JESUS - Sein Leben und Wirken

Die Gefühlspalette



Fortsetzung von Seite "Jesus und die Gefühlspalette"


Es hat wohl sehr viel mit dem Glauben zu tun. Demnach hat Kain nicht geglaubt, nicht den Glauben an Gott in seinem Herzen, sondern ERWARTUNGEN. Daher nochmals kurz von vorne:

Was sieht Kain? Er hat gesehen (Augen), daß Gott das Opfer seines Bruder angenommen hat. Und seines dagegen nicht.

EIFERSUCHT kommt in ihm hoch, NEID und HASS gesellen sich dazu. Und einige weitere Gefühle  wohl auch, die in diese Gesellschaft passen. 

Doch all diesen ist vorausgegangen: Die ERWARTUNG von Kain. 

Er hat erwartet, daß Gott seine Bemühungen und sein Abrackern auf dem Feld anerkennt und belohnt.  Was dieser allerdings nicht tat.

Was ist die Folge von nicht erfüllten Erwartungen? In Kain entsteht das Gefühl der ENTTÄUSCHUNG. Und der Zorn wird noch weiter aufgestachelt durch die Gedanken.

Erwartungen

Und wir?  Wir haben auch Erwartungen. Und die werden oftmals nicht erfüllt. Infolgedessen macht sich Enttäuschung in uns breit. Hinzu kommen noch Trauer, Schmerz, Frust. Es meldet sich die Wut, und weitere Gefühle, die wir als negativ einstufen.

Was nun? Wir haben es mit einer ganzen Bandbreite an Gefühlen zu tun, die zusammenkommen, zusammenarbeiten und in uns stürmen. Genau das macht es uns schwierig, klar im Kopf zu bleiben, ruhig zu bleiben. Diese Bandbreite an Gefühlen nenne ich Gefühlspalette.

Opfer müssen wir zwar nicht mehr bringen wie Kain und Abel, ABER DENNOCH sind wir auch nicht besser als Kain mit seiner Erwartungshaltung. Auch wenn wir jetzt niemanden umbringen.

Unsere ERWARTUNGEN, wenn sie nicht wunschgemäß erfüllt werden, rufen genauso Frust, Wut und Zorn hervor. 

In uns setzen sich die Gefühle in Bewegung, dahingehend, daß unser ganzer Körper diese Bewegung in Handlungen umwandelt.

Beim Zorn, um weiterhin bei diesem Beispiel zu bleiben, gibt es viele Möglichkeiten. Unser Gesichtsausdruck verändert sich, wir ballen unsere Hände zu Fäusten und die Lunge füllt sich, und zu guter Letzt fangen wir an zu schreien.

Und das geht innerhalb von Nanosekunden. Also, ziemlich schnell. Wir müssen daher noch weiter recherchieren. Dabei stellen wir fest: Unsere Sinne spielen da eine große Rolle in diesem ganzen Orchester.

Unsere Sinne

Unsere Sinne, das sind alle „Organe“, mit denen wir etwas wahrnehmen:

·         Augen                  sehen

·         Ohren                  hören

·         Nase                     riechen

·         Zunge                  schmecken

·         Haut                     fühlen

Wir nehmen damit die äußere Welt wahr.  So weit ist uns das ebenso klar. Allerdings gibt es nicht nur die äußere Welt. Also die Welt, die wir um uns herum wahrnehmen.

Es gibt auch die unsichtbare Welt, die innere Welt. Diese wahrzunehmen, das müssen wir erst wieder lernen.

Einen Hinweis auf die Sinnesorgane im unsichtbaren Bereich gibt es auf jeden Fall mit der Zunge:

Ps 34,9 Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn trauet!

 

Bei den Augen und Ohren handelt es sich um das geistige Auge und das geistige Ohr, mit denen wir die geistige Welt wahrnehmen und mit dem geistigen Ohr das Reden des Heiligen Geistes vernehmen können.

Spr 20,12 Ein hörendes Ohr und ein sehendes Auge, die macht beide der HERR.

Mit dem Fühlen über die Haut in der unsichtbaren Welt, da wird es schon etwas schwieriger. Und den Wohlgeruch, die Düfte, die es sicherlich auch in der unsichtbaren Welt gibt, ebenso.

Also verlassen und konzentrieren wir uns ganz auf diese Drei: Augen, Ohren, Zunge; vor allem auf die Augen und Ohren

Augen und Ohren

Was wir mit unseren Augen und Ohren in der sichtbaren Welt sehen und hören, das verknüpfen wir bzw. unser Gehirn mit dem, was wir kennen, mit Erfahrungen, die wir gemacht haben. 

Das ist völlig normal. Wir erkennen also, die Ursache für unseren Zorn (um beim Beispiel zu bleiben) liegt in uns, mit der verknüpften Erfahrung, die wir wiederholt gemacht haben. Doch in den Erfahrungen steckt viel mehr.


Der Umgang mit Trauer

Dieses Gefühl kommt sogar schon bei Adam und Eva hinzu, als sie nach ihrer Verfehlung von unserem Vater im Himmel aus dem Garten Eden geführt worden sind. Auch viele andere in der Bibel kennen die Trauer. 

Und erst recht , als sie erleben mußten, daß Abel von seinem Bruder Kain erschlagen worden ist. Und nicht nur das. Ihr ältester Sohn mußte von ihnen wegziehen in ein Gebiet, weit weg von ihnen.


Außerdem kommt auch noch ein Gefühl der Verzweiflung. Zwei Kinder verloren, d.h. zwei Söhne.  Die Verheißung von einem Nachkommen, der das Böse ein für alle Mal überwindet? Sie scheint geplatzt zu sein, sich nicht mehr erfüllen. Und nach dem ersten Buch Mose wurden nur zwei Söhne, Kain und Abel erwähnt. Demnach hatten sie keine weiteren Kinder. 

Doch dann hat der Vater ihnen Seth geschenkt, sie mit einem neuen Sohn getröstet. Nach diesem bekommen sie lt. 1 Mose 5 weitere Söhne, und auch Töchter.

Auch viele andere Menschen kennen die Trauer und das Leid, wenn jemand gestorben war. Sie weinten, aßen oft nichts.

Wann trauern wir, und aus welchem Grund?

Da gibt es verschiedene Gründe. Meistens jedoch, wenn wir einen Verlust erleiden. Sei es den Verlust der Heimat wie den Garten Eden. Oder meistens jedoch, wenn jemand verstorben ist, besonders die Menschen, die man geliebt hat.

Die körperliche Reaktion beim Trauern:

Die Bibel beschreibt da so manches, gibt aber auch Hinweise, wie wir mit dem Tod und dem Trauern umgehen sollen.

Hiob 17,7  Mein Auge ist dunkel geworden vor Trauern, und alle meine Glieder sind wie ein Schatten.

Spr 14,13 Auch beim Lachen kann das Herz trauern, und nach der Freude kommt Leid.

Pred 7,3 Trauern ist besser als Lachen; denn durch Trauern wird das Herz gebessert.
4 Das Herz der Weisen ist dort, wo man trauert, aber das Herz der Toren dort, wo man sich freut.


Sirach 38,19 Denn vom Trauern kommt der Tod, und die Traurigkeit des Herzens schwächt die Kräfte.
20 In der Anfechtung bleibt die Traurigkeit, und ein Leben in Armut tut dem Herzen weh.
21 Lass die Traurigkeit nicht in dein Herz, sondern weise sie ab und denk ans Ende und vergiss es nicht;

 

22 denn es gibt kein Wiederkommen. Du hilfst ihm nicht, und dir tust du Schaden.
23 Denke daran: wie er gestorben, so musst du auch sterben. Gestern war's an mir, heute ist's an dir.
24 Weil der Tote nun seine Ruhe hat, so höre auch du auf, ihn zu beklagen, und tröste dich wieder, weil sein Geist von ihm geschieden ist

Sirach 22,10 Über einen Toten soll man trauern, denn das Licht ist ihm erloschen; und über einen Narren soll man trauern, denn der Verstand ist ihm erloschen.
11 Doch soll man über einen Toten nicht zu sehr trauern; denn er ist zur Ruhe gekommen;
12 aber das Leben des Narren ist schlimmer als der Tod.
13 Sieben Tage trauert man über einen Toten, aber über Narren und Gottlose ihr Leben lang.

Die Augen werden dunkel vor lauter Trauer, der Körper schwächelt. Die Kraft schwindet wirklich. Und es ist wichtig, daß wir zwar trauern, jedoch nicht unsere Trauer im Herz manifestieren dürfen, denn das führt wohl zum eigenen Tod. 

Den Verstorbenen zu beklagen ist in Ordnung. Doch wir müssen auch an uns selbst denken, und nun weiterleben, und uns aber auch darüber freuen. Denn der Verstorbene ist auch zur Ruhe gekommen, vor allem, wenn er / sie noch dazu sehr lange Zeit sehr krank war. Da ist der Tod, so gesehen, wiederum eine Erlösung.

Über den Leib, den  guten Namen / guten Ruf

Sirach 41,14 Die Menschen trauern zwar um ihren Leib, aber bei den Gottlosen wird auch der Name vertilgt, denn er taugt nichts.
15 Sieh zu, dass du einen guten Namen behältst; der bleibt dir gewisser als tausend große Schätze Gold.

Auch Jesus trauert, weil er bald von den Jüngern fortgeht, und das, weil er weiß, daß er bald sterben muß am Kreuz, und stellvertretend für alle Menschen sein Blut vergießt zur Vergebung unserer Sünden.

Matthäus 26,36 Da kam Jesus mit ihnen zu einem Garten, der hieß Gethsemane, und sprach zu den Jüngern: Setzt euch hier, solange ich dorthin gehe und bete.
37 Und er nahm mit sich Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus und fing an zu trauern und zu zagen.
38 Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wacht mit mir!

Doch unsere Trauer und Klage wird wieder in Freude verwandelt, wenn unser Vater im Himmel eingreift:

Psalm 30,12 Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen,

du hast mir den Sack der Trauer ausgezogen und mich mit Freude gegürtet,

13 dass ich dir lobsinge und nicht stille werde.

HERR, mein Gott, ich will dir danken in Ewigkeit.

 

Jes 51,11 So werden die Erlösten des HERRN heimkehren und nach Zion kommen mit Jauchzen, und ewige Freude wird auf ihrem Haupte sein. Wonne und Freude werden sie ergreifen, aber Trauern und Seufzen wird von ihnen fliehen.


Der Umgang mit einem Herzen in bestimmter Gemütslage

Psalm 51,19 Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist, ein geängstetes, zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten

Psalm 34,19 Der HERR ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben.

 


Eigentlich mehr ein Wissen darüber, daß es dem Psalmisten nicht anders geht als uns, und daß er erkannt hat, daß der Vater im Himmel uns doch wirklich nahe ist und hilft, auch wenn wir es in dieser Phase nicht empfinden.


Der Umgang mit Ängsten und Sorgen

Fürchte dich nicht ….                    

Zu diesem Thema existiert bereits ein Artikel, und zwar in der Rubrik „Tiefgang“ mit dem Titel „Fest verankert“. Und dazu eine PDF-Datei.

Sorgen

Dazu habe ich auch schon etwas geschrieben und eingestellt in der Rubrik „Jesus“, im Themenblock „Jesus – Sein Leben und Wirken 4“ > „Seine Lehre“  mit dem Titel „Sorgengeister“.                                

Dennoch sage bzw. schreibe ich einige Worte hinzu.     

Sich keine Sorgen zu machen, ist nicht immer leicht. Aber vollkommen sorglos zu sein ist, das ist auch nicht gut. Das führt dazu, daß wir nicht mehr achtsam sind, was um uns herum vor sich geht. 


Lukas 21,34 Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht beschwert werden mit Fressen und Saufen und mit täglichen Sorgen und dieser Tag nicht plötzlich über euch komme wie ein Fallstrick;
35 denn er wird über alle kommen, die auf der ganzen Erde wohnen.
36 So seid allezeit wach und betet, dass ihr stark werdet, zu entfliehen diesem allen, was geschehen soll, und zu stehen vor dem Menschensohn.

In diesem Bibeltextabschnitt gibt es auch eine Empfehlung, wie wir damit umgehen sollen:

·         Unser Herz damit nicht belasten, mit den täglichen Sorgen

·         Wachsam sein 

Was in unseren turbulenten und krisenhaften Zeiten bei weitem nicht leicht und immer einfach ist. Hinzu kommt, daß wir auch nicht den Blick auf unseren Vater im Himmel verlieren dürfen, was angesichts des täglichen Trubels in unserem Leben sehr schnell geschehen kann.

Die Bibel gibt in allem auch Anweisung, was wir dann tun sollen:

1 Petrus 5,7 Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.
8 Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge.
9 Dem widersteht, fest im Glauben, und wisst, dass ebendieselben Leiden über eure Brüder in der Welt gehen.

Und auch hier: Wachsam sein.  Das bedeutet, wir müssen achtsam sein, daß wir uns nicht von allem und von jedem in Beschlag nehmen lassen. Sondern auch auf uns selbst und unsere eigenen Bedürfnisse achten.

Selbst der Psalmist empfiehlt, unsere Sorgen auf IHN zu werfen. 

Psalm 55,23 Wirf dein Anliegen auf den HERRN; der wird dich versorgen und wird den Gerechten in Ewigkeit nicht wanken lassen.

 

Mt 6,25 Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?

 


Und noch einmal zu guter Letzt

Phil 4,6 Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!

Ängste und Sorgen, sie gehören zusammen. Und beides hat mit dem VERTRAUEN zu tun, das uns fehlt,  und logischerweise die Ängste und Sorgen stärkt.

 


Der Umgang mit Verzweiflung

Dazu gehören auch die Hoffnungslosigkeit und das Verlieren der Zuversicht, gerade dann, wenn wir uns in einer sehr schwierigen Situation befinden und es keinen Ausweg zu geben scheint. 

Pred 2,20 Da wandte ich mich dahin, dass ich mein Herz verzweifeln ließ an allem, um das ich mich mühte unter der Sonne.

Der Prediger bringt es auf den Punkt. Da müht man sich ab, immer wieder, und es ist doch vergebens. 

Da hofft man, und es erfüllt sich nicht, worauf man sehnsüchtig wartet. Aus ganz einfachem Grund: Weil wir unser Herz auf etwas ausrichten, nämlich auf das, was man gerne in den Händen hält, was man gerne vor Augen sieht. Und übersehen dabei das, was unser Vater im Himmel längst im Verborgenen tut. 

Was nun? Die Antwort finden wir in dieser Bibelstelle.

Hebr 11,1 Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.

Beim Glauben geht’s auch wieder um das Vertrauen, das wir in den Vater im Himmel setzen, in Jesus und in den Heiligen Geist. 

2 Kor 5,7 denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.

Sirach 22,19 Wie ein Haus, das mit Holzbalken fest gefügt ist, im Sturmwind nicht zerfällt, so ist auch ein Herz, das seiner Sache gewiss ist: das fürchtet sich vor keinem Schrecken.


Der Umgang mit Bitterkeit

Epheser 4,31 Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit.
32 Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.

Vergebung spielt eine wichtige Rolle in unserem Leben. Es ist wichtig, daß wir vergeben, damit es unserem Herzen besser geht, und das, was unsere Seele verletzt hat, nicht mehr weiter an uns nagt. 


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Die Gefühlspalette


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