JESUS - Sein Leben und Wirken
Der See Genezareth. Im hebräischen „JAM KINNERETH“ . Rund um diesen großen See und auch auf ihm finden wir einige lehrreiche Geschichten.
In diesem Artikel finden sich die aus meiner Sicht wichtigsten Ereignisse, die an diesem Meer und auch auf ihm in der Bibel aufgezeichnet sind. Und für unser Leben eine wichtige Bedeutung haben, und aus denen wir selbst für unser eigenes Leben Lehren ziehen können.
Zum ersten Mal hören und lesen wir von dem See, im hebräischen „jam“ in Matthäus 4,13, jedoch ohne weiteren zusätzlichen Namen, als Jesus in den Ort Kapernaum (hebr. Kafar Nachum) gezogen ist, um von dort aus zu wirken, indem er predigte, lehrte, heilte, Dämonen austrieb.
Wir kennen ihn als See. Und es gibt wohl auch einen Ort, eine Region. Dazu mehr aus dem
Lexikon zur Bibel S. 395/396: Der Ort
Das AT kennt Kinneret nur einmal ausdrücklich als Ort (Josua 19,35), andere Bibelstellen bezeichnen mit Kinneret hingegen die Region bzw. den See gleichen Namens.
Aufgrund des Fischreichtums des See Genezareth und der südwestlich gelegenen fruchtbaren Ebene gehörte die Region zu den am längsten besiedelten Gebieten der Levante (d.h. die Länder an der Ostküste des Mittelmeeres). Häuserreste sind für die frühe Bronzezeit nachweisbar (3. Jahrtausend vor Christus). Gräber- und Scherbenfunde belegen die Besiedlung des Ortes auch für Mittlere und Späte Bronzezeit.
Danach gab es offenbar bis zum späten 11. Jh. keine Besiedlung. An der Wende vom 10. zum 9. Jh. Wurde dann erneut (evtl. unter Salomo) eine Stadt angelegt, die bei dem Einfall der Aramäer (vgl. 1 Kön 15,20) zerstört wurde.
Von der später (wohl im 9./8. Jh. neu begründeten Stadt wurden ein Stadttor sowie ein evtl. als Kaserne genutztes Pfeilerhaus gefunden. Nach dem Eroberungsfeldzug des assyrischen Königs Tiglat-Pileser III. im Jahr 732 v. Chr. wurde die Stadt aufgegeben.
In neutestamentlicher Zeit scheint der Ort in die Ebene verlegt worden zu sein, von deren Schönheit und Fruchtbarkeit Josephus schwärmte (Bell III , 516ff). Am Südende der Ebene Genezareth liegt das neutestamentliche Magdala mit dem Kibbuz Ginnosar. In seiner Nähe wurde 1966 ein Boot aus neutestamentlicher Zeit gefunden.
Lexikon zur Bibel S. 395/396: Der See
Der heute in Neuhebräisch wieder offiziell „jam kinnereth“ (See Kinneret) genannte See ist der größte Süßwassersee der Levante. Er wird im AT Kinneret, „Harfe“ (4 Mose 34,11), im NT Galiläisches Meer (Mt 4,18) oder See Tiberias (Joh 21,1) genannt.
Die Länge des Sees beträgt 21 km, die größte Breite 12 km und seine Oberfläche 170 km². Seine größte Tiefe schwangt zwischen 42 und 43 m, während sein Spiegel ca. 208 m unter dem des Mittelmeeres liegt.
Er ist der tiefstgelegene Süßwassersee und nach dem Toten Meer das zweittiefsgelegene stehende Gewässer der Erde. Der See ist heute das größte Süßwasserreservoir Israels und deckt 30% des Trinkwasserbedarfs Israel ab.
Durch die tiefe Lage des Landes ist es im Sommer außerordentlich warm, und die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht sind sehr gering. Daraus erklärt sich die Selbstverständlichkeit einer Übernachtung im Freien (vgl. Mk 8,2: „Sie haben nun drei Tage bei mir ausgeharrt.“
Gefährlich sind die auf dem See Genezareth plötzlich aufkommenden Fallwinde und Stürme. Sie können zu jeder Jahreszeit unerwartet losbrechen (Mk 4,37). Die aufgepeitschten Wellen werden hier besonders hoch, da die engen Küsten kein Ausrollen der See gestatten. Für die Fischerei ist der See seit dem Altertum von großer Bedeutung gewesen.
Zur Zeit Jesu waren die Ufer des Sees Genezareth dichter besiedelt als heute. In der Nähe der schützenden Hügel lagen ummauerte Städte und kleinere Siedlungen. Damals bedrängten ihn hier die Scharen (Mk 5,24) aus den Ortschaften am See. Am Nordwestufer lag Kapernaum, „seine (Jesu) Stadt“ (Mt 9,1).
Im AT finden wir Kinnereth als See, als Gebiet und als Stadt. Ebenso im NT. In den Bibelstellen habe ich die Erwähnung jeweils entsprechend farblich markiert
· Rot: See
· Blau: Umland
· Violett: Stadt
5 Mose 3,17 dazu das Jordantal mit dem Jordan und seinem Uferland, von Kinneret bis an das Meer am Jordantal, das ist das Salzmeer, am Fuße des Gebirges Pisga, alles, was nach Osten zu liegt.
Josua 11,2 und zu den Königen, die im Norden auf dem Gebirge und im Jordantal südlich von Kinneret und im Hügelland und auf den Hügeln von Dor am Meer wohnten,
Josua 12,3 und über das Jordantal bis an die Ostseite des Sees Kinneret und bis an die
Ostseite des Meeres im Jordantal – das ist das Salzmeer – auf Bet-Jeschimot zu und im Süden bis unten an die Abhänge des Gebirges Pisga.
Josua 13,27 im Tal aber Bet-Haram, Bet-Nimra, Sukkot und Zafon, was übrig war von dem Reich Sihons, des
Königs von Heschbon, den Jordan und sein Gebiet bis ans Ende des Sees Kinneret, jenseits des Jordans im Osten.
Josua 19,35 Und feste Städte sind: Ziddim, Zer, Hammat, Rakkat,
Kinneret,
1 Könige 15,20 Ben-Hadad hörte auf die Bitte des Königs Asa und sandte seine Obersten gegen die Städte
Israels und schlug Ijon und Dan und Abel-Bet-Maacha, das ganze Kinneret samt dem ganzen Lande Naftali.
Markus 6,53 Und als sie hinübergefahren waren ans Land, kamen sie nach Genezareth
und legten an.
Doch nun zu den Ereignissen an diesem Ort, in diesem Gebiet, die in der Bibel verzeichnet sind. Es stellt sich auch die Frage: Warum gerade in dieser Gegend? Hat das eine besondere Bewandtnis, daß Jesus sich dort gerne aufhielt?
Mt 4,13 Und er hat verlassen Nazareth und ist gekommen, um sich niederzulassen in Kephar Nachum (Kapernaum), am See, im Gebiet Sebulon und Naftali
14 Damit erfüllt werden wird, was gesagt worden ist von Jeschaejahu (Jesaja), dem Propheten:
15 „Das Land Sebulon und das Land Naftali, über den See, auf der anderen Seite des Jarden, die Völker Galiläas
16 Das Volk, das sitzend in der Finsternis, hat gesehen ein großes Licht, und den Sitzenden im Land, in den Schatten des Todes, ein Licht hat geleuchtet über ihn.“
17 Von da an hat angefangen Jeschua, auszurufen und war sagend: „Kehrt um, denn nahegekommen ist das Königreich der Himmel!“
Jesus ist von Nazareth weggezogen, um sich in Kapernaum niederzulassen. Zudem, daß sich eine Prophezeiung erfüllt. Und in den Versen 15 und 16 finden wir die Antwort. Diese schauen wir uns genauer an.
Da ist die Rede vom Land Sebulon und vom Land Naftali. Beide Namen kennen wir aus dem AT. Beide sind Söhne Jakobs.
Und dazu noch wird ein Land, ein Gebiet erwähnt, das sich Galiläa nennt. „Über den See“, damit ist wohl gemeint, daß ER auf der anderen Seite des Sees war und auch dort wirkte. Doch wer sind die Völker Galiläas?
Jarden wurde von mir so übersetzt. Und damit ist der Fluß Jordan gemeint.
All das wird erst einmal geklärt, bevor ich mit euch, mit dir auf die schriftlich festgehaltenen Ereignisse eingehe und sie wie einige von mir gewohnt, mit unserem eigenen Leben abgleiche.
Zwei Söhne Jakobs, die wir im AT kennengelernt haben. Der Beschreibung der Landverteilung nach reichten ihre Gebiete nicht bis an den See Genezareth.
Sebulon
Naftali
Seine Brüder mit der gleichen Mutter
1 Mose 35,23 Die Söhne Leas waren diese: Ruben, der erstgeborene Sohn Jakobs, Simeon, Levi, Juda, Issachar
und Sebulon.
Seine Brüder mit der gleichen Mutter
1 Mose 35,25 Die Söhne Bilhas, Rahels Magd: Dan und Naftali.
Sein Wohngebiet
1 Mose 49,13 Sebulon wird am Gestade des Meeres wohnen und am Gestade der Schiffe und reichen bis Sidon.
Josua 19,10 Das dritte Los fiel auf den Stamm Sebulon für seine Geschlechter. Und die Grenze seines
Erbteils war bis Sarid
11 und geht hinauf westwärts nach Marala
und stößt an Dabbeschet und dann an den Bach, der gegenüber von Jokneam fließt,
12 und wendet sich von Sarid gegen Sonnenaufgang bis an das Gebiet
Kislot-Tabor und läuft hin nach Daberat und reicht hinauf nach Jafia.
13 Und von da geht sie gegen Osten nach Gat-Hefer und Et-Kazin und läuft hin nach Rimmon, neigt sich nach
Nea
14 und biegt um im Norden nach Hannaton und
endet im Tal von Jiftach-El.
15 Dazu Kattat,
Nahalal, Schimron, Jidala und Bethlehem. Das sind zwölf Städte mit ihren Gehöften.
16 Das ist das Erbteil des Stammes Sebulon für seine Geschlechter; das sind seine Städte und Gehöfte.
Sein Wohngebiet
Josua 19,32 Das sechste Los fiel auf den Stamm Naftali für seine Geschlechter.
33 Und seine Grenze war von Helef, von der Eiche bei Zaanannim an,
dazu Adami-Nekeb und Jabneel, bis Lakkum und endet am Jordan;
34 und die Grenze wendet sich westwärts nach Asnot-Tabor und läuft von da nach Hukkok und stößt nach Sebulon im Süden und an Asser im Westen und an den Jordan im
Osten.
35 Und feste Städte sind: Ziddim, Zer, Hammat, Rakkat,
Kinneret,
36 Adama, Rama, Hazor,
37 Kedesch, Edreï, En-Hazor,
38 Jiron, Migdal-El, Horem, Bet-Anat, Bet-Schemesch. Neunzehn Städte mit ihren
Gehöften.
39 Das ist das Erbteil des Stammes Naftali für seine
Geschlechter, die Städte mit ihren Gehöften.
Stand auf dem Berge Ebal (zumindest seine Nachkommen)
5 Mose 27,13 Und diese sollen stehen auf dem Berge Ebal, um zu verfluchen: Ruben, Gad, Asser, Sebulon, Dan
und Naftali.
Stand auf dem Berge Ebal (zumindest seine Nachkommen)
5 Mose 27,13 Und diese sollen stehen auf dem Berge Ebal, um zu verfluchen: Ruben, Gad, Asser, Sebulon, Dan
und Naftali.
Prophezeiung über Sebulon
Prophezeiung über Naftali
1 Mose 49,21 Naftali ist ein schneller Hirsch, er gibt schöne Rede.
Die Nachkommen von Sebulon und Naftali sitzen im Dunkeln, in der Finsternis? Hat das Wirken in diesem Gebiet etwa mit der Bedeutung der Namen zu tun? Und der Name Galiläa? Oder hat es mit der Bedeutung der Namen von Sebulon und Naftali zu tun?
Sebulon: „Herrschaft“; wahrscheinlich „Fürst“
Naftali: „Kämpfer“
Diese Fragen sind nicht leicht zu beantworten. Und konzentrieren uns stattdessen auf einige Ereignisse, die auch mit unserem Leben zu tun haben.
Zuvor jedoch noch ein paar Informationen zu GALILÄA.
Quelle: Calwer Bibelatlas digital; Karte Nr. 14
Galiläa, Lexikon zur Bibel S. 369/370: Galiläa, hebr. „galil“ für „Kreis“ oder „Bezirk“, heißt im AT das Gebiet um die Stadt Kedesch (Jos 20,7; 21,32; 1 Chr 6,61), das sich ursprünglich zwischen Jordan, Jesreelebene, Mittelmeer und Libanongebirge erstreckt (Josua 12,23 LXX; 20,7; 1Kön 9,11).
Für die Stämme Asser, Sebulon, Issachar, Naftali und Dan wurde es ca. ab 1200 v. Chr. zum Siedlungsgebiet.
Galiläa wurde 733/732 v.Chr. von dem Assyrerkönig Tiglat-Pileser III. erobert (2 Kön 15,29) und damit Teil der Provin Meggido. Als Folge flohen viele angestammte Bewohner in das Südreich; neue Leute aus nichtjüdischen Gebieten wurden angesiedelt (2 Könige 15,29; 17,24).
Damit begann eine Entwicklung, die Galiläa die Charakterisierung als „Gebiet der Heiden“ (Jes 8,23; vgl. 1 Makk 5,15; Mt 4,15) einbrachte. Die Makkabäer brachten 164 v. Chr. schließlich die jüdischen Galiläer nach Judäa (1 Makk 5,14-23). Unter Aristobul I. (104/103 v. Chr. ) wurde die Region mit Judäa vereinigt und die in Galiläa lebenden Ituräer zur Beschneidung gezwungen (Ant. 13,318f).
In römischer Zeit verleibte Herodes der Große (37-4 v. Chr.) das Gebiet seinem Reich ein. Nach dessen Tod setzte Augustus den Herodes Antipas (4 v. Chr. bis 39 n.Chr.) als Klientelfürsten(Tetrach) ein.
In neutestamentlicher Zeit umfasste Galiläa etwa 1600 km², also ca. 40 km im Durchmesser.
Bedeutende hellenistische Städte prägen die Region und führen zu religiösen Spannungen mit der traditionellen Landbevölkerung.
Das Wirkungsfeld Jesu sind vorwiegend die Dörfer und Kleinstädte (Nazareth und Kana in Untergaliläa; Nain in der Jesreelebene und Kapernaum, Magdala, Chorazim und Behsaida in der Nähe des Sees Genezareth) und das von Großgrundbesitzern an abhängige Kleinbauern verpachtete Land (vgl. Mk 12,1-12).
Ferner bereist Jesus benachbarte heidnische Städte (Dekapolis, Tyros, Sidon, Cäsarea Philippi). Jesu galiläische Lebenswelt ist vor allem von Kleinbauern, abhängigen Pächtern und Tagelöhnern geprägt, aber auch von Handwerkern, Fischern, Händlern, Zöllnern und armen Witwen. Seine Jünger findet er in den kleinen Orten Galiäas und am See Genezareth.
Sie bestaunen die religiösen Bauten Jerusalems (Mk 13,1) und fallen in der großen Stadt durch ihren aramäischen Dialekt auf (Mt 26,73). Der religiösen Elite ist die Frömmigkeit der Galiläer dagegen suspekt. Für sie ist klar: Aus Galiläa könne der Messias nicht kommen (Joh 7,41f.52).
In den Gleichnissen und Erzählungen spiegeln sich nicht selten die Spannungen zwischen Juden und Heiden, Stadt und Land, Armen und Reichen sowie Herrschern und Beherrschten, wie sie für Galiläa im 1. Jh. n. Chr. typisch waren.
Die traditionell geprägte Landbevölkerung war am Jerusalemer Tempelkult ausgerichtet. Sie hoffte auf soziale und politische Veränderungen. Hier hatte die revolutionäre Bewegung der Zeloten ihren Ursprung (vgl Judas der Galiläer in Apg 5,37), die den jüdischen Freiheitskampf gegen die Römer bis zu dessen Scheitern (74 n. Chr.) betrieben.
So vollzog sich eine Mischung aus jüdischen und nichtjüdischem Völkern inklusive deren Götteranbetung, die ganz schön Einfluss hatte auf das Volk Israel. Auch die hellenistische Denkweise ist nicht unschuldig an den Konflikten in dieser Gegend.
In dieses Spannungsfeld hinein wurde Jesus geboren, in diesem ist er aufgewachsen und hat in diesem angefangen zu wirken.
Doch was ist damit gemeint, daß ein Volk im Dunkeln sitzt und ein großes Licht gesehen hat? Um welche Finsternis geht es da?
Es geht um die geistliche Finsternis. Das jüdische Volk wurde bedrückt. Sie waren nicht mehr die Herren im eigenen und gelobten Land, in das unser Vater im Himmel sie hineingeführt hat. Schon lange nicht mehr.
Zur Zeit Jesu waren es die Römer, die sich ein großes Imperium geschaffen hatten. Und ein Übriges taten es auch die hellenistischen Einflüsse auf den jüdischen Glauben. Hinzu kamen noch die Lehren der Sadduzäer und Pharisäer samt ihrem heuchlerischen Verhalten.
So war eigentlich logisch, daß gerade das einfache Volk sich nach Befreiung und Erlösung sehnte und diesen in Jesus erkannte. Er war für sie das Licht, das sie aus diesen Wirren im Glauben an den Gott herausführt.
Und warum in Galiläa? Und gerade am See Genezareth? Weil wohl dort die meisten des jüdischen Volkes lebten. So meine Vermutung.
Vor allem die Landbevölkerung, das einfache Volk litt am meisten unter den Repressalien der römischen Besatzer, und den sehr strengen Regeln der Sadduzäer und Pharisäer, was das Glaubensleben im Alltag betrifft.
Mt 4,18 Wie er spazieren gegangen ist am Galiläischen Meer, hat er gesehen 2 Brüder, Schimon, der genannt wird Kepha, und Andreas, seinen Bruder, werfend die Netze ins Meer, denn fischend sind sie gewesen
19 Und gesagt hat Jeschua zu ihnen: „Kommt nach, und ich werde zubereiten zu fischen Menschenkinder.“
20 Und sie, sofort haben sie verlassen ihre Netze und sind gezogen hinter ihm her.
21 Und wie sie gezogen sind, von dort weg, hat er gesehen 2 andere Brüder – Jakob, Sohn des Zabeddai, ihrem Vater, reparierend ihre Netze, und gerufen hat zu ihnen Jeschua
22 Und sie haben verlassen sofort ihr Boot und ihren Vater und sind gezogen hinter ihm her
18 Wie er spazierengegangen ist am Galiläischen Meer, hat er gesehen 2 Brüder, Schimon, der genannt wird Kepha, und Andreas, seinen Bruder, werfend die Netze ins Meer, denn fischend sind sie gewesen
19 Und gesagt hat Jeschua zu ihnen: „Kommt nach, und ich werde zubereiten zu fischen Menschenkinder.“
20 Und sie, sofort haben sie verlassen ihre Netze und sind gezogen hinter ihm her.
21 Und wie sie gezogen sind, von dort weg, hat er gesehen 2 andere Brüder – Jakob, Sohn des Zabeddai, ihrem Vater, reparierend ihre Netze, und gerufen hat zu ihnen Jeschua
22 Und sie haben verlassen sofort ihr Boot und ihren Vater und sind gezogen hinter ihm her
Parallelstellen
Lukas 5,1 Es begab sich aber, als sich die Menge zu ihm drängte, um das Wort Gottes zu hören, da
stand er am See Genezareth
2 und sah zwei Boote am Ufer liegen;
die Fischer aber waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze.
3 Da stieg er in eines der Boote, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land wegzufahren. Und er setzte sich und lehrte die Menge vom Boot aus.
4 Und als er aufgehört hatte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre hinaus, wo es tief ist, und werft eure
Netze zum Fang aus!
5 Und Simon antwortete und
sprach: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich die Netze auswerfen.
6
Und als sie das taten, fingen sie eine große Menge Fische und ihre Netze begannen zu reißen.
7 Und sie winkten ihren Gefährten, die im andern Boot waren, sie
sollten kommen und mit ihnen ziehen. Und sie kamen und füllten beide Boote voll, sodass sie fast sanken.
8 Als das Simon Petrus sah, fiel er Jesus zu Füßen und sprach: Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger
Mensch.
9 Denn ein Schrecken hatte ihn erfasst und
alle, die bei ihm waren, über diesen Fang, den sie miteinander getan hatten,
10 ebenso auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, Simons
Gefährten. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen.
11 Und sie brachten die Boote ans Land und verließen alles und
folgten ihm nach.
Markus 1,16 Als er aber am Galiläischen Meer entlangging, sah er Simon und Andreas, Simons Bruder, wie sie
ihre Netze ins Meer warfen; denn sie waren Fischer.
17 Und Jesus sprach zu ihnen: Folgt mir nach; ich will euch zu Menschenfischern
machen!
18 Sogleich verließen sie ihre
Netze und folgten ihm nach.
19 Und als er ein wenig weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder,
wie sie im Boot die Netze flickten.
20 Und
alsbald rief er sie und sie ließen ihren Vater Zebedäus im Boot mit den Tagelöhnern und folgten ihm nach.
Lukas schildert die Berufung ein wenig anders. Doch die Kernbotschaft im Text lautet: „Von nun an wirst du Menschen fangen“. Markus und Matthäus schreiben „Menschenfischer“. Jedenfalls steht das so in unseren deutschen Übersetzungen.
Jesus hat nicht nur die Fischer direkt aus ihrem Arbeitsalltag in den Vollzeitdienst berufen. Auch die anderen verließen von jetzt auf gleich ihren Arbeitsplatz.
Heute undenkbar, oder zumindest ist es nicht leicht, von heute auf morgen seinen Arbeitsplatz zu verlassen und für Jesus in den Vollzeitdienst zu gehen. Das würden heutzutage nicht viele Arbeitgeber mitmachen.
Das sind die Menschen, die andere für den Glauben an Jesus gewinnen. Spezielle Voraussetzungen gibt es da nicht. Die Jünger damals waren ein bunter Haufen, charakterlich sehr unterschiedlich. Und trotzdem hat Jesus sie erwählt, um sie auszubilden und dann sein Werk fortzusetzen.
Können wir auch zu Menschenfischern werden? Im Grunde genommen: Ja. Allerdings sollten wir erst mal kennenlernen, wie Jesus das gemacht hat. Also wie er heilte, wie der Botschaft vom Königreich der Himmel vermittelte, wie er die Dämonen austrieb.
Diese Tätigkeit wird leider heutzutage schon lange nicht mehr gelehrt. Sonst stünde die Welt heute (im Jahre 2025) anders da. Viel heller und freundlicher und kaum Kriege etc.
Auf jeden Fall steht die zuerst die Gemeinschaft mit Jesus im Vordergrund und die Ausbildung, bevor wir anfangen, Menschen für das Königreich der Himmel zu gewinnen.
Mit Ausbildung meine ich, von Jesus zu lernen, wie er das macht, und vor allem uns zeigen zu lassen, wie wir in unseren modernen Zeiten im 21. Jahrhundert etwas bewirken können. Und an dem Platz, den der Vater im Himmel für uns jeweils vorgesehen hat.
Und das muß wahrlich nicht auf der Straße sein oder an den Haustüren, um über den Glauben zu sprechen. Heute haben wir viel mehr und andere Möglichkeiten, Menschen für das Königreich der Himmel zu gewinnen.
>> Mehr zur Berufung der Jünger: „Jesus ruft in die Jüngerschaft“
Ich bleibe in der Erzählreihenfolge im Matthäus-Evangelium und gehe da auf die besonderen Ereignisse ein, die auch für uns selbst recht lehrreich sind. Nach der Berufung der ersten Jünger und seinem begonnenen Wirken geht Jesus auf einen Berg.
Fortsetzung auf Seite "Jesus - Der See Genezareth 2"
Copyright: Silke Maisack
Du hast in dir den Himmel und die Erde
Hildegard von Bingen