Adam und Eva

1 Mose 4



Vorspann


Das Leben geht weiter. 

ADAM und CHAWWA (Eva) haben sich mehr oder weniger an das mühselige Leben außerhalb des Garten Edens gewöhnt. Der Ackerboden, den sie bebauten, war steinig, voller Disteln und Dornen. Das mußten sie erst einmal beseitigen, um überhaupt Getreide und Gemüse, was auch immer es damals gab, anbauen zu können. Da ist an das Kinder bekommen noch gar nicht zu denken.

Das Leben geht weiter. 

ADAM und CHAWWA bekommen ihre ersten beiden Söhne, nachdem sie nun gelernt haben, Früchte und Gemüse anzubauen und zu ernten.

Ihren ersten Sohn nennt sie KAJIN. Die Bedeutung seines Namens erschließt sich aus dem ersten Vers: „Ich habe gewonnen / erworben einen Mann mit Hilfe von JHWH.“

Was meint  CHAWWA (Eva) denn mit „Ich habe gewonnen / erworben“?

Wir machen uns auf den Weg und besuchen die neue kleine Familie und fragen sie selbst. Denn CHAWWA (Eva) weiß am allerbesten, warum sie diesen Satz ausgesprochen hat. Das Gespräch könnte so aussehen:

Ich                       

Hallo Chawwa!

 

Chawwa              

Hallo! Das ist ja eine nette Überraschung! Adam und ich bekommen Besuch in dieser tristen Einöde.  Das freut mich bzw. uns.

 

Ich                      

Chawwa, mir bzw. uns ist zu Ohren gekommen die Bedeutung des Namens für deinen Erstgeborenen. Der Kleine ist doch nicht dein Ehemann?

 

Chawwa             

Nein, durch die Geburt des Kleinen ist ADAM zu meinen Ehemann geworden. Vorher war er, also Adam, so etwas wie ein Bruder, ein Freund. Und mit Hilfe von JHWH, damit ist gemeint, daß der Vater im Himmel dafür sorgt, daß wir Frauen den richtigen Partner an die Seite bekommen.

 

Ich                       

Und umgekehrt. Nur der Vater weiß ja, wer mit wem am besten zusammenpasst

 

Adam                 

Ganz genau

Kurze Zeit später bekommt Chawwa ihren zweiten Sprößling, den Hevel. Dieser Name wird übersetzt mit „Hauch, Nichts“.

Nanu, was ist denn da passiert? Ein anderes hebräisches Wort für Hauch sind näfäsch und ruach. Es hilft nichts, darüber den eigenen Kopf zu zerbrechen, sondern Chawwa direkt zu fragen. Sie muß es ja schließlich am allerbesten wissen.

Ich:                      

Hallo, Chawwa!

 

Chawwa:            

Hallo, schön dich wieder zu sehen!

 

Ich:                      

Ja, ich bin gekommen, um dir zum zweiten Sohn zu gratulieren. Aber wieso hast du ihn Hevel genannt.Das ist relativ ungewöhnlich, wenn man die Bedeutung hinzuzieht. Die beiden Jungs können wohl gegensätzlicher nicht sein.

 

Chawwa:            

Hm. Stimmt. Du hast ja recht. Er ist ja auch etwas zart besaitet, er kommt wohl mehr nach mir, während Kajin sehr nach seinem Vater kommt. Für die Landwirtschaft, vor allem für den Ackerbau wird er wohl kaum geeignet sein. Zumal der Boden so hart und steinig ist, daß er nur spärlich seinen Ertrag abgibt.

 

Ich:                     

Ich bin sicher, auch für Hevel wird sich die richtige Aufgabe und Arbeit finden.

 

Chawwa:           

Ja, das glaube ich auch.

Das Leben geht weiter. 

Viele weitere Jahre vergehen, und zwischenzeitlich wachsen die beiden, Kajin und Hevel, zu stattlichen jungen Männern heran.  Beide haben ihren Beruf, ihre Aufgabe gefunden, um die Familie zu ernähren. Kajin ist zu einem Ackermann geworden, Hevel hütet Schafe und Ziegen.

Da könnte man denken, alles sei nun in Ordnung. Doch dem ist und war nicht so. Wir kennen die Geschichte vom Brudermord. Auch sie hat sich in unser Gedächtnis eingebrannt. 


Auf der nachfolgenden Seite besuchen wir die beiden Brüder und erleben hautnah mit, was sich damals zwischen den beiden ereignet hat: 


Und obwohl Kain als der einzig verbliebene Sohn ins Exil mußte, hat unser Vater im Himmel dafür gesorgt, daß Adam und Eva nicht nur einen weiteren Sohn, sondern noch viele weitere Kinder bekamen und somit den Grundstein legen konnten, die Erde zu bevölkern mit einem Menschengeschlecht, das von Beginn an immer in Verbindung mit Gott stand und steht.


Copyright:  Silke Maisack