnungen der Heiligen und Auserwählten

Kap 40: Die 4 Stimmen




Kapitel 37 - Der Anfang der Worte der Weisheit

Wir nehmen diese Worte aus diesem Kapitel als thematische Überschrift für die nächsten Abschnitte

Henoch 37,1

Das Gesicht, welches er sah, das zweite Gesicht der Weisheit, welches Enoch sah, der Sohn des Jared, des Sohnes Malaleel, des Sohnes Kanan, des Sohnes Enos, des Sohnes Seth, des Sohnes Adam. 

Hier sind seine Vorfahren aufgezählt, dieselbe Liste ist AT zu finden mit Altersangaben bzw. Lebensdauer.  An seinem Stammbaum wollen wir uns jetzt nicht aufhalten. Wir nehmen sie lediglich als „Nebeninformation“ mit. Ebensowenig bleiben wir nicht stehen an den Angaben wie  „das zweite Gesicht / dritte Parabel“ usw. Viel wichtiger ist der Inhalt eines jeden einzelnen Kapitels.

Henoch 37,1

Dies ist der Anfang des Wortes der Weisheit, welches ich erhielt, zu verkündigen und zu erzählen

denjenigen, welche auf Erden wohnen. Hört von dem Anfange an und versteht bis zu dem Ende die heiligen Dinge, welche ich ausspreche in der Gegenwart des Herrn der Geister. Diejenigen, welche zuvor waren, hielten es für gut, zu sprechen,

Henoch 37,2

und laßt uns, welche nachkommen, nicht verhindern den Anfang der Weisheit. Bis zu der gegenwärtigen Zeit ist niemals gegeben worden vor dem Herrn der Geister das, was ich erhalten habe, Weisheit nach der Fähigkeit meiner Einsicht und nach dem Wohlgefallen des Herrn der Geister das, was mir von ihm ist gegeben worden, ein Teil des ewigen Lebens,

Henoch 37,3 

war in hundert und drei Parabeln, welche ich den Bewohnern der Welt verkündigte.

Ich habe dieses Kapitel als „Überleitung“  betitelt, weil er den ersten Satz des nächsten Kapitels mit „Erste Parabel“  beginnt. Allerdings finden sich im Henoch-Buch nur drei Parabeln. Denn es stehen  nur geschrieben  „erste, zweite, dritte Parabeln“ und dann ganz allgemein.

Es fehlen also insgesamt 100, wenn wir das so verstehen, daß es insgesamt 103 sein sollen. Wo sind dann die restlichen 100? 

Parabeln. Henoch spricht nun von mehreren Parabeln. Was ist eine Parabel?

Duden – Fremdwörter: Lehrhafte Dichtung, die eine allgemein gültige sittliche Wahrheit an einem beispiel (indirekt) veranschaulicht; lehrhafte Erzählung, Lehrstück, Gleichnis

Wenn wir die Kapitel 38-66 lesen, dann ist das aus meiner Sicht eher eine …  Eine gute Frage. Das ist schwer zu sagen, wie wir das nennen können. Denn auch hier lesen wir wieder über die Gerechten und Auserwählten auf der einen Seite und über die Sünder auf der anderen Seite. Und es wird vor allem über das künftige Dasein aller gesprochen.

Es hilft nur eins. Wir legen das Wort Parabel einfach beiseite, was uns nur durcheinander bringt, und konzentrieren uns stattdessen auf den Inhalt der einzelnen Kapitel. Was wir im folgenden lesen, gehört in die große und umfassende Gerichts-Thematik hinein.


Den vollständigen Bibeltext: entnehmt bitte ab der SeiteBuch Enochin der Rubrik Bibelübersetzung

 

Wo es mir wichtig erscheint, nehme ich die Kapitel bzw. Verse in die Artikelseiten mit hinein.


Parabeln

Beim Lesen der folgenden Kapiteln fällt es mir wirklich schwer, diese als Parabel zu bezeichnen. In meiner Abschrift, die ihr als PDF unter Bibelübersetzung findet, übernehme ich zwar als „Parabel“ für die thematische Einteilung, gebe aber den einzelnen Kapiteln eine eigene Überschrift. Aber was überhaupt ist eine Parabel?

Die Parabel ist eine kurze, lehrhafte Textsorte.  Sie ist eine Erzählung, in der eine konkrete Ebene (Bildebene) auf eine allgemeine geistige Ebene (Sachebene) verweist. Es wird so eine Geschichte erzählt (Bildebene), die durch den Empfänger durchschaut und auf die eigentliche Situation (Sachebene) übertragen werden muß. Das Gemeinte muß von dem Gesagten entschlüsselt werden.  Die Parabel ähnelt der Fabel, dem Vergleich und dem Gleichnis. (Quelle: schullv.de)


Kapitel 38 – Ein Wort der Hoffnung 

Ja, alles wird sichtbar werden. Wie immer müssen wir aufmerksam lesen. Die Sünder werden für ihre Verbrechen bestraft. Da gibt es nicht die gewöhnliche Gefängnisstrafe, wie wir es kennen. Im Gegenteil, für diese kommt es wahrhaftig schlimm: Sie werden gequält – und zwar in der Gegenwart der Gerechten und Auserwählten.

Allerdings erst dann, wenn Jesus sein Königreich, seine Herrschaft hier auf Erden endgültig aufgerichtet hat und für alle sichtbar geworden ist. 

Die mächtigen Könige, das sind heute unsere Politiker, mächtige Wirtschaftsbosse, die in ihre eigene Taschen gewirtschaftet haben. Auch für diese gibt es dann ein böses Erwachen.

Die Gerechten und Auserwählten werden die Erde erben, in Besitz nehmen. Die Mächtigen und Reichen dagegen werden vollständig ihren Besitz verlieren. Sie werden entmachtet.


Kapitel 39 - Die Wohnungen der Heiligen und Auserwählten

Henoch 39,1 

In jenen Tagen wird das auserwählte und heilige Geschlecht herabsteigen von den oberen Himmeln, und ihr Same wird dann bei den Söhnen der Menschen sein.  Enoch empfing Bücher des Zorns und des Grimms, und Bücher der Verwirrung und Unruhe.

Wer ist mit dem auserwählten und heiligen Geschlecht gemeint? Wenn wir weiterlesen, dann handelt es sich um die Engel, die heilig genannt werden. Sie kommen zu den Menschenkindern, zu uns auf die Erde.  Sie kommen. 

Same ist ein anderes Wort für Nachkommen. Haben die Engel ebenso Nachkommen? Ja, denn an anderer Stelle im Henoch-Buch steht  „Söhne der Engel

Henoch 68,4

Der Name des ersten ist Jekun. Und dieser war es, welcher verführte alle Söhne der heiligen Engel, und sie herabsteigen hieß auf die Erde, und sie verführte zur Erzeugung von Menschen.

Henoch 68,5

Und der zweite Name ist Asbel; dieser gab üblen Rat den Söhnen der heiligen Engel, und verführte sie, zu verderben ihren Leib durch Erzeugung von Menschen.

Doch es handelt sich bei diesen Engeln um jene, die die Menschentöchter verführt und mit ihnen Kinder gezeugt haben. Wir erkennen das daran, daß unser Vater im Himmel ihnen keine Gnade gewährt. Was für uns deutlicher im zweiten Vers wird, denn:

Henoch 39,2 

Niemals sollen sie Gnade erhalten, sagte der Herr der Geister.

Henoch wird erneut von einer Wolke erfasst und an einer anderen Stelle wieder abgesetzt: 

Henoch 39,3 

Eine Wolke raffte mich dann auf und der Wind hob mich über die Oberfläche der Erde, und setzte mich an das Ende der Himmel. 

Wir haben nicht nur den Begriff „Enden der Erde“, sondern auch „Ende der Himmel“.  

Schade, daß uns der Schlüssel für das  Verständnis der überlieferten Bilder abhanden gekommen ist.  Was ich für uns alle lediglich empfehlen kann, wenn es uns nicht gelingt, das sofort zu entschlüsseln, einfach im Buch Henoch weiterlesen und später wieder zu den Kapiteln zurückzukehren, mit denen wir uns schwer tun.  Vor allem: immer und immer wieder lesen, die Hauptbegriffe zu definieren, wofür sie stehen. Das gilt auch für die ganze Bibel.

Henoch beginnt dieses Kapitel mit dem Wohnen der Engel bei den Menschentöchtern.  Schließlich erfahren wir im zweiten Vers, daß diese niemals Gnade erhalten werden.  In den nächsten Versen berichtet uns Henoch von weiteren Wohnungen. 

Henoch39,4 

Da sah ich ein anderes Gesicht, die Wohnung und den Ruheplatz der Heiligen. Da sahen meine Augen ihre Wohnung bei den Engeln und ihren Ruheplatz bei den Heiligen. Sie baten, flehten und beteten für die Söhne der Menschen, während Gerechtigkeit vor ihnen floß gleich Wasser, und Gnade gleich Tau über die Erde. Und so ist’s mit ihnen von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Die Heiligen. Ja, das sind zunächst mal wirklich die Engel. Jetzt, in diese Vers, spricht Henoch von „ihre Wohnung bei den Engeln“. Wer wohnt bei den Engeln? Und wer findet seinen Ruheplatz bei den Heiligen? 

Ich denke, die Antwort finden wir im nachfolgenden Satz: Das sind wir. Wir haben unsere Wohnung bei den Engeln, im geistigen Sinne, und wir finden zur Ruhe bei den Heiligen. Diese sind ebenso Engel, befinden sich jedoch in der Gegenwart des Vaters im Himmel. 

Im AT und NT steht zwar nichts ausdrücklich darüber, daß Engel für uns beten, doch wir sollten es uns verinnerlichen, daß sie mit den verschiedensten Aufgaben betraut ist. Und es ist doch wunderbar, wenn wir himmlische Fürbitter haben. Vor allem gerade dann, wenn es uns schwerfällt mit dem Beten. 

Henoch 39,5 

Zu jener Zeit sahen meine Augen den Ort der Auserwählten, der Wahrheit, der Treue und der Gerechtigkeit.

Anders ausgedrückt: Ort der Auserwählten, Ort der Wahrheit,  Ort der Treue, Ort der Gerechtigkeit. Ja, das können wir mittlerweile bestätigen, weil wir zwischenzeitlich die Bibel und unseren Vater im Himmel sehr gut kennen.  Auch wenn es mehrere Orte sind. Sie gehören zusammen. Und letztlich ist es ein einziger Ort. Nämlich der Himmel. 

Denn noch tut sich die Wahrheit und die Gerechtigkeit sehr schwer in unser Welt, auf unserer Erde.

Henoch 39,6 

Unzählbar wird die Anzahl der Heiligen und Auserwählten sein in seiner Gegenwart von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Wie schön, und wer zu den Auserwählten gehört, der ist mittendrin. Also: Platzangst darf dann keiner von uns haben. Auch keine Scheu vor Versammlungen und Gemeinschaftlichen Treffen überhaupt. Manche Menschen unter uns ziehen es ja lieber vor alleine zu sein und zu bleiben, wenn sie unter anderem Angst vor zu viel Nähe haben.

Das wird sich wohl in dem Augenblick ändern, wenn wir alle verwandelt werden, und Jesus sein Königreich hier auf Erden aufgerichtet. Dann sind auch unsere bisherigen Probleme weggewischt.

Henoch 39,7 

Ihre Wohnung sah ich unter den Flügeln des Herrn der Geister. Alle die Heiligen und Auserwählten

sangen vor ihm, welcher der Erscheinung nach einer Flamme von Feuer gleich, ihr Mund war voll von Segnungen und ihre Lippen verherrlichten den Namen des Herrn der Geister und Gerechtigkeit wohnt unaufhörlich vor ihm.

Unter den Flügeln. Unter den Flügeln des Herrn der Geister. Das erinnert uns an diese Worte:

Ps 91,1 Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt
und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt,
der spricht zu dem HERRN: /
Meine Zuversicht und meine Burg,
mein Gott, auf den ich hoffe.

Natürlich gibt es noch weitere Stellen im Wort Gottes, allerdings unter dem Stichwort „Flügel“. Da dürft selbst ein bißchen stöbern.

Henoch 39,8 

Dort wünschte ich zu bleiben und meine Seele sehnte sich nach dieser Wohnung.  Dort war mein Teil zuvor, denn so war es bestimmt worden über mich vor dem Herrn der Geister.

Henoch 39,10 

Diesen Platz betrachteten meine Augen lange. Ich pries und sagte: Gepriesen sei Er, gepriesen von dem Anfange bis in Ewigkeit. Im Anfange, ehe die Welt erschaffen war, und ohne Ende ist sein Wissen.

Diese Sehnsucht haben wir auch. Wir sehnen uns danach, endlich im Himmel zu leben, beim Vater im Himmel. Doch warum ist unsere Sehnsucht dermaßen groß? Ganz einfach. Weil das Leben auf der Erde mittlerweile ziemlich unerträglich geworden ist. Zumindest empfinden wir es so.  

Aber so wie wir gerade seelisch-emotional oder sonst wie drauf sind, um es mal so auszudrücken, wären wir gar nicht in der Lage, es in der Nähe vom Vater im Himmel auszuhalten. Außerdem ist unser Wohnraum die Erde. Und nirgendwo anders. Trotzdem dürfen wir unter die Flügel unseres Vaters im Himmel schlüpfen. Denn es ist ein geistiges Geborgen sein.

Henoch spricht davon, daß sein Teil zuvor dort gewesen sei. Wie ist das denn zu verstehen?

Henoch: Ganz einfach. Bevor wir Menschen entstanden sind, waren wir alle erst einmal Engel. Also erst einmal in dieser Lebensform in der Gegenwart unseres Vaters im Himmel. Nachdem dann Jesus geboren, das heißt, durch ein Wort unseres Vaters im Himmel, ins Leben gerufen wurde, haben sich die beiden entschieden, Menschen zu schaffen. Menschen, das ist die Bezeichnung für eine Abteilung von Engeln, die sich um die Erde kümmern.

Das sollten wir uns wirklich bewußt machen. Wir gehören alle zusammen. Wir haben gemeinsame Erbinformationen. Wir sind alle aus einem und demselben Geist geschaffen.

Henoch 39,11 

Was ist diese Welt! Von jedem vorhandenen Geschlecht sollen dich preisen diejenigen, welche nicht schlafen, sondern stehen vor deiner Herrlichkeit, dich preisen, verherrlichen, erheben und sagen: der heilige, heilige Herr der Geister erfüllt die ganze Welt der Geister.

Henoch 39,12  

Da sahen meine Augen alle, welche, ohne zu schlafen, vor ihm standen, ihn priesen und sagten: Gepriesen seist du und gepriesen sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit. Dann verwandelte sich mein Antlitz, bis ich unfähig wurde zu sehen.

Wow, ohne zu schlafen.  Aber das geht nur, wenn uns der Vater im Himmel dazu fähig macht. In unserem derzeitigen Dasein ist das kaum möglich. Doch bei ihm ist alles möglich. Seine Gegenwart beflügelt uns. Und wenn wir vor ihm stehen werden, dann wird es uns ohnehin egal sein, wenn wir nicht mehr schlafen.


Kapitel 40 – Die 4 Stimmen

Alsdann hörte ich die Stimmen deren auf den vier Seiten den Herrn der Herrlichkeit erheben.

Stimmen auf den vier Seiten des Thrones hören. Dazu braucht man schon ein feines Gehör. 

Henoch 40,4  Die erste Stimme pries den Herrn der Geister von Ewigkeit zu Ewigkeit

Henoch 40,5  Die zweite Stimme hörte ich preisen den Auserwählten und die Auserwählten, welche gemartert werden um des Herrn der Geister willen.

Henoch 40,6  Die dritte Stimme hörte ich bitten und beten für diejenigen, welche auf Erden wohnen und anflehen den Namen des Herrn der Geister.

Henoch 40,7  Die vierte Stimme hörte ich austreiben die bösen Engel und sie verhindern zu treten in die Gegenwart des Herrn der Geister, damit sie nicht Klagen erheben gegen die Bewohner der Erde.

Hier wird es besonders deutlich: Der Herr der Geister ist unser Vater im Himmel. Und bei dem Auserwählten handelt es sich um Jesus, den Menschensohn und Messias. Diese beiden Begriffe werden übrigens hier im Henoch-Buch erwähnt.

Zwei Stimmen, und beide preisen unseren Vater im Himmel.  Also beten wir unseren Vater im Himmel an. Ihm gebührt die Anbetung und Ehre. Auf die einzelnen Engel gehe ich jetzt nicht ein, denen die Stimmen zugeordnet werden.

Die dritte Stimme sind unsere himmlischen Fürbitter, was wichtig ist, gerade dann, wenn wir keine Worte finden für’s Gebet. 

Die vierte Stimme. Besonders wichtig, auch wenn unser Schuldbrief, der mit seinen Forderungen gegen uns war,  am Kreuz getilgt worden ist. 


Fortsetzung


Copyright:  Silke Maisack